20190926_6.Regionalbericht_Stand_Montafon_06_2018_RSM_

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Letzte Änderung 04.01.2023, 16:35
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon_,_rp_
Dokumentdatum 2023-01-04
Erscheinungsdatum 2023-01-04
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Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Regionalbericht Stand Montafon Amtliche Mitteilung, zugestellt durch Post.at Ausgabe # 6, September 2019 02 / Regionalbericht Stand Montafon Vorwort Liabi Muntafunr! vo hossa bis dinna Vo A wie Abwasser bis Z wie Ziehharmonika – die zehn Montafoner Gemeinden arbeiten bereits seit Jahrhunderten unter dem Dach des Standes Montafon eng zusammen und sind damit gemeindeübergreifend für zahlreiche Lebensbereiche in der Talschaft verantwortlich. Einen Querschnitt durch das ereignisreiche Geschäftsjahr 2018 präsentieren wir euch auch heuer wieder mit diesem „Regionalbericht Montafon“. Unterlegt mit Zahlen, Daten und Fakten. Das Jahr 2018 war sehr intensiv und wir haben wieder zahlreiche Projekte für eine lebenswerte Zukunft unserer Talschaft auf Schiene gebracht. Neben einer neuen Zielvereinbarung mit dem Land Vorarlberg über die regionale Zusammenarbeit im Montafon, einem neuen Web-Auftritt des Standes mit allen Teilorganisationen und umfassenden Informationen war vor allem das Thema Mobilität in all seinen Facetten sehr tonangebend. Die integrierte Mobilität umfasst langfristige Ziele wie das Generationenprojekt Bahnausbau genauso wie Kurzfristige: so konnten wir nach beharrlicher Vorarbeit im Dezember 2018 das Anruf-Sammeltaxi im Außermontafon in Betrieb nehmen und damit eine ganzjährige und attraktive Ergänzung zum Nachtexpress schaffen. Damit wir den schon jetzt sehr gut aufgestellten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) weiter bedarfsgerecht ausbauen können, sind wir für die Rückmeldungen und Anregungen der Bus-, Bahn- und Taxinutzer im Tal sehr dankbar und nehmen diese gerne an. Standesrepräsentant Bgm. Herbert Bitschnau Neben vielen weiteren Highlights im Jahr 2018 hat sich auch personell einiges getan. Mit Valentina Bolter dürfen wir eine neue Regionalplanerin und mit Elke Martin eine neue Jugendkoordinatorin in der Standesverwaltung begrüßen. Wir freuen uns sehr auf euren Input und euren wichtigen Einsatz für unser Montafon. Auch bei der Montafonerbahn wurde im Geschäftsjahr 2018 ein Generationenwechsel vollzogen. Seit September 2018 leitet der erfahrene Wirtschaftsmanager Ekkehard Nachbaur (48) als Vorstand die Geschicke der gesamten mbs-Gruppe und wird diese mit vereinten Kräften und unseren motivierten Mitarbeitern weiterhin wettbewerbsfähig in eine erfolgreiche Zukunft führen. Jetzt wünsche ich euch im Namen des Standes Montafon, des Stand Montafon Forstfonds und des Abwasserverbandes sowie im Namen aller Bürgermeister-Kollegen und Mitarbeitern viel Freude beim Lesen und Studieren des Montafoner Regionalberichts mit transparenten Einblicken in das Geschäftsjahr 2018. Herzlichst, Euer Standesrepräsentant Bürgermeister Herbert Bitschnau Herausgeber & Medieninhaber: Stand Montafon, Montafonerstraße 21, 6780 Schruns, www.stand-montafon.at Titelgrafik: kaleido.cc Redaktion & Umsetzung: Presse- und Medienbüro Meznar Media Texte: Bernhard Maier, Michael Kasper, Hubert Malin, Sylvia Ackerl, Valentina Bolter, Montafon Tourismus, Elisabeth Meznar, Toni Meznar Fotos: Meznar Media, Montafoner Museen Druck: Druckerei Thurnher, Rankweil Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird im „Regionalbericht“ des Standes Montafon im Allgemeinen auf gender-gerechte Formulierungen verzichetet. Inhaltlich werden selbstverständlich alle Geschlechter angesprochen. 03 / Regionalbericht Stand Montafon Herzlich willkommen beim Stand Montafon Der „Regionalbericht Montafon“ zeigt eindrucksvoll einen Überblick über die die Vielfalt innerhalb des Standes Montafon im Geschäftsjahr 2018: Raum & Region Kultur & Wissenschaft Bildung & Soziales 03 Impressum 12 Bilanz Montafoner Museen 22 Bibliothek Montafon 04 Fördermodell für Regios 13 Wissenschaftspreis 23 Jugendkoordination 05 Neue Standes-Website 14 Montafoner Geschichte 24 Musikschule Montafon 25 Familienfreundlich 06 Werkzeugkoffer/Maisäß 26 Gesund Aufwachsen 07 Projekt Naturpark Rätikon 27 Bilanz Offene Jugendarbeit 08 Raumplanungsnovelle Natur & Umwelt 09 Montafoner Standeswald 10 Waldschul-Bilanz 15 40 Jahre Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Heimatmuseum 16 Resonanzen 17 Viele neue Publikationen 11 Neuer ARA-Betriebsleiter Mobilität & Verkehr 18/19 Bahnausbau Montafon Wirtschaft & Tourismus 28 Marke Montafon 29 Generationenwechsel mbs 20 Landbus Montafon 21 Anruf-Sammeltaxi „go&ko“ 30 – 34 Rechnungsergebnisse 35 Gremien & Mitarbeiter 4 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region Neue Zielvereinbarung mit dem Land Vorarlberg über die regionale Zusammenarbeit im Montafon Seit 2018 unterstützt das Land Vorarlberg die Regios im Ländle auch finanziell. Das Fördermodell stärkt die regionale Ebene, indem sich die Gemeinden in kleineren Einheiten zu sogenannten „Kooperationsräumen“ zusammenschließen. Die Kooperationsräume orientieren sich jedenfalls an bestehenden Strukturen. So haben sich das Leiblachtal, der Bregenzerwald, die Regio AmKumma, die Regio imWalgau, das Große Walsertal, das Klostertal und das Montafon um diese Förderung beworben. Grundlage der Zusammenarbeit ist ein regionales räumliches Entwicklungskonzept (regREK), in dem die kooperierenden Gemeinden ihre Ziele zur angestrebten räumlichen Entwicklung auf regionaler Ebene festlegen. Im Juli 2018 hat sich der Standesausschuss auf die Erarbeitung eines solchen Konzeptes als Grundlage für die Gewährung der neuen Regio-Förderung für den Stand Montafon verständigt. Die Gründe hiefür sind vielfältig. Erfahrungen haben gezeigt, dass bestehende räumliche Entwicklungspläne auf Gemeindeebene sehr oft an den Grenzen nicht übereinstimmen (z.B. Schruns Gantschier – Bartholomäberg). Nachdem nun auf Grund einer raumplanungsrechtlichen Verpflichtung jede Gemeinde für sich einen räumlichen Entwicklungsplan erstellen muss, erscheint es zweckmäßig, regional definierte und aufeinander abgestimmte Ziele in einem regREK zu erarbeiten und diese dann auf örtlicher Ebene zu berücksichtigen. Da sich der Erstellungsprozess des regREK mit dem Ende der laufenden Funktionsperiode der Gemeindevertretungen überschneidet, erscheint eine Aufteilung in zwei Phasen und die Erstreckung in die Laufzeit bis 2024 zweckmäßig. Die Phase 1 beinhaltet eine umfassende IST-Analyse und die Erarbeitung eines Zielbildes, welches als Grundlage für die raumplanerische Entwicklung der nächsten 15 Jahre dienen soll. Abschluss dieser Phase bildet ein Beschluss des Zielbildes durch den Standesausschuss und alle Gemeindevertretungen. Die Ableitung der Strategien/Lösungsansätze und deren Priorisierung sowie die Erarbeitung der Maßnahmen und Umsetzungsprojekte sollen in der zweiten Phase (20212024) stattfinden. Auf regionaler Ebene werden dazu funktionale Räume zugewiesen und verortet werden. „Der Abschluss der Zielvereinbarung mit dem Land Vorarlberg ist ein wichtiger Meilenstein für die regionale Kooperation bis 2024.