20100701_MonfafonerStandpunkt_012

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Letzte Änderung 04.01.2023, 14:11
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: _rp_,_ms_,standmontafon
Dokumentdatum 2023-01-04
Erscheinungsdatum 2023-01-04
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Zugestellt durch Post.at Montafoner STANDpunkt. Amtliche Mitteilung, Jg. 3, Ausgabe 12, Sommer 2010 Stein um Stein Historischer Handelsroute Via Valtellina wird mit mehreren Projekten wieder neues Leben eingehaucht chlorfrei, umweltfreundlich Montafoner Standpunkt Seite 2 Leserservice Inhalt EDITORIAL Liebe Montafonerinnen, liebe Montafoner! L assen sie mich nach diesem Rückblick an die Zukunft denken. Es gilt, Visionen und Ideen zum Wohle für das Montafon umzusetzen. Große Herausforderungen warten, wie beispielsweise der Ausbau der Bauverwaltung Montafon oder das Langzeit-Projekt „Raumentwicklung Montafon“ mit dem Schwerpunkt „Mobilität“, welche die Talschaft schon seit Jahren beschäftigt. Auch die Zukunft der Seilbahnen im Tal ist eine wichtige Angelegenheit, die wir gemeinsam mit unseren Partnern lösen müssen. Gleiches gilt für das Vorzeigeprojekt „MuseumNEU“, mit dem das Montafon die einmalige Chance erhält, eine Vorreiterrolle in der Museums-Gestaltung einzunehmen. Jetzt geht es darum, das ermittelte Siegerprojekt auszuarbeiten und dann die nächsten Schritte einzuleiten. Ein weiteres, auch für unsere Jugend, wichtiges Projekt trägt den Titel „NORDIC“ bei dem in Tschagguns Trainingschanzen und in Gaschurn-Partenen Langlaufloipen und Biathlonschießstände für den Ganzjahres-Betrieb errichtet werden sollen, die auch dem Tourismus neue Chancen eröffnen sollten. Sie sehen also, dass es nicht an Arbeit mangelt. Ganz im Gegenteil. Deshalb freue ich mich zusammen mit meinen Kollegen auf die Aufgaben der Zukunft. Ich darf aber auch alle Interessierten auffordern, sich aktiv und engagiert mit Ideen einzubringen. Herzlichst, Ihr Standerepräsentant Bgm. Rudi Lerch Jugend-Projekt. „Raumentwicklung Montafon“ startet Mobilitäts-Projekt für Jugendliche. Fußball-Helden. Die spanische Fußballnationalmannschaft hat das Montafon verzaubert. MuseumNEU. Riesenandrang bei der Präsentation des Konzepts „MuseumNEU“ in Schruns. IMPRESSUM H  erausgeber und ­Medieninhaber: Stand Montafon, Montafonerstraße 21, A-6780 Schruns www.stand-montafon.at Redaktion, Gestaltung: Presse- und Medienbüro Meznar-Media OG, Zürcherstraße 31, A-6700 Bludenz www.meznar-media.com Texte und Fotos: VLK, Monika Dönz-Breuß, Kairos, Montafon Tourismus, Montafoner Museen, mbs/ huber-images.at, Elisabeth Meznar, Toni Meznar Druck: Linder Druck, Lorüns te s ch Nä A Montafoner STANDpunkt. t mier or t inf u g ch einfa e ab g us rbs e :H 10 0 t2 (Titeloto: Toni Meznar) D ie Gemeindewahlen sind längst geschlagen, die neue Standesvertretung hat sich am 11. Mai 2010 konstituiert und arbeitet mit vollem Elan an den vielen Herausforderungen der Zukunft. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Bürgermeister-Kollegen für das große Vertrauen bedanken, das sie mit meiner Wahl zum Standesrepräsentanten in mich setzen und versichern, dass ich mich mit großer Begeisterung und Engagement dieser Herausforderung stelle. Gleichzeitig bedanke ich mich bei den aus dem Standesausschuss ausgeschiedenen Bürgermeister-Kollegen Willi Säly (Silbertal) und Arno Salzmann (St. Gallenkirch) für ihre Arbeit und ganz speziell bei meinem Vorgänger Erwin Bahl, der das Montafon in den vergangenen 14 Jahren als Bürgermeister von Schruns und als Standesrepräsentant mitgeprägt hat. Montafoner Standpunkt Seite 3 AKTUELL Stand Montafon im Internet Alle Infos rund um den Gemeindeverband sind ab sofort auf www.stand-montafon.at online Montafon. Großer Augenblick für den Stand Montafon und allen Organisationen rund um den Talschaftsverband. Nach intensiver Vorbereitung ist die neue Homepage des Standes ab sofort online. Ähnlich wie im reellen Leben sind unter der Schirmherrschaft des Standes Montafon (www.stand-montafon.at) sämtliche Teilorganisationen des Gemeindeverbandes zusammengefasst. Das heißt, dass von der Standes-Hauptseite aus die jeweiligen Online-Auftritte der Montafoner Museen, des Kulturfestivals MONTAFONER SOMMER, der Regionalentwicklung Montafon, der Musikschule Montafon sowie der Waldschule Silbertal und der Büche- rei des Standes Montafon auf einen Klick genutzt werden können. Noch ist die neue Homepage nicht vollkommen fertig gestellt. Dennoch ist die neue Seite ab sofort online – vor allem deswegen, weil Mitte Juli das beliebte Kulturfestival MONTAFONER SOMMER wieder über die Bühne geht und das Internet-Portal für die Veranstaltung (Kartenbestellungen, aktuelle Infos, etc.) mittlerweile unverzichtbar geworden ist. Somit sind ab sofort alle aktuellen Informationen rund um den MONTAFONER SOMMER online, ebenso sind Kartenbestellungen über das Internet möglich. „Wir bitten um Verständnis, wenn`s bis zur endgültigen Fertigstellung vereinzelt noch Lücken gibt“, hofft Standessekretär Johann Vallaster auf Verständnis. Bis dahin sind alle früheren Daten im Archiv unter http://archiv.stand-montafon.at nach wie vor online zu finden. ● Alpine Trophy lockt Nachwuchskicker Montafon. Das Montafon hat nicht erst seit dem weltweit viel beachteten Trainingscamp der spanischen Fußball-Nationalmannschaft im Vorfeld der aktuellen Weltmeisterschaft in Südafrika einen Top-Namen in der internationalen Fußballszene. Mit der „Alpine Trophy“ haben die Montafoner auch heuer wieder absolut einen Volltreffer gelandet. Rund 1500 Nachwuchskicker aus ganz Europa haben sich bei der dritten Auflage der Montafon Alpine Trophy der sportlichen Herausforderung ge- stellt und durch die hervorragenden Trainingsbedingungen zum ersten Mal ProfiLuft geschnuppert. Kein Wunder, erfüllen die Sportanlagen am Wagenweg laut der Stiftung „EURO-Sporting“ selbst die hohen Anforderungen eines professionellen Spitzenclubs. Fußballfest gefeiert Mit 72 teilnehmenden Mannschaften aus ganz Europa zählt die Montafoner Alpine Trophy zu den größten internationalen Jugendfußballturnieren. „Damit alles reibungslos funktioniert, arbeiten bei der Alpine Trophy alle Montafobei den Super Stimmung ner Fußballvereine rn. ke Nachwuchskic zusammen“, freut sich Initiator Rudi Summer über die Teamleistung. In Zusammenarbeit der Gemeinden Schruns, Tschagguns sowie Vandans, Gaschurn und Tolles NachwuchsEvent im Montafon. St. Gallenkirch mit Die Turnierflamme wurde der Stiftung EURO- feierlich entzündet. Sporting ist es allen Beteiligten jedenfalls auch heuer wieder gelungen, den Nachwuchskickern ein dreitägiges Fußballfest mit spannenden FreizeitAktivitäten abseits des Fußballplatzes zu beStadioneinmarsch vor vol reiten. ● lem