20210701_8.Regionalbericht_Stand_Montafon_08_2020_RSM_

Dateigröße 9.11 MB
Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 04.01.2023, 16:35
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon_,_rp_
Dokumentdatum 2023-01-04
Erscheinungsdatum 2023-01-04
Unterausschüsse
Kommissionen/Kuratorien
Verbände/Konkurrenzen
Verträge
Publikationen Regionale Publikationen_RP_
Aktenplan
Anhänge
Inhalt des Dokuments

Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Error: Invalid object stream Internal Error: xref num 880 not found but needed, try to reconstruct<0a> Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Regionalbericht Stand Montafon Amtliche Mitteilung, zugestellt durch Post.at Ausgabe # 8, Juli 2021 02 / Regionalbericht Stand Montafon Vorworte Liabi Muntafunarinna & Muntafunr! Wie schnell die Zeit doch vergeht. 2015 haben mich die Bürgermeister-Kollegen zum neuen Repräsentanten des Standes Montafon gewählt. Eine große Aufgabe, der ich mich sehr gerne bis zur Neuwahl des Standesausschusses im November 2020 gestellt habe. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren im Standesausschuss mutige Ziele, Ideen und Visionen für unser Montafon erarbeitet und gemeinsam mit den Gemeinden der Talschaft vieles erreicht. Immer mit dem klaren Ziel vor Augen, unser Montafon noch lebens- und liebenswerter zu machen. Dafür möchte ich mich recht herzlich bei allen bedanken. Ich habe mich aus privaten Gründen im Jahr 2020 als Standesrepräsentant zurückgezogen, unterstütze unseren neuen Standesrepräsentanten Bürgermeister Jürgen Kuster und die Kollegen im Standesausschuss aber weiterhin mit vollem Einsatz in meiner Funktion als Bürgermeister von Tschagguns – vor allem, weil große Aufgaben vor uns stehen. Nicht nur durch Corona. Standesrepräsentant Bgm. Herbert Bitschnau 2015 bis 2020 In diesem Sinne freue ich mich auf die Zukunft und wünschen dem neuen Standesrepräsentanten Jürgen Kuster und seinem Stellvertreter Josef Lechthaler viel Kraft und Ausdauer in ihren neuen Funktionen, die enormes Engagement verlangen. Herzlichst, Euer Alt-Standesrepräsentant Bürgermeister Herbert Bitschnau Liebe Montafonerinnen, liebe Montafoner! Der Stand Montafon ist die gelebte Kooperation unserer zehn Talschaftsgemeinden und in dieser Form einzigartig in ganz Österreich. Der Stand ist seit Jahrhunderten das Netzwerk in unserem Tal – und das ist heute wichtiger denn je. Der Stand Montafon ist für alle Akteure ein Partner auf Augenhöhe. So können wir uns auch zukünftig aktiv und gemeinsam den verschiedensten Herausforderungen stellen. Bisher hat Herbert Bitschnau, unser langjähriger Standesrepräsentant, diesen Weg mit uns eingeschlagen. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle persönlich bedanken. Er hat sich stets für unsere Gemeinden eingesetzt – so wie ich es nun als Ihr neuer Standesrepräsentant ebenfalls tun möchte. Ich danke meinen Bürgermeisterkollegen für ihr Vertrauen in mich und meine Arbeit, so dass ich unseren Weg nun mit Ihnen und für uns alle weitergehen kann. Standesrepräsentant Bgm. Jürgen Kuster ab 2020 Rückblickend auf das abgelaufene Geschäftsjahr (1. Jänner bis 31. Dezember 2020) präsentieren wir in diesem Regionalbericht wieder einen Überblick über die vielseitigen Aufgaben, die täglich unter dem Dach des Standes Montafon für das Wohl der Talschaft bestmöglilch erledigt werden. Unterlegt mit Zahlen, Daten, Fakten und umfassenden Rechnungsergebnissen. Bürgermeister Jürgen Kuster (Standesrepräsentant ab November 2020) Herausgeber & Medieninhaber: Stand Montafon, Montafonerstraße 21, 6780 Schruns, www.stand-montafon.at Titelgrafik: kaleido.cc Redaktion & Gesamtumsetzung: Presse- und Medienbüro Meznar Media Texte: Bernhard Maier, Michael Kasper, Sylvia Ackerl, Hubert Malin, Karin Valasek, Valentina Bolter, Elisabeth Meznar, Toni Meznar Fotos: Meznar Media, Montafoner Museen, Waldschule Montafon, Montafon Tourismus, Patrick Säly Druck: Druckerei Thurnher, Rankweil Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird im „Regionalbericht“ des Standes Montafon im Allgemeinen auf gender-gerechte Formulierungen verzichetet. Inhaltlich werden selbstverständlich alle Geschlechter angesprochen. 03 / Regionalbericht Stand Montafon Herzlich willkommen beim Stand Montafon Der „Regionalbericht Montafon“ zeigt eindrucksvoll einen Überblick über die Vielfalt innerhalb des Standes Montafon im Geschäftsjahr 2020: Raum & Region Mobilität & Verkehr Natur & Umwelt 03 Inhaltsübersicht 10 Landbus-Umfrage 17 Forstfonds-Bilanz 04/05 Neuer Standesausschuss 11 Zwei Jahre „go&ko“ 18 Fünf Jahre Juniorförster Bildung & Soziales 12 50 Jahre Musikschule 13 Bilanz Bibliothek 06 CoronaSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight jahr/Verwaltung 14 Kein Kind zurück lassen 07 Historische ArchitekTouren 15 Jugend im Montafon 19 ARA Montafon Bilanz Kultur & Wissenschaft 08/09 regREK Montafon 20 Montafon Archiv 21 Bilanz Museen 22 Montafoner Tracht 16 Kinderbetreuung NEU 23 Wissenschaftspreis 2020 24 Bilanz Resonanzen vo hossa bis dinna 25 – 33 Rechnungsergebnisse 35 Gremien & Mitarbeiter 4 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region Der Montafoner Standesausschuss bei der konstituierenden Sitzung im Jahr 2015: Bgm. Josef Lechthaler, Bgm. Martin Vallaster, Bgm. Raimund Schuler, Bgm. Matthias Luger, Bgm. Burkhard Wachter (v. l., hintere Reihe), Bgm. Jürgen Kuster, Bgm. Thomas Zudrell, Standesrepräsentant Bgm. Herbert Bitschnau, Bgm. Martin Netzer (stv. Standesrepräsentant) und Bgm. Lothar Ladner (v. l., vordere Reihe). Generationenwechsel im Standesausschuss Das Jahr 2020 hat einen Generationenwechsel im Montafoner Standesausschuss gebracht. Nach den im März verschobenen Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen wurden die Wahlen im Herbst 2020 nachgeholt. Dementsprechend wurde auch der Standesausschuss neu besetzt. Bürgermeister Jürgen Kuster aus Schruns wurde zudem am 17. November bei der konstituierenden Standessitzung zum neuen Montafoner Standesrepräsentanten gewählt. Er folgt auf Bürgermeister Herbert Bitschnau, der aus familiären Gründen auf Standesebene kürzertreten wird. „Der Stand Montafon ist als Regionalverband das Netzwerk der Montafoner Gemeinden. Ein Netzwerk mit langer Tradition, heute wichtiger denn je.