“ Bernhard Maier, Standessekretär Die Zielvereinbarung zwischen Stand Montafon und Land Vorarlberg, welche vom Standesausschuss in der Oktobersitzung 2018 beschlossen wurde, definiert diese Festlegungen für die nächsten sechs Jahre. Neben der Erarbeitung des regREK beinhaltet die Zielvereinbarung sowohl die Weiterverfolgung des Ausbaues der Montafonerbahn und das „Familienfreundliche Montafon“ als auch die Erhaltung der Montafoner Maisäßkulturlandschaft und den Aufbau der Finanzverwaltung Montafon als Schwerpunkte der regionalen Zusammenarbeit. Alle Informationen zum regionalen Räumlichen Entwicklungskonzept www.stand-montafon.at/regrek 5 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region Seit Herbst 2018 ist die neue Website des Standes Montafon online – auf www.stand-montafon.at werden die User jetzt mit einer klar strukturierten und übersichtlich zusammengefaßten Landingpage begrüßt und die Vielseitigkeit innerhalb des Standes noch serviceorientierter präsentiert. www.stand-montafon.at Klar strukturiert, serviceorientiert und modern – das ist der neue Internet-Auftritt des Standes Montafon. Auf www.stand-montafon.at werden die User auf einer eigenen Landingpage begrüßt und erhalten auf den ersten Blick einen Überblick über die einzelnen TalschaftSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight sverbände sowie das breite Aufgabengebiet innerhalb des Standes Montafon. Als Regionalmanagement des Tales übernimmt der Stand Montafon im Auftrag der zehn Montafoner Gemeinden vielfältige Aufgaben. Deswegen wurde beim größten Relaunch seit 2011 für die neue Website eigens eine sogenannte Landingpage geschaffen, die klar strukturiert die drei Talschaftsverbände (Politischer Stand Montafon, Stand Montafon Forstfonds und Abwasserverband Montafon) sowie die einzelnen Themen-Bereiche darstellt. „Damit ist eine einfache, intuitive Navigation möglich“, zeigt sich der für die Öffentlichkeitsarbeit des Standes zuständige Medienfachmann Toni Meznar erfreut. „Mit wenigen Klicks bietet die neue Website einen tiefen Einblick in das vielseitige Aufgabengebiet des Standes und in die einzelnen Themen-Bereiche „Bildung & Soziales“, „Kultur & Wissenschaft“ sowie „Mobilität & Verkehr“, „Natur & Umwelt, „Raum & Region“ und „Wirtschaft & Tourismus“. Ob Informationen zu den Standeswaldungen, zum Prozess „Familienfreundliches Montafon“ oder zum Bahnausbau oder zu den Montafoner Museen, der Bibliothek oder der Waldschule – neben interessanten Neuigkeiten und Hintergrundinformationen präsentiert die neue Standes-Website all das, was unter dem Dach des Standes Montafon für die Menschen im Tal geleistet wird. Als weiteres Service-Angebot stehen Protokolle genauso zum Download bereit, wie Förderrichtlinien und vieles mehr. Obwohl der große Relaunch mittlerweile vollzogen ist, arbeitet das Standes-Team weiterhin an der stetigen Verbesserung des Online-Auftritts. „Deshalb freuen wir uns auch über Rückmeldungen jeder Art. Dadurch können wir unsere InternetPräsenz auch künftig weiter optimieren und anpassen“, so Meznar abschließend. „Wir freuen uns auf Feedback“ Rückmeldungen zur Website und zum Geschäftsbericht „Regionalbericht Montafon“ sowie zum „Montafoner Standpunkt“ richten Sie bitte an: info@stand-montafon.at „Der neue Internet-Auftritt des Standes Montafon ist klar strukturiert, serviceorientiet und präsentiert die breite Aufgaben- und Themenvielfalt innerhalb des Standes Montafon.“ Toni Meznar, Öffentlichkeitsarbeit 6 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region vo maisäß bis steeschof Aktuell wird beim EU-Leader-Projekt „Werkzeugkoffer Maisäßsanierung“ am Handbuch und der Wanderausstellung gearbeitet. Der Leitfaden „Werkzeugkoffer Maisäßsanierung“ ist das perfekte Handwerkszeug für Maisäß-EigentümerInnen Im Jahr 2016 wurde vom Stand Montafon das EU-Leader-Projekt „Werkzeugkoffer Maisäßsanierung“ entwickelt. Seitdem hat sich vieles im Zusammenspiel von Handwerkern und Planern sowie Maisäßbesitzern getan. Beim Werkzeugkoffer wird das Wissen um die Vorzüge und Grenzen alter Bautechniken zusammengetragen. Das Jahr 2018 wurde von zahlreichen engagierten Beteiligten genutzt, um sich bei verschiedenen Exkursionen in die Montafoner Kulturlandschaft ein Bild vor Ort zu machen. „Beim Werkzeugkoffer Maisäßsanierung wird das Wissen um die Vorzüge und Grenzen alter Bautechniken der Montafoner Maisäße mit Handwerkern und Planern zusammengetragen.“ Valentina Bolter, Regionalmanagerin Die Montafoner Kulturlandschaft ist seit dem Mittelalter geprägt durch ihre Dreistufenlandwirtschaft und die im Zuge dessen errichteten Maisäße. Durch die heutige veränderte Lebensweise und Bewirtschaftungsform wird ein überwiegender Teil der Maisäße für Freizeitzwecke genutzt. Diese Nutzungsänderung bedingt oft eine bauliche Änderung oder Sanierung. „Leider werden sanierungsbedürftige Objekte immer wieder abgebrochen und neu aufgebaut anstatt aus dem Bestand weiterzuentwickeln“, schildert Regionalentwicklerin Valentina Bolter vom Stand Montafon. Damit die architektonischen und baulichen Veränderungen in einer nachhaltigen und traditionellen Art und Weise erfolgen, wurde im Rahmen eines EU-Förderprogramms ein Leitfaden für die Sanierung von Maisäßen erstellt. Im Sommer 2018 fanden im Zuge des Projektes mehrere Exkursionen zu ausgewSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight ählten Maisäß-Objekten statt. Unter der Leitung von Architekt Thomas Mennel wurden drei Objekte des Maisäß Ganeu in Vandans besichtigt. Die Gebäude weisen Schadensbilder auf, die im ganzen Montafon vergleichbar anzutreffen sind. Mit den interessierten Exkursionsteilnehmern wurden Techniken und Möglichkeiten besprochen, wie solche Schäden behoben werden können. Worauf bei der Sanierung geachtet werden muss, ist künftig im Leitfaden „Werkzeugkoffer Maisäßsanierung“ beschrieben und soll im Jahr 2019 als Informationsquelle veröffentlicht werden. Mit Unterstützung von Land, Bund und Europäischer Union 7 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region Projekt „Internationaler Naturpark Rätikon“ Nach positiv verlaufenen Vorabklärungen dies- und jenseits der Grenzen haben die acht Vorarlberger Gemeinden St. Gallenkirch, Tschagguns, Vandans, Brand, Bürserberg, Bürs, Nenzing und Frastanz Ende 2017 grünes Licht für erste Schritte auf dem Weg zu einem „Internationalen Naturpark