bei der Eröffnung samt Feu Haus erwerk. Montafoner Standpunkt Seite 4 Rudi Lerch und sein Team führ e Neue Montafoner Standesvertretung wählt den Bürgermeister von St. Anton zum Nachfolger von Montafon. Eine erfolgreiche Ära ging am 11. Mai 2010 zu Ende. Nach 14 Jahren an der Spitze des Standes Montafon hat sich der ehemalige Schrunser Bürgermeister Erwin Bahl offiziell aus der Politik zurück gezogen. Seine letzte Amtshandlung war die Leitung der konstituierenden Sitzung der neuen Standesvertreter für das Montafon. Neue Standesvertretung Diese setzt sich nach den Gemeindewahlen jetzt aus den zehn Montafoner Bürgermeistern Lothar Ladner (Lorüns), Rudi Lerch (St. Anton), Bertram Luger (Stallehr) sowie Martin Vallaster (Bartholomäberg), Burkhard Wachter (Vandans), Herbert Bitschnau (Tschagguns), Karl Hueber (Schruns, neu), Thomas Zudrell (Silbertal, neu), Ewald Tschanhenz (St. Gallenkirch, neu) und Martin Netzer (Gaschurn) zusammen. Zum neuen Standesrepräsentanten wurde von der neuen Standesvertretung Rudi Lerch gewählt, sein Stellvertreter ist Ewald Tschanhenz. Rudi Lerch ist auch neuer Standesrepräsentant des Stand Montafon Forstfonds, zu dem alle Montafoner Gemeinden bis auf Lorüns und Stallehr gehören. Zum Stellvertreter wurde Bürgermeister Martin Netzer aus Gaschurn bestellt, der diese Funktion schon unter Erwin Bahl inne hatte. Herausforderungen Der neue Standesrepräsentant ist bereits seit 1997, als er Nachfolger vom jetzigen Landesrat Siegi Stemer und somit Bürgermeister von St. Anton wurde, aktiv im Stan- desausschuss vertreten. Rudi Lerch gilt als Experte im Öffentlichen Personennahverkehr und ist sehr gut vernetzt. Als Obmann der Regionalentwicklung Vorarlberg ist Lerch zudem auch mit der Europäischen Union sehr gut vertraut. „Ich setzte auch in Zukunft ganz auf das Zusammenspiel aller politisch Verantwortlichen im Montafon“, sagt der neue Standeschef. Zudem soll die schon jetzt sehr erfolgreich praktizierte Gemeindekooperation nachhaltig ausgebaut werden. Als Beispiel nennt Lerch die jüngst gegründete Bauverwaltung im Tal. Eine große Herausforderung wird laut Lerch sicherlich auch die weitere Erarbeitung und Umsetzung des Großprojekts „Raumentwicklung Montafon“, das unter anderem das Thema Mobilität auf allen Ebenen behandelt. Info-Splitter . . . ► BEGRIFF „STAND MONTAFON“: Der Begriff „Stand Montafon“ geht zurück ins Mittelalter, in die Zeit der Vorarlberger Landstände. Die Landstände waren damals die allgemeine Volksvertretung des Landes. Ihre Existenz lässt sich bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurückverfolgen. ► DIE STANDESREPRÄSENTANTEN: Am 12. März 1996 wurde Erwin Bahl als damaliger Bürgermeister der Marktgemeinde Schruns einstimmig zum Standesrepräsentanten gewählt. Sein Vorgänger war der jetzige Landesrat Siegi Stemer aus St. Anton (1985 bis 1996). Von 1977 bis 1985 waren Erwin Vallaster aus Bartholomäberg, von 1970 bis 1976 Ignaz Battlogg aus St. Anton und davor von 1965 bis 1970 Peter Wachter aus Gaschurn als Standesrepräsentant tätig. Erwi D b Si w w zu d A „U d V je V ko ve d M D Der neue Standesausschuss im Montafon: 5 Vallaster, Bgm.Seite Martin Bgm. Ewald Tschanhenz (stv. Standesrepräsentant politischer Stand), Standesrepräsentant Bgm. Rudi Lerch, Bgm. Lothar Ladner, Bgm. Herbert Bitschnau, Bgm. Burkhard Wachter; Bgm. Thomas Zudrell, Bgm. Martin Netzer (stv. Standesrepräsentant Stand Montafon Forstfonds), Bgm. Bertram Luger und Bgm. Karl Hueber (v. l.). Montafoner Standpunkt hr en das Montafon in die Zukunft on als ernn st en in er “, oll e sch m ut eits er en Erwin Bahl – „auf uns warten viele Aufgaben, die es zu lösen gilt“, freut sich der neue Standeschef Der neue Standesrepräsentant Rudi Lerch bedankte sich bei der konstituierenden Sitzung herzlich bei seinem Vorgänger Erwin Bahl, der seit März 1996 Standeschef war. Bahl wechselte nach seinem Rückzug aus der Politik wieder in den Landesdienst. Abschied von Bahl „Unter der Führung von Erwin Bahl wurden im Montafon viele Ideen geboren, Visionen festgelegt und zahlreiche Projekte umgesetzt“, zollte Rudi Lerch seinem Vorgänger im Namen der Bürgermeisterkollegen Respekt. „Ich habe mich in den vergangenen Jahren mit großer Freude den vielen Aufgaben gestellt. Habe viele Menschen kennen gelernt, verschiedene Dinge erfahren dürfen“, so Erwin Bahl. „Das Polit-Geschäft ist nicht immer leicht, aber ich habe mich immer mit voller Kraft zum Wohle des Montafons eingesetzt. Über alle Parteigrenzen hinweg.“ Unter der Leitung von Erwin Bahl hat der Stand Montafon neben vielen weiteren Projekten unter anderem das Nordische Konzept, den Montafoner Sommer oder den Öffentlichen Personennahverkehr sowie die Naturwärme Montafon beschlossen, beziehungsweise realisiert. „Ich wünsche dem neuen Stan- desrepräsentanten Rudi Lerch sowie den Bürgermeistern alles Gute für die Zukunft sowie die Kraft und den Mut, sich auch in schwierigen Zeiten mit voller Energie für unser Montafon einzubringen. Mit aller Durchsetzungskraft“, so Alt-Standesrepräsentant Erwin Bahl abschließend. ● Rudi Lerch hat das Zepter von Erwin Bahl (r.) als Montafoner Standesrepräsentant übernommen. ► STAND MONTAFON FORSTFONDS: ► AKTUELLER STANDESAUSSCHUSS MONTAFON: In der konstituierenden Sitzung des Stand Montafon Forstfonds am 14. Juli 2005 wurde erstmalig in der jahrhundertelangen Geschichte des Standes Montafon auch für den Forstfonds ein eigener Standesrepräsentant gewählt – ebenfalls einstimmig Erwin Bahl. Seit Dienstag, 11. Mai, ist Rudi Lerch auch Chef des Stand Montafon Forstfonds. Standesrepräsentant Bgm. Rudi Lerch (St. Anton), Bgm. Ewald Tschanhenz (stv. Standesrepräsentant politischer Stand, St. Gallenkirch), Bgm. Martin Netzer (stv. Standesrepräsentant Forstfonds, Gaschurn), Bgm. Martin Vallaster (Bartholomäberg), Bgm. Lothar Ladner (Lorüns), Bgm. Herbert Bitschnau (Tschagguns), Bgm. Burkhard Wachter (Vandans), Bgm. Thomas Zudrell (Silbertal), Bgm. Bertram Luger (Stallehr) und Bgm. Karl Hueber (Schruns). Das INTERVIEW im STANDpunkt Seite 6 Montafoner Standpunkt „Wir müssen gemeinsam an einem Stra n Der neue Montafoner Standesrepräsentant Rudi Lerch will die gemeindeüberschreitende Arbeit im Er ist der neue starke Mann im Montafon: Bürgermeister Rudi Lerch aus St. Anton. Im Interview mit dem „Montafoner STANDpunkt.