“ Bgm. Jürgen Kuster, Standesrepräsentant Der neue Montafoner Standesausschuss setzt sich nach den verschobenen Gemeindewahlen vom September 2020 seit der konstituierenden Sitzung am 17. November aus den zehn Montafoner Bürgermeistern Andreas Battlogg (Lorüns, neu), Herbert Bitschnau (Tschagguns), Florian Küng (Vandans), Jürgen Kuster (Schruns) sowie Josef Lechthaler (St. Gallenkirch), Matthias Luger (Stallehr), Helmut Pechhacker (St. Anton, neu) sowie Daniel Sandrell (Gaschurn, neu), Martin Vallaster (Bartholomäberg) und Bürgermeister Thomas Zudrell (Silbertal) zusammen. Coronabedingt wurde die konstituierende Sitzung des Montafoner Standesausschusses am Dienstag, 17. November 2020, erstmals in der jahrhundertelangen Geschichte des Standes virtuell abgehalten. „Besondere Situationen brauchen entsprechende Maßnahmen. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass die Talschaft voll handlungsfähig ist“, so Bürgermeister Jürgen Kuster 5 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region vo abwasser a k i n o m r a h bis zieh Der neue Montafoner Standesausschuss 2020 mit Corona-Abstand: Standesrepräsentant-Stellvertreter Bgm. Josef Lechthaler, Bgm. Matthias Luger, Bgm. Daniel Sandrell, Bgm. Helmut Pechhacker, Bgm. Andreas Batlogg, Bgm. Martin Vallaster, Standesrepräsentant Bgm. Jürgen Kuster, Bgm. Herbert Bitschnau, Bgm. Thomas Zudrell und Bgm. Florian Küng. (50) aus Schruns, der von seinen Bürgermeister-Kollegen einstimmig zum neuen Montafoner Standesrepräsentanten gewählt wurde. Zu seinem Stellvertreter wurde ebenso einstimmig Bürgermeister Josef Lechthaler aus St. Gallenkirch gewählt. Bgm. Jürgen Kuster ist auch neuer Repräsentant des Stand Montafon Forstfonds, zu dem alle Montafoner Gemeinden bis auf Lorüns und Stallehr gehören. Auch hier wurde Bgm. Josef Lechthaler einstimmig als Stellvertreter bestellt. Der neue Standesrepräsentant Bürgermeister Jürgen Kuster bedankte sich bei der konstituierenden Sitzung herzlich bei seinem Vorgänger Bürgermeister Herbert Bitschnau, der sich in seiner langjährigen Tätigkeit als Bürgermeister von Tschagguns und in den vergangenen fünf Jahren als Standesrepräsentant unermüdlich für das Montafon eingesetzt hat. Seinen besonderen Gruß, Dank und Anerkennung richtete der neue Standesrepräsentant auch an seine ehemaligen Bürgermeister-Kollegen Burkhard Wachter, Lothar Ladner, Martin Netzer und Raimund Schuler, welche ebenfalls seit vielen Jahren an einem zukunftsorientierten Montafon mitgearbeitet haben und nach den NeuwahleSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight n aus dem Standesausschuss ausgeschieden sind. Das ist der Stand Montafon Der Politische Stand Montafon ist ein Zusammenschluss der zehn Gemeinden Bartholomäberg, Gaschurn, Lorüns, St. Anton, St. Gallenkirch, Schruns, Silbertal, Stallehr, Tschagguns und Vandans. Seit dem Mittelalter hat sich das Aufgabengebiet des Standes vielseitig verändert. Wurden früher u. a. Tierseuchen bekämpft, die Straßenerhaltung bewerkstelligt oder die Feuerversicherung gemeinsam organisiert, übernimmt der Stand heute mehr denn je wichtige regionalpolitische Aufgaben: beispielsweise die Regionalplanung, der Öffentliche Personennahverkehr (Landbus Montafon), der Abwasserverband Montafon, die Musikschule und die Bibliothek im Haus Montafon, als Bindeglied zur EU für Förderungen, etc. oder die gemeinsame Planung für die Zukunft. Zudem kümmert sich der Stand Montafon beispielsweise um die Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft sowie um die hohe Lebensqualität in der Region und koordiniert viele zur Selbstverständlichkeit gewordene Alltagsbedürfnisse. Kurz gesagt: der Stand Montafon gehört zum täglichen Leben. Sozusagen von A wie Abwasserverband bis Z wie Ziehharmonika. 6 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region Covid-Auswirkungen Die Covid-19-Pandemie hat im Jahr 2020 auch die Arbeit beim Stand Montafon auf den Kopf gestellt. So mussten die Bibliothek Montafon und die Montafoner Museen kurzfristig geschlossen werden, der Verwaltungsbetrieb umorganisiert, der Fahrplan des Landbus Montafon stark reduziert und das Anrufsammeltaxi von Nacht- auf Tagbetrieb umgestellt werden. Die längerfristigen Auswirkungen auf die öffentlichen Finanzen sind sehr weitreichend, vielschichtig und noch gar nicht abzusehen. Beispielhaft für die kurzfristigen Auswirkungen soll dies anhand des öffentlichen Verkehrs im Montafon beleuchtet werden. Hier schlägt sich die Corona-Krise wie auch andernorts bereits stark in der Finanzierung nieder. Mit 17. März 2020 wurde auf Grund der Skigebietsschließungen der Fahrplan auf „Nebensaison“ umgestellt und danach weiter stark reduziert. Der Betrieb des Nachtexpresses konnte erst wieder mit 1. Juli aufgenommen und musste wegen Ausgangsbeschränkungen im November neuerlich eingestellt werden. Die Aufwände für die Personentransportdienstleistung sind um fünf Prozent von 4.251.537, 15 Euro in 2019 auf 4.040.048, 39 Euro im Jahr 2020 zurückgegangen, was auf das reduzierte Fahrplanangebot infolge der Covid-19-Pandemie im Frühjahr 2020 zurückzuführen ist. Die Aufwände für die technische Fahrzeugausrüstung haben sich wegen des pandemiebedingten Einbaus von Fahrerschutzscheiben mehr als verdoppelt. Einnahmenseitig mussten starke Einbußen hingenommen werden: Die Refundierungen der Bergbahnen verringerten sich um mehr als 25 Prozent, die Fahrschein-Drucker-Einnahmen brachen mit minus 44 Prozent um fast die Hälfte ein. Es durften über lange Zeiträume auf Grund der Ansteckungsgefahr keine Tickets beim Fahrer verkauft werden. Einnahmen aus der Tarifbestellung (minus neun Prozent) und Jahreskarten (minus zwei Prozent) haben sich gegenüber 2019 leicht verringert. Es ist zu erwarten, dass diese Reduktionen sich im Folgejahr erst richtig auswirken werden. Das Anruf-Sammeltaxi war im Zeitraum vom 11. April bis zum 11. Mai 2020 von Montag bis Sonntag täglich von 5 bis 10 Uhr und von 17 bis 22 Uhr als Backup vor allem für Pendler:innen und als Ergänzung zum Landbus Montafon im Einsatz. Die Anzahl der beförderten Personen und somit die Einnahmen sind auf Grund der Ausgangsbeschränkungen und Einreiseregelungen stark eingebrochen. Da die Sonderförderung des Bundes an Fahrgastzahlen geknüpft ist, reduzierte sich diese um 36 Prozent. Die Beiträge der Gemeinden erhöhten sich beim „go&ko“ um 58 Prozent auf 98.897, - Euro. Auch wenn es drastische Angebotseinschränkungen gab, konnten mit den gesetzten Maßnahmen die öffentliche Erreichbarkeit während des ganzen Tages und bis zur Ankunft der letzten Montafonerbahn aus Bludenz immer gewährleistet werden. Kontakt: Verwaltung Stand Montafon MontafoSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight nerstraße 21, 6780 Schruns, Telefon: 0 55 56 / 7 21 32-0, Mail: info@stand-montafon.at Web: www.stand-montafon.at Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 8 bis 12 Uhr, Montag & Mittwoch: 13 bis 17 Uhr, Dienstag-, Donnerstag- und Freitag-Nachmittag kein Parteienverkehr / Termine nach Absprache jederzeit „Die Covid-9-Pandemie hat einschneidende Auswirkungen auf die finanzielle Gebarung im öffentlichen Verkehr – die längerfristigen Folgen sind noch gar nicht abschätzbar.