Rätikon“ gegeben. Zusammen mit dem Land Vorarlberg finanzierten sie im Jahr 2018 eine Machbarkeitsstudie, welche bis Anfang 2019 über die Entscheidungsgrundlagen für die Errichtung eines Naturparks erforscht und klare Ergebnisse liefern soll. Im Jahr 2018 fanden in Vorarlberg drei Workshops und Infoabende zum Projekt „Internationaler Naturpark Rätikon“ sowie das erste grenzüberschreitende Treffen in Malbun statt. Internationales Projekt Naturpark Rätikon Alle Informationen rund um das Projekt „Internationaler Naturpark Rätikon“ unter www.raetikon.net Die Machbarkeitsstudie wird von der Forschungsgruppe für Tourismus und Nachhaltige Entwicklung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) erarbeitet und umfasste im Jahr 2018 zahlreiche öffentliche Infoabende samt Workshops für alle Interessierten in allen drei Ländern. Darüber hinaus beschäftigten sich auch in jedem Land Arbeitsgruppen mit Vertretern von unterschiedlichsten Interessensgruppen umfassend mit dem Projekt „Internationaler Naturpark Rätikon“. Bei der Auftaktveranstaltung im Jänner 2018 in Bürs standen Chancen und Risiken eines Naturparks im Vordergrund, bei der zweiten Veranstaltung im Juni 2018 in Vandans wurden konkrete Projektideen erarbeitet. Beim dritten Infoabend im Brandnertal im September 2018 entwickelte sich neben einem spannenden Vortrag von Geschäftsführer Franz Handler den Österreichischen Naturparke eine offene Diskussion über Chancen und Herausforderungen eines grenzüberschreitenden Naturparks. Erstes grenzüberschreitendes Arbeitsgespräch im Herbst 2018 Ein historischer Augenblick fand am 4. Oktober 2018 im benachbarten Liechtenstein statt: erstmals trafen sich politisch Verantwortliche aus der Schweiz, dem Fürstentum Liechtenstein und Vorarlberg zum grenzüberschreitenden Arbeitsgespräch rund um das gemeinsam geplante Projekt „Internationaler Naturpark Rätikon“ in Malbun/Sareis. Auf über 2000 Metern Seehöhe wurde mitten in der imposanten Kulisse des Rätikons über die aktuellen Projekte in den Ländern informiert und vor allem über die gemeinsame internationale Organisation des Vorhabens diskutiert. Die Gemeindevertreter waren sich einig, dass die Internationalität ein zentraler Aspekt und sogar das Alleinstellungsmerkmal des möglichen Naturparks Rätikon wäre. Außerdem stellten die Verantwortlichen fest, dass das Projekt eine große Chance für alle drei Länder darstelle. Anfang 2019 werden dann alle Machbarkeitsstudien in allen Regionen fertig gestellt sein. Dann können die nächsten Schritte eingeläutet werden. Schon jetzt deutet vieles darauf hin, dass aus dem „Projekt“ bald tatsächlich der erste „Internationale Naturpark Rätikon“ entstehen könnte. 8 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region vo maisäß bis steeschof Im Montafon existieren 150 Maisäßgebiete mit über 1800 Gebäuden – durch die Novelle des Raumplanungsgesetzes 2015 besteht für die Gemeinden nun auch die Möglichkeit, Maisäßgebiete im Gemeindegebiet per Verordnung auszuweisen (iSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight m Bild re. die Ausweisung auf Lifinar). Erhalt der Montafoner Maisäßlandschaft als Kulturgut sichergestellt – Befreiung von Zweitwohnsitzabgabe Im Montafon werden die Maisäße als wertvolles und regionaltypisches Kulturgut geschätzt. Der Stand Montafon bemüht sich seit vielen Jahren in verschiedensten Projekten um den Erhalt der Maisäß-Kulturlandschaft im Tal. Während im Rahmen des Projektes Kulturlandschaftsinventar Montafon (KLIM) alle Maisäße detailliert erfasst wurden, konnte in den anschließenden Projekten ein Leitbild für die Maisäß-Zukunft sowie im aktuellen Projekt „Werkzeugkoffer Maisäßsanierung“ eine Handlungsanleitung für die qualitätvolle Sanierung der Maisäße erarbeitet werden. Nicht zuletzt auf Bestreben des Montafons hin wurde mit der Novelle des Raumplanungsgesetzes 2015 dokumentiert, dass die Erhaltung der Maisäß- bzw. Vorsäßgebiete und Alpen im besonderen öffentlichen Interesse liegt. Mit dieser gesetzlichen Regelung besteht für die Gemeinden nun auch die Möglichkeit, Maisäßgebiete im Gemeindegebiet per Verordnung auszuweisen. Eine solche Ausweisung stellt die Grundlage für die Erteilung einer Benützungsbewilligung zu Ferienzwecken dar, sofern die Maisäße nicht bereits über eine solche verfügen. Die Erhaltung der Maisäß-Gebäude und der umliegenden Landschaft liegt in der Hand der Bewirtschafter und der Gebäudeeigentümer. Viele scheuen keine Kosten und Mühe für die arbeitsaufwändige Pflege und Instandhaltung der MaisäßKulturlandschaft. Besonderen Unmut hat deshalb die Einhebung der Zweitwohnsitzabgabe für Maisäßgebäude hervorgerufen. Die Erhebung einer Zweitwohnsitzabgabe ist für die allermeisten Eigentümer unverständlich und wirkt vielfach demotivierend, die Bewirtschaftung der zugehörigen Wiesen-, Weide- und Waldflächen dieser Anwesen weiterhin aufrecht zu erhalten oder die Gebäude in möglichst regionaltypischer Form zu erhalten. Auf Anregung der Montafoner Bürgermeister, der politischen Vertreter des Tales und Vertreter des Heimatschutzvereines konnte beim Land Vorarlberg eine Ausnahmebestimmung im Zweitwohnsitzabgabengesetz erwirkt werden, wonach keine Abgabenpflicht besteht, wenn die Benützung eines Maisäß für Ferienzwecke ausschließlich durch die Eigentümer und deren nahen Angehörigen erfolgt, die ortsübliche Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen sichergestellt ist und die zugehörigen Wirtschaftsgebäude tatsächlich erhalten werden. Darüber hinaus konnte auf Anregung des Standes eine weitere Besserstellungen für die Maisäße erreicht werden. So fallen nun auch Abwasserentsorgungsanlagen in temporär genutzten Maisäßgebieten in die Regelförderung des Landes, welche bislang nur für Anlagen im Dauersiedlungsgebiet gewährt wurde. 9 / Regionalbericht Stand Montafon Natur & Umwelt Die Standeswaldungen im Montafon in Zahlen Der Forstfonds bewirtschaftet eine Fläche von über 8.600 Hektar. Davon sind 5.700 Hektar Schutzwald in Ertrag. Die restliche Fläche teilt sich auf Schutzwald außer Ertrag, unproduktive Flächen (Geröllhalden etc.), Alpflächen, Latschen und Erlen. 