“ spricht der neue Standesrepräsentant über Herausforderungen, Visionen und Ziele für eine erfolgreiche Zukunft. Der neue Standesrepräsentant Rudi Lerch bietet mit seinem Team ab sofort Sprechstunden an. STANDpunkt: Welche aktuellen Herausforderungen warten auf den neu gewählten Standesrepräsentanten Rudi Lerch und sein Team? Rudi Lerch: Jede Menge (lacht). Der Stand Montafon nimmt bereits seit jeher umfangreiche Aufgaben und Koordinationen in der Talschaft wahr. Allerdings hat sich das Aufgabengebiet in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stark gewandelt und betrifft heute beispielsweise Fragen der Raumplanung, Verkehrsfragen oder Fragen zur touristische Zukunft des Montafons. STANDpunkt: Ein modernes Regionalmanagement also . . . Rudi Lerch: Ganz genau. Der Stand Montafon ist im Prinzip nichts anderes. Wir sind Anlaufstelle für unzählige Angelegenheiten im Tal und gestalten mit zahlreichen Initiativen und Visionen aktiv die Zukunft des Montafons mit. Es soll auch weiterhin so sein, dass ausgehend vom Stand nachhaltige Projekte zum Wohle für das ganze Tal und alle Bewohner erarbeitet und umgesetzt werden können. Wie das beispielsweise schon jetzt erfolgreich von den Museen im Kultursegment praktiziert wird. Die Gründung des Kulturfestivals „Montafoner Sommer“ oder ganz aktuell die neu ge- Steckbrief Name: Rudolf „Rudi“ Lerch Geboren: 1. November 1946 in Gaschurn Familie: geschieden, zwei Kinder, drei Enkelkinder Beruf: Bürgermeister von St. Anton (seit 1997)  arierre: 1964 Dienstbeginn bei der Montafonerbahn AG (FahrK dienstleiter, Aufsichtsratsmitglied, Personalvertreterobmann), Mitglied der Arbeiterkammer Vollversammlung und damit Kammerrat (1989 bis 1994), zu dieser Zeit auch Mitglied im Verkehrspolitischen Ausschuss und Ersatzmitglied im Konsumentenausschuss, von 1994 bis 2009 Ersatzmitglied der Vollversammlung/Ersatzkammerrat, seit 1999 ÖAAB-Bezirksobmann und damit auch im ÖAAB-Landesvorstand.  obbies: Ehemals aktiver beH geisterter Fußballer (Rudi Lerch hat sogar die Schiedsrichterprüfung absolviert). Reisen (umso weiter, umso lieber) sowie gut Essen und Trinken. schaffene Bauverwaltung Montafon sind weitere spontane Beispiele dafür, dass wir durch gemeinsames Ziehen am selben Strang den Weg für nachfolgende Generationen erfolgreich ebnen können. STANDpunkt: Welche Aufgaben stehen jetzt im Mittelpunkt? Rudi Lerch: Neben dem Ausbau der gemeindeüberschreitenden Bauverwaltung und der Realisierung des ehrgeizigen Nordic-Konzepts steht sicherlich das LangzeitProjekt „Raumentwicklung Montafon“ mit dem Schwerpunkt „Mobilität“ im Fokus des Interesses. STANDpunkt: Gibt`s weitere Beispiele? Rudi Lerch: Mehr als genug. Wir müssen gemeinsam mit unseren Partnern auch den Weg für eine erfolgreiche Zukunft der Montafoner Seilbahnen beschreiten. Auch hier sollte Kirchturmdenken vergessen und gemeinsam an einem Strang gezogen werden. Wir lassen uns jedenfalls nicht aus der Verantwortung stehlen. STANDpunkt: Gleiches gilt demnach auch für das Vorzeigeprojekt „MuseumNEU“. Gibt`s hier schon eine Entscheidung? Mo Montafoner Standpunkt ra ng ziehen“ t im Montafon weiter ausbauen Seite 7 Neuer Obmann für Abwasserverband Nach 18 Jahren übergibt Willi Säly sein Amt an Herbert Bitschnau Rudi Lerch: Nein. Dass es dringenden Handlungsbedarf gibt, steht außer Zweifel. Deshalb wurde das Konzept MuseumNEU auf einer sehr breiten, international viel beachteten Basis erarbeitet und das ist gut so. Jetzt geht es darum, dass Siegerprojekt weiter zu entwickeln und in den nächsten Monaten eine Entscheidung zu treffen, die sich nachhaltig für das gesamte Montafon und seine Bewohner auswirkt. Jetzt liegt es an uns, diese Chance zu nutzen. STANDpunkt: Wenn es um Herausforderungen geht, bitten Sie immer wieder, aktiv und engagiert Ideen einzubringen. Wie sieht so was beispielsweise aus? Rudi Lerch: Wir wollen noch näher zu den Menschen, gemeinsam an der Zukunft arbeiten. Deshalb gibt es ab sofort eine Neuerung. Einmal im Monat bieten wir jeweils vor der Standessitzung eine offene Sprechstunde an, die jeder Interessierte nutzen kann, um direkt mit Standessekretär Johann Vallaster, dem Forstbetriebsleiter Hubert Malin oder mit mir in Kontakt zu treten und den Dialog zu suchen. Die nächste Sprechstunde findet übrigens am 13. Juli, von 9 bis 11.30 Uhr, im Standesgebäude in Schruns statt. Ich freue mich schon jetzt auf viele interessante Gespräche. ● stiert. So wurde die Anlage beispielsMontafon. Die Gemeindewahlen weise bei einem millionenschweren haben sich auch auf den AbwasserSanierungs- und Erweiterungsbau im verband Montafon personell ausgeJahr 2000 weiter aufgerüstet und um wirkt. Nach 18 Jahren an der Spitze über vier Millionen Euro verbessert. der ARA hat sich der Silbertaler AltErst vor wenigen Monaten wurde Bürgermeister Willi Säly kürzlich auch die letzte große Millionen-Investition von seiner Funktion als Obmann des abgeschlossen. Fast fünf Millionen Abwasserverbands verabschiedet. Euro wurden in die aktuelle KomEinstimmig zum neuen Obmann plettsanierung investiert. „Dafür ist wurde daraufhin der Tschaggunser die Anlage wieder auf Top-Niveau Bürgermeister Herbert Bitschnau geund somit für wählt, der sich die Zukunft gebei Willi Säly für rüstet. So wurdessen unerden gleichzeitig müdlichen Einunter anderem satz recht herzzwei neue Speilich bedankte. cherbecken Die Kläranlage geschaffen“, des Abwasserschildert der verbandes Monfrisch gewählte tafon gilt seit Obmann. „Die ihrer Erbauung in den 1980er Herbert Bitschnau mit Willi Säly Behörde hat uns bestätigt, dass Jahren als öko- und Oswald Hepperger (v. l.). alle Grenzwerte logisches und eingehalten werden. Das zeigt uns, wirtschaftliches Vorzeigeprojekt. dass die Investition sinnvoll und notUnter anderem auch durch den Bewendig war“, so ARA-Betriebsleiter trieb zweier Blockheizkraftwerke, die Oswald Hepperger weiter. das in der ARA anfallende Klärgas Die Montafoner Kläranlage reinigt zu Strom und Wärme verarbeiten. übrigens pro Jahr über zwei Millio1985 wurde die Verbandskläranlanen Kubikmeter Abwasser. Die jährge der acht Gemeinden Vandans, lichen Betriebskosten belaufen sich St. Anton, Bartholomäberg, Schruns, auf knapp 600.000 Euro, zusätzlich Tschagguns sowie Silbertal, St. Galmüssen von den Gemeinden noch lenkirch und Gaschurn am jetzigen rund 700.000 Euro pro Jahr für die Standort in Vandans/Vens in Betrieb Rückzahlung der Darlehen bereit genommen. Seit damals wurde viel gestellt werden. ● in das Hightech-Unternehmen inve- Die Feuerwehren Vandans und Lorüns haben dieser Tage einen Einsatz bei der ARA geprobt. Seite 8 Montafoner Standpunkt Montafoner Standpunkt Seite 9 Lehrlings-Projekt am Säumerweg Steinstiege von altem Säumerstall im Zuggawald Richtung Gargellen vor Verfall gerettet St. Gallenkirch. Stein um Stein wird die historische Via Valtellina im Montafon wieder zum Leben erweckt. Jener altehrwürdige Säumerweg vom Montafon in das italienische Veltlin, der Großteils durch die Schweiz führt und über Jahrhunderte als Handelsroute benutzt wurde. Durch den intensiven Einsatz des Standes Montafon und der Montafoner Museen wird seit Jahren an der Reaktivierung