19140000_ltb00521913_Volkswirtschaftsausschussbericht_Wasserkräfteerwerbung_elektrischeAnlagen

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Letzte Änderung 05.07.2021, 13:29
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp10,ltb0,lt1913,ltb1913
Dokumentdatum 2021-07-04
Erscheinungsdatum 2021-07-04
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52. Beilage zu den ftenogt. Berichten des Börarlberger Landtages. VI. Session der 10. Periode I9lß/14. Beilage 53. Bericht des volkswirtschaftlichen Ausschusses über den ihm zur Äußerung vorgelegten Bericht des Landesausschusses betreffend Erwerbung von Wasserkräften zu elektrischen Anlagen. Hoher Landtag! Der volkswirtschaftliche Ausschuß ist der Ansicht, daß der Landesausschuß betn ihm in der Sitzung des Landtages vom 27. März 1907 gegebenen Auftrage entsprochen hat und daß der größere Teil jener Fragen, die damals den Landtag und das Land beschäftigten, als geklärt und- teilweise erledigt betrachtet werden können. Wenn der Landesausschuß in seinem Berichte sagt, daß in der letzten Zeit das ganze Problem der Ausnützung heute noch freier Wasserkräfte eine vollständige Wendung erfahren habe, so stimmt der volkswirtschaftliche Ausschuß mit dieser Auffassung gänzlich überein. Es handelt sich heute vorläufig nicht darum, ob und welche Wasierkräfte für elektrische Anlagen erworben und ausgenützt werden sollen. Das Land und die Gemeinden stehen heute vielmehr vor einer neuen großen Frage, seit Menschen­ gedenken trat keine solche auf, wenigstens nicht annähernd so bedeutend rücksichtlich der finanziellen Seite. Es handelt sich heute darum, ob die Versorgung mit Elektrizität vom Lande und seinen Gemeinden gemeinschaftlich in die Hand genommen und diese damit mit Unterstützung des Landes kommunalisiert oder mit andern Worten ganz in die Sorge der Gemeinde übergehen soll. Zunächst ist diese Frage an die Gemeinden des Unterlandes gestellt, doch ist das nur ein Teilprojekt, das seinen Wert und seine Bedeutung dann erst erhält, wenn gleichzeitig die Schaffung einer großen alle Gemeinden des Landes umfaffenden Interessengemeinschaft gedacht wird. Damit tritt die Frage nach Errichtung neuer Werke ganz in den Hintergrund, womit nicht gesagt sein soll, daß sie ein für allemal damit erledigt ist. Vielmehr soll ihr erst dann näher getreten werden, wenn alle Voraussetzungen gegeben sind, daß bestimmt die zweckmäßigste und beste Lösung gefunden werden kann. Aus dem Berichte des Landesausschusses ist zu entnehmen, daß dieser den gegebenen Augenblick noch nicht für geeignet findet, um durch ein aktives Eingreifen eine rasche Lösung der schwebenden Angelegenheit zu erzielen. Nach seiner Auffassung liegt die Sorge und die Entscheidung vorerst bei den 219 53. Beilage zu den stenogt. Berichten deS Borarlberger Landtages. VI. Session der 1Ö. Periode 1913/14. beteiligten Gemeinden und naturgemäß braucht eine solche Frage bei Beteiligung vieler Gemeinden und dem notwendigen Zusammenarbeiten verschiedener Interessen eine gewisse Zeit der Überlegung, ohne welche die Gefahr bestände, eine Entscheidung zu treffen, die man später als falsch oder nicht genug überlegt erklären könnte. Der Landesausschuß aber versichert deutlich, daß er alle Schritte, welche eine günstige Lösung bringen können, unterstiitzen werde. Diese Haltung des Landesausschnsses erscheint unter den gegebenen Verhältniffen als begründet und den Umständen entsprechend. Der volksivirtschaftliche Ausschuß stellt daher die Anträge: Der hohe Landtag wolle beschließen: „1. Der Bericht des Landesausschusses über die Ausführung der Landtagsbeschlüsse vom 27. März 1907 über die zur Erwerbung von Wasserkräften zu elektrischen Anlagen unternommenen Schrille wird zur Kenntnis genommen. 2. Der Landesausschuß wird beauftragt, den schwebenden Fragen hinsichtlich der Bersorgung der Gemeinden mit Elektrizität seine volle Aufmerksamkeit zu widmen." Jodok Fink, Pros. Dr. Drexel, Obmann. Berichterstatter. Druck von I. 31. TeuNch In Brsqonz. 220