5700 Hektar oder 90 Prozent der mit Wald bestockten Flächen im Montafon sind Schutz- und Bannwaldungen. Die durchschnittliche Lage der Standeswaldungen ist auf einer Seehöhe von 1.490 Metern In den vergangenen zehn Jahren wurden jährlich im Durchschnitt 18.300 Festmester Nutz- und Brennholz geerntet bzw. geastet und aus Forstschutzgründen entrindet. Ein beachtlicher Anteil von 1.400 Festmeter wird zur Schneestabilisierung im Wald quergefällt und dort belassen, wenn die Holzernte unwirtschaftlich ist. Dieses Holz muss in sehr schwer zugänglichen Lagen gesichert und aufgrund von Borkenkäfermassenvermehrungen auch entrindet werden Die Holzbringung erfolgt, dem steilen Waldgelände im Montafon entsprechend, großteils – über 11.000 Festmeter/Jahr - mit forstlichen Seilbahnen. Für die bessere Zugänglichkeit der Wälder für die beim Forstfonds beschäftigten Forstarbeiter werden jedes Jahr etwa 1, 5 Kilometer Begehungssteige gebaut. DeSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight r Forstfonds des Stand Montafon betreut ein forstliches Wegenetz von über 135 Kilometer. Diese sind Voraussetzung für die Pflege und Schutzwaldbewirtschaftung im Montafon und haben darüber hinaus sehr oft auch eine touristische Bedeutung. Um eine raschere Wiederbewaldung von Schlagflächen zu gewährleisten, werden auf verjüngungstechnisch schwierigen Waldstandorten jedes Jahr über 20.000 Jungpflanzen gesetzt. Der Großteil davon sind aufgrund der Höhenlage Fichten. Mischbaumarten wie Tanne, Lärche, Zirbe, Bergahorn und Buche machen rund ein Sechstel der Gesamtpflanzenzahl aus. Auch für die Montafoner Jugend ist der Forstfonds ein gefragter Arbeitgeber. Zwei bis drei Forstarbeiterlehrlinge werden im Wald von Standesforstleuten betreut und ausgebildet. Daneben absolvieren jährlich acht Praktikanten ihr Pflichtpraktikum bzw. Schüler aus höheren Schulen einen Ferialjob. Die Montafoner Standeswaldungen in Zahlen: www.stand-montafon.at/natur-umwelt/forst/ standeswald/standeswald-in-zahlen „Der Stand Montafon Forstfonds ist das grüne Rückgrat des Montafons –zur vielseitigen Waldbewirtschaftung in der Talschaft zählt auch die Pflege der wichtigen Schutz- und Bannwälder. Als Wirtschaftsbetrieb ist der Forstfonds zudem ein verlässlicher Partner der Wirtschaft. “ Hubert Malin, Stand Montafon Forstfonds l a u h c s d l a vo w ld a w z t u h c s bis 10 / Regionalbericht Stand Montafon Natur & Umwelt Die Waldschule im Montafon hat im Jahr 2018 mehrere Höchstleistungen erbracht und wurde dafür zwei Mal mit Auszeichnungen bedacht Im letzten Jahr unter dem Namen „Silbertaler“ Waldschule konnten wir im Jahr 2018 gleich mehrere Höchstzahlen überbieten: Neben der höchsten Zahl an Schulführungen waren auch die bisher meisten Juniorförster angemeldet und gleich zwei Auszeichnungen innerhalb eines Jahres konnten entgegengenommen werden. „Mit 40 Schulführungen, bei denen 674 Kinder den Montafoner Gebirgswald entdeckten, konnten wir 2018 das bisher stärkste Jahr seit Bestehen der Waldschule verzeichnen“, freut sich Waldschul-Leiterin Sylvia Ackerl. „Mit der Anschaffung weiterer Kinderschneeschuhen auf insgesamt 20 Stück konnten wir insbesondere die Winterführungen ausbauen.“ Auch das Waldjahr (eine Führung zu jeder Jahreszeit) in Zusammenarbeit mit dem Wildpark Feldkirch wurde von zwei Schulen bzw. Kindergärten mit je zwei Gruppen wahrgenommen. Die Juniorförsterausbildung hat sich im dritten Jahr ihres Bestehens durchgesetzt und war mit 16 Kindern mehr als ausgebucht. Bemerkenswerter Weise wird das Alter der Teilnehmer immer höher. Somit kann auch von den Inhalten her mehr ins Detail gegangen werden. Georg-Dätzel-Medaille für die Waldschule Im Frühjahr 2018 konnte die Waldschule für das Projekt „Montafoner Juniorförster“ beim Vorarlberger Schutzwaldpreis in Rankweil einen Anerkennungspreis entgegennehmen. Internationale Aufmerksamkeit erhielten die Waldschule im Oktober vom Zentrum für Wald–Forst–Holz Weihenstephan, welche die Montafoner Waldschule als wegweisendes Projekt in der zukünftigen forstlichen Öffentlichkeitsarbeit mit der Georg–Dätzel–Medaille auszeichnete. Diese international bekannte Auszeichnung wird jährlich in der Technischen Universität München–Freising vergeben. „Mit 40 Schulführungen, bei denen 674 Kinder den Montafoner Gebirgswald entdeckten, konnten wir 2018 das bisher stärkste Jahr seit Bestehen der Waldschule verzeichnen.“ Sylvia Ackerl, Leiterin Silbertaler Waldschule „Unter dem Motto , klein aber fein’ sind wir 2018 vor allem personell an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen“, zieht Ackerl Bilanz. „Um die Qualität auch zukünftig beizubehalten werden wir diese auch in Zukunft nicht gravierend überschreiten.“ Bilanz Silbertaler Waldschule 2018 1 Waldpädagogische Führungen 2 3 Besucher 40 Führungen 674 Fachexkursionen 4 Tage 112 Juniorförster 5 Tage 16 2 – Coaching Gesamt Besucheranzahl 2018: 802 3 2 1 11 / Regionalbericht Stand Montafon Natur & Umwelt Vo A wie Abwasser . . . Seit 1985 werden dieSyntax Warning: Invalid Font Weight Kanal-Aufgaben im Montafon durch den Abwasserverband Montafon gebündelt. Seit damals ist die Kläranlage am Standort in Vandans/Vens für die Aufbereitung des Wassers der acht Gemeinden Vandans, St. Anton, Bartholomäberg sowie Schruns, Tschagguns, Silbertal, St. Gallenkirch und Gaschurn zuständig. „Vo A wie Abwasser bis Z wie Ziehharmonika“ sozusagen. Die Kläranlage des Abwasserverbandes Montafon gilt seit ihrer Erbauung 1985 als ökologisches und wirtschaftliches Vorzeigeprojekt. Unter anderem auch durch den Betrieb zweier Blockheizkraftwerke, die das in der ARA anfallende Klärgas zu 100-prozentigem Ökostrom verarbeiten. Die Montafoner Kläranlage reinigt täglich das Abwasser von rund 8000 Haushalten und 750 Gewerbebetrieben und damit pro Jahr über zwei Millionen Kubikmeter Abwasser. Maßgeblich am Erfolg der ARA beteiligt war der langjährige Betriebsleiter Oswald Hepperger, der sich 2018 in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat. Im Frühjahr 2018 wurde die Betriebsleitung der ARA von Alexander Nöckl übernommen. Neben der weiteren Verbesserung des Betriebsablaufs will Nöckl künftig auch in Sachen Energieeffizienz weitere Aktivitäten setzen. „Das ganze Thema rund um Energie-Nachhaltigkeit samt entsprechendem Ressourcen-Management wird eine große Herausforderung für die Zukunft sein“, sagt der neue Betriebsleiter. Zudem wurden im Jahr 2018 erste Vorarbeiten für eine Neuberechnung des gesamten Betriebsprozesses mit der Technischen Universität Wien geleistet, welche im kommenden Jahr erfolgen soll. Dann wird sich zeigen, wann die Kapazitätsgrenzen der ARA erreicht sind und was aufgrund der weiteren touristischen Entwicklung für die Zukunft berücksichtig werden muss. Fettabscheider-Förderung Nach wie vor ein großes Problem in der Aufbereitung des Montafoner Abwassers ist das illegal entsorgte Fett. „Fett ist Gift für den Kanal“, so Obmann Bürgermeister Raimund Schuler vom Abwasserverband Montafon. Durch Fettsäuren werdend Betonrohre massiv angegriffen und in Mitleidenschaft gezogen. Das Fett stört den Klärablauf und den Reinigungsvorgang massiv, die Kosten erhöhen sich und die Grenzwerte sind alarmierend. Obwohl mittlerweile zahlreiche Betriebe mit den gesetzlich vorgeschriebenen Fettabscheidern ausgerüstet sind, besteht weiterer Handlungsbedarf. So wurden im Jahr 2018 beispielsweise 900 Kubikmeter Fett (entspricht etwa 100 Baustellen-Lkw) durch Fettabscheider gesammelt und vorschriftsmäßig in der ARA entsorgt. Die Zahlen zeigen aber, dass noch Luft nach Oben ist. Nicht zuletzt deswegen gewährt der Stand Montafon bereits seit vielen Jahren eine eigene Fettabscheider-Förderung zur präventiven Bekämpfung und appelliert, dringend notwendige Fettabscheider nachzurüsten. Fettabscheider-Förderung Abwasserverband Montafon: www. stand-montafon.at/natur-umwelt/abwasserverband/fettabscheider-foerderung „In der ARA Montafon wurden im Jahr 2018 insgesamt schon rund 900 Kubikmeter Altfett ordnungsgemäß entsorgt. Dennoch besteht noch Luft nach oben.