der Via Valtellina gearbeitet. Ob Studentenprojekte der Universität für Bodenkultur in Wien oder die beliebten Trockenmauerkurse in Galgenul – das Montafon will die einstige Handelsroute vor dem kompletten Zerfall retten und durch gezielte Aktionen wieder neu aufleben lassen. Was sich ganz nebenbei auch für die künftige Entwicklung im Tourismusangebot positive auswirken soll. Stiege gerettet Dieser Tage wurde im sogenannten Zuggawald in Richtung Gargellen ein weiterer Schritt zur Erhaltung der Via Valtellina gesetzt. Unter der Regie von Mauerexperten Martin Lutz und Franz Müllner stellten sich die drei Lehrlinge Saskia Stross (Feldkirch) sowie Sebastian Moosmann (Altach) und David Reheis (Egg-Großdorf) in den Dienst der guten Sache. „Durch eine Kooperation mit dem Maurer-Ausbildungszentrum (MAZ) Hohenems sind wir auf dieses Projekt gestoßen“, schildern die Lehrlinge stolz. Eine Woche lang durfte das Trio unter fachmännischer Leitung im Zuggawald bei der Erhaltung einer traditionellen Steinstiege arbeiten, die einst als Eingang zu einem Säumerstall David Reheis aus Egg-Großdorf und seine Kollegen genossen das Lehrlingsprojekt sichtlich. gedient hat. „Absolut bärig“, zeigte sich Saskia Stross zufrieden. „Voll Abwechslungsreich und spannend“, waren sich auch Sebastian und David einig. Gemeinsam wurde die vom Verfall bedrohte Stiege generalsaniert und somit der Nachwelt erhalten. Da es Petrus rein wettertechnisch nicht gerade gut mit den jungen Maurern meinte, stellte der Wanderstammtisch St. Gallenkirch ganz spontan ein Zelt zur Verfügung und ermöglichte somit ein trockenes Arbeiten. Längst vergangene Zeiten Wo einst ein prächtiger Säumerstall stand, zeugt jetzt nur noch die renovierte Stiege von längst vergangenen Zeiten. Der Handel entlang der Via Valtellina wurde über Jahrhunderte auf einfachen Saumwegen mit Maultieren, Rossen und – vor allem im Winter – mit Ochsen und Schlitten abgewickelt. Es war ein aus Feldkirch Die 18-jährige Saskia Stross hier.“ ig bär ht meinte mehrfach „ec Sebastian Moosbrugger aus Altach bei der Arbeit. hartes und mühsames Geschäft, für die kargen Gebirgsgegenden aber eine Notwendigkeit. Stumme Zeitzeugen Im Zuge der Reaktivierung der Via Valtellina im Montafon soll die Handelsroute wieder frei zugänglich gemacht werden und alte Wegstationen wie beispielsweise die Steinstiege des ehemaligen Säumerstalls im Zuggawald als stumme Zeitzeugen an eine spannende Vergangenheit erinnern. Das Team rund um Bernhard Maier vom Stand Montafon und Andreas Rudigier von den Museen sowie Via-ValtellinaExperte Friedrich Juen ist überzeugt, dass sich der Einsatz lohn. Wenngleich sie wissen, dass es noch ein langer und steiniger Weg bis zum Ziel sein wird. ● Den Stall gibt`s leider nicht mehr, die Stiege schon – das Foto ist um 1970 entstanden. Montafoner Standpunkt Seite 10 Aktuell „Mobilität im Montafon“ tourt mit Kunst-Container durchs Tal Montafon. Vor gut einem Jahr ist der Prozess „Raumentwicklung Montafon“ gestartet. Die zehn Montafoner Gemeinden arbeiten seither intensiv gemeinsam mit dem Stand Montafon und dem Land unter der Regie des Prozessbegleiters Kairos an regionalen Entwicklungsthemen und visionären Perspektiven für die Region. Im Zuge dieses Prozesses wandert derzeit eine Ausstellung zum Hauptthema „Mobilität im Montafon“ durch alle Talschaftsgemeinden. In der multimedialen Ausstellung stehen sich ein Rückblick zur Geschichte der Mobilität im Montafon und eine Zukunfts-Vision gegenüber. Ausstellung wird verlängert Bis Mitte September findet diese in einem Frachtcontainer statt, der seinen Standort und sein Erscheinungsbild wöchentlich wechselt. Außerdem geht in jeder der Montafoner Gemeinden ein eigens gestaltetes Programm über die Bühne. „In Führungen und Diskussionen ist die Montafoner Bevölkerung eingeladen, mehr über das Thema Mobilität zu erfahren und die Zukunft der Region aktiv mitzugestalten“, so Museumschef Andreas Rudigier und Christoph Breuer von Kairos bei der Eröffnung der Ausstellung in der Kulturbühne Schruns. Derzeit ist der Container in Stallehr aufgestellt. Zuvor war die rollende Ausstellung schon in Schruns/Tschagguns, Silbertal Bielerhöhe (20. bis 25. Juli), Partenen sowie Bartholomäberg, St. Gallenkirch, (27. Juli bis 1. August), Aquarena St. Gaschurn, St. Anton und eben erst in Gallenkirch (3. bis 8. August), Gargellen Vandans zu bewundern. Noch bis zum (10. bis 15. August), Zentrum Tschag11. Juli steht der Container in Stallehr, guns (17. bis 22. August), Grabs (24. bis danach geht`s nach Lorüns (13. bis 18. 29. August), Rellseck (31. August bis 5. Juli). Dienstag und Donnerstag finden September), Kirchplatz Schruns (7. bis während der Ausstellung in 12. September). ● den einzelnen Gemeinden Führungen und Diskussionen direkt im Container statt. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Vereine sowie Gruppen können gerne unter Telefon 05574/54044 individuelle Führungen vereinbaren. Das InteresDie Macher: Christoph Breuss und Andreas Rudigier (r.). se an der Ausstellung ist enorm. Deshalb haben die Verantwortlichen das Markus Burtscher mit eigenwillige Road MoBernhard Maier (r.). vie in die Verlängerung geschickt. Die Ehrenrunde führt den Container vor dem großen Finale beim Landhaus Bregenz (13. bis 24. September) wieBgm. Rudi Lerch mit LR der quer durch Der rollende Kunst-Container kommt Karlheinz Rüdisser (r.). das ganze Tal: gut an – Ausstellung verlängert! „Jahre der Heimsuchung“ Blick auf die Zerstörungen bei der Brücke in Lorüns. Montafon. Vor genau einem Jahrhundert wurde das Montafon von einer besonders schlimmen Naturkatastrophe heimgesucht. Rasche Schneeschmelze und Dauerregen verwandelten Rinnsale und kleinere Bäche in kürzester Zeit in reißende Flüsse. Die verheerende Folge war ein Jahrhunderthochwasser mit extremen Vermurungen. Auch 100 Jahre später ist diese Katastrophe noch eindrücklich in Erinnerung geblieben. Vor allem deswegen, weil bei dieser Katastrophe das Medium „Fotografie“ erstmals umfassend zum Einsatz gekommen ist. „Damit konnte der Nachwelt das Bild der Verwüstungen deutlicher erhalten werden als jemals zuvor“, so Museumschef Andreas Rudigier. Bogen ist weit gespannt Die Montafoner Museen rücken 100 Jahre nach dem Unglück diese Katastrophe mit der aktuellen Sommerausstellung in allen vier Museen des Tales wieder in den Mittelpunkt. Unter dem Titel „Jahre der Heimsuchung“ dokumentiert die Ausstellung an den vier unterschiedlichen O st B ta jü R D K F zu ti sc L lic si d e n u- he n n er sn Montafoner Standpunkt Seite 11 „Illwerke Zentrum Montafon“ Kurz & NEU Vorarlbergs Energieversorger investiert 30 Millionen Euro in Großprojekt in Vandans Vandans. Die Vorarlberger Illwerke (VIW) investieren weiterhin