“ Bernhard Maier, Standessekretär 7 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region vo früanr bis mara Im Rahmen des EU-Leader-Projekts „Historische ArchitekTouren“ wurden Bauwerke und deren Nutzung regionsübergreifend dokumentiert. Projekt „Historische ArchitekTouren“ – Bauwerke und deren Nutzung erforscht und dokumentiert Im Rahmen des Leader-Projekts „Historische ArchitekTouren“ wurden in den Regionen Großes Walsertal, Kleinwalsertal, Klostertal, Montafon und Warth historische Bauwerke und deren Nutzung dokumentiert sowie deren jeweilige Geschichte(n) aufgearbeitet. Auf Basis dieser Erhebungen und Dokumentationen wurden thematische und regionale Routen zusammengestellt, die Interessierte zu den Gebäuden bzw. deren Geschichten führen. Über drei Jahre wurden in mehreren Regionen des Landes historisch interessante Bauwerke erforscht und dokumentiert. Dazu wurden die Gebäude bauhistorisch untersucht und teilweise auch dendrochronologisch datiert. Außerdem wurden umfassende Archivrecherchen zur Geschichte der Gebäude, zu ihrer traditionellen Nutzung sowie zu einstigen Bewohner:innen durchgeführt. Nicht zuletzt wurden mit Zeitzeug:innen Gespräche und Interviews geführt, um das einstige Leben und Arbeiten zu dokumentieren. Routen für Vorarlberg-APP In allen beteiligten Regionen wurden Routen erarbeitet, an denen historisch interessante Gebäude liegen. Mittels der Vorarlberg-App lassen sich nunmehr zu den einzelnen Gebäuden und deren Geschichte Informationen abrufen. Die Routen sind regional ausgerichtet, sodass Spaziergänge oder Wanderungen zu den Objekten möglich sind. Darüber hinaus gibt es auch überregionale Routen, die thematischen Schwerpunkten, beispielsweise historischen Gasthäusern oder musealen Gebäuden, gewidmet sind. Parallel zur Veröffentlichung in der Vorarlberg-App wird in den nächsten zwei Jahren eine Wanderausstellung in den Regionen zu sehen sein, welche auf das Projekt aufmerksam macht und die jeweilige regionale Baukultur zum Inhalt hat. Sie soll über die Routen hinaus zur Bewusstseins-Stärkung für die historische Baukultur im Land beitragen. Mit Unterstützung von Land, Bund und Europäischer Union Projektträger ARGE Historische ArchitekTouren Stand Montafon, Heimatschutzverein Montafon, Verein zur Förderung der Bildung, Kultur und Heimatpflege im Montafon, Gemeinde Mittelberg, Heimatpflegeverein Großes Walsertal, Gemeinde Warth sowie Museumsverein Klostertal 8 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region vo hossa bis dinna Nach der Präsentation wurde diskutiert – jetzt stehen die Leitsätze fest. Coronabedingt wurde der Start der Phase 2 des regREKs verschoben. Leitsätze für die Zukunft Die Zukunft aktiv mitgestalten, vorhandene Strukturen hinterfragen und Möglichkeiten und Chancen für die weitere Entwicklung der Talschaft suchen und auf regionaler Ebene schaffen. Das ist das Ziel des regionalen Räumlichen Entwicklungskonzepts (regREK) im Montafon – welches im Jahr 2020 coronabedingt leider zurückgefahren werden musste. Das regionale Räumliche Entwicklungskonzept (regREK) Montafon soll Leitlinien für die zukünftige räumliche Entwicklung im Tal vorgeben. Bereits 2019 fanden im Zuge der Erarbeitung des regREKs drei öffentliche Beteiligungs-Veranstaltungen, mehrere Workshops mit Schüler:innen, eine Online-Befragung über die digitale Plattform Vorarlberg sowie eine Reihe von Arbeitsgruppen-Sitzungen statt. Im Jahr 2020 wurde der breit angelegte Bürger:innen-Beteiligungsprozess zur Zukunft des Montafons weitergeführt. Am 14. Jänner 2020 wurde das Zielbild in einSyntax Warning: Invalid Font Weight er weiteren öffentlichen Beteiligungs-Veranstaltung der Bevölkerung vorgestellt. Dabei wurden nochmals wichtige Rückmeldungen, Änderungsvorschläge und Anregungen eingebracht. Die auf Basis der Zielbild-Präsentation zum regionalen Räumlichen Entwicklungskonzept (regREK) Montafon: 9 / Regionalbericht Stand Montafon Raum & Region Veranstaltung überarbeiteten Leitsätze und -ziele wurden von den Montafoner Bürgermeistern in der Standessitzung am 21. Jänner beschlossen. Somit konnte die „Phase 1“ des regREKs erfolgreich abgeschlossen werden. Coronabedingte Verzögerung des Beteiligungsprozesses Die Erarbeitung der weiteren Schritte wurde im Frühling 2020 aufgrund der Corona-Pandemie bis auf Weiteres verschoben. Da die breite Einbeziehung der Öffentlichkeit den Verantwortlichen rund um Standesrepräsentant Bürgermeister Jürgen Kuster und seinen Bürgermeister-Kollegen von Anfang an sehr wichtig war, wird auch künftig Transparenz sehr großgeschrieben. Dementsprechend sind zur Erarbeitung der „Phase 2“ erneut Beteiligungs-Veranstaltungen geplant. Dabei sollen dann die Leitsätze des Zielbildes konkretisiert und weiterfolgende Maßnahmen erarbeitet werden. Weitere Infos folgen zeitnah. Regionales Räumliches Entwicklungskonzept Montafon: Die Leitsätze im Detail sowie alle Workshop-Unterlagen: www.stand-montafon.at/regrek Die zehn Leitsätze des regionalen Räumlichen Entwicklungskonzeptes Montafon (regREK) Leit satz Das Montafon versteht sich als eine solidarische Region mit einer gemeinsamen Identität und einem starken Willen zur Zusammenarbeit. Leit satz Das Montafon orientiert seine Siedlungsentwicklung an der bestehenden Drei-StufenSiedlungslandschaft: • kompaktes Siedlungsgebiet im Talraum • Streusiedlungsgebiet mit punktuellen Siedlungsschwerpunkten in den Hangzonen • Siedlungsweiler und Einzelgebäude im Berggebiet Leit satz Das Montafon sieht die Herausforderungen der Klimakrise, trägt sein Möglichstes dazu bei, die menschenbedingten Ursachen des Klimawandels zu reduzieren und trifft Vorkehrungen, um sich bestmöglich an das Klima von morgen anzupassen. Leit satz Das Montafon stellt die Weichen für eine zukunftsfähige Mobilität, welche die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung und Gäste abdeckt und gleichzeitig ressourcen- und umweltschonend abgewickelt wird. Leit satz Leit satz Das Montafon stimmt seine Siedlungsentwicklung und das Angebot an Öffentlichen Verkehrsmitteln aufeinander ab. Leit satz Das Montafon versteht sich als ein vielfältiger Wirtschaftsraum, der seinen Bewohner: innen eine gute Auswahl an attraktiven und qualitätsvollen Arbeitsstätten und Arbeitsplätzen bietet. Das Montafon sorgt für ausreichend leistbaren und nachfrageoptimierten Wohnraum, damit alle Generationen, die ihren Lebensmittelpunkt in der Region wählen wollen, dies auch tun können. Leit satz Das Montafon bekennt sich zu seiner Tradition als Freizeitund Tourismusregion. Der Tourismus ist und bleibt einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren und Teil der Montafoner Identität. Er profitiert von und nutzt die Montafoner Landschaft, folglich schützt er auch ihre Qualitäten. Leit satz Das Montafon ist sich der hohen Bedeutung des Freiraumes für Bewohner:innen, Wirtschaft, Tourismus sowie Fauna und Flora bewusst und bemüht sich, die vielfältigen Nutzungsansprüche so zu ordnen, dass diese voneinander bestmöglich profitieren. Die natürlichen Ressourcen und das Landschaftsbild sind entscheidende Werte der Region. Leit satz Die räumliche Entwicklung im Montafon fördert den sozialen Zusammenhalt in der Region. Sie bringt unterschiedliche Generationen, Lebensentwürfe und -realitäten zusammen und schafft somit wechselseitiges Verständnis und gegenseitige Unterstützung. 