“ Alexander Nöckl, Betriebsleiter ARA Montafon 12 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft Die Montafoner Museen blicken auf ein arbeitsintensives Geschäftsjahr 2018 zurück und gehen mit vielen Neuerungen in die Zukunft Die Montafoner Museen können auf ein besonders intensives und ereignisreiches Jahr zurückblicken. Besonders hervorzuheben sind dabei die zahlreichen Kooperationen. Seit Sommer 2018 wird etwa gemeinsam mit zahlreichen anderen Kulturinitiativen im Tal im Rahmen der „Kulturvernetzung Montafon“ die Programmbroschüre „Kulturinfo Montafon“ herausgegeben und die „Montafoner Kulturnacht“ veranstaltet. Außerdem bestand auch auf Bezirksebene ein Austausch mit der Kulturfabrik Bludenz bzw. der Initiative „V-Süd“, bei der es um die Stärkung der Wahrnehmung von Kulturangeboten im Bezirk Bludenz geht. In bewährter Manier wurde überdies mit dem Geschichtsverein Bludenz und dem Museumsverein Klostertal eng zusammengearbeitet. 1 2 5 4 3 Besucher 2018 1 Bartholomäberg 1.116 Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight 2 Gaschurn 2.150 3 Schruns 6.292 4 Silbertal 1.146 5 externe Veranstaltungen 5.365 Gesamt: 16.069 vo argla bis zwisla Der Ausstellungsreigen 2018 begann im Februar mit einer Kooperation mit dem Wirtschaftsarchiv Vorarlberg sowie dem Kunstforum Montafon zum Thema „Vom Montafon zum Himalaya – Geschichte der Schrunser Lodenfabrik“. Die Schau konnte in den Räumlichkeiten in der ehemaligen Lodenfabrik gezeigt werden und wurde aufgrund des großen Interesses sogar verlängert. Anschließend war die Ausstellung dann im Mai im Vorarlberger Landhaus zu Gast. Im Juni wurde dann anlässlich des 500. Jubiläums des Konstanzer Konzils (1414-18) im Bergbaumuseum Silbertal die Ausstellung „Das Montafoner Wappen – Geschichte und Legende“ eröffnet. Es wird ja seit Jahrhunderten die Legende überliefert, dass den Montafonern das Wappen durch den zum Konzil reisenden Papst Johannes XXIII. verliehen worden sei. Tatsächlich stammt der älteste Beleg für die Verwendung der gekreuzten Schlüssel aus dem Jahr 1408. Museums-Projekt gemeinsam mit der Mittelschule Schruns-Dorf Ende Juni wurde im Montafoner Heimatmuseum Schruns die Ausstellung „Kriegsgefangenschaft. Fremde im Montafon – Montafoner in der Fremde“ eröffnet. Einen wesentlichen Beitrag dazu lieferten Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Schruns Dorf im Rahmen des Projektes 1918-2018 – 100 Jahre Republik. Die Ergebnisse dieses Schulprojektes wurden im Dezember dann auch im neuen Haus der Geschichte Österreich in Wien gezeigt. Der Bogen wurde chronologisch über die beiden Weltkriege und räumlich vom Montafon bis nach Korsika oder Sibirien gespannt. Ab Anfang Juli war im Alpin- und Tourismusmuseum Gaschurn die Ausstellung „Höhenlager. Die Frühzeit der Alpenvereinsschutzhütten in der Silvretta“ zu sehen. Diese Schau fand in Kooperation mit dem 125-Jahr-Jubiläum von Vorarlberg Tourismus statt und beruhte auf der Dissertation von Archivar Andreas Brugger vom Montafon Archiv. Die vierte Sonderausstellung im Sommer 2018 widmete sich „Frühmesser Josef Plangger. Verfolgung und Widerstand unter dem NS-Regime“ und war im Museum Frühmesshaus Bartholomäberg, in dem der von den Nationalsozialisten verfolgte Priester als letzter Frühmesser wirkte, untergebracht. Im Spätherbst 2018 konnte dann anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers die Ausstellung „Konrad Honold. Künstler, Restaurator, Sammler“ im Montafoner Heimatmuseum eröffnet werden. Ein besonderes Augenmerk wurde im Rahmen dieser Ausstellung auf die zahlreichen öffentlichen Werke Honolds in Schruns sowie im ganzen Montafon gelegt. 13 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft Wissenschaftspreis Die beiden Wissenschaftler Robert Groß und Savina Konzett wurden im Herbst 2018 mit dem 3. Montafoner Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Der „Montafoner Wissenschaftspreis“ wird alle zwei Jahre verliehen, ist mit 3.000 Euro dotiert und wird vom Stand Montafon, dem Heimatschutzverein Montafon sowie von der Sparkasse der Stadt Bludenz gestiftet. Heuer wurden mit Robert Groß und Savina Konzett wiederum zwei sehr engagierte Wissenschaftler mit dem Preis ausgezeichnet. Wissenschaft und Forschung haben einen großen Anteil daran, dass sich Vorarlberg zu einer Top-Region in Europa entwickelt hat. Der Stand Montafon sorgt als aktiver Gemeindeverband seit geraumer Zeit dafür, dass die Geschichte der Talschaft erforscht werden kann und konnte. „Der Montafoner Wissenschaftspreis wurde mit einem klaren Ziel ausgelobt: der Preis soll junge Wissenschaftler fördern, die sich mit dem Montafon auseinandersetzen“, schildert Standesrepräsentant Bürgermeister Herbert Bitschnau die Grundidee. Innovative sowie interdisziplinäre Arbeiten aus verschiedensten Gebieten sollen gewürdigt werden. Die beiden Montafoner WissenschaftspreisTräger 2018 Robert Groß und Savina Konzett Montafoner Wissenschaftspreis: 2018 Preis-Stifter: Stand Montafon, Sparkasse Bludenz, Heimatschutzverein Montafon Dotierung: 3.000 Euro Verleihung: alle 2 Jahre (2020 wieder) Wissenschaftliche Arbeiten können bis zum 15. März 2020 eingereicht werden. www.stand-montafon.at/kultur-wissenschaft/projekte/montafoner-wissenschaftspreis Genau das ist den Preisträgern 2018 so gut gelungen, dass die Jury rund um Theresia Anwander, Werner Matt und Robert Rollinger auch den dritten Montafoner Wissenschaftspreis an zwei Forscher vergeben hat. Robert Groß wurde für seine Dissertation über „Die Beschleunigung der Berge. Eine Umweltgeschichte des Wintertourismus in Vorarlberg/Österreich 1920-2010“ ausgezeichnet. Savina Konzett erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Diplomarbeit für ihre Arbeit „Aktuelle demographische Prozesse im Hochgebirgstal Montafon. Die Fallstudie Bartholomäberg und Gaschurn“. Herzliche Gratulanten „Vo forscha bis vrzella“, fasste Standessekretär Bernhard Maier bei der Moderation die gemütlichen Wissenschaftspreis-Verleihung im Standesgebäude zusammen. Neben Standesrepräsentant Bürgermeister Herbert Bitschnau sowie Landesrätin Barbara Schöbi-Fink ließen sich auch Familien, Freunde und Bekannte der Preisträger die Verleihung samt KurzReferaten der Ausgezeichneten nicht entgehen. Genauso wenig wie die Bürgermeister Martin Netzer, Martin Vallaster und Thomas Zudrell, Museums-Leiter Michael Kasper und Sparkassen-Vorstand Wolfgang Eichler als Sponsor-Vertreter sowie Militärkommandant Ernst Konzett mit Bettina, die sich ganz besonders für die Auszeichnung ihrer Tochter Savina freuten. Der nächste Montafoner Wissenschaftspreis wird in zwei Jahren – also 2020 – vergeben. Arbeiten können ab sofort eingereicht werden. 