kräftig im und in das Montafon. Neben der aktuellen Wiederherstellung von Rodund II oder dem geplanten Großprojekt „Obervermunt II“ plant der Energieversorger ein weiteres Bauvorhaben im Montafon: Auf dem Illkweke-Betriebsgelände Rodund in Vandans soll ein neues „Illwerke Zentrum Montafon“ – kurz „IZM“ entstehen. Geplanter Baubeginn: Frühjahr 2011 Rund 30 Millionen Euro wollen die Illwerke in das moderne „Green Building“-Vorzeigeprojekt investieren, da sich der Sanierungsaufwand für mehrere bestehende Gebäude in Rodund und für das IllwerkeHaus in Schruns nicht rentiert hätten. Geplant ist ein zentraler Gebäudekomplex, der multifunktionell genutzt wer- „ den kann“, schildert Illwerke-Projektleiter Markus Burtscher. Wie sieht der weitere Fahrplan aus? Demnächst wird ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, bei dem 14 Planungsbüros aus Öster- In Sachen Energieeffizienz sollen mit dem llwerke Zentrum Montafon markante Zeichen gesetzt werden. Markus Burtscher | Illwerke reich, Deutschland und der Schweiz teilnehmen werden. „Dabei soll bis Herbst diesen Jahres die Gestaltung des neuen Montafoner Wasser-Kompetenzzentrums ermittelt werden“, sagt Burtscher. KLIM-Projekt ist der Vergangenheit auf der Spur Montafon. Maisäße, Alpen und Bargen sind den meisten Montafonen sehr vertraut. Mit dem EU-Projekt „KLIM – Kulturlandschaftsinventar Montafon“ betreibt der Stand Montafon mit den Montafoner Museen seit Frühjahr 2008 ein Projekt zur Erfassung von ehemaligen und noch bestehenden Alpbetrieben, Maisäßen Orten auch andere Formen von Zerstörung und Not im Montafon. „Der Bogen spannt sich von Lawinenkatastrophen über Hungerjahre bis zu jüngsten Vermurungsschäden“, so Rudigier weiter. Die Ausstellungen dokumentieren die Katastrophen selbst, aber auch die Folgen für Mensch und Natur. Nicht zuletzt gilt das Interesse den vielfältigen Versuchen, solche „Schicksalsschläge“ zu verhindern: Im religiösen Leben, im Aberglauben – und letztlich durch ein wachsendes Bemühen, sich real abzusichern. Die Ausstellung dauert noch bis 31. Oktober 2010. ● Ein zügiges und positiv verlaufendes Behördengenehmigungsverfahren vorausgesetzt, könnte im Frühjahr 2011 Baustart sein, die Fertigstellung ist für 2013 geplant. „Baubiologie und Bauökologie spielen bei dem Vorhaben eine entscheidende Rolle“, so Burtscher weiter. Man wolle, „in Sachen Energieeffizienz sowohl in der Verwendung entsprechender Baumaterialien wie auch in der ökosozialen Umfeldgestaltung für die Mitarbeiter bis hin zur Optimierung des Werksverkehrs ein markantes Zeichen setzen.“ Im „IZM“ werden die Organisationseinheiten Erzeugung, Engineering Services, Energiewirtschaft, Infrastruktur Services und Verwaltung unter ein Dach gebracht. Zudem werden ein Besucherzentrum und ein Stützpunkt für Elektromobilität eingerichtet. ● meindemitarbeitern, Jagd- und Waldaufsehern sowie von Alppersonal konnte bereits einzigartiges Hintergrundwissen aufgezeichnet werden. Kulturelles Erbe aktiv nutzen Zwischen Lorüns (Gavalinaalpe) und und Bergheumähdern. In diesem Rahder Silvretta (Großvermuntalpe) haben men dokumentieren Marion Ebster und die Forscher bisher über 500 bestehenPeter Strasser mit ihrem Team den Wande oder ehemalige Alpbetriebe, Maidel der Montafoner Kulturlandschaft säßsiedlungen und Bergheumähder außerhalb des Dauersiedlungsraumes. in Erfahrung gebracht. „Diese hohe Bei der Erhebung der Daten wird auf die Zahl übertraf alle Erwartungen“, so Berücksichtigung verschiedener Quelein stolzer Peter Strasser. „Durch diese len großer Wert gelegt: Neben RecherGrundlagenforschung wurde und wird chen in Archiven und in Bibliotheken wertvolles Wissen gesammelt, aufbesowie der Auswertung von alten Katareitet und zugänglich gemacht, sodass sterplänen und Luftbildern werden die das kulturelle Erbe der DreistufenlandAlp- und Maisäßflächen und Bergmähwirtschaft eine der auch vor Ort umfassende beschrieben. Dokumentation Mittlerweile wurerfährt“, heißt de ein Großteil es seitens Mader Montafoner rion Ebster und Kulturlandschaft Peter Strasser. inventarisiert. Bei „Diese soll und dieser Arbeit hat wird dann als dankenswerter EntscheidungsWeise auch die grundlage für Bevölkerung tatkünftige Entkräftig mitgeholwicklungen im fen. Durch viele Marion Ebster und Peter Strasser kümmern sich um die KLIM-Forschung. Tal dienen.“ ● Hinweise von Ge- Seite 12 Montafoner Standpunkt Tourismus aktuell Das Montafon präsentiert sich neu Marketingkonzept beim Tourismustag in Bartholomäberg vorgestellt können“ – was durchaus als Seitenhieb Montafon. Erfreuliche erste Bilanz der auf die Pelze tragenden Gäste in andeneu gegründeten Montafon Tourismus ren Destinationen verstanden werden GmbH. Geschäftsführer Arno Fricke soll. konnte beim 14. Montafoner Tourismustag im Gemeindesaal von BartholomäMuskelkater statt Schoßhund berg einen stolzen Geschäftsbericht vorweisen. Ein anderes Beispiel: „Unsere Gäste haGesamt verbuchte das Montafon als ben kein Schoßhündchen – sondern Vorarlbergs nächtigungsstärkste Fremeinen Muskelkater“. Mit dieser breit denverkehrsdestination über 412.000 aufgestellten Marketing-Kampagne Gästeankünfte und knapp zwei Milwill das Montafon sich für die Zukunft rülionen Nächtigungen im Jahr 2009. sten und mit den Eigenheiten des Tales „Die Sommersaisonkarte hat sogar um punkten. Denn an einzigartigen Erlebsagenhafte 23, 3 Prozent zugelegt“, nissen würde es im Montafon jedenso Fricke. Auffalls nicht fehlen, sichtsratsvorsitmeinten die Werzender Georg ber mehrfach. Hoblik schildert, Weiteres Beispiel: dass seit der „Das größte FitUmwandlung nessgerät der von Montafon Welt: Die EuropaTourismus in treppe“. Passend eine GmbH vor dazu hat dann einem Jahr das der Montafoner Budget von Museumschef 1, 9 Millionen Andreas RudiEwald Tschanhenz, Christian Schützinger, Euro auf drei gier beim TourisMartina Rüscher und LR Siegi Stemer (v. l.). Millionen Euro mustag die neu gewachsen ist. geschaffene „Dabei sind wir im Vergleich zu anderen Kulturlandschaftswoche präsentiert, bei Destinationen immer noch zurück, könder es vom 13. bis 26. September viele nen aber schon deutlich intensiver den Aktionen im Montafon geben wird. So Markt bearbeiten“, so Hoblik weiter. finden unter anderem archäologische Ausgrabungen im hinteren Gauertal Spannende Präsentation statt, bei der es um Moorleichen geht. Bevor die Gäste dann noch mit einem Mit Spannung wurde das neue Leitleckeren Buffet aus regionalen Köstkonzept 2010 bis 2013 von der Werbealichkeiten von „bewusstmontafon“ gentur Hello AG beim Tourismustag präverwöhnt wurden, gab noch die scheisentiert, die sich bereits werbetechnisch dende Projektleiterin Maria Anna Moosum die Silvretta Montafon kümmert. brugger einen Einblick in den Verein Was in der neuen Kampagne auch im„bewusstmontafon“, der sich in den mer wieder durchsickert. Allerdings wird vergangenen Jahren zu einem starken künftig unter dem Slogan „Montafon – Partner in der Region für die Region entEchte Berge. Echt erleben.