19131001_ltb00321913_Volkswirtschaftsausschussbericht_Tuberkulosebekämpfung

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Letzte Änderung 05.07.2021, 13:27
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp10,ltb0,lt1913,ltb1913
Dokumentdatum 2021-07-04
Erscheinungsdatum 2021-07-04
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32. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. VI. Session der 10. Periode 1913/14. '-Beilage 3«. Bericht des volkswirtschaftlichen Ausschusses betreffend die Bekämpfung der Tuberkulose. Hoher Landtag! DerHerr Statthalter von Tirol und Vorarlberg, Graf Toggenburg, legte namens des Volksvereines zur Bekämpfung der Tuberkulose in Tirol und Vorarlberg, dessen Präsident er ist, dem Landtage das Gesuch vor, etz möge das Land Vorarlberg mit einem größeren Beitrage die Errichtung einer Heilstätte bei Brixen in Südtirol unterstützen. Die Behandlung dieser Eingabe gibt die erwünschte Veranlassung, etwas eingehender die Bekämpfung der Tuberkulose in Vorarlberg zu besprechen. Die allgemeinen Ziffern über die Tuberkulose sagten schon längst, daß Vorarlberg von der Tuberkulose schwer heimgesucht ist; es gehört zu den Ländern mit einer höheren Sterbeziffer hinsichtlich Tuberkulose und steht fast auf der Linie, auf welcher wir die Großstädte finden. auffallen; denn ländliche Verhältnisse schienen bisher nicht so Das muß nun sehr sehr betroffen zu sein, und schlechte Wohnungen, das Beisammensein vieler Menschen in engen Räumen, die Unterernährung, den Mangel an Milch, an frischer Luft und freier Bewegung in solcher konnte man in unserem Förderer dieser Krankheit nicht in erster Linie bezeichnen. Und doch ist sie da. Lande als besondere Es müssen also hier Umstände vorhanden sein, die fast spezifisch sich fühlbar machen, die in der Eigenart unserer Industrie, unserer Lebensweise, unserer Erziehung, vielleicht auch in der in einer Hinsicht engen Abgeschlossenheit unseres kleinen Völkchens liegen. Ost schon schrieb und sprach man davon. Auch Vortrüge mit dem Zwecke der Aufklärung wurden gehalten; einzelne, deren Mittel es erlaubten, suchten Heilanstalten des Auslandes auf, aber für eine größere Aktion fehlte mit Rücksicht auf das kleine Land der Mut, und dort der Wille und der Wunsch, etwas zu tun, laut wurde. wenn auch manchmal da Und doch muß etwas geschehen; die Tuberkulose fordert zu viele Opfer unter den jungen Leuten, von denen manche sicher gerettet werden könnten, unter Familien, die mit vielen Opfern und Sorgen Kinder großgezogen haben, die in den Jahren, wo sie mithelfen und mitverdienen sollten, fast der Reihe nach dahinsiechen. Statthaltereirat Dr. Kutschern hat als Sanitätsreferent unserer Statthalterei nun in besonderer Weise seine anerkennenswerte Kraft der Bekämpfung der Tuberkulose in Tirol und Vorarlberg gewidmet 32. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger- Landtages. VI. Session der 10. Periode 1913/14. und durch Wort und Schrift auch bei uns zahlreiche Freunde und Förderer einer zielbewußten Aktion gewonnen und bereits sind einige Schritte getan. Der Landesausschuß von Vorarlberg hat von Anfang an in vollem Verständnis für die Bedeutung dieser Frage mitgearbeitet. Nach längeren Vorberatungen wurde am 19. November 1912 in der Statthalterei in Innsbruck der „Volksverein zur Bekämpfung der Tuberkulose in Tirol und Vorarlberg" gegründet. Als 1. Vizepräsident wurde unser Landeshauptmann Rhomberg gewählt, dem Ausschusse gehören die Landesausschußmitglieder Jodok Fink und der Berichterstatter an. Der Verein will Kranke heilen, Gefährdete schützen und Familien und Gesunde vor Ansteckungs­ gefahr bewahren und widerstandsfähig machen. Erreicht soll das werden durch die Errichtung von Heilanstalten, in welche die Kranken beider Länder Ausnahme finden, und durch die Errichtung von Für sorge stellen in verschiedenen kleineren Gebieten, welche alles veranlassen, was geeignet ist, Hilfe zu bringen, wie Aufklärung, Ratschläge, Tuberkulinbehandlung, ganz besonders , aber die Beobachtung pflegen, in welchen Gemeinden, und da wieder in welchen Familien die Tuberkulose stärker auftritt; ganz besondere Aufmerksamkeit wäre natürlich der Säuglingspflege und dem Kinde überhaupt zu widmen. Seither hat die Leitung dieses Volksvereines viele stille Arbeit geleistet. wurde die Errichtung einer großen Heilstätte auf 2000 m Höhe bei Brixen ins Projekt ist sowohl finanziell als auch technisch baureif und verspricht viel. und weist der Ort mehr Sonne und weniger Wind auf Gleich von Anfang Auge gefaßt; das Die Lage ist äußerst günstig als unsere besten Kurorte, und dürfte wohl der erste Platz für Heilung der Knochentuberkulose, die