Willi Aberer

Industriekaufmann - Fahnenjunker - Verwaltungsangestellter der Gemeinde Hohenems - Landtagsabgeordneter - Sportverbandspräsident

Vorfahren und Lebensdaten

Vater: Fidel Aberer, Handdrucker

Mutter: Anna Vogel

Geboren am 24.06.1927 in Mitlödi, Kanton

Glarus, Schweiz.

Gestorben am 08.09.2007 in Hohenems

Anfänge

Auswanderung der Eltern 1925 von Hohenems in die Schweiz infolge der rückläufigen Produktion in der Handdruckerei, dem väterlichen Beruf. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise kehrte die Familie 1932 nach Hohenems zurück.

Ausbildung

Willi Aberer begann im Anschluß an den Besuch der Hauptschule am 11.07.1941 die Industriekaufmannslehre bei der Firma M.B. Neumann’s Söhne und legte bei deren Nachfolgefirma Textilwerke Josef Otten am 05.02.1944 die Prüfungen für den Industriekaufmann ab.

Kriegseinsatz und Kriegserlebnisse

Er wurde am 08.06.1944 nach Erpfendorf in Tirol zum Reichsarbeitsdienst (RAD) eingezogen und rückte am 10.09.1944 nach Lüneburg zum 697. Panzergrenadierregiment ein. Kämpfte als Gefreiter und später als Fahnenjunker (ein Unteroffiziers-Grad) in der 1. Kompanie der Volksgrenadierdivision “Scharnhorst” am belgisch-holländischen Frontabschnitt und in Mitteldeutschland. Dreimal verwundet geriet er am 26.04.1945 in Köthen in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er brach am 07.05.1945 aus dem Gefangenenlager Bad-Kreuznach am Rhein aus und traf nach einem Fußmarsch am 28.05.1945 im Heimatort Hohenems ein.

Beruflicher Werdegang

Am 15.10.1945 Verwaltungsangestellter der Marktgemeinde Hohenems, ab 01.05.1948 Buchhalter, seit 01.06.1950 Leiter der Finanz- und Vermögensverwaltung (Kommunalverwalter) und als solcher mit Hohenems’ Erhebung zur Stadt am 28.05.1983 “Stadtkämmerer”.

Politische Laufbahn und Schwerpunkte

Am 01.12.1945 Mitgliedschaft bei der ÖVP. Schriftführer der Ortsgruppe des ÖAAB von 1946 bis 1970, bei der ÖVP – Ortsgruppe von 1956 bis 1970. Ab 1958 Finanzreferent des ÖAAB von Vorarlberg und ab 1974 Landesobmannstellvertreter des ÖAAB Vorarlberg.

Seit Juni 1970 Organisationsreferent der Landesorganisation der ÖVP Vorarlbergs und damit gleichzeitig Mitglied des Landesparteivorstandes und der Landes-Parteileitung. Mit Herbst 1969 Landtagsabgeordneter. Dabei ab Herbst 1974 Obmann des Finanzausschusses und Klubobmann-Stellvertreter des ÖVP–Landtagsclubs. Schwerpunkte politischen Handelns bildeten die Bemühungen um die Ausgestaltung der Landes- und Gemeindebedienstetengesetze, das Krankenanstalten- und Gesundheitsweisen sowie Sport und Jugend.

Weitere Tätigkeiten und Funktionen

Im Sportbereich

Mitbegründer des zwischen 1938 und 1945 behördlich aufgelösten “Vereines für Bewegungsspiele Hohenems” (VfB) im Herbst, dessen Schriftführer von Herbst 1945 bis zum Jahre 1960, dann bis 1975 Obmannstellvertreter.

Neben Obmann Anton Amann maßgeblich Mitwirkung an der Schaffung der vereinseigenen Sportanlage an der Lustenauerstraße. Seit 1960 Finanzreferent des Vorarlberger Fußballverbandes, ab 1974 zugleich Vizepräsident.

Seit 1965 im Vorstand des Vorarlberger Sportverbandes, ab 1980 dessen Präsident. Seit 1968 Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der damals eingerichteten Vorarlberger Landessportschule. Ab 1968 Mitglied des Landessportbeirates, seit 1982 Vizepräsident des Allgemeinen Sportverbandes Österreichs.

Bei der Gewerkschaft

Mitglied der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten seit dem Eintritt in den Gemeindedienst, ab 1947 in die Landesleitung gewählt und 1960 bis 1978 Erster Obmannstellvertreter und seit 1978 Obmann des Dienstrechts- und Besoldungsausschusses.

In Verwaltungseinrichtungen

Aufgrund der Stellung als Buchhalter einer krankenhausführenden Gemeinde beratend im Spitalerhalterverband tätig. Nach Ernennung zum Verbandsgeschäftsführer per 01.07.1969 bis 1981 in dieser Funktion.

In Kulturangelegenheiten

Mitbegründer des Kulturkreises Hohenems am 21.05.1975 und dessen Vizepräsident. Begründete mit anderen 1976 den 1983 aufgelösten Verein der Schubertfreunde Hohenems. Seit 1977 Obmann des Vorarlberger Pressevereines, des Herausgeberorganes der Wochenzeitung “Vorarlberger Volksboten”.

Privatverhältnisse:

Im Herbst 1952 Beginn des Baues eines Kleinsiedlungshauses. 1954 Verehelichung mit Rita Demuth, der Ehe entsprossen die Töchter Helga (1956), Cornelia (1959), Verena (1960), Elisabeth (1963) und Sohn Klaus (1964).

 

Quellennachweis: Das Photo stammt aus den Archivbeständen der Vorarlberger Landesbibliothek, welche diese freundlicherweise zur Verfügung stellte. Besonderer Dank gebührt hierbei Herrn Norbert Schnetzer und Frau Janine Fartek. Der Text ist, soweit nicht um redaktionelle Recherchen ergänzt, dem "Naumann-Nachlaß" entnommen. - Bei Verwendung dieser Biographie wäre die Nennung der Quelle nett, im übrigen entspricht die freie Nutzung für Schule und Privatgebrauch der im Impressum dargelegten Absicht der Webseite.

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