“ für das Tal wickelt hat. So werden die Montafoner geworben. Mit ganz neuen WerbeplaLeitprodukte wie Sura Kees und Kalbfleikaten und verschiedenen Botschaften sch in enger Kooperation zwischen den wie beispielsweise einem Plakat, das eiErzeugern und der Gastronomie/Hotenen Steinbock mit folgendem Satz zeigt lerie und Tourismus vermarktet. ● „Wir lieben Pelze. Wenn sie noch laufen Bgm. Burkhard Wachter und Arno Fricke (r.). Bgm. Thomas Zudrell (l.) und Bgm. Martin Netzer. Vorarlbergs Tourismuschef Christian Schützinger und Bgm. Kar l Hueber (r.). mit Monika Nesensohn er. ay rm lbe Fe s ku Hotelier Mar- Bgm. Martin Vallaster (m.) mit LR Siegi Stemer (l.) und Bgm. Herbert Bitschnau. udrell (l.) n Netzer. tian . r- Siegi nau. Montafoner Standpunkt Seite 13 Volles Haus beim Tourismustag Bartholomäberg. Großer Andrang beim 14. Montafoner Tourismustag. Obwohl mit der Umwandlung der bestehenden Vereinsstrukturen in eine GmbH diese Veranstaltung gar nicht mehr notwendig wäre, will Tourismuschef Arno Fricke mit seinem Team auf den mittlerweile lieb gewonnenen Infotag nicht verzichten. Angeregtes Fachsimpeln Diesmal trafen sich Vertreter aus Tourismus, Wirtschaft und Politik im Bartholomäberger Gemeindessal. Hausherr Bürgermeister Martin Vallaster konnte neben dem stellvertretenden Standesrepräsentanten Ewald Tschanhenz die Bürgermeisterkollegen Herbert Bitschnau, Thomas Zudrell sowie Burkhard Wachter, Karl Hueber und Martin Netzer sowie Georg Hoblik als Aufsichtsratsvorsitzenden von Montafon Tourismus begrüßen. Neben zahlreichen weiteren politischen Vertretern, darunter die Vizebürgermeister Heike Ladurner, Elmar Egg, Günter Flatz sowie Thomas Lerch gaben sich auch Landesrat Siegi Stemer, Vorarlbergs Maria Anna Moosbrugger und Daniela Netzer (r.). Tourismusdirektor Christian Schützinger sowie Raiba-Montafon-Direktor Günter Fäßler und Monika Nesensohn (Golm) sowie Daniela Netzer von bewusstmontafon ein Stelldichein. Kulturmanager Andreas Rudigier, Projektleiterin Maria Anna Moosbrugger und Manuel Bitschnau (Schruns-Tschagguns Tourismus) sowie zahlreiche weitere Besucher ließen sich diesen Tourismustag jedenfalls nicht entgehen und beim gemeinsamen Fachsimplen wurde das neue Marketingkonzept des Montafons ausführlich diskutiert. ● tieren die erfreuMarika und Tamara präsen fon Tourismus. nta Mo von z ilan liche Jahresb Die fleißigen Hände von „bewusstmontafon“ haben beim Tourismustag eindrucksvoll mit einem leckeren Buffett aufgezeigt . . . e s Seite 14 e Nä c t hs Au 0 1 0 2 t s b Das Infomagazin für das Montafon r e H b ga Montafoner Standpunkt „Do STAND i drof.“ MISTER STAND MIT PARTY ÜBERRASCHT Riesenüberraschung für den langjährigen Standessekretär Johann Vallaster. Zu seinem 60. Geburtstag hat das Team des Standes eine Überraschungsparty für den „Mister Stand“ organisiert. Zahlreiche Weggefährten gratulierten Johann Vallaster zu seinem Ehrentag – es gab übrigens doppelten Grund zum Feiern: Johanns Gattin Fini ist Punkt Mitternacht ebenfalls in den Klub der 60er eingetreten. ● Foto: Toni Meznar Montafoner STANDpunkt. ein gut h c fa rt in ie form Montafoner Standpunkt Seite 15 Flottes Projekt für Jugendliche Tester für Elektro-Mopes im Rahmen der Raumentwicklung gesucht Montafon. Der Prozess „Raumentwicklung Montafon“ widmet sich seit 2009 intensiv dem Thema Mobilität. In einem eigenen Projekt für Jugendliche sollen in den nächsten Monaten die Mobilitätsgewohnheiten der Jugend untersucht werden. Eine zentrale Rolle könnten dabei Elektromopeds spielen. Aber auch der öffentliche Verkehr und eine neue Form des Autostoppens. Mitmachen ist einfach. Aktiv Ideen sammeln Mobilität im Montafon ist ein wichtiges Thema, zu dem zur Zeit aktiv Ideen gesammelt und Lösungen entwickelt werden. In einem speziellen Projekt geht es darum, das Mobilitätsverhalten von Jugendlichen zu untersuchen und in einem zweiten Schritt Maßnahmen zu entwerfen, um Mobilität dauerhaft verträglich zu organisieren. Die Untersuchung wendet sich an alle i Mehr Informationen Idee: Jugendliche können eine Woche lang ein Elektromoped zum Test ausleihen Projektziel: Mobilitätsgewohnheiten der Montafoner Jugendlichen kennenlernen, um Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, wie die Mobilität Jugendlicher dauerhaft verträglich organisiert werden kann.  Zielgruppe: Jugendliche mit Hauptwohnsitz im Tal, die einen Mopedführerschein besitzen und unter 20 Jahre sind Mitmachen: Ein E-Mail mit Name, Alter und Anschrift an montafon@kairos.or.at genügt. Voll abgefahrene Aktion im Montafon: Jugendliche zum Testen von Elektromopeds gesucht. Jugendliche, die einen Mopedführerschein besitzen, unter 20 Jahre alt sind und ihren Hauptwohnsitz in einer Montafoner Gemeinde haben. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird für eine Woche kostenfrei ein Elektromoped zum Test zur Verfügung gestellt. Vorteile von Elektromopeds „Die Vorteile von Elektromopeds gegenüber ihren benzinbetriebenen Brüdern liegen auf der Hand“, erklärt Martin Strele vom gemeinnützigen Forschungsinstitut Kairos, das den Prozess „Raumentwicklung Montafon“ begleitet. „Elektromopeds haben keinen Auspuff, aus dem es lärmt und qualmt Wenn die Mopeds mit Ökostrom betankt werden, sind sie zusätzlich weitgehend CO2 neutral unterwegs. Die Treibstoffkosten sind niedrig und außer Bremsbacken erneuern und Reifenwechsel gibt es für die Mechaniker nicht mehr viel zu tun.“ Wer beim Projekt mitmachen möchte, kann sich bei Kairos per E-Mail unter Angabe von Name, Alter und Anschrift melden. Die weiteren Schritte sind einfach: 1) Erhebungsbogen online ausfüllen. 2) Das Projektteam meldet sich, um die Testwoche zu vereinbaren. Während der Testwoche werden in einem Mobilitätstagebuch alle zurückge- legten Wege aufgezeichnet. 