hauptsächlich durch Besonnung erfolgt, werden. Das Baukapital in der Höhe von 1 Million Kronen stellt mit 4% und einer sehr kleinen Amortisations­ quote die Arbeiter-Unfalls-Versicherungsanstalt in Salzburg. Der Herkunft des Geldes gemäß nruß vorerst eine Volksheilstätte errichtet werden und darf dieses nicht etwa für Heilstätten erster und zweiter Klaffe verwendet werden Der Landtag von Tirol hat die Landesgarantie für die Verzinsung und Amortisation dieses Baukapitals übernommen, freilich unter einer nicht ganz leichtenBedingung: „Wenn der Verein zur Deckung allfälliger jährlicher Gebarungsabgänge einen Sicherheitsfonds im Betrage von K 200.000'— aufbringt, beziehungsweise dessen Aufbringung sicherstellt." Es ist klar, daß der Verein nur durch freiwillige Spenden diesen Betrag aufbringen kann, denn Pfandobjekte, die ihm weiteren Kredit gewähren, besitzt er nicht. Zu diesem Sicherheitsfonds soll nun der Vorarlberger Landtag eine größere Summe beitragen und soll auch eine Sammlung durch die Gemeinden und die Pfarrämter möglichst weite Kreise dafür gewinnen. Der Landtag von Tirol dürfte dazu nicht beisteuern, da er voraussichtlich für die notwendigen Straßenbauten eine größere Summe wird widmen müffen, und auch seine Zinsengarantie als Spende einschätzt. Unserem Lande soll aber im Falle eines größeren Betrages eine Gegenleistung geboten werden dadurch, daß eine entsprechende Anzahl von Betten für Kranke aus Vorarlberg dauernd reserviert würde. Da die Heilstätte für 100 Betten eingerichtet werden soll, würde für jedes Bett eine Summe von K 2000' — für den Sicherheitsfonds zu leisten sein; auf das Land Vorarlberg würden nach dem gegen­ wärtigen Verhältnisse der Einwohnerzahl zu Tirol ungefähr 14 Betten entfallen. Diesem Vorschlage gemäß würde das Land mit einem Beitrage von K 30.000'— sich 15 Betten sichern damit aber auch den Erwartungen entsprechen, welche bezüglich Beitragsleistung in den Landtag gesetzt werden. wir aber zu diesem Vorschlage Stellung nehmen, muß eine andere Bemerkung eingefügt werden. 124 Bevor 33. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. In einem kleineren Kreise von Vorarlbergern, VI. Session der 10. Periode 1913/14. vorherrschend Ärzte», hatte Statthaltereirat Dr. Kutscher« zweimal die Gelegenheit benützt, um über den großen Plan der Tuberkulosenbekämpfung sich zu äußern. Ohne auf die Verhandlungen näher einzugehen, muß doch erwähnt werden, daß beide Male vorherrschend die Meinung sich äußerte, daß bezüglich der Errichtung einer Heilstätte Vorarlberg an eine eigene denken sollte, da der Bedarf hiefür sicher vorhanden sei und andererseits Brixen sehr weit abliege. Die Errichtung von Fürsorgestellen wurde begutachtet, doch als es sich uin die Frage der finanziellen Mittel handelte, vertraten die Vorarlberger durchwegs den Standpunkt, daß die Gelder, welche für diesen Zweck in Vorarlberg aufgebracht werden, im Lande bleiben und hier mit dieser Zweckbestimmung selbst verwaltet und verwendet werden sollen. dieser Standpunkt seinen guten Grund hat, Wir brauchen kein Wort darüber zu verlieren, daß und zweifellos wird man einen viel größeren Beitrag im Lande aufbringen, wenn man weiß, daß er ganz für Landeskinder verbraucht wird. Zum Studium dieser Angelegenheit wurde ein Komitee gewählt, welches nach Fühlungnahme mit weiteren Kreisen über die nächsten Schritte schlüssig wurde; diese bewegen sich in der Richtung, daß die allgemeinen Bestrebungen gemeinschaftlich mit Tirol als Zweigverein des Volksvereines für Bekämpfung der Tuberkulose erfolgen, während der finanzielle Teil im Lande selbständig besorgt wird. Der volkswirtschaftliche Ausschuß kam bei seiner Beratung zu den gleichen Erwägungen und von diesem Gesichtspunkte aus möchte er die Eingabe des Volksvereines beurteilen. Bezüglich der Errichtung einer Heilstätte wurde konstatiert, daß das Bedürfnis, eine solche zu besuchen, auch in Vorarlberg oft sich zeigt und da in Österreich weitum keine Anstalt sich befindet, benachbarte Schweizerorte große Auslagen verursachen, ist es vielen Kranken nicht möglich, den Wunsch und auch manchmal den dringenden Rat des Arztes zu erfüllen; es ist auch bekannt, daß die bestehenden Heilstätten alle überfüllt sind und daß überall eine Reihe von Aufnahmsgesuchen ihrer Erledigung warten. Es ist daher an und für sich sehr erfreulich, wenn im Nachbarlande eine große Heilstätte errichtet wird und wenn dabei in erster Linie darauf Bedacht genommen wird. Minderbemittelten und auch unseren Krankenkassen den Aufenthalt zu ermöglichen. Es fragt sich nun vor allem, haben wir Aussicht, in Vorarlberg innächsterZeit eine Heilstätte zu bekommen? Das konnte der volkswirtschaftliche