10 / Regionalbericht Stand Montafon Mobilität & Verkehr Corona machte dem Öffentlichen Personennahverkehr schwer zu schaffen – Anruf-Sammeltaxi „go&ko“ war als optimales Backup zum Landbus Montafon unterwegs Das Jahr 2020 stellte auch für den Landbus Montafon eine besondere Herausforderung Syntax Warning: Invalid Font Weight dar. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen wurde der Betrieb im Frühling und im Herbst 2020 stark reduziert. Der Fahrplan wurde an die neuen Gegebenheiten angepasst und bedarfsorientiert geplant. Um auf die Wünsche der Fahrgäste besser eingehen zu können, wurde im Frühling 2020 eine Umfrage zum Fahrplan durchgeführt. Um den Fahrplan den Fahrgastwünschen entsprechend zu gestalten, hat der Stand Montafon in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) und der mbs Bus GmbH eine Umfrage zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) Montafon durchgeführt. Es wurden alle VVV-Jahreskartenbesitzer:innen des Montafons um konkrete Rückmeldung zu ihren Fahrten mit dem ÖPNV Montafon gebeten. An der Umfrage konnte von Mitte Mai bis Mitte Juni 2020 teilgenommen werden. Per Post wurden 1.462 VVV-Jahreskartenbesitzer:innen angeschrieben. Die Rücklaufquote lag bei 10, 88 Prozent (159 Rückmeldungen). 79 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit dem Öffentlichen Personennahverkehr im Montafon sehr zufrieden oder zufrieden sind. Informationen aus erster Hand über das ÖPNV-Info Mail Die Auswertung der Umfrage ergab unter anderem, dass sich Fahrgäste mehr Informationen zum aktuellen Geschehen rund um den ÖPNV Montafon wünschen. Daraufhin wurde der ÖPNVInfo-Mail Verteiler eingerichtet. Anlassbezogen werden alle Interessierten per Email über Aktuelles zum ÖPNV Montafon, wie Schienenersatzverkehr, Fahrplanänderungen, Umleitungen, Störungen etc. informiert. Wer künftig ebenfalls in den Info-Verteiler aufgenommen werden möchten, kann sich gerne per E-Mail an info@stand-montafon.at rasch und unbürokratisch anmelden. Umfrage unter VVV-Jahreskartenbesitzer*innen zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Montafon: Wie zufrieden sind Sie mit dem Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs im Montafon (Montafonerbahn, Landbus Montafon, Anrufsammeltaxi „go&ko“)? Von den 159 Rückmeldungen gaben 79 Prozent an, mit dem Angebot des ÖPNV im Montafon sehr zufrieden oder zufrieden zu sein. Zehn Prozent der Befragten meldeten weder zufrieden noch unzufrieden zu sein. Sechs Prozent der Befragten waren unzufrieden oder sehr unzufrieden, fünf Prozent gaben keine Angaben. Haben Sie sonstige Anregungen zum Fahrplan des Öffentlichen Verkehrs im Montafon? Hier sind die am häufigsten genannten Anregungen zusammengefasst: Mehr Zugfahrten zwischen Bludenz und Schruns gewünscht, Halbstundentakt auf der Schiene ausweiten (am Morgen und am Abend) – viele positive Rückmeldungen zum bestehenden Halbstundentakt, Umstieg von Bahn auf Bus erleichtern: bessere Koordination von Bus- und Zugfahrplänen, u. v. m. Die Auswertung der Umfrage ist online unter www.stand-montafon.at/oepnv abrufbar. 11 / Regionalbericht Stand Montafon Mobilität & Verkehr Zwei Jahre „go&ko“ Das Anruf-Sammeltaxi „go&ko“ ist im Montafon als Ergänzung zu Bus und Bahn unterwegs und feierte im Jahr 2020 sein zweijähriges Jubiläum. Es bringt seine Fahrgäste in den Abend- und Nachtstunden sicher und zuverlässig nach Hause oder zum nächsten Treffpunkt. Aufgrund der Corona-Pandemie war das Anruf-Sammeltaxi 2020 mehrmals auch als Ersatz bzw. Ergänzung zum Landbus Montafon unterwegs. Das Anruf-Sammeltaxi ist mittlerweile seit zweieinhalb Jahren im Montafon unterwegs. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Das Mobilitätsangebot wird besonders von Jugendlichen gerne genutzt und bindet vor allem die abgelegeneren Gebiete an den öffentlichen Verkehr an. Die „go&ko“-Jugend-Gutscheine wurden seit ihrer Einführung im Dezember 2019 sehr gut angenommen. Es wurden bereits rund 400 Gutscheinmünzen eingelöst. Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr können mit den Gutscheinen um den halben Preis im Anruf-Sammeltaxi mitfahren. Die Gutscheine sind bei den Montafoner Gemeindeämtern erhältlich. Besonders in der Gemeinde Bartholomäberg ist die Nachfrage groß. Corona-Betrieb beim Anruf-Sammeltaxi Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) war im Jahr 2020 aufgrund der CoronaPandemie eingeschränkSyntax Warning: Invalid Font Weight t. So wurde zum Beispiel von November 2020 bis Juli 2021 der Nachtexpress eingestellt. Stattdessen stellte das Anrufsammeltaxi „go&ko“ auch am Abend die Mobilität in der Talschaft sicher. „Somit war ein sicheres Nachhausekommen auch am Abend mit dem Anruf-Sammeltaxi möglich“, zieht der Montafoner Standesrepräsentant Bürgermeister Jürgen Kuster trotz allem eine erfreuliche Bilanz. Neue Buchungs-App „ISTmobil“ Im Jahr 2020 wurde zudem an einer Buchungs- und Dispositions-App für das Anruf-Sammeltaxi gearbeitet. Seit April 2021 können nun Fahrten über die App „ISTmobil“ mit wenigen Klicks gebucht werden. Fahrgäste können ihre Wünsche in der App eingeben und so die Fahrt buchen. Bezahlt wird wie gewohnt im Auto mit Bargeld, WIGE-Gutscheinen oder „go&ko“ Jugend-Gutscheinen. Die App „ISTmobil“ kann kostenlos über die gängigen App-Plattformen heruntergeladen werden. Das „go&ko“ ist auch weiterhin unter Telefon +43 5556 77500 erreichbar. Weitere Infos unter www.stand-montafon.at/goko auf der Standes-Website. Anruf-Sammeltaxi „go&ko“ Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert und im Rahmen des Programms – Mikro-ÖV Systeme im ländlichen Raum – durch die Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft mbH (SCHIG mbH) abgewickelt. „go&ko“-Gutscheine für die Montafoner Jugend