19010705_ltb00351900_Finanzausschussbericht_Subventionsgesuch_MuseumsvereinVorarlberg_Museumsgebäudebau

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Letzte Änderung 05.07.2021, 13:01
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp08,lt1901,ltb0,ltb1901
Dokumentdatum 2021-07-05
Erscheinungsdatum 2021-07-05
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XXXV. der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtages. V. Session, 8. Periode 1900/1901. gelinge XXXV. Bericht des Finanzausschusses über das Gesuch des Museumsvereins für Vorarlberg um eine Subvention zum Baue des neuen Museumsgebäudes. Hoher Landtag! Mit Eingabe de präs. 3. Mai 1901 Zl. 2222 wandte sich der Museumsverein für Vor­ arlberg an den Landes-Ausschuss mit dem Ansuchen, dass derselbe eine ausreichende Subvention zum Baue des neuen Museumsgebäudes bei dem Landtage beantrage. Der Museumsverein führt aus, dass dem Vernehmen von berufenster Seite nach die Ein­ stellung der ersten Baurate für das Bezirkshauptmannschaftsgebäude in das nächstjährige Budget in sicherer Aussicht stehe und dass damit auch der als bekannt vorauszusetzenden Vereinbarung Gewähr geleistet sei, im Jahre 1902 mit dem Baue des neuen Museums an dem von der Stadtgemeinde Bregenz überlassenen Kornmarktplatz zu beginnen. Der Museumsverein glaubt daher, mit der Vorbereitung zur Sicherung der für den Bau und dessen vollständige Einrichtung erforderlichen Mittel nicht länger zögern zu dürfen. Nach dem schon länger ausgearbeiteten Plane erfordert der Bau selbst eine Summe von 160.000 K und die Ein­ richtung eine solche von 20.000 K, mithin Gesammterfordernis 180.000 K. Demselben stünden gegenüber: • Nettobestand des Baufondes Ende 1901 98.000 K Muthmaßlicher Erlös aus dem alten Gebäude .... 24.000 „ 122.000 K und wäre somit ein Rest von 58.000 K unbedeckt. Es ist eine offenkundige und daher einer weiteren Erörterung nicht bedürftige Thatsache, dass das Gebäude, in dem die Sammlungen derzeit untergebracht sind, ganz unzulänglich und ein Neubau geradezu eine Lebensbedingung für das Museum ist. Es steht auch außer Zweifel, dass es Aufgabe 181 XXXV der Beilagen zu den stenoqr. Protokollen des Vorarlberger Landtages, v. Session, 8. Periode 1900/1901. des Landes ist, sich an dem Baue mit einer entsprechenden Subvention zu betheiligen. Dies fordert der Zweck des Museumsvereines, der dahin geht, eine Sammlung zu schaffen, welche Gegenstände ent­ halten soll, die in geschichtlicher, künstlerischer und technologischer Hinsicht merkwürdig und erhaltungs­ wert sind. Hiebei soll das Augenmerk vorerst auf Sachen gerichtet werden, die das Land Vor­ arlberg berühren. In Würdigung dieses Vereinszweckes wurden dem Museum seit mehreren Decennien jährlich 100 fL, seit einigen Jahren, 150 ft. zu laufenden Erfordernissen bewilligt und für specielle Forschungen wiederholt außerordentliche Subventionen gewährt. Der nunmehr in der Geschichte des Vorarlberger Museums bevorstehende entscheideirde Wende­ punkt muss das regste Interesse des Landes Hervorrufen, dem ja daran gelegen sein muss, dass die kirchlichen und profanen Denkwürdigkeiteir und Ueberreste seiner alten Zeiten für die Zukunft ein hin­ reichendes und würdiges Obdach erlangen, und das daher seine finanzielle Bethätigung als eine Ehren­ sache ansehen muss. Gerade infolge des eigenartigen, das ganze engere Heimatland berührenden Zweckes des Museums­ vereines muss jedoch gewünscht werden, dass für den Fall der Auflösung des letzteren seine Sachen und Vermögenheiten in die Obsorge des Landes übergeben werden, welches sie dem ursprünglichen Zwecke zu erhalten hätte. Nach § 34 der Vereinsstatuten hätte diese Obsorge der Stadtmagistrat von Bregenz zu über­ nehmen. Ferner erfordert das Interesse, welches das ganze Land an dem Museum nehmen muss, dass ein stündiger Vertreter desselben im Vereinsausschuss Sitz und Stimme habe. Es wird gestellt folgender Antrag: „Der Landes-Ausschuss wird beauftragt, sich mit dem Museumsvereine wegen Ab­ änderung des § 34 der Statuten in dem Sinne, dass im Falle der Vereinsauflösung die Sachen und Vermögenheiten des Vereines in die Obsorge des Landes zu übergeben sind, sowie wegen Entsendung eines eigenen Vertreters in den Vereinsausschuss in das Einvernehmen zu setzen und dem nächsten Landtage hierüber zu berichten." Bregenz, am 5. Juli 1901. I. Nägele, Josef Wegeler, Obmann. Berichterstatter. Druck von 3- A. Teutsch, Brege 182