Ausschuß nicht annehmen, dazu sind bedeutende Vorarbeiten und viel Geld notwendig. Das Land ist klein, seine Bevölkerung hat wirtschaftlich ungünstige Zeiten durchgemacht und die Landeskassen sind fast übermäßig in Anspruch genommen. Wir glauben daher nicht, daß es möglich sein wird, in den nächsten Jahren schon eine eigene Heilstätte zu errichten. Dieser Umstand bewog den volkswirtschaftlichen Ausschuß, Südtiroler Heilstätte zu empfehlen, auch dem Landtage eine' Beteiligung an der schon deshalb, weil diese Heilstätte manche Vorzüge haben wird, auch durch die Größe ihrer Anlage jede eigene weit überragen wird, so daßlsich auf alle Fälle eine Unterstützung empfiehlt. Freilich, das Bedenken konnte nicht zum Stillschweigen gebracht werden, daß, wenn eine eigene Heilstätte im Lande errichtet werden soll, es von dem kleinen Lande gar nicht erwartet werden könne, daß es gleichzeitig auch eine Anstalt auswärts mit einer großen Summe unter­ stütze. So kam dann zu dem Bestreben, die Südtiroler Heilstätte zu unterstützen, der lebhafte Gedanke, es soll dieser Beitrag in das Land wieder zurückfließen, wenn wir eine eigene Heilstätte einmal errichten. 125 t 33. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtage». VI. Session der 10. Periode 1913/14. Eine bedingungslose Spende in der angesprochenen Höhe von K 30.000' - würde man im Lande vielleicht nicht gut begreifen, auch dort nicht, wo man die Notwendigkeit der Tuberkulosenbekämpfung längst erkennt und unterstützt. Bei der notwendigen Sparsamkeit in unserem Landeshaushalle würde man sie vielleicht als einen Verzicht auf eine eigene Hilfsstätte ansehen. Das mußte aber vermieden werden und es war lediglich noch die Frage zu beantworten, ob eine bedingungsweise Widmung praktischen Wert habe. Wir glauben dies bejahen zu können und gehen dabei von folgender Voraussetzung aus. Die Leitung des Volksvereines versichert, daß die Voranschläge für die Bauten sehr strenge gehalten sind und daß sicherlich keine Überschreitung erfolge. Es seien aber auch die Erfordernisse des Betriebes so gewissenhaft kalkuliert, daß die Anstalt ganz sicher aktiv bleibe; der geforderte Sicherheitsfonds bietet daher wohl eine große Beruhigung, aber es ist nicht zu sorgen, daß er angegriffen wird. Angenommen aber den ungünstigeren Fall, daß die Jahresabschlüsse nicht so enden wie die Voranschläge, so kann es wohl zutreffen, daß die ersten paar Jahre hindurch sogar auch der Sicherheitsfonds etwas in Anspruch genommen werden muß; diese paar Jahre aber müssen genügen, um den ganzen Betrieb auf eine solide Basis zu bringen, denn das Experiment wird niemand machen wollen, dauernd von dem Sicherheitsfonds zu zehren und in einigen Jahren wird auch die genügende Erfahrung vorhanden sein, um unvorhergesehene Mängel endgültig zu beseitigen. Sicherheitsfonds zur Verfügung. Diese ersten Jahre nun steht aber der Vorarlberger Beitrag dem Sollte der Fonds tatsächlich beansprucht werden und inzwischen aber Vorarlberg eine eigene Heilstätte errichten, dann wäre es selbstverständlich, daß an den Verlusten auch unser Beitrag in prozentuellem Verhältniffe mitträgt. Ist aber einmal die Anstalt aktiv, so hat eine Rückzahlung von K 30.000'— von einem Sicherheitsfonds mit K 200.000'— keine Bedeutung mehr und ist er inzwischen kleiner geworden, so gilt dies eben auch von der Rückzahlung. In diesem Sinne hält der volkswirtschaftliche Ausschuß die gemachte Bedingung der Rückzahlung für durchaus zulässig und möglich und empfiehlt so, dem Volksvereine unter diesen Voraussetzungen einen Betrag von K 30.000'— in den Sicherheitsfonds der zu errichtenden Heilstätte zu gewähren. Die genaueren Bestimmungen hierüber und über die Verwendung der reservierten Betten müßte der Landesausschuß mit dem Volksvereine selbst feststellen. Es wäre aber ein Irrtum zu glauben, daß nach den Erfahrungen der letzten Jahre die Errichtung von Heilstätten etwa der einzige Faktor der Tuberkulosenbekämpfung wäre, die Tuberkulose fordert so viele Opfer, in unserem Volke sind so viele Gefährdete, daß man längst schon an andere Wege dachte und in anderen Ländern, wo man verhältnismäßig viele Heilstätten errichtete, man heute schon, bedauert dies getan zu haben, da von den großen Geldsummen, die man hiefür opferte, viel besser ein Teil in anderer Weise verwendet worden wäre. Diese Tätigkeit würde den Fürsorge­ stellen zufallen; es treten einige Männer des Bezirkes, darunter vorerst Ärzte, dann aber auch andere Berufe, insbesondere seien die Ortsgeistlichen erwähnt, zusammen und beraten über die Mittel und Wege, die Tuberkulose in ihrem Bezirke zurückdrängen zu können. Vor allem Aufklärung, dann für skrofulöse und tuberkulöse Kinder kleinere Heilstätten nach Art unserer Ferien­ kolonien, die gerade für solche Kinder in gleicher Art errichtet werden könnten wie Ferienkolonien und die sicher vorn ganzen Bezirke wohlwollende Unterstützung finden, ohne daß man gleich mit großen Bauten beginnen muß. Alan wird nicht sagen können, daß man für diese Kinder — und es sind sicher viele im Lande — gleich eine Heilstätte braucht, wie sie bei Brixen gedacht wird. Kleine Leute bauen eben kleinere Häuser; es wäre aber eine große Wohltat, wenn man da und dort kränkliche Kinder länger könnte in 126 32. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. VI. Session der 10. Periode 1913/14. gesunder Loge und Höhenluft sich aufhalten lasse», dazu vielleicht 2 Krankenschwestern und die Kindcrheilanstalt ist fertig. Die Fürsorgestellen müßten dann allen jenen neueren Methoden besondere Aufnierk- samkeit schenken, welche gegen Tuberkulose angewendet werde». Der Naturforschertag, der in den letzten Tage» in Wien gehalten wurde, behandelte auch verhältnismäßig sehr eingehend die Bekämpfung der Tuber­ kulose und es ist gerade für uns gegenwärtig sehr interessant, daß niemand in erster Linie auf Heilstätten hinwies, vielmehr betonte gerade unser Landcssanitätsrefcrent Dr. Kutscher«, daß: „Die bisherigen Methoden der Tuberkulosebekämpfung zum Teil sehr kostspielig sind eine langsame Vermiilderung der Tuberkulose, jedoch nicht ihre und nur vollkonimene Ausrottung erwarten lassen." Wir hallen es für angezeigt, die drei Referate auszugsweise hier wiederzugeben, weil sie am besten über die neuesten Erfahrungen und Bestrebungen orientieren. Die Sanierung von Familien, Ortschaften und Ländern gegenüber der Tuberkulose. Bon Professor Petruschky aus Danzig. Seit 1897 gewinnt die Auffassung immer mehr an Boden, daß die Infektion mit Tuberkulose in der überwiegenden Zahl der Fälle bereits im Kindesalter erfolgt und daß die Lungentuberkulose der heranwachsenden oder erwachsenen Leute nur eine spätere Metastase der ursprünglich im Drüsensystem sich einnistenden Tuberkulose ist. Diese Drttsentuberkulose bleibt zwar in vielen Fällen das ganze Leben hindurch latent, ohne zu einer Lungentuberkulose zu führen. Es genügt aber erfahrungsgemäß ein Unfall, eine akute Erkrankung, zum Beispiel au Jnstuenza, bei Frauen auch ein Wochenbett, um aus der latenten Tuberkulose eine fortschreitende, oft sogar eine rapid fortschreitende Schwindsucht zu entwickeln. Ob der einzelne solchen die Verschlimmerung auslösenden Momenten zum Opfer fällt oder nicht, entscheidet keineswegs nur die persönliche „Disposition" oder die vererbte Resistenz gegen Tuberkulose, sondern vielmehr tausend Zufälligkeiten des Lebens, so lange nicht die Resistenz durch spezifische Behandlung eine gewisse stabile Höhe erreicht hat. Die Vereinfachung der spezifischen Diagnostik und Therapie der Tuberkulose erleichtert nun: 1. die ganz frühzeitige Erkennung der tuberkulösen Infektion im Kindesalter; 2. die spezifische Steigerung der Resistenz gegen Tuberkulose ohne große Unistände und Kosten bei größeren Bevölkerungsmassen. Es ist nun der Zeitpunkt gekommen, die spezifische Sanierung von Familien und ganzen Ortschaften gegenüber Tuberkulose planmäßig auf breiter Basis zu organisieren. Es ist: 1. die Heranziehung verständnisvoller ärztlicher Hilfskräfte, 2. die unterstützende Mitwirkung der Behörden und 3. eine Aufklärung der Bevölkerung erforderlich. Eine hygienisch-diätetische Fürsorge ourch Erholungskuren, Milchgewährung rc. kann nebenher gehen, genügt aber für sich allein nicht. Ich habe den kleinen Ort Hela auf der gleichnamigen Halbinsel der Danziger Bucht als Beispiel gewählt und dort mit Hilfe des Ortsgeistlichen und zu großer Befriedigung der Bevölkerung, welche sonst ganz auf ärztliche Hilfe aus der Nachbarschaft angewiesen ist, die Durchführung der svezifischen Diagnostik und Therapie mit dem Ziele einer völligen Ausrottung der Tuberkulose am Orte des Versuches organisiert. Bisher hatte die Tuberkulose in diesem kleinen, klimatisch günstig gelegenen Fischerdorfe von etwa 500 Seelen noch jährlich Opfer gefordert, in den letzten sieben Jahren nicht weniger als neun Todesfälle. Tuberkulose am Orte. Zu Beginn des Versuches (1911) sannen Von den geprüften Kindern reagierte etwa die Hälfte. 