Für Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr Es können auch mehrere Gutscheine pro Fahrt eingelöst werden 5-Euro-Gutscheine sind bei den Montafoner Gemeindeämtern erhältlich Preis pro Gutschein: 2, 50 Euro – die anderen 2, 50 Euro übernimmt jeweils die Gemeinde. Somit fahren Montafoner Jugendliche zum halben Preis mit dem Anruf-Sammeltaxi „go&ko“ (Telefon: +43 55 56 77 500) 12 / Regionalbericht Stand Montafon Bildung & Soziales 50 Jahre Musikschule Montafon – großartiges Jubiläumskonzert in der neuen Rätikonhalle in Vandans zum runden Jubiläum. Was für ein Jubiläum – die Musikschule Montafon feierte im Jahr 2020 den 50. Geburtstag Musikschule Montafon Batloggstraße 36 6780 Schruns Telefon: 0 55 56 / 7 21 18 musikschule@montafon.at www.musikschule-montafon.at „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ – mit diesem Zitat des deutschen Philosophen Friedrich Wilhelm Nietzsche ist eigentlich alles gesagt. Musik ist etwas Unverzichtbares, etwas ganz Besonderes. Musik ist eng an Emotionen geknüpft. Musik macht uns glücklich, traurig, tröstet uns. Und genau aus diesen vielen Gründen heraus wurde im Jahr 1970 die Musikschule Montafon gegründet. 50 Jahre später konnte das runde Jubiläum im Schuljahr 2020 – kurz vor der ersten Corona-Krise im Februar – gefeiert werden. Was in den 1970er Jahren mit etwa 85 Schülerinnen und Schüler begonnen hat, ist mittlerweile auf die stattliche Anzahl von rund 700 Musikschüler:innen und etwa 30 Lehrer:innen angewachsen. Die ersten Töne in der Musikschule erklangen 1970 im zweiten Obergeschoss des heutigen Montafoner Heimatmuseums mitten im Schrunser Ortskern. Nach einem 27-jährigen Zwischenstopp im heutigen Jugendzentrum JAM ist die Musikschule dann im Jahr 2014 in das neu wiederbelebte „Haus Montafon“ übersiedelt und hat damit ein neues, zeitgemäßes und attraktives Zuhause erhalten. „Unsere Musikschule ist ein starker Partner in der Talschaft und ein wichtiger Teil in der Kinder- und Jugendausbildung sowie in der Nachmittagsbetreuung unserer Schüler. Auch für unsere Vereine. Darauf und auf die rund 5.000 Schüler seit der Eröffnung 1970 und natürlich auf die vielen Tausenden, die noch kommen werden, sind wir richtig stolz“, gratulierte der damalige Standesrepräsentant Bürgermeister Herbert Bitschnau beim Jubiläumskonzert im Februar 2020. Großartiges Festkonzert zum Geburtstag – Jubiläum geht weiter Gefeiert wurden „50 Jahre Musikschule Montafon“ am 1. Februar in der Rätikonhalle Vandans mit einem großartigen Jubiläumskonzert. Geplant war eigentlich, den Geburtstag das ganze Jahr über mit verschiedenen Veranstaltungen zu feierSyntax Warning: Invalid Font Weight n. Ob mit einem Big Band Konzert, einem Lehrerkonzert oder musikalischen Messgestaltungen an verschiedenen Montafoner Orten – daraus wurde allerdings leider Nichts. Corona durchkreuzte die Geburtstagsparty der Musikschule gehörig. Umso motivierter freut sich Direktor Dietmar Hartmann mit seinem ganzen Team auf die Rückkehr der Normalität samt Auferstehung öffentlicher Konzerte ab dem Sommer 2021. 13 / Regionalbericht Stand Montafon Bildung & Soziales Bibliothek Montafon Coronabedingt musste die Bibliothek des Standes Montafon im Geschäftsjahr 2020 insgesamt an 63 Öffnungstagen geschlossen bleiben Jedes Jahr noch mehr Besucher, noch mehr Entlehnungen und noch mehr verschiedene Medien zum Ausleihen – die Bibliothek Montafon befindet sich seit Jahren auf Wachstumskurs. Bis im Jahr 2020 die Corona-Pandemie der Bildungseinrichtung des Standes einen Strich durch die Rechnung machte. Die Lesung von Thomas Bruckner war am 28. Februar 2020 mit einer großartig besuchten Veranstaltung gleichzeitig die erste und die letzte Veranstaltung der Bibliothek im Jahr 2020. Weder das bundesweite Lese-Festival „Österreich liest. Treffpunkt Kultur“ noch bereits fixierte Lesungen konnten durchgeführt werden. Mit dem ersten Lockdown hieß es am 16. März 2020 „nichts geht mehr“ in der Bibliothek. Insgesamt musste die Bibliothek im Jahr 2020 an 63 Öffnungstagen coronabedingt geschlossen bleiben. Dazwischen hieß es für BibliotheksLeiterin Karin Valasek und ihr Team spontan reagieren und entsprechend den gesetzlichen Vorschriften – angefangen von Hygienemaßnahmen bis zu kontaktlosen Entlehnungen – die Ausleih-Möglichkeiten bestmöglichst anbieten zu können. „Wir haben alles getan, um einen sicheren Aufenthalt in der Bibliothek Montafon zu ermöglichen“, so Karin Valasek. Kooperation mit dem Standes-Prozess „Familienfreundliches Montafon“ Trotz aller Herausforderungen gelang es dem Bibliotheks-Team in der Pandemiezeit Pläne und Schwerpunkte für die kommende Zeit zu schmieden. Mit Bettina Ganahl, Koordinatorin Familienfreundliches Montafon, gelang eine zukunftsweisende und nachhaltige Kooperation. Die geplante gemeinsame Veranstaltungsreihe zum Thema Gesundheit konnte allerdings coronabedingt im Jahr 2020 leider nicht stattfinden, wird aber sobald wieder möglich nachgeholt. Virtuelle Besuche Bibliotheks-Webportal 2015 – 2020 Batloggstraße 36, 6780 Schruns, Telefon: 0 55 56 / 7 37 73 Öffnungszeiten: Mo & Mi: 14 bis 19 Uhr, Di & Do: 14 bis 18 Uhr, Mi: 9.30 bis 11.30 Uhr vo le s a b is s p ie la Schließtage Bibliothek Montafon 2020: 16. März bis 17. Mai 17. November bis 6. Dezember 5.099 5.267 6.343 5.041 5.361 26. Dezember bis 31. Dezember 4.136 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 Bibliothek Montafon 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Insgesamt musste die Bibliothek Montafon im Jahr 2020 coronabedingt 63 Öffnungstage geschlossen bleiben 14 / Regionalbericht Stand Montafon Bildung & Soziales Präventionsziele im Rahmen des Prozesses „Familienfreundliches Montafon“ für das Modellvorhaben „Vorarlberg lässt kein Kind zurück“ erarbeitet Gemeinsam mit Eltern, Pädagogen und Experten wurden seit dem Startschuss des regionalpolitischen Schwerpunkts „Familienfreundliches Montafon“ im Jahr 2015 eine Reihe von Projekten erfolgreich umgesetzt. Beim 4. Montafoner Familiengipfel erfolgte im November 2019 der Startschuss für das landesweite Modellvorhaben „Vorarlberg lässt kein Kind zurück“ im Montafon, welches im Jahr 2020 trotz Corona vertieft vorangetrieben wurde. Beim Familiengipfel wurde an mehreren Tischen in Gruppenarbeiten an Ideen gearbeitet, wie die Zugänge zu Angeboten aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Freizeit usw. gestaltet werden können, damit Chancengleichheit für alle Kinder gleichermaßen erreicht wird. „Denn das Modellvorhaben orientiert sich an der Vision, die Chancengerechtigkeit für alle in Vorarlberg lebenden Kinder von der Geburt bis zum Eintritt ins Berufsleben zu sichern und zu verbessern“, so