3) Bei der Rückgabe des Elektromopeds gibt es ein kurzes Interview über die gesammelten Eindrücke und Erfahrungen. Mobilität im Montafon „Raumentwicklung Montafon“ ist ein Kooperationsprojekt aller zehn Montafoner Gemeinden, des Stand Montafon und des Landes Vorarlberg. Mobilität ist dabei das erste Schwerpunktthema des Prozesses. Gemeinsam wird dabei an den Zielen Entlastung der Anrainer von Lärm und Abgasen, klimaschonende und energieeffiziente Mobilität, Unabhängigkeit von Ölpreissteigerungen und langfristig sichergestellter Zugang zu Mobilität auch für sozial Schwache gearbeitet. Die Ergebnisse der bisherigen Arbeit sind in der Wanderausstellung „Mobilität im Montafon“ zusammengefasst, die zur Zeit durch alle Gemeinden des Tals tourt. ● i Kontakt: Weitere Informationen bei Kairos – Wirkungsforschung & Entwicklung gGmbH, Martin Strele, Tel. 0 55 74/5 40 44-74, montafon@kairos.or.at Montafoner Standpunkt Seite 16 Aktuell Illwerke planen Obervermunt II Neues Großprojekt im Montafon spruchreif – möglicher Baubeginn: 2013 Montafon. Etwas mehr als ein Jahr nach der offiziellen Eröffnung und Inbetriebnahme des weltweit modernsten Pumpspeicherkraftwerks Kopswerk II, planen die Vorarlberger Illwerke ein neues Großprojekt zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energiequelle Wasserkraft im Montafon. Nach dem vergleichsweise kleinen Projekt Pumpwerk Rells mit einer avisierten Turbinenleistung von maximal 15 Megawatt (MW) soll im Laufe des nächsten Jahrzehnts das Obervermuntwerk II entstehen. Nach den Planungen der Illwerke-Ingenieure soll dieses Kraftwerk nach der Fertigstellung über eine Nennleistung von 320 Megawatt verfügen. In der neuen Krafthauskaverne befinden sich zwei reversible Pumpturbinen (funktionieren sowohl im Pumpals auch im Turbinenbetrieb) mit einer Nennleistung von jeweils 160 MW. de Druckrohrleitung vom Silvrettasee zum Obervermuntwerk I wird als Ausgleichsmaßnahme abgetragen. Der Energieabtransport aus dem Obervermuntwerk II erfolgt über den Trominierstollen und die bestehende Freileitung ins Vermuntwerk und ab dort über die bestehenden 110 kVbzw. 220 kV-Systeme nach Bürs. Bereits Ende 2010 sollen die Unterlagen Über ein neues EinBeim Obervermuntwerk II laufbauwerk wird könnte schon 2013 offizieller das Wasser aus dem Baubeginn sein. Silvrettasee durch eiNach den Turbinen fließt das Wasser nen rund 3, 2 Kilometer langen Druckvon der Kaverne weiter über einen stollen in das im Berginneren liegenetwa 400 Meter langen Druckstollen de Kavernenkrafthaus im Bereich des in den Speicher Vermunt. Speichers Vermunt geführt. Das beim Die Wasserzufuhr zum bestehenden Vortrieb anfallende AusbruchsmateObervermuntwerk I soll im Zuge des rial von rund 450.000 Kubikmeter ist Neubaus über einen Anbindungsstolgrößtenteils zur Zuschlagstoffaufbereilen zum Druckstollen des Obervertung verwendbar – dadurch können muntwerks II erfolgen. Die bestehenBetonmassentransporte vermieden für das Vorprüfungsverfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung bei den Behörden eingereicht werden. Bei einem positiven Bescheid könnte im Frühling 2013 der Startschuss für den Bau des Obervermuntwerkes II erfolgen. Die Illwerke-Ingenieure rechnen mit der Fertigstellung des Kraftwerks Ende 2017 bzw. Anfang 2018. ● werden. Der Rest wird auf bereits vorab definierten Standorten im Projektgebiet deponiert. Umweltverträglichkeitsprüfung Kavernenkrafthaus Montafoner Standpunkt Seite 17 Wirtschaft Ansturm auf neues mbs-Fachgeschäft Elektrofachmarkt „mbs home electronics“ bei der Eröffnung in Bludenz regelrecht gestürmt Bludenz/Montafon. Riesenandrang bei der Eröffnung des neuenElektrofachgeschäfts „mbs home electronics“ der Montafonerbahn AG in der Bludenzer Wichnerstraße 11. Hunderte Besucher nutzten die Gunst der Stunde und ließen sich vom neuen Einkaufserlebnis faszinieren. Zahlreiche mbs-Glücksboten verteilten in der ganzen Stadt gelbe Rosen und Teilnahmekarten für das große Eröffnungs-Gewinnspiel. Anna Mair hatte bei der Verlosung das größte Glück und darf sich ab sofort Besitzerin eines exklusiven Loewe-FullHD-Fernsehers nennen. Christel Hirt sicherte sich beim Gewinnspiel ein Sharp-TV-Gerät und Erna Franzoi gewann einen Kaffeeautomat von Siemens. Profis von Red Zac die Nummer 1 Red Zac Montafon ist bis über die Talgrenzen hinaus als kompetenter Fachbetrieb bekannt“, schildert Alexander Kircher, mbs Bereichsleiter Handel. Vor allem im Bezug auf Serviceleistungen gelten die Red Zac Profis als die Nummer eins. Die mbs Experten können Reparaturen aller Art selber durchführen, Zertifikate von Loewe, Sharp und Siemens untermauern das eindrucksvoll. Die Profis von Red Zac Montafon stehen auch bei allen Fragen rund um so genannte „MultiRoom-Anlagen“ (individuelle Musikbeschallung in mehreren Räumen über Kabel oder WirelessLan) fachmännisch zur Seite. Auch bei Installationen von Dolby Digital Kinoanla- Die mbs-LivingDolls sorgten für staunende Gesichter. gen und klassischen Hifi-Anlagen mit hochwertigen Produkten beispielsweise von „Cambridge-Audio“, „Tannoy“ oder „Pro Ject“ sowie „Marantz“ oder „Denon“ sind die mbs-Profis die richtige Anlaufstelle. Zahlreiche Gäste Greti sowie die Bürgermeister Karl Hueber (Schruns) und Herbert Bitschnau (Tschagguns) waren vom neuen Einkaufs-Erlebnis genauso begeistert wie die mbs-Aufsichtsräte Barbara Kubesch und Jakob Netzer sowie die WIGE-Abordnung rund um Alexander Plakolm mit Gattin Andrea und Thomas Bitsche. Die mbs-Riege Jutta Tschofen, Jürgen Kuster sowie Guntram Netzer ließen sich gemeinsam mit Ferdinand Koch, der Familie Kessler sowie den Architekten Christian Vonier und Tina Ortner und zahlreichen weiteren Besuchern die stilvoll und elegant von mbs-Marketing-Expertin Waltraud Strobl inszenierte Eröffnung von „mbs home electronics“ nicht entgehen. ● Davon überzeugten sich schon am Vorabend der großen Eröffnung zahlreiche Promis aus Wirtschaft, Politik und Kultur bei der Segnung des topmodernen und zukunftsweisenden Elektrofachgeschäfts. mbs-Vorstandsdirektor Bertram Luger konnte gemeinsam mit Alexander Kircher Carina Gebhart und und dem neuen Filialleiter Siegi Stemer. Markus Bilgeri neben Kaplan Peter Moosbrugger auch Stadträtin Carina Gebhart begrüßen, die in Vertretung von Bgm. Mandi Katzenmayer die besten Glückwünsche der Stadt überbrachte. Landesrat Siegi Stemer, Standesrepräsentant Rudi Lerch mit gchefin Walmbs-Marketin traud Strobl. Die mbs-Glück sboten verteilten gelb e Rosen. b Jako und h c r e L Rudi (r). er z t e N tram Luger mit Alembs-Vorstandsdirektor Ber Bilgeri (v. l.). s xander Kircher und Marku d Greti mit Rudi Lerch un (r.). k Christian Mär Die Bgm. Herb ert Bitschnau und Karl Hu eber (r.). mbs home electronics setzt neue Maßstäbe in Bludenz. Montafoner Standpunkt Seite 18 Kultur Zwei Dutzend Freiwillige aus dem ganzen Land haben beim Trockenmauerkurs im Montafon mitgemacht – weitere Kurse Stein um Stein an der Via Valtellina Großes Interesse am Trockensteinmauerkurs an der historischen Handelsroute im Montafon St. Gallenkirch. „Unsere Vorfahren haben schon vor Jahrtausenden Trockenmauern gebaut. „Damals haben die Menschen mit den Materialien ge- arbeitet, die sie hatten. Das war Holz fürs Feuer und das waren Steine“, sagt der Schweizer Trockenmauer-Experte Martin Lutz. Unter seiner fachlichen Lei- tung ging dieser Tage der mittlerweile vierte Kurs zum Erlernen eines längst vergangenen Handwerks an der historischen Via Valtellina in Galgenul über