127 sich vier Fälle offener 32. Beilage zu den fteimgr. Berichten des Vorarlberger Landtages. VI. Session der 10. Periooe 1913/14. Im Einvernehmen mit meinen Anschauungen hat Statthalteieirat v Kulschcra die Tuberkulose­ sanierung im Lande Tirol in Angnsf genonnnen. Die Tuberkttlvfebekämpfung. Von Dr. Adolt Kutscher« R. v. Aichbergen, k. k. Statthaltereirat und Landessanitätsrefercni in Innsbruck. Die bisherigen Meihodcn der Tuberkulosebekämpfung sind zum Teil sehr kostspielig und lassen nur eine langsame Verminderung der Tuberkulose, jedoch nicht ihre vollkommene Ausrottung erwarten. Die Bekämpfung der Tuberkulose muß sich nach den epidemiologischen Eigentümlichkeiten dieser Erkrankung richten, dann kann auch das Ziel der vollständigen Ausrottung dieser Volkskrankheii erwartet werden. Es wäre zu empfehlen, nach der Methode Petruschkys einerseits alle Tuberkulösen im Latenzstadium mit Tuberkulin zu heilen und dadurch das Zustandekommen weiterer Bazillenstreuer, welche die Krankheit weiterverbreiten, zu verhindern, - anderseits aber alle vorhandenen Bazillenstreuer mit Tuberkulin zu behandeln, wodurch eine gereifte Anzahl geheilt und von ihren Bazillen dauernd befreit werden kann, während die restlichen allmählich absterben und dadurch unschädlich werden. Die Tuberkulinbehandlung wird in jenen Fällen, in welchen das Mittel aus äußern Gründen nicht unter die Haut gespritzt werden kann, mittels Einreibung in die Haut durchgeführt. Um den Beweis für die Wirksamkeit dieser Methode zu liefern, habe ich es unternommen, zwei große Krankenpstegeorden in Tirol und Vorarlberg mit mehr als 2000 Mitgliedern, welche von der Tuberkulose schwer heimgesucht sind, auf diese Weise zu sanieren und von der Tuberkulose zu befreien. Das Wanderdifpenjaire, eine neue Institution zur Bekämpfung der Tuberkulose. Von Chefarzt Dr. Ernst Kontor aus Budapest. Die von der westlichen Kultur mehr abseits liegenden Gebietsteile Ungarns haben infolge der geographischen und demographischen Verhältnisse die Bekämpfung der Tuberkulose nach einem neuen System erforderlich gemacht. Die geringe Dichte und Armut der Bevölkerung verursachte, daß neben den Lungenheilstätten und Fürsorgestellen eine solche Institution begründet werden mußte, welche die Tuberkulosebekämpfung, in kleineren Ortschaften je nach Bedürfnis längere oder kürzere Zeit verweilend, wandernd besorgt Diese Institution, welche durch den Sozialpolitiker Kultusminister a. D Georg v- Lukacs ins Leben gerufen wurde, besteht aus einem vollständig eingerichteten Laboratorium zu Zwecken der spezialistischen Weiterbildung der Dorfärzte und einem Wanderntuseum für Volksaufklärung. Mit der ärztlichen Leitung werden gewandte Spezialisten betraut durch den Heilstättenverein Erzherzog Josef, der für die Erhaltung der ganzen Institution sorgt. Was in diesen drei Referaten steht, läßt sich vielfach für Vorarlberg anwenden und es liegt in ihnen ein großes Programm für ernste Männer, die ihre Kraft dem Wähle und der Gesundheit unseres Volkes widmen wollen; aber eine Arbeit sollte vor allem noch vorerst gemacht werden, und das ist eine Statistik der Tuberkulose in Vorarlberg. 128 Wohl werden regelmäßig die Resultate der 32. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. VI. Session der 10. Periode 1913/14. pfarrämtlichen Quartalsausweise zusammengestellt, aber nicht nach Gemeinden, sondern nach Bezirken und Ländern. Nun wäre es aber gerade in Vorarlberg von großer Bedeutung, die Tuberkulose in den einzelnen Gemeinden beobachten zu können; hie und da hört man die gewiß begründete Vermutung daß die Tuberkulose in unseren Berggemeinden sogar häufiger sei, als in den größeren Jndustrieorten und daß sie im Bregenzerwalde z. B. verhältnismäßig sehr viele Opfer forderte. Da wäre eine Statistik nach Gemeinden und etwa 10 Jahre zurück eine wertvolle Vorarbeit für alle späteren Aktionen. Mag man nun an eine eigene Heilstätte oder an eine ersprießliche Wirksamkeit der Fürsorgestellen denken, in beiden Fällen braucht man eine gute Statistik als Unterlage. Diese müßte ungefähr auf 10 Jahre zurückgreifen und die Todfälle an Tuberkulose ersassen mit Angabe des Alters und Berufes. Wenn dabei noch eigens bemerkt würde, sobald mehrere Fälle in der gleichen Familie vorkommen, so wäre eine solche Beobachtung umso wertvoller. die Todesfälle in den einzelnen Gemeinden besitzen Die Ziffern über unsere politischen Bezirksbehörden und ist eine Zusammenstellung ohne große Mühe zu erhalten; Auskünfte über Alter und Beruf könnten diese zwar mit viel Umständen leisten, viel leichter aber könnten unsere Pfarrherren diesbezüglich an einer guten Statistik mitarbeiten; über das wiederholte Auftreten der Tuberkulose in einzelnen Familien, über • besonders auffallende Erscheinungen insbesonders über die vermutlichen Ursachen in einzelnen Gemeinden könnte besonders die Ortsgeistlichkeit in Verbindung mit den Gemeindeärzten wertvolles Material eine Statistik liefern. für Selbstverständlich kann in keinem Falle von einer Verpflichtung die Rede sein, aber es sei hier an