Kirchturmchroniken

Eichenberg

Im Auftrag der Gemeinde Eichenberg wurden die Kirchturmchroniken dieses Ortes transliteriert, nachdem sie aus Anlass der jüngsten Kirchturmrenovierung wieder einmal aus der Turmkugel zu Tage befördert worden waren.

Es handelt sich dabei um acht verschiedene Schriftstücke im Umfang weniger Zeilen bis zu 18 Seiten Text, die zwischen 1837 und 1969 verfasst worden sind. Im Gefolge der Turmkugelöffnungen wurde gewöhnlich dem Chronik-Bestand eine neue, ergänzende Aufzeichnung des Pfarrers hinzugefügt.

Im ältesten Schreiben vom 16. September 1837 beschreibt ein gewisser "Hauser zu Bregenz" die Vorgeschichte des um 1837 herum zum Abschluss kommenden Kirchenbaues in der politisch seinerzeit zur Gemeinde Möggers gehörenden Parzelle Eichenberg, welche kirchenrechtlich Teil der Pfarrei Bregenz war.

Ein (nicht zu den Pfarrchroniken gehörender) Bittbrief von Deputierten der katholischen Gemeinde Eichenberg an den Kaiser aus dem Jahr 1829 erläutert die "physischen Gründe" (1 1/2 bis 2 Gehstunden zur Pfarrkirche Bregenz) und die "moralischen Gründe" (mangelnde Seelsorgemöglichkeiten wegen der weiten Entfernung), die für die Errichtung einer eigenen Pfarrei für Eichenberg sprechen, wobei auf entsprechende Empfehlungen der "hochoberkeitlich aufgestellten Pfarr-Errichtungs-Kommissionen" aus den Jahren 1755, 1780, 1875 und 1823 hingewiesen wird.

Im Schreiben des General-Vikariats Feldkirch vom 10. Oktober 1890 setzt dieses die "löbliche Gemeindevorstehung diensthöflich davon in Kenntnis", dass es den als Pfarrprovisor nach Eichenberg versetzten Theologieprofessor Adolph Rhomberg wegen dessen "andauernder Geistesstörung" seines Amts enthebe.

Der junge Eichenberger "Theolog" Bernhard Dür führt in seinen "geschichtlichen Notizen" am 23.7.1902 nach Erwähnung einzelner Renovierungsarbeiten an der Pfarrkirche zu seinem Thema, "der Nachwelt einiges überliefern vom gegenwärtigen Leben und Treiben der Eichenberger Bevölkerung" zu erzählen, über Straßenbau, Höfe-Verkauf, agrikulturellen Wandel, Erdrutschungen, Brände und Ortspolitik aus.

Zeitgleich liefert Pfarrer Franz Koch in seiner Arbeit vom 29.7.1902 eine Beschreibung der Ortschaft, die er - neben wiederholten, unstrukturierten Einschüben - in die Kapitel "Kurze Chronik der Höfe von Eichenberg" (Lutzenreute, Lehen, Mühle, Unterfluh, Schüssellehen, Hochberg, Bromatsreute, Trögen, Geschwend, Meschen, Gorbachen, Halden, Hinteregg, Jungholz, Stockach, Holzanger, Juppen, Klein-Juppen, Trögle, Eichenberg, Eplisgehr, Ruggburg, Niederhaus und Stegen), das "50jährige Kirchenjubiläum in Eichenberg", "Musikverein von Eichenberg", "Schützenverein" und "Der Fall Rhomberg" gliedert.

In seiner Schrift vom 11. August 1913 schildert Pfarrer Michael Huber hauptsächlich die unter seinem Vorgänger Grass begonnenen Restaurierungsarbeiten an der Pfarrkirche.

Am 27.3.1969 verfasst Pfarrer Alfons Walser die bisher jüngste Kirchturmchronik-Schrift, wobei es um Restauerierung und Umbau der Pfarrkirche (etwa Orgel, Heizung, Neuerrichtung des Volksaltares in Folge des II. Vatikanischen Konzils) und Pfarrhof-Adaptierung, ländlichen Strukturwandel und Priesternachwuchs geht.

 

Den Mitgliedern der Gemeindevertretung sind die transliterierten Dokumente mitsamt Kopien der Originalschriften in ihrem vertraulichen Bereich von www.gemeindearchiv.at zugänglich.

 

Pfarrkirche von Eichenberg

Kirchturmchronik Schrift 1837

Copyright

Vorarlberger Gemeindedokumentation,
Markus Kuhn

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