Familien-Koordinatorin Bettina Ganahl vSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight om Stand Montafon. „Jedes Kind soll seine Talente entwickeln und sich als Individuum und Teil einer Gemeinschaft erleben können, unabhängig von seiner Ausgangslage. Es gilt Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Zugänge zu Angeboten aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Freizeit usw. für alle gleich möglich sind“, so Ganahl weiter. „Die Akteure innerhalb der Bereiche sind gut vernetzt, die unterschiedlichen Systeme aber nur schwach miteinander verbunden. Durch den Aufbau von Präventionsketten und durch passgenaue Angebote sollen Familien wirksamer unterstützt werden“, schildert die Familien-Koordinatorin des Standes. So wurden vorhandene Kräfte und Angebote in den Gemeinden und der Regionen gebündelt und mit bestehenden Angeboten in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kinder- und Jugendhilfe und Soziales verknüpft. Die zahlreichen Rückmeldungen des Familiengipfels sind in die im Jahr 2020 erarbeiteten Präventionsziele des Modellvorhabends „Familienfreundliches Montafon“ eingeflossen. Diese sechs vom Montafoner Standesausschuss einstimmig beschlossenen Ziele sind die Grundlagen für alle weiteren Schritten unter dem Dach „Familienfreundliches Montafon“ und lauten: Modellvorhaben „Vorarlberg lässt kein Kind zurück“ Umsetzung im Rahmen des Prozesses „Familienfreundliches Montafon“ des Standes Montafon www.familienfreundliches-montafon.at Präventionsziele Familienfreundliches Montafon: 1) Ich kann meiner Familie und Bezugspersonen vertrauen und mich auf sie verlassen. 2) I ch habe ein sicheres Zuhause, meine Grundbedürfnisse wie Wohnen, Kleidung und Nahrung sind ausreichend gedeckt. In Notsituationen werde ich aufgefangen und begleitet. 3) Ich werde bestens gefördert, ich kann meine Talente entwickeln und werde von meinem Umfeld auf meinem eigenen Weg unterstützt. 4) Ich kann in einer gesunden und sicheren Umgebung aufwachsen und lerne mich selbst einschätzen. Meine Erfahrungen machen mich stärker. 5) Ich fühle mich in meinem sozialen Umfeld geborgen und gut aufgehoben. 6) Ich nehme mich als einen wichtigen Teil der Gesellschaft wahr und gestalte mit. Das stärkt mein Selbstbewusstsein und Wohlbefinden. 15 / Regionalbericht Stand Montafon Bildung & Soziales Montafoner Jugend und das Coronajahr Corona hat im Jahr 2020 zahlreiche Jugendprojekte verlangsamt, beziehungsweise blockiert. Dennoch kann Jugendkoordinatorin Elke Martin vom Stand Montafon dem Jahr 2020 auch Positives abgewinnen. So wurde unter anderem noch vor den Lockdowns das spannende „World Peace Game“ an der Mittelschule SchrunsDorf ermöglicht. In Zusammenarbeit mit dem Jugendforum wurden zudem die neuen oder wiedergewählten Bürgermeister bei Video-Interviews befragt. Nach den Bürgermeister- und Gemeindevertretungswahlen im Herbst 2020 haben die neuen Gemeindevertretungen in der Talschaft konstituiert. Ein guter Zeitpunkt, um jungen Menschen Einblick in die Spielregeln politischer Entscheidungen zu geben. Deswegen hatten 60 Schüler:innen der Mittelschule Schruns-Dorf im Herbst/ Winter 2020 die Möglichkeit mit dem Spiel „World Peace Game“ politische Bildung praxisnah zu erleben. Beim „World Peace Game“ werden Schüler mit realen globalen Konflikten konfrontiert, die sie gemeinsam lösen sollen. Gleichzeitig erfahren sie in diesem Strategiespiel weltpolitische und wirtschaftliche Zusammenhänge. „Dabei lernen die Schüler:innen komplexe Probleme zu erkennen, Informationen zu filtern, Verantwortung zu übernehmen, im Team zu arbeiten, schnelle Entscheidungen zu treffen und diese auch wieder zu revidieren, wenn sie ins Nichts führen“, so Jugendkoordinatorin Elke Martin vom Stand Montafon über den Hintergrund der „World Peace Games“. Jugendforum Montafon befragt Bürgermeister zu Jugendthemen Auch im Bereich der Jugendkoordination sorgte Corona für ein ziemliches Durcheinander. Geplante Workshops und Beteiligungsprozesse mussten hintenangestellt werden, dafür konnte noch Ende des Jahres mit den „Bürgermeister-Interviews“ ein spannendes Projekt in Zusammenarbeit mit dem JugendSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight forum Montafon umgesetzt werden. Dabei wurden die neuen und wiedergewählten Bürgermeister von den Jugendlichen mit Video-Interviews zu aktuellen Jugendthemen befragt. Diese sind unter anderem auf den offiziellen Facebook- und Instagram-Accounts des Standes nachzusehen. Workshops gegen die Langeweile des Lockdowns Dennoch haben besonders Jugendliche im Jahr 2020 durch die verschiedensten Corona-Auflagen auf ganz unterschiedlichen Ebenen gelitten. Um dem ein bisschen entgegen zu wirken wurden von der Offenen Jugendarbeit Montafon in Zusammenarbeit mit der Bludenzer „Villa K.“ unter dem Titel „Empowerment“ mehrere spannende Online-Worshops zu unterschiedlichsten Themen für Jugendliche organisiert. „Hoffen wir“, so Jugendkoordinatorin Elke Martin abschließend, „dass wir im Jahr 2021 wieder zurück zur Normalität finden und somit auch die vielen anstehenden Jugendthemen – wie beispielsweise der neue Jugendplatz – anpacken können.“ Noch vor den Lockdowns konnten sich rund 60 Schüler:innen der Mittelschule Schruns-Dorf beim Strategiespiel „World Peace Game“ versuchen. Jugendkoordinatorin Montafon: Elke Martin: 0 55 56/7 21 32-18, elke.martin@stand-montafon.at facebook.com/meinstandmontafon instagram.com/standmontafon 16 / Regionalbericht Stand Montafon Bildung & Soziales Im Jahr 2020 startete im Montafon der Prozess, die Kinderbetreuung von einer Vereinsstruktur in eine zukunftsfähige Unternehmens-Struktur umzuwandeln vo gagla bis alta lüt Das Montafon entwickelt sich weiter ganzheitlich zu einer der attraktivsten Bergregionen in den Alpen. Ein wesentlicher Teil davon betrifft das soziale Leben in der Talschaft. Bereits seit einigen Jahren erarbeitet der Stand Montafon mit dem Prozess „Familienfreundliches Montafon“ vielseitige Angebote. Im Jahr 2020 wurde der nächste Schritt eingeleitet – mit dem Ergebnis, dass die beiden Betreuungseinrichtungen „Eltern-Kind-Zentrum-Montafon“ und das „Kinderwerkstättli“ zu einer neuen Einheit zusammenwachsen. Das Kleinkind-Betreuungsangebot im Montafon ist mittlerweile sehr vielseitig und wird ständig den aktuellen Bedürfnissen von jungen Familien bestmöglich angepasst und im Rahmen des Prozesses „Familienfreundliche Montafon“ stetig ausgebaut. So wurde beispielsweise die Kapazität in der Kinderbetreuung in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Im Jahr 2020 folgte dann der nächste Schritt. Die Kinderbetreuung wurde bis dato von den beiden Vereinen „ElternKind-Zentrum Montafon“ (EKIZ) sowie dem „Kinderwerkstättli Montafon“ auf Vereinsbasis und sehr viel ehrenamtlichem Engagement organisiert. Immer mehr Aufgaben, gesetzliche Verpflichtungen sowie Haftungsfragen, etc. führten schließlich dazu, dass auf Wunsch der Vereinsverantwortlichen gemeinsam mit den Entscheidungsträgern des Standes Montafon eine neue Struktur in der Kinderbetreuung in Angriff genommen wurde. „Es gab das ganze Jahr 2020 über mehrere Gesprächsrunden und Workshops mit Experten“, so Koordinatorin Bettina Ganahl vom Prozess „Familienfreundliches Montafon“. Dabei habe sich in einem beispiellosen gemeinsamen Miteinander herauskristallisiert, „dass die Zeit für eine gemeinsame Zukunft reif ist“, so Ganahl weiter. „Damit können wir die anstehenden Herausforderungen bestmöglich bewältigen und die bereits sehr hohe Qualität in der Betreuung weiterentwickeln“, sind sich auch Natalie Zuderell und Angelika Vonbank vom EKIZ sowie Birgit Ogris und Ruth Vonbank vom Kinderwerkstättli einig. Mit der Zusammenführung des Eltern-Kind-Zentrums und des Kinderwerkstättlis erfolgt der nächste Schritt im Ausbau für eine optimale Kleinkinderbetreuung im Montafon. Die neue Gemeinnützige Gesellschaft soll 2021 realisiert werden Mit Beginn des Jahres 2021 wurden schließlich die Weichen für eine gemeinsame Zukunft gestellt und die Vorarbeiten eine künftige gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) gestartet. Schon bald soll die neue Einheit zur gGmbH „Familienzentrum Montafon“ zusammenwachsen und die Agenden der bisherigen Vereine in einem prSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight ofessionellen Umfeld gebündelt werden. Dabei soll die Vielfalt der bisherigen Angebote wie fixe- und stundenweise Betreuung, die Waldspielgruppe, das bunte Eltern-KindAngebot und vieles mehr erhalten und ausgebaut werden. Ziel ist es, die Kleinkindbetreuung weiterhin ganzjährig und durchgängig von Montag bis Freitag, 7 bis 18 Uhr, in der ganzen Talschaft anbieten zu können. 17 / Regionalbericht Stand Montafon Natur & Umwelt Systemrelevant Auch während der Pandemie war das Team des Forstfonds durchgehend für die Sicherung und Verbesserung der Schutzfunktion in den Montafoner Wäldern im Einsatz „Auch wenn das Wirtschaftsjahr 2020 für den Forstfonds bedingt durch den Holzpreisverfall und die vermehrten Aufwendungen für die Aufarbeitung von Schadholz finanziell kein gutes Jahr war, sparen wir durch diese forstlich notwendigen Arbeiten Millionen Euro Allgemeinkosten für die Sicherung des Lebens- und Wirtschaftsraumes im Montafon“, so Forstfonds-Betriebsleiter Hubert Malin. Die Schutzfunktionsleistung des Waldes ist bis dato in keiner Betriebsbilanz sichtbar, hat jedoch einen hohen und unverzichtbaren Wert für die davon abhängige Bevölkerung. „Ein Hektar forstfachlich, zeitgerecht durchgeführte Schutzwaldpflege kostet weniger als ein Zehntel einer einfachen, technischen Schutzverbauung und nur ein Hundertstel einer aufwendigen Lawinen- oder Bachverbauung.“ Hubert Malin, Stand Montafon Forstfonds Stand Montafon Forstfonds Montafonerstraße 21 6780 Schruns + 43 55 56 / 7 21 32 - 0 info@stand-montafon.at www.stand-montafon.at/forst Ein Hektar forstfachlich, zeitgerecht durchgeführte Schutzwaldpflege kostet weniger als ein Zehntel einer Schutzwaldsanierung und nur ein Hundertstel einer aufwendigen Lawinen- oder Wildbachverbauung. Anders gesagt: Das Kosten-Verhältnis der Schutzwaldpflege zu Schutzwaldsanierung zu technischer Verbauung ist 1 : 10 : 100. Unterlassene Waldpflegemaßnahmen und eine aussetzende Waldbewirtschaftung führen in Zukunft zu deutlich höheren Sanierungskosten, um die unverzichtbare Schutzfunktion der Bergwälder halbwegs zu ersetzen. Auswirkungen sind erst Jahrzehnte später sichtbar „Leider sieht man die Auswirkungen von nicht zeit- und fachgerecht durchgeführten forstlichen Maßnahmen erst Jahrzehnte später. Einsparungen in finanziell weniger erfolgreichen Jahren bringen zwar kurzfristig ein besseres betriebliches Ergebnis in der Abschlussbilanz, erzeugen jedoch mit Sicherheit sehr hohe Mehrkosten für künftige Generationen. Aufgeschobene forstliche Maßnahmen führen zwangsläufig in Zukunft zu sehr teuren Schutzwaldsanierungen“, so Malin weiter. Die durch den Treibhauseffekt spürbare Klimaerwärmung fördert Klimaextreme. Besonders die Borkenkäfermassenvermehrung bis in höchste Waldlagen machen der Waldpflege zu schaffen. Lange Trocken- und Wärmephasen bieten beste Bedingungen für die Entwicklung von waldschädigenden Insekten. 2020 war für die gesamte Forstwirtschaft in Mitteleuropa ein schwieriges Jahr. Der hohe Schadholzanfall durch mehrere Sturmholzereignisse und massive Borkenkäfervermehrung ließen den Holzpreis auf ein noch nie dagewesenes Rekordtief sinken. Zusätzlich hatte der Forstfonds mit den Folgen der hohen Temperaturen in den Sommern 2018 bis 2020 und damit auch mit einem Anstieg von Borkenkäfermassenvermehrungen in den Forstfondswaldungen zu kämpfen. „In unseren steilen, wenig mit Forstwegen erschlossenen Lagen stellte die Schadholzaufarbeitung, sowie die Borkenkäferbekämpfung eine große Herausforderung für alle Mitarbeiter:innen dar, denen an dieser Stelle auch für ihren überdurchschnittlichen Einsatz gedankt werden darf“, so Malin abschließend. 18 / Regionalbericht Stand Montafon Natur & Umwelt Die Waldschule Montafon hat von 2016 bis 2020 insgesamt 71 Kinder und Jugendliche zu Montafoner Juniorförster ausgebildet. Fünf Jahre Montafoner Juniorförster im Sommer 2020 2020 war für die Waldschule Montafon coronabedingt ein durchwachsenes Jahr. Während die Schulführungen seit März 2020 völlig zum Erliegen kamen, konnten iSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight m Sommer ein halbes Jahrzehnt Montafoner Juniorförster gefeiert werden. „Mir ist es besonders wichtig, dass die Kinder bei der JuniorförsterAusbildung neben Spiel und Spaß im Wald auch etwas über das Ökosystem Wald lernen.“ Sylvia Ackerl, Leiterin Silbertaler Waldschule Juniorförster Teilnehmer Jahr 2  016 8 Jahr 2  017 9 Jahr 2  018 16 Jahr 2  019 18 Jahr 2020 20 Gesamt 71 Bis zu 20 Personen im Freien, Abstand, keine Spiele mit Körperkontakt, Mund – Nasenschutz sobald ein geschlossener Raum betreten wird, drei Tage kaltes Regenwetter. Unter diesen Voraussetzungen startetet die Waldschule Montafon Mitte Juli mit der fünften Auflage der Juniorförsterausbildung. „Was anfangs wie eine unüberwindbare Mauer im Raum stand, wurde bald zur Selbstverständlichkeit und 20 Kinder zwischen acht und 14 Jahren waren wieder eine Woche mit uns im Wald“, zieht Waldschul-Leiterin Sylvia Ackerl Bilanz. Nach fünf Jahren etablierten sich einige Programmpunkte der Montafoner Juniorförster als „Dauerbrenner“. So ist der Besuch beim Partnerbetrieb, dem Wildpark Feldkirch, zum Fixbestandteil geworden. Waldtiere hautnah zu erleben und daneben noch viele Laubbäume kennen zu lernen, die es im Montafon nur selten gibt, ist eine willkommene Abwechslung. Auch die Arbeit im Wald stellte sich immer wieder als Programmhöhepunkt heraus. „Spannend, wie gerne Kinder arbeiten. Egal ob Bäume entrindet, Jungpflanzen gesetzt oder gepflegt, Forststraßen instandgesetzt oder Äste auf Haufen getragen werden – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können selten genug davon bekommen“, so Ackerl weiter. 