19120212_ltb00671911_Volkswirtschaftsausschussbericht_Gesetzentwurf_Wiederherstellung_Ill_und_Tabuladabach_bei_Schlins

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Letzte Änderung 04.07.2021, 22:09
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp10,ltb0,lt1911,ltb1911
Dokumentdatum 2021-07-04
Erscheinungsdatum 2021-07-04
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67 Beilage zu den ftenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. IV. Session der 10. Periode 1911/121 Beilage 67 n Bericht des volkswirtschaftlichen Ausschusses über den Gesetzentwurf betreffend die Wieder­ herstellung der durch das Hochwasser vom Juni 19tf) zerstörten Uferschutzbauten an der )ll und am Tabuladabache im Gemeindegebiete von öchlins. , Hoher Landtag! Gleichwie am gegenüberliegenden linken Jllufer zerstörten die Hochwässer vom Juni 1910 und September 1910 auch am rechten Jllufer in dem Gebiete der Gemeinde Schlins an vielen und ausgedehnten Strecken die alten Schutzbauten, so daß das Wasser umfangreiche Kulturgründe, viele Häuser von Schlins und Satteins und Fabriksanlagen überflutete, beziehungsweise bedrohte. Solche Ausbrüche wiederholten sich auch später wieder. Es wurde sodann der Jllfluß nach Aushebung einer Künette von 600 m Länge und 18 m Breite wieder in sein altes Bett geleitet und das ausgehobene Schottermaterial von zirka 27.000 m3 zur Herstellung von Dämmen auf beiden Ufern der Jll verwendet. Zu diesen Bauarbeiten erteilte sowohl die k. k. Statthalterei, wie auch das k. k. Ackerbauministerium die Zustimmung. Mittlerweile gelangte das Projekt der definitiven Wuhrbauten am rechten Ufer der Jll im Gemeindegebiete von Schlins zur Fertigstellung. Dasselbe sieht vor die Wiederherstellung, Ergänzung und Verstärkung der alten Wuhrungen von der Gemeindegrenze Bludesch—Schlins bis zur Gemeindegrenze Schlins—Satteins in einer Länge von 3221 8 m mit Einbeziehung der Herstellung eines rechtsuferigen Schutzdammes am Tabuladabache von seiner Einmündung in die Jll 437 5 m aufwärts. Die Gesamtkosten dieser Schutzarbeiten sind veranschlagt auf . K 398.000"— Hievon entfallen auf: 340.000"— A) Bauarbeiten auszuführen durch einen Bauunternehmer im Akkordwege 34.000.— B) für unvorhergesehene Arbeiten und Elementarereignisse . 13.600* C) für Projekt, Bauleitung und Bauaufsicht................................ 10.400— D) für Erhaltung der Bauten bis zur Kollaudierung Summe K 398.000"— 381 *y. Beilage zu den stenogr. Berichten de» Vorarlberger Landtages. IV. Session der 10. Periode 1911/12. Im Ekementarbauprogramm des Landes Vorarlberg zur Behebung der Hochwafferschäden vom Juni 1910 (Landesgesetz vorn 12. Mai 1911, L. G- Bl. Nr. 47) sind unter Post Nr. 44 für die Wiederherstellung und Verstärkung des Jllschutzdammes von der Gemeindegrenze Bludesch-Schlins bis zur Gemeindegrenze Schlins-Satteins und des Regulierungsbaues am Tabuladabache........................................ K 70.000 — vorgesehen. Weilers steht aus der im Nachtragsprogramme erscheinenden Post für Unvorhergesehenes rc. laut (Masses des k. k. Ackerbauministerium vom 17. Juni 1911, Zl. 24.267/3.328 für die Flußbetträumung in den zwei Gebieten von Schlins und Beschling ein Betrag von K 57.000 — zur Verfügung, wovon auf die Arbeiten im Gebiete von Schlins entfallen ....... . K 25.000"— Zusammen K 95.000 — Gegenüber dem Erfordernisse von.................................................................. K 398.000"— ergibt sich ein unbedeckter Betrag von................................................ K 303.000*— Hierzu sei bemerkt, daß die in Post Nr. 24 des Elementarbauprogrammes erscheinenden K 40.000*—, weil zum größten Teile ausgegeben, für die Kostenbedeckungsftage nicht in Betracht kommen. Das vorerwähnte, vom Landesbauamte verfaßte Projekt wurde samt Kostenvoranschlag der k. k. Regierung vorgelegt. Mit Note der k. k. Statthalterei vom 6. Februar 1912, VII a N 1/14, wurde nun dem Landesausschufse folgendes mitgeteilt. Zufolge ErlaffeS des k. k. Ackerbauministeriums vom 13. Jänner 1912, Zl. 992, erscheint das gegenständliche Projekt in der nunmehrigen modifizierten Fasiung unter der Bedingung genehmigt, daß hinsichtlich der Ausführung der Steinvorgründe die mit dem Erlaffe vom 13. Jänner 1912, Zl. 1273, Statth. Zl. 1/13 Vlla 1912, betreffend die Jllschutzbauten in der Gemeinde Nenzing, Fraktion Beschling vorgeschriebenen Änderungen Platz zu greifen haben. Für den Fall der landesgefetzlichen Regelung des Unternehmens erklärt sich das Ackerbau­ ministerium nach mit dem Finanzministerium gepflogenen Einvernehmen vorbehaltlich der verfaffungsmäßigen Genehmigung bereit, zu den auf K 303.000 — veranschlagten Kosten einen 50% Beitrag im Höchstbetrage von K 151.500* - aus dem Meliorationsfonde zu gewähren. An dem vorgelegten Gesetzentwürfe wurden einige Änderungen angeregt, welche in dem vorliegenden Gesetzentwürfe bereits durchgeführt sind. Schließlich wurde noch eine Weisung wegen der Bauausführung gegeben. Nach § 3 des gegenständlichen Gesetzentwurfes haben an den mit K 303.0O0