die Bühne. Angefangen hat alles vor zwei Jahren mit einem Studentenprojekt der Universität für Bodenkultur in Wien. we e re g D S S Tr m Erfolgreiche Zusammenarbeit Der Schweizer Steinmauer-Profi Martin Lutz (mitte) zeigt den Teilnehmern ein längst vergessenes Handwerk beim Wiederaufbau der Via Valtellina. Durch den engagierten Einsatz von Andreas Rudigier vom Heimatschutzverein mit Bernhard Maier und Thomas Lerch vom Stand Montafon sowie Friedrich Juen wurden bei dem Projekt Teile der Handelsroute in Galgenul historisch getreu wieder in Stand gesetzt. Daraus hat sich in Zusammenarbeit vom Stand Montafon, dem Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI), der Montafoner Museen und der Gemeinde St. Gallenkirch der Trockenstein-Mauerkurs S w e e st oer or on n zoe kt it. it n at. rs Montafoner Standpunkt Seite 19 i Kurzmeldung Flying Fox als neue Attraktion am Golm werden wegen der enormen Nachfrage folgen. entwickelt. Das Interesse ist enorm. Bereits zum vierten Mal (weitere Kurse folgen) haben sich dieser Tage knapp zwei Dutzend Interessierte am historischen Säumerweg getroffen, um sich vom Schweizer Experten Martin Lutz diese alte Tradition lernen zu lassen. Die Teilnehmer aus dem halben Land zeigten sich Stein um Stein wird die Via Valtellina wieder zum Leben erweckt. hellauf begeistert. „Wirklich sensationell, was wir hier gelernt haben. Unglaublich, wie clever die Trockenmauern gebaut wurden“, zeigt sich beispielsweise der Bludenzer Paul Tschann überrascht. Auferstehung einer Legende Drei Tage haben die Freiwilligen Steine geschleppt, geklopft, gespalten und die alten Steinmauern durch einen professionellen Aufbau wieder neu belebt. Positiver Nebeneffekt dieser Traditionserhaltung ist stetige Auferstehung der legendären Via Valtellina. Jenem Säumerweg vom Montafon in das italienische Veltlin, der Großteils durch die Schweiz führt und über Jahrhunderte als wichtiger Handelsweg gedient hat. Die Eidgenossen haben das Potenzial dieser sagenumwobenen Handelsroute längst erkannt und nutzen die Via Valtellina bereits sehr erfolgreich in Sachen Tourismus. Das Montafon ist auf dem besten Weg dazu, dieses Potential nachhaltig zu sichern. Wenngleich auf alle Beteiligten noch große Herausforderungen warten. ● Montafon. Seit Anfang Juni ist das Montafon um eine Attraktion reicher. Nach dem 1. Alpine-Coaster Vorarlbergs und dem größten Waldseilpark des Landes konnte am Bewegungsberg Golm mit dem Flying Fox pünktlich zum Start in die Sommersaison das nächste Highlight eröffnet werden. Beim Flying Fox wird dem Besucher ein spektakulärer Flug über den Latschausee geboten. Für diesen Zweck wurde ein mehr als 500 Meter langes Stahlseil von der Startplattform beim Waldseilpark über den Latschausee zur Landeplattform beim Alpine-Coaster-Golm gespannt. Ausgerüstet mit Sitzgurt und Anhängevorrichtung, schwebt der Besucher am Stahlseil hängend gesichert über den See. Mit bis zu 70 km/h ist dieser Flug garantiert ein Erlebnis der Extraklasse. Zahlreiche Besucher, darunter Standesrepräsentant Rudi Lerch, die Bürgermeister Karl Hueber, Herbert Bitschnau und Burkhard Wachter sowie die IllwerkeVorstände Ludwig Summer und Christof Germann genossen diese spektukuläre Eröffnung sichtlich. ● Bgm. Burkhard Wacht er mit den Illwerke-Chefs. Montafoner Standpunkt Seite 20 Aktuell Altes Kunsthandwerk neu belebt Montafoner Trachtengespräche als Vorwärtsschub – stolz auf die eigene Tracht Montafon. Altem Kunsthandwerk neues Leben eingehaucht – seit drei Jahren finden im Montafon die bereits zur lieben Tradition gewordenen Trachtengespräche statt. Zweimal jährlich an wechselnden Orten werden von den Montafoner Museen und dem Heimatschutzverein spezielle Themen rund um die Tracht herausgegriffen und aufgearbeitet. anstaltet. „Wenn es dann um die dazugehörigen Maschinen geht, sind auch die Männer gerne dabei“, lacht Walch. So wurden etwa in Graubünden eine Trachtenausstellung, im Appenzell ein Seidenwebstuhl sowie Stickereimaschinen und im Allgäu das Lindenberg-Hutmuseum besichtigt. Miteinander vernetzt Wissen weitergeben „Altes Wissen wird weitergegeben, Erfahrungen ausgetauscht, Bilder und andere Erinnerungen rund um die Tracht bewundert“, schildert Initiatorin Elisabeth Walch. „ Die Trachtengespräche tun dem Handwerk gut. Die Arbeit wird geschätzt.“ Elisabeth Walch Elisabeth Walch betreut mehrere 100 Trachtenteile im Heimatmuseum. ner Tracht.“ Besonders vermehrt entdecken junge Frauen große Freude an diesem traditionellen Kunsthandwerk. Mehrere 100 Trachtenteile hat Walch im Museumsarchiv in Schruns. Laufend spannende Exkursionen „Die aktive Mitarbeit von Trachtennäherinnen und –stickerinnen macht die Trachtengespräche sehr interessant“, sagt Walch und freut sich über das „stetig steigende Interesse an der Montafo- „Und keines gibt es doppelt“, sagt sie nicht ohne Stolz. „Eine Tracht ist einfach ein Original.“ Zusätzlich zu den Trachtengesprächen werden laufend thematisch passende Exkursionen ver- „Früher haben sich die Trachtennäherinnen und –stickerinnen untereinander kaum gekannt. Heute haben die Trachtengespräche einen hohen Stellenwert. „Das Selbstbewusstsein der Montafonerin ist im Steigen. Die Arbeit wird geschätzt, das tut dem Handwerk gut“, freut sich Elisabeth Walch abschließend. ● i Mehr Informationen Trachtengespräche: Das nächste Trachtengespräch findet im Herbst im Heimatmuseum Schruns statt. Wer Interesse hat, kann sich bei Elisabeth Walch im Heimatmuseum Schruns, Kirchplatz 15, unter Telefon 0 55 56/7 47 23 melden. Volksschüler erleben die Arbeitswelt hautnah Volksschüler lernten beim „Schaffertag“ die Arbeitswelt bei der mbs kennen. Schruns. Im wahrsten Sinne des Wortes positiv „geschafft“ waren dieser Tage wieder über 2400 Kinder der Dritten- und Vierten-Volksschulklassen des Landes nach dem so genannten „Schaffar Tag“ der Wirtschaftskammer im Land. 150 Volksschulklassen aus 72 Vorarlberger Schulen haben dabei Zugang zu spannenden Tätigkeiten in zahlreichen verschiedenen Betrieben Vorarlbergs erhalten. Was das Schulprojekt „up2work“ für Hauptschüler ist, ist der „Schaffar Tag“ für die Volksschüler. Nach dem großen Erfolg dieser Bildungsinitiative vor zwei Jah- ren wurde heuer dieser beliebte Erlebnistag wieder organisiert. Mit einem großen Ziel: Den Kindern die Welt der Arbeit näher bringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, hinter die Kulissen diverser Firmen zu blicken. Beliebtes Ziel von gut zwei Dutzend Buben und Mädchen der Schrunser und Tschaggunser Volksschule war das Montafoner Traditionsunternehmen Montafonerbahn AG mit Sitz in Schruns. „Einmal hinter die Kulissen der mbs blicken“, freute sich Yannic stellvertretend für ihre Klasse beim Besuch der mbs-Firmengrup- Leh Gas