14 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft Mit der jetzt vollständigen Buchserie „Montafoner Geschichte“ verfügt die Talschaft Montafon über ein neues Heimatbuch mit der DNA des Tales Historischer Augenblick im Montafoner Heimatmuseum in Schruns am 22. November 2018: mit der Präsentation von Band 3 der Montafoner Geschichte ist die Aufarbeitung der Talschafts-Historie vollständig. Damit liegt eine Buchreihe vor, die als das neue Heimatbuch bezeichnet werden kann und dementsprechend in keinem Montafoner Haushalt fehlen sollte. „Vo früanr bis mara“ – der Stand Montafon hat bereits vor geraumer Zeit das Projekt „Montafoner Geschichte“ ins Leben gerufen. Seither wird die Vergangenheit der Talschaft auf höchstem Niveau dokumentiert, erforscht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – entstanden ist dabei ein vierbändiges Nachschlagewerk mit der DNA der Talschaft. In dieser Form wohl in ganz Europa einzigartig. Die Bandbreite reicht dabei von der Urgeschichte bis zum 20. Jahrhundert. So widmet sich Band 1 „Mensch – Geschichte – Naturraum“ den lebensweltlichen Grundlagen rund um die Geologie, das Klima, die Tier- und Pflanzenwelt sowie der sprachlichen Entwicklung in der Talschaft. Der zweite Band „Urgeschichte bis zum Mittelalter“ erzählt die historische Gesamtschau des Tales von der Steinzeit bis zum Mittelalter. Im vorgezogenen Band 4 „Bevölkerung – Wirtschaft“ wird die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Montafons im 19. und 20. Jahrhundert thematisiert. Mit dem im Jahr 2018 erschienenen Band 3 „Gesellschaft – Ökonomie – Mentalitäten“ ist die vierreihige Serie komplett. Zwei umfangreiche Artikel aus der Feder Manfred Tschaikners und Michael Kaspers erschließen die Vergangenheit des Tals in der Frühen Neuzeit (1600 – 1850). „Unser Montafon hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder stark gewandelt. Die Montafoner Geschichte und die daraus entstandenen Nachschlagebände bieten eine spannende, abwechslungsreiche und erstaunliche Reise durch die vielseitige Zeitgeschichte unserer wunderschönen Talschaft Montafon“, freuen sich auch die zehn Montafoner Bürgermeister über das umfassende Nachschlagewerk. Wer im Montafon lebt, dort seine Wurzeln hat oder sich einfach für diese einzigartige Talschaft interessiert, findet in dieser Reihe ein faszinierendes Nachschlagewerk, das viel Wissenswertes, Unterhaltsames und manchmal auch Erstaunliches bietet – quasi ein wissenschaftlichSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight aufgearbeitetes „Wikipedia Montafon“ mit der DNA der Talschaft. Diese vier Bände enthalten die DNA über die Talschaft Montafon: Montafon Band 1: Montafon Band 2: Montafon Band 3: Montafon Band 4: Mensch- Besiedlung- Gesellschaft- Bevölkerung- Geschichte- Bergbau- Ökonomie- Wirtschaft Naturraum Relikte Mentalitäten Der Band 1 widmet Band 2 enthält Im Band 3 wird die Band 4 widmet sich sich den lebenswelt- eine historische Vergangenheit des der Bevölkerungs- lichen Grundlagen Gesamtschau des Tales in der Frühen und Wirtschaftsge- (Mensch-Geschich- Tales Montafon und Neuzeit anhand neu- schichte im 19. und te-Naturraum) im seiner Umgebung er Quellenstudien 20. Jahrhundert in Montafon. bis zum Mittelalter. thematisiert. der Talschaft. 15 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft Passend zur sanften Sanierung zum 40. Geburtstag wurde das Montafoner Heimatmu- 2018 wurde der letzte originalgetreue Raum im Museum seum in Schruns auch mit einer neuen Außenbeleuchtung richtig in Szene gesetzt. mit einer NS-Zwangsarbeit Installation neu eingerichtet. 40 Jahre Heimatmuseum Das Montafoner Heimatmuseum ist seit 1978 im historischen Standesgebäude am Kirchplatz in Schruns untergebracht. Nach 40 Jahren wurde das Gebäude im vergangenen Herbst/Winter 2018 umfassend saniert. Unter der Bauleitung von Franz Wachter wurden von September 2018 bis Jänner 2019 zahlreiche Maßnahmen am Gebäude, das im Kern aus dem 16. Jahrhundert stammt, durchgeführt. So wurden Fassade und Fenster neu gemalt und das Marienfresko über dem Eingang fachgerecht restauriert. Um die Zugänglichkeit zum Museum zu erleichtern, wurde die Eingangstür erneuert. Dass das Museum geöffnet ist, ist nunmehr an der Glastür zu erkennen, während ansonsten die Holztür, an der das Montafoner Wappen der bisherigen Tür eingesetzt ist, geschlossen ist. An der Fassade wurde außerdem eine neue, dem Beleuchtungskonzept der Marktgemeinde Schruns entsprechende, Beleuchtung installiert. Diese setzt das prominent platzierte historische Gebäude mit seiner strukturierten Fassade am Abend besonders gut in Szene. Zugleich wird dadurch auch der Zugang zum Museum deutlich besser ausgeleuchtet. Nach reiflicher Überlegung wurde entschieden die Fensterläden wegzulassen. Hauptgrund dafür war in erster Linie der Versuch dem historischen Gebäude gerecht zu werden. Das Standesgebäude wird spätestens seit dem 18. Jahrhundert ausschließlich für öffentliche Zwecke (Gefängnis, Gendarmerie, Musikschule, Museum, Café) genutzt. Im Unterschied zu Wohngebäuden wurden öffentliche Gebäude (im Ortskern von Schruns etwa auch das Gericht, die Taube, das Gemeindeamt) zumeist ohne Fensterläden errichtet. Außerdem war die Adaptierung als Museum in den 1970ern vom damaligen Heimatschutzvereinsobmann Konrad Honold als rätoromanisches Haus geplant, jedoch dann nicht gänzlich als solches umgesetzt worden. Nichtsdestotrotz verweist das Haus auf diese Bautradition und so soll diese durch die Weglassung der Fensterläden wieder stärker unterstrichen werden. Schließlich wurde zum Jahresende im Rahmen des Interreg-Projektes „Migration nach Vorarlberg und Oberschwaben vom 19. bis ins 21. Jahrhundert“ der letzte originalgetreu erhaltene Raum des ehemaligen Bezirksgefängnisses, in dem das Heimatmuseum untergebracht ist, mit einer Installation zum Thema „Zwangsarbeit in der NS-Zeit“ neu eingerichtet. In diesem Raum finden sich seit den 1940er-Jahren kyrillische Inschriften auf dem Lutz-Ofen, die von ukrainischen Zwangsarbeiterinnen, die in diesem Raum eingesperrt waren, hinterlassen wurden. Mit den digitalen Präsentationen und Hintergrundtönen sowie Vertiefungsmaterialien an Tablets ist das Heimatmuseum somit auch im 21. Jahrhundert angekommen. So wurde mit Rücksicht auf den Originalzustand der Zelle trotzdem eine Möglichkeit geschaffen wichtige Informationen, Stimmen und Bilder zu vermitteln. 