alle, die mithelfen können, die Bitte gerichtet, den Landesausschuß zu unterstützen durch eine möglichst genaue Ausfüllung der Fragebogen; so wäre es möglich in kurzer Zeit eine verhältnismäßig verläßliche Tuberkulosenstatistik für unser Land zu bekommen. etwas aufmerksam gemacht. Dabei sei aber auf Die Tuberkulose ist bei weitem nicht immer als Todesursache angegeben, wo sie in Wirklichkeit doch das Grundübel war. Besonders in Gemeinden, wo die Todesursachen regelmäßig veröffentlicht werde», sucht man womöglich eine andere Todesursache in den Totenschein zu bringen, da Lebensversicherungen z. B. meistens Schwierigkeiten machen, wenn diese Krankheit in der Familie vorgekommen ist. Aus diesem Grunde haben heute schon Städte, welche auf eine sorgfältige Statistik Wert legen, neben der Rubrik Todesursache eine zweite mit der Frage: Grundübel. Und sicherlich würde man auch bei uns in dieser zweiten Rubrik oft die Tuberkulose einsetzen müssen, wo heute als nächste Todesursache eine Lungenentzündung oder gar die nichts sagende Herz­ lähmung notiert ist. Die Zahlen, die wir heute bekommen, sind bestimmt zu klein im Verhältnis zur Wirklichkeit und Sache der Ärzte wäre es, durch eine Anmerkung auf dem Totenbeschauscheine zu sagen, daß Tuberkulose bereits vorhanden war, wenn sie auch nicht unmittelbar Todesursache ist; in manchen Totenscheinen findet man heute schon bereits wiederholt zwei Ursachen in obigem Sinne vorgemerkt. Auch müßte, um ein möglichst gutes statistisches Material zu bekommen, die bestehende Nomenklatur der Todesursachen erweitert werden, so daß zwischen der Tuberkulose der Lungen, der Hirnhaut, der Knochen, der Eingeweide zu unterscheiden wäre. Daß es unter diesen Verhältnissen gerechtfertigt erscheint, in Vorarlberg eine eigene • Sammlung und Bewegung zur Bekämpfung der Tuberkulose durchzuführen, ist durchaus begründet. Der volkswirtschaftliche Ausschuß rechnet bestimmt damit, daß es dem Volksverein möglich ist, da ihm ja bis heute auch eine große Unterstützung der Regierung und auch sonst bedeutende Spenden zugesagt sind, mit dem Beitrage des Vorarlberger Landtages den Sicherheitsfonds 129 32. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. VI. Session der 10. Periode 1913/14. von K 200.000"— aufzubringen, ohne mit weiteren Spenden aus Vorarlberg rechnen zu müsse». Dann kann man in Tirol mit dem Bau der Heilstätte beginnen und in Vorarlberg könnte man an die Sammlung von Mittel denken, um mit einzugreifen, an der sich müssen. einer großzügigen Aktion alle Kreise des Landes möglichst einmütig beteiligen Der volkswirtschaftliche Ausschuß glaubt, daß im gegenwärtigen Augenblicke damit das Zweckniäßigste getan sei und es ist uuit Sache weiterer Kreise, sich zu einer Hilfsaktion zu organisieren. Ist diese Vorarbeit, einschließlich einer guten Statistik gemacht, dann wird der Landtag später wieder Gelegenheit haben, in seinem Wirkungskreise mitzuarbeiten und zu helfen. Der volkswirtschaftliche Ausschuß stellt daher folgende Anträge: Der hohe Landtag wolle beschließen: „1. Der Landesausschuß wird ermächtigt, dem Volksvereine zur Bekämpfung der Tuberkulose in Tirol und Vorarlberg als Beitrag zum Sicherheitsfonds einer bei Brixen zu errichtenden Heilstätte einen Betrag von K 30.000"— zu garantieren für den Fall des Bedarfes und unter der Voraussetzung, daß die Garantie erlöscht oder der bezahlte Beitrag dem Lande zurückerstattet wird, wenn im Lande eine eigene Heilstätte durch das Land oder mit dessen Hilfe errichtet werden sollte. Sollte ein Teil des Sicherheitsfonds zur Deckung der in jenem Zeitpunkte verwendet worden sein, so würde das Gebarungsabgänge Land 15% dieser Abgänge tragen. 2. Der Landesausschuß wird beauftragt, die geeigneten Schritte zu tun, um eine Tuberkulosenstatistik der letzten 12 Jahre zn erhalten. 3. Der Landesausschuß wird beauftragt, die Durchführung einer eigenen Hilfsaktion und zunächst eine Sammlung von Beiträgen int Lande zu fördern zwecks Gründung voit Fürsorgestellen und zur Unterstützung mittelloser Kranker, welche den Aufenthalt in einer Heilanstalt dringend benötigen." Bregenz, , am 1. Oktober 1913. Professor Dr. Drexel, Jodok Fink, Berichterstatter. Obmann. Druck von I. N. Teutsch in Brcgenz. 