2020 musste das Team der Waldschule manche Aktivitäten dem Wetter und der Situation anpassen. Statt Waldspielen wurden Holzbasteleien hergestellt. Die neuen Holzlastwagen werden hoffentlich noch lange an die gemeinsame Woche erinnern. Ebenso wurden fleißig Salben eingekocht. „Mir ist es besonders wichtig, dass die Kinder neben Spiel und Spaß im Wald auch etwas über das Ökosystem Wald lernen. Die Bedeutung des Schutzwaldes und die Arbeit, die dahinter steckt, sind für mich zentrale Inhalte der Woche“, so Sylvia Ackerl abschließend. 19 / Regionalbericht Stand Montafon Natur & Umwelt v o b io g a s b is ö k o s t r o m Der stellvertretende ARA-Betriebsleiter Christoph Brunold kümmert sich um die Servicierung der Blockheizkraftwerke bei der ARA Montafon. Öko-Strom & Bio-Wärme Die Kläranlage des Abwasserverbandes Montafon gilt seit ihrer Erbauung im Jahr 1985 als ökologisches und wirtschaftliches Vorzeigeprojekt. Unter anderem durch den Betrieb zweier Blockheizkraftwerke (BHKW), die 100-prozentigen Öko-Strom und Wärme produzieren. Die im Jahr 2015 angeschafften neuen Kraftwerke wurden im Jahr 2020 generalüberholt und sind jetzt wieder fit für die Zukunft. Von Anfang an haben die Verantwortlichen der ARA Montafon erkannt, wie sinnvoll die Nutzung des anfallenden Faulgases ist. Seitdem wird am ARA-Standort in Vandans/Vens 100-prozentiger Ökostrom produziert. „Der Rohschlamm vergärt im Faulturm. Dabei entsteht Biogas. Mit diesen Blockheizkraftwerken produzieren wir damit Strom und Abwärme“, schildert ARA-Betriebsleiter Alexander Nöckl. Seit 2002 wurden rund zehn Millionen Kilowatt-Stunden Öko-Strom produziert. Damit könnten etwa 2.500 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr mit grüner Energie versorgt werden. Außerdem wurde und werden mit der Abwärme der Blockheizkraftwerke die Hackschnitzel in der angrenzenden Lagerhalle des Stand Montafon Forstfonds getrocknet. Dadurch konnten in den vergangenen Jahren rund eineinhalb Millionen Liter Heizöl und zigtausende Tonnen CO2 eingespart werden. Durch neue gesetzliche Vorgaben wurden die bestehenden Blockheizkraftwerke im Jahr 2015 um rund 360.000 Euro durch neue Motoren ersetzt – dadurch hat sich auch die erzeugte Strommenge deutlich erhöht (siehe Tabelle rechts). Wie anhand der erzeugten Kilowattstunden deutlich zu sehen ist, haben die Blockheizkraftwerke Schwerstarbeit geleistet, zehntausende Betriebsstunden absolviert und dabei mehrere MilliSyntax Warning: Invalid Font Weight Syntax Warning: Invalid Font Weight onen Kilometer heruntergespult. Deswegen stand im Jahr 2020 die arbeitsintensive Generalüberholung der Blockheizkraftwerke auf dem Plan. Damit sind die Öko-Strom- und Biogas-Produzenten der ARA wieder fit für die Zukunft. Gesamt haben die ARA-Gemeinden Vandans, St. Anton, Bartholomäberg, Schruns, Tschagguns sowie Silbertal, St. Gallenkirch und Gaschurn in den vergangenen Jahren rund 15 Millionen Euro in die Verbandskläranlage in Vandans investiert. Blockheizkraftwerke ARA: 1 Jahr 2010 453.649 KWh 2 Jahr 2011 540.447 KWh 3 Jahr 2012 527.252 KWh 4 Jahr 2013 561.868 KWh 5 Jahr 2014 528.794 KWh 6 Jahr 2015 566.168 KWh 7 Jahr 2016 642 195 KWh 8 Jahr 2017 645 063 KWh 9 Jahr 2018 645 426 KWh 10 Jahr 2019 651 473 KWh 11 Jahr 2020 614 003 KWh Gesamt: 6.376.338 KWh 20 / Regionalbericht Stand Montafon Kultur & Wissenschaft vo mobah b is b e r g b a h Aurel Netzer während seines Zivildienstes beim Stand Montafon und den Montafon Museen beim Archivieren der mbs-Unterlagen. Im Montafon Archiv wird seit dem Jahr 2020 ein großer Teil des mbs-Firmenarchivs aufbewahrt Der größte Neuzugang im Montafon Archiv war im Geschäftsjahr 2020 ein Teil des Firmenarchivs der Montafonerbahn. Welches dankenswerterweise von Norbert Brandtner, ehemaliger Betriebsleiter der Bahn, in einem jahrelangen Prozess strukturiert und inventarisiert wurde. Montafon Archiv Leitung: Michael Kasper Archivar: Andreas Brugger Kustodin: Elisabeth Walch Kirchplatz 15, 6780 Schruns Telefon: 0 55 56 / 7 47 23 Mail: info@montafonermuseen.at Web: www.montafonermuseen.at/montafonarchiv Ein Besuch des Archivs bzw. des Depots kann gerne gegen Voranmeldung erfolgen. Eine komplette Übernahme des mbs-Firmenarchivs wäre einerseits aus platztechnischen Gründen nicht möglich gewesen, andererseits sind gewisse Teilbestände mit technischen Details zu Eisenbahnwagons in der Firma selbst von größerem Wert als in einem lokalhistorischen Archiv. Nach der Übernahme wurde der übernommene Teilbestand, der bis in die Planungsphase vor dem eigentlichen Baubeginn der Bahn zurückreicht, von Zivildiener Aurel Netzer sachgerecht archiviert (Stichwort Langzeitarchivierung). Zu den übernommenen Dokumenten zählen alte Kassabücher, Inventarbücher, Unterlagen zu Kraftwerksbauten (z. B. Litzkraftwerk) sowie zur Stromgewinnung, verschiedenste Korrespondenzen, alte Verträge, Statuten, Lagepläne bezüglich Streckenführung und Infrastruktur, Geschäftsberichte, Fahrplanunterlagen, Statistiken, Sammlungen von Zeitungsartikeln, alte Personalunterlagen, Dokumente zur Besatzungszeit, alte Fahrkarten, eine umfangreiche Sammlung von Fotos und Dias, eine detaillierte Dokumentation von Arbeits- und Betriebsunfällen, verschiedenste Vorschriften (zum Teil aus der NS-Zeit), u.v.a.m. Die erwähnten Archivierungsarbeiten wurden erst begonnen, ihre Beendigung ist im Laufe des Jahres 2021 zu erwarten. Weitere, im Umfang zwar kleinere, deswegen aber keineswegs uninteressantere Bestände, die 2020 den Weg ins Montafon Archiv fanden: Tätigkeitsberichte der Feuerwehr Schruns, Aktenordner mit Dokumenten zur Tobelmühle in Schruns, neun weitere, bisher verschollene Hefte aus der heimatkundlichen Textsammlung von Anton Fritz, 34 Archivkartons aus dem Gemeindearchiv St. Gallenkirch mit Dokumenten aus der Zeit von 1945 bis 1977 (inventarisiert von Dr. Dieter Petras), je zwei Protokoll- und Meldebücher von der Gemeinde St. Anton sowie Dokumente aus dem Nachlass von Pfarrer Eberhard Amann aus St. Gallenkirch.