16 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft vo doniga bis gäscht Hochkarätige Musiker begeisterten das PublSyntax Warning: Invalid Font Weight ikum bei den Schwerpunkten der Montafoner Resonanzen 2018 mit Orgel, Kammermusik, Jazz, Volksmusik, Barock und Cross-Over und lockten so viele Besucher wie noch nie zum Musikfestival an verschiedenste Orte im Tal. Die Montafoner Resonanzen sind weiter auf Erfolgskurs – breiter Zuspruch von Einheimischen und Gästen Barock, Kammermusik, Jazz, Volksmusik, Cross-Over und Orgel – mit diesen neuen Schwerpunkten sind die Montafoner Resonanzen nach der Umstrukturierungsphase im Jahr 2017 in die Zukunft gestartet. Dass der eingeschlagene Weg richtig ist, zeigt die Erfolgsbilanz für das Jahr 2018: „Die Konzerte der Montafoner Resonanzen waren 2018 so gut besucht wie noch nie“, ist Kurator Markus Felbermayer mehr als zufrieden. „Das Ziel der Montafoner Resonanzen ist es, das Tal mit Tönen aus verschiedenen Genres zu füllen und zum Schwingen zu bringen“ Markus Felbermayer, Kurator/Organisatorischer Leiter Montafoner Resonanzen Die Montafoner Resonanzen haben sich seit der Neustrukturierung als musikalisches Format mit vielfältigem Konzertangebot etabliert. An sechs Wochenenden hat sich das Montafon auch im Sommer 2018 zu einem Schauplatz hochkarätiger musikalischer Darbietungen verschiedener Genres gewandelt. Die Besonderheiten des Kulturfestivals sind der persönliche Kontakt zu den Gästen und Künstlern sowie die außergewöhnlichen, der Musik entsprechend authentischen Veranstaltungsorte. Zu den musikalischen Höhepunkten zählte neben dem Eröffnungswochenende mit Ingelore Schubert und dem Marais Consort in der Kirche Gortipohl zweifelsfrei das Kammermusik-Wochenende mit dem Quartetto die Cremona. Die Montafoner Resonanzen 2019 fanden von 1. August bis 7. September 2019 statt. Eröffnet wurde das Musikfestival in diesem Sommer mit dem Barock-Schwerpunkt (1. bis 3. August). Der Eröffnungsabend in der Pfarrkirche Tschagguns stand ganz im Zeichen von einundsechzig Saiten, welche sich auf eine Gitarrre, eine Mandoline und eine Harfe verteilten. Gespielt wurden sie von drei jungen Damen welche sich unter dem Namen „sixty1strings“ formiert haben und gemeinsam mit der Sängerin Anna Schaumlöffel auftraten. Nach ebenfalls hochkarätig besetzten Wochenenden mit Volksmusik, Jazz und Kammermusik sowie Cross-Over-Konzerten mit dem Highlight „Faltenradio“ stand zum Abschluss der Montafoner Resonanzen 2019 die Königin aller Instrumente im Fokus: Die Orgel. 17 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft Viele neue Bücher Die Reihe der von den oder in Zusammenarbeit mit den Montafoner Museen herausgegebenen Publikationen hat sich 2018 erheblich erweitert In der Montafoner Schriftenreihe wurde im Frühjahr parallel zur Ausstellung zur Lodenfabrik ein Band zu deren Geschichte vorgelegt. Im Herbst wurde dann ein mehrjähriges Forschungsprojekt zum Tschaggunser Mirakelbuch mit einer Buchpublikation abgeschlossen, die am Tag des Denkmals in Tschagguns präsentiert wurde. Erfreulicherweise wurde den Montafoner Museen das einzige überlieferte Original des Mirakelbuches aus dem Jahr 1757 von Dr. Klaus Beitl in diesem Zusammenhang übergeben. Auf Initiative von Heinrich und Michael Pfanner entstand weiters ein Band zur Montafoner Bildungsgeschichte, der sich insbesondere der Geschichte der Volksschule Galgenul widmet und anlässlich des 200. Jubiläums der Errichtung eines Schulhauses in Galgenul herausgegeben wurde. Als Sonderband zur Montafoner Schriftenreihe erschien im November eine Publikation über den Montafoner Architekten Werner Pfeifer, dessen Bauten im Tal immer noch präsent sind, der aber überdies zahlreiche nicht realisierte Projekte – zumeist mit touristischem Hintergrund – entwickelt hatte. Somit wurde die Bau- und Architekturgeschichte weit in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein fortgeschrieben. Nach geraumer Wartezeit konnte endlich der dritte und letzte Band der vom Stand Montafon herausgegebenen Buchreihe „Das Montafon in Geschichte und Gegenwart“ zur Geschichte der Talschaft in der frühen Neuzeit vorgelegt werden. Die Herausgabe hatte sich insbesondere aufgrund der NSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight eustrukturierung der Bestände „Talschaft Montafon“ und „Vogteiamt Bludenz“ im Vorarlberger Landesarchiv verzögert. Hommage an den großen Künstler Konrad Honold Anlässlich der Eröffnung des 4. Montafoner Gipfeltreffens wurde der Tagungsband „Sterben in den Bergen“ mit zahlreichen spannenden Beiträgen der Öffentlichkeit präsentiert. Nunmehr sollen jeweils bei der nächsten Tagung der Band des letzten Symposions vorgelegt werden. Zur Winterausstellung im Heimatmuseum wurde eine Broschüre zu Konrad Honolds Werken im öffentlichen Raum im Montafon herausgegeben. Außerdem entstand ein Faltblatt zu seinen öffentlich zugänglichen Werken in Schruns. In Kooperation mit der Marktgemeinde Schruns wurde anlässlich des Umbaus der Bürgerservicestelle im Gemeindeamt, bei dem die Schrunser Kirchspielchronik verwendet wurde, eine kurz gefasste Geschichte von Schruns herausgegeben. Außerdem wurde in Kooperation mit dem Geschichtsverein die Buchpräsentation des Bandes „Ein Erbe für alle. 103 Traditionen aus Österreich“ in Bludenz organisiert. In dieser Publikation über das immaterielle Kulturerbe der UNESCO finden sich unter anderem die Montafoner Mundart, das Scheibenschlagen in Gortipohl oder die Montafoner Erzähltradition. Standes-Publikationen: www.montafoner-museen.at Alle Publikationen sind direkt bei den Montafoner Museen erhätlich. Einen Überblick über alle Publikationen online auf www.stand-montafon. at/kultur-wissenschaft/shop Mobilität & Verkehr Symbolfoto: barlest/stock.adobe.com 18 / Regionalbericht Stand Montafon Im Prozess zur Bahnvision Montafon haben sich im Jahr 2018 Experten mit der Verlängerung auseinandergesetzt und eine Machbarkeitsstudie erarbeitet – diese Von der Vision zum Ausbau d Die Machbarkeitsstudie zur Bahnvision Montafon untersuchte im Jahr 2018 verschiedene Trassenvarianten und bildet am Ende die Grundlagen für alle weiteren Schritte Eine Vision bringt ein ganzes Tal in Bewegung. Die Vision „Bahnausbau Montafon“ beschäftigt die Talschaft bereits seit einigen Jahren. Aus diesem Prozess wurde schließlich im Jahr 2018 die Machbarkeitsstudie und damit eine solide Grundlage für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung im Montafon von verschiedenen Experten erarbeitet und im Sommer 2019 präsentiert. Die Idee einer Bahntrasse bis ins Hochmontafon zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Montafonerbahn. Seit mehr als einem Jahrhundert wird immer wieder über eine Weiterführung bis