130 Als Manuskript gedruckt! — Nicht zur Veröffentlichung bestimmt! Tabeflen über die Todesfälle an Tuberkulose in Vorarlberg Bemerkungen. Die Zahlen sind entnommen den Jahresausweisen der Bezirkshauptmannschaften über Volksbewegung; diese beruhen auf den monatlichen Ausweisen der Gemeinden; eine genaue Statistik speziell der Tuberkulose dürfte manche Abweichungen zwischen den beiden Zahlen ergeben, da die Totenbeschauscheine manchmal mehrere Todesursachen angeben und es sehr darauf ankommt, was man bei einer Zählung im Auge hat. Die Zahlen einiger Gemeinden mit Krankenanstalten sind sicher zu groß, da „orts­ fremde Kranke" von anderen Gemeinden dort Aufnahme fanden und starben, wie z. B> in den beiden großen Anstalten in Rankweil, in Andelsbuch u. s. w. Beim Vergleiche der Gemeinden untereinander ist vorsichtige Zurückhaltung angezeigt, da die Notierungen sicherlich nicht gleichmäßig sind und besonders in kleinen Gemeinden eine einzige tuberkulöse Familie eine hohe Relativziffer verursachen kann. Manche Gemeinden, deren Bevölkerung start zunimmt, während die Todesfälle an Tuberkulose fast gleich bleiben, weisen damit ein Zurückgehen dieser Krankheit nach. Das österreichische Todesursachenschema enthält für Tuberkulose nur eine einzige Nummer, nämlich „Tuberkulose der Lungen oder anderer Organe". wenigstens getrennt; drei es Unterschiede; die auswärtige geht daher nicht an, die Das Ausland macht durchwegs Statistik behandelt die verschiedenen Ziffern anderer Länder über Tuberkulosearten Lungentuberkulose, z. B. der Schweiz oder Preußens mit denen Vorarlbergs einfachhin zu vergleichen; das ist erst möglich, wenn auch bei uns die „Lungentuberkulose" separat ausgewiesen wird. Ein Vergleich mit der Schweiz läßt die Vermutung offen, daß die Unterschiede nicht gar zu groß sind; es steht fest, daß manche Ziffern unseres Landes ziemlich viele Fälle von Knochentuberkulose enthalten. Bregenz, Oktober 1913. Pros. Dr. Drexel. 2 Gerichtsbezirk Bregenz. Durchschnitt von 1902—12 Todesfälle in den Jahren 1902 —1912 Einwohner Ort auf 1000 Alberschwende 1900 1910 02 03 04 05 1922 1704 6 5 6 5 7 5 1 2 1 1 4 1 24 22 18 33 23 absolut 09 10 11 12 9 7 11 3 8 6-4 3*5 3 3 1 1 1 17 2-5 28'0 3 5 06 07 08 Bildstein . . . 682 673 Bregenz . . . 7594 8539 .... 316 341 1 — 1 1 1 — - 1 1 — 1 0 6 19 Dorrn.... 871 760 1 1 1 3 — 1 — — 1 — 1 0'7 08 Fluh .... 251 199 — — — 1 — 1 — 1 — — 1 0'4 16 Hard .... 2914 3639 13 10 6 8 15 11 17 5 15 11 11 110 34 Buch 35 44 34 26 32 28 Hörbranz . . . 1456 1670 3 7 6 11 2 1 1 6 3 4 3 43 27 Hohenweiler . . 531 529 1 2 3 — 2 — 2 4 — 4 3 18 34 Langen . . . 814 679 — 2 2 2 2 1 — — 3 — 3 13 26 Lauterach . . . 1712 1954 2 15 8 11 10 9 15 5 9 9 9 93 5 6 Lochau.... 1362 1524 1 4 5 4 3 4 4 6 7 1 5 40 42 . 662 631 3 — 2 1 4 2 3 1 4 1 — 1'8 28 Rieden.... 4803 6424 18 18 15 26 18 14 25 25 19 19 32 200 3 5 — — — 0'6 09 Möggers . . Riefensberg . . 729 711 — — 1 — 3 1 1 1 Schwarzach . . 995 1076 4 8 7 5 4 4 1 2 7 7 2 46 4-3 Sulzberg . . - 1425 1443 6 3 3 3 1 5 3 2 2 4 2 29 32 Wolfurt . . . 2070 2265 11 10 13 6 12 9 11 9 8 7 6- 93 43 Ger.-Bez. Bregenz 31109 34761 94 109 97 110 111 104 137 112 116 102 105 1088 46373' 50300 114 158 136 156 ir, ij 156 180, 15J 167 14' 141 153) 3 3 3 2 Gerichtsbezirk Bregenzerwald ArÄekshuch . ätu ——. , j - W», -' Bizau * » Todesfälle in den Jahren 1902-—1912 Einwohner Ort . 1 3 08> 03 io4 03 #6 ;oii '08 1900 1910 1221 1244 i 5 1116 1210 1003 Durchschnitt von 1902—12 09 10 ii 12 absolut auf 1000 Ein­ wohner i, i 2 6 5 4 5 4 4 3 5 49 5 2 1 3 5 4 4 1 1 4 2 3 1 1140 ' 3 4 3 2 3 & 21 '2 7 ' _ 4 3 2 3-0 3 0 2 2 1 1 2 20 30 ^4 39 _ 26 .! . 639 699 1 4 2 Bolgenach. . . 479 470 — 3 — 1 — 2 3 4 — 1 13 2-7 Damüls . . . 241 225 — 1 — 1 i — 2 — — — 0'5 1-8 Egg , . . - 1933 1915 6 7 7 5 6 9 8 8 5 8 3 6-7 3 5 Hittisau . . - 1103 1110 1 2 0 3 2 3 2 1 4 2 4 22 20 Krumbach. . . 792 755 3 2 5 1 2 1 4 1 1 1 3 2-2 28 Lingenau . . . 953 1067 2 1 3 5 3 2 2 5 4 4 4 32 31 Mellau . . . 616 620 1 1 2 1 3 2 1 — 1 1 1 13 20 . . 1187 1267 6 2 1 5 3 3 3 4 6 6 2 28 23 Oberlangenegg . 494 408 1 1 2 2 1 2 1 1 I 1 1 13 28 Reuthe . . 346 357 1 0 — — — 2 3 1 2 1 — 09 29 . . 291 302 1 — 1 2 1 1 1 2 — — — 0-8 3 1 Schoppernau . . 504 601 2 1 — 1 1 1 — — 2 — 1 0-8 1-5 Schrocken . . . 133 149 0 — — — — 1 1 1 1 2 1 06 4-5 Schwarzenberg . 1233 1208 6 6 5 3 9 6 — 1 7 5 1 44 36 Sibratsgfäll . . 267 284 0 — 1 2 2 04 17 Unterlangenegg . 509 399 1 1 1 2 1 3 0'8 1-8 104 109 2 — — — 1 — 0-5 42 15164 15539 47 49 39 46 50 Mittelberg . Schnepfau Warth-Hochkrumbach Summa — 1 52 43 40 51 — 1 39 36 2'9 4f , njb?^xuA , St-eoei mit | X? | s)iri|§9<Söl 8001 imdng nad ai | A.do«r..rr' i-? i /tu? kV*JK H *$' T = dS ßi , 8224- A »ü -‘1? r - ! 1 ä 0 Ort } b e o ^ ' ]6( |dl OL .. 1 1900 1910 . 13052 16199 .... 141 121 . 1' Einwohner -; i. * ■ ^ , ) Dornbrrn . Ebnit ! 1 | | rr i i r : 1 ri | oc 1 m l 80 SO SO (JO , 40 €o; 1 . . ! i ! i 1 ' * - % lou 2 ! Merichtsbdzirk Dombirn. 6«si | s^ H ' 1 ~1" I j OOfll lT8i Durchschnitt^ , 5 in.den Jahren 1903^-1912., , i von 1993—12 0> L, »1 » auf 1000 12 absolut wohner 03 04 05 06 07 08 09 10 11 — 61 48 43 63 65 59 45 58 56 45 — — — — — 1 — 1 — 1 543 3-7 1 04 3-0 Fußach . . . 677 644 — 1 — — 2 1 3 1 5 2 — 15 2-3 Gaißau . . . 436 496 — 1 3 — 2 — 3 2 2 1 2 16 3-4 Höchst .... 2093 2356 — 9 6 3 4 3 11 4 8 8 8 64 2'7 \ Hohenems 23 19 20 19 21 17 31 21 27 25 22-3 3'7 19 22 21 25 25 22 21 30 19 13 21-7 3'0 Lustenau . . 5652 6455 — . . 6221 8383 — Summa 28272 34654 . _ 114 98 87 115 116 115 105 124 114 94 108-2 i I ' I ( 3-4 5, Gerichtsbezirk Feldkirch 1900 Altach . . Altenstadt . . Düns.^^ . . . ' Werbers ' . . Durchschnitt von 1903—12 Todesfälle in den Jahren 1903 —1912 Einwohner Ort 1910 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 absolut 1339 1608 1** ' ®‘\ i '& Jar : 8, "4 2 10 9 7 4223 5634 - 17 20 16 18 19 23 13 19 26 187 188 — — — — 3 — — - 1 — — 1 127 4 117 tuT" auf 1000 Einmo^uer 5'4 3 7 17 18'8 3'8 — — 0-3 16 1 — — 05 41 - — - 4616 5055 — 19 ii 11 31 24 15 10 17 19 8 16'5 3'4 . 2021 2364 — 7 7 6 3 8 8 7 7 12 7 7 2 3'3 . . 373 440 — 3 i 1 1 1 2 4 2 3 1 1'9 4"7 . . . 993 1042 — 4 1 4 4 8 2 5 2 5 2 3'7 36 Götzis . . . 3370 4013 — 17 15 11 6 4 11 19 18 14 14 12'9 3'5 Klaus . > . 760 862 — 6 2 2 3 1 2 — 1 2 2 2-1 2'6 Koblach . . 991 1034 — 5 6 2 5 5 2 2 2 5 2 36 3*6 Lateins . . 554 554 — 1 2 3 1 2 1 2 4 2 3 21 38 Säber . . 595 706 — 3 3 2 — 3 2 1 6 5 2 2'7 4"2 419 448 — 4 2 2 1 2 2 1 — — 2 1'6 37 18 26 22 234 6"4 . iFeldkirch . . Frastanz . Fraxern Göfis Meiningen Rankweil . . 3304 3923 — 21 35 32 12 22 24 22 Röns . . 133 150 — 1 2 2 — — — Röthis . . 632 642 — 1 2 5 4 5 4 1 Satteins . . 916 1080 — 4 5 7 8 6 7 Schlins . . 663 695 — 3 5 3 4 2 Schnifis . . 399 379 — 1 1 2 2 Sulz . . . . 793 793 — 6 3 7 Tisis . . . 564 678 — 2 4 . . 350 461 — — 322 322 — . Tasters Übersaxen — — 1 1 0"7 4'9 2 — 6 30 4-7 2 5 7 5 5*6 5'6 3 1 2 I 2 26 3"8 1 2 2 1 1 2 1-5 3'3 2 — 1 7 3 3 — 3'2 4'0 4 1 2 1 4 6 3 1 2'8 4*5 — 2 1 2 — 1 1 2 1 l'O 2'5 5 2 1 — 2 i 1 2 — — 1'4 4'3 Viktorsberg . 251 234 — 1 3 — 2 — 2 2 1 1 1 1-3 5-3 Weiler . 505 595 — 2 1 2 6 — — 5 2 1 4 2"3 4*2 Zwischenwaffer 983 984 — 6 8 7 5 3 4 10 5 9 5 6 2 6'3 . Summa 28362 35001 — 144 145 141 123 131 123 125 137 157 117 134 3 3'9 6 Gerrchtsbezirk Bludenz. Todesfälle in den Jahren 1903 —1912 Einwohner Ort Blons .... 1900 1910 303 313 03 . . . 5361 5869 Bludesch .' . . 580 492 Brand . . . 296 344 — 1 .... 1363 1304 — 3 33 06 07 08 m UIÖ im H[S}. SBtubem Bürs 04 05 Durchschnitt von 1903—12 11 12 absolut 09 10 2 —.— 16 18 3 —■ , — 14 17 1 — — — i— i — — — — 4 6 — — — 1 1 auf 1000 Ätttz wohner 06 1-9 20 9 39 — 0-6 11 26 22 — 1 — 1-1 3-4 5 2 5 3 40 3-0 . . 393 411 — 2 — **- — — — 1 — 1 2 0-9 2-2 . . 911 945 — 1 2 5 — — — 1 3 1 2 21 2-3 Fontanella . . 341 352 — — 2 2 — — — — — — — 06 1-7 St. Gerald • . 209 229 — 1 1 0-3 1-4 Jnnerbraz. . . 464 508 — 1 3 i — Klösterle . . 703 790 : — 4 — 2 — .... 339 349 — — — 1 Bürserberg Dalaas Lech . . — 2 3 1 1 1-7 3-5 — — 1 — — - 1-0 1-3 — — — 1 — — — 03 09 Ludesch . . . 733 792 — 2 3 2 — — — 2 1 3 4 24 31 Nenzing . . . 2129 2252 — 8 13 4 — — — 9 5 8 4 7-3 3-3 Nüziders . . . 969 1092 — 4 5 4 — — — 6 1 3 7 4-3 41 Raggal . . . 512 508 — 1 1 1 — — — — 1 1 2 1-0 2-0 Sonntag . . . 623 662 — 4 1 4 — — — — 2 1 3 2 1 3-3 . . 687 705 — 6 2 3 — — — 4 3 3 2 3-3 4-7 282 310 — 1 3 1 — — ...... — — 1 1 1-0 3-4 53 39 56 55 549 31 Thüringen Thüringerberg Summa 17197 18227 - 72 54 55 _ 7 ^ GkndfßWgi# Sprung. I i ! Einwohner Ort Todesfälle in den Jahren 1903 —1912 1900 1910 . 153 145 — 1 Bartholomäberg . 997 1002 — 2 — 2 — St. Anton . 03 04 05 06 07 08 09 Durchschnitt von 1903—12 10 11 12 absolut auf 1000 dttv mo#e% 2 1 — 06 4-0 — — 5 1 2 4 , 2'3 2-3 — — 3 4 3 1 3"3 2-7 — 2 — 2 2 1-6 1-9 — — — 1 — 1 06 3-6 — — 4 9 5 6 5 6 3'5 — 3 5 3 5 2"9 51 — 3 4 37 2'4 3"7 226 31 St. Gallenklrch . 1200 1269 — 1 4 7 — Gaschurn . . . 866 828 — 1 3 1 —- Lorüns . . . 185 143 —- 1 — 1 — Schruns . . . 1503 1663 — 5 8 2 — Srlbertal - . • 593 537 — — 1 3 — Stallehr . . . 77 91 Tschagguns . . 895 939 — 3 5 4 — — — 4 3 5 Vandans . . 641 651 — 2 2 5 — — — 3 1 3 Summa 7110 7268 — 16 23 25 -r- — . ' 24 26 1 24 20 8 li f, wi| U: 1( ^ ------------------------ ^ V|f;I ^ , m ^ '' :------:f- - > Todesfälle in den Jahren 1902—1912 Einwohner JahreS-Durchschnitt 1900 1910 absolut auf 1000 @mm .... 31109 34761 108 8 3 3 „ Bezau......................... 15164 15539 44-7 2 9 „ Dornbirn.... 28272 34654 108*2 34 „ Feldkirch .... 28362 35001 134 5 4-2 „ Bludenz .... 17197 18227 54 9 30 „ . Schruns .... 7110 7268 22 6 3 0 Gerichtsbezirk Bregenz Politischer Bezirk Bregenz . . 46273 50300 153-5 3 1 „ » Feldkirch . . . 56634 69655 242-5 38 „ „ Bludenz . . 24307 25492 77-4 3-1 ......................... 127212 145450 473-4 3 5 Land Vorarlberg \ Druck von o ^ Teutsch in Brcgenz