Gaschurn diskutiert, für den Bau des Vermunt-Stausees wurde zwischen 1928 und 1953 eine Schmalspurbahn nach Partenen geführt, zeitweise auch mit einem Salonwagen für Fahrgäste. Bereits im Jahr 1992 wurde in einer Verkehrsstudie von Besch & Partner eine Bahnverlängerung geprüft. Auch im Ideenwettbewerb zu Beginn des Prozesses Raumentwicklung Montafon wurde ein „leistungsfähiges elektrisch betriebenes Mobilitätsband“ für eine künftige räumliche Entwicklung als beste Idee präsentiert, um die wesentlichen Attraktionspunkte im Tal zu verbinden und an lokale Mobilitätsräume 19 / Regionalbericht Stand Montafon Mobilität & Verkehr Wie geht es mit dem Bahnausbau aktuell weiter? Nachdem im Sommer 2019 die Machbarkeitsstudie der Öffentlichkeit präsentiert wurde, liegen fundierte Grundlagen für die nächsten Schritte vor. Die da sind: Anpassung des Bussystem für den Planfall, dass die Bahn bis Gaschurn fahren würde und Prognose über das mittelfristig Fahrgastpotential im touristischen Bereich – bei den Einheimischen wurde diese Modellierung bereits gemacht. Mit diesen Ergebnissen geht es dann in die Gemeindevertretungen und zu Informationsveranstaltungen mit interessierten Bürgern. Im Vordergrund steht danach die Sicherung der erforderlichen Flächen für eine Bahntrasse, um künftige Handlungsspielräume zu erhalten. Die volkswirtschaftliche Rentabilität eines derart langfristigen Projektes hängt wesentlich von der Entwicklung der Rahmenbedingungen (Energie- und Treibstoffpreise, CO2-Steuer, ÖV-Tarifsystem, etc.) ab. Angesichts drohender Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Strafzahlungen bei Verfehlen der Klimaschutzziele werden Projekte mit entsprechender Klimaschutzwirkung künftig vermehrte Aufmerksamkeit und möglicherwiese auch zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten bekommen. Aktuelle Infos zur Bahnvision Montafon auf www.stand-montafon.at/bahnausbau beitet – diese wurde im Sommer 2019 der Öffentlichkeit präsentiert. u der Bahn im Montafon anzuknüpfen. Deshalb wurde seit 2012 in der Raumentwicklung Montafon verschiedene alternative Verkehrsmittel im Montafon in einer vertieften Auseinandersetzung geprüft – von der Seilbahnverbindung bis zum Monorail System. Aus diesen Visionen wurde schließlich die Machbarkeitsstudie und damit eine solide Grundlage für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung im Montafon, erklärt Standesrepräsentant Herbert Bitschnau und nennt die Vorgaben für die Machbarkeitsstudie: „Ein Ausbau der Montafonerbahn von Bludenz bis Gaschurn, der die wichtigen Ziele für Einheimische und Gäste anfährt. Durch eine entsprechende Leistungsfähigkeit sollen auch Fahrgastspitzen kostengünstig bedient werden können, kürzere Fahrzeiten sollen eine attraktive, elektrisch betriebene Mobilitätsachse für das ganze Tal sichern. Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen Bestvariante aufzeigen Bei der Machbarkeitsstudie werden insgesamt zehn Trassenvarianten untersucht. Danach wird sich unter Abwägung der Aspekte politische Umsetzbarkeit, Kosten, Fahrgastpotential und Entlastungswirkung auf der Straße eine Bestvariante herauskristallisieren. Ebenso die dazu notwendigen Fahrzeuge. Aktuell sieht es so aus, als ob sogenannte Tram Trains am besten zu den vielseitigen Anforderungen passen würden. Tram Train Fahrzeuge sind eine Kombination aus Straßenbahnen und Zügen, die in zwei Welten zu Hause sind. Sie können auf Vollbahntrassen mit der für Eisenbahnen üblichen Sicherungstechnik betrieben werden, können aber gleichzeitig auch straßenbahnähnliche Abschnitte auf Sicht befahren. „Die Idee einer Bahntrasse bis ins Hochmontafon zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Montafonerbahn. Seit mehr als einem Jahrhundert wird immer wieder über eine Weiterführung bis Gaschurn diskutiert. Jetzt ist Zeit zu handeln. “ Christoph Breuer, Projektbegleiter Bahnausbau Montafon 20 / Regionalbericht Stand Montafon Mobilität & Verkehr mbsBus GmbH setzt sich 2018 in internationalem Bieterverfahren durch und erhält wieder den Zuschlag für die Verkehrsdienstleistungen für den Landbus Montafon vo landbus bis taxibon Im Jahr 2018 wurde der Verkehrsdienstevertrag zum Betrieb des Landbus Montafon nach europaweiter Ausschreibung für die nächsten acht Jahre wieder an die mbsBus GmbH vergeben. Seit dem 1. Juni 2005 trägt und bestellt der Stand Montafon mit dem Landbus Montafon einen großen Teil des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Montafon. Seit dieser Zeit verkehrt die mbsBus Gmbh der Montafonerbahn AG als operativer Partner auf dem 320 Kilometer langen Streckennetz. Nach einer europaweiten Bekanntmachung konnte sich mbsBus GmbH schließlich gegen die Konkurrenz durchsetzen und erhielt damit mit dem Fahrplanwechsel im Herbst 2018 abermals den Zuschlag für die Verkehrsdienstleistungen des Landbus Montafon für die nächsten acht Jahre. Die Mobilität ist ein zentraler Schwerpunkt für die weitere Entwicklung der Talschaft Montafon. Dazu zählt neben einer entsprechend ausgebauten Schienen-Infrastruktur auch ein kundenorientierter Busfahrplan. Denn ein gut funktionierender öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) bildet die Grundlage für ein attraktives Wohn- und Lebensumfeld und begünstigt die Ansiedelung von Betrieben. Unter anderem deswegen hat sich die Montafonerbahn AG im Jahr 2005 entschlossen, die Linienkonzession für den Landbus in der Talschaft zu übernehmen. Seit dem wurde stetig in die Verbesserung der Busflotte, des Busnetzes und des Fahrplans investiert. Damit konnte der ÖPNV in den vergangenen Jahren attraktiv weiterentwickelt werden. Die mbs Bus GmbH deckte im Jahr 2018 im Montafon auf 16 Linien bis zu 290 Tages- und 14 Nacht-Kurse ab. Europaweite Ausschreibung Aufgrund einer neuen EU-Verordnung mussten die Verkehrsdienstleistungen für den Landbus Montafon im Sommer 2017 öffentlich und europaweit in einem zweistufigen Verhandlungsverfahren ausgeschrieben werden. Dabei konnte sich die mbsBus GmbH im März 2018 schlussendlich als Bestbieter gegen die Konkurrenz behaupten. „Dabei ging es nicht nur um die Abwicklung des reibungslosen Fahrbetriebs, sondern auch um die Finanzierbarkeit und Qualitätsanforderungen“, so der Montafoner Standesrepräsentant Bürgermeister Herbert Bitschnau. Nach dem Motto: „Was im Montafon aktiv ist, soll nach Möglichkeit auch aus dem Montafon kommen“ hat die mbsBus GmbH den Landbus Montafon bereits in den vergangenen 13 Jahren höchst erfolgreich operativ geführt. Jetzt haben der Verkehrsverbund Vorarlberg und der Stand Montafon - nach dem öffentlichen Bieterverfahren - den Auftrag für den Betrieb der Verkehrsdienstleistung Bus ab Inkrafttreten des Herbstfahrplanes 2018 für die Dauer der kommenden acht Jahre erneut an die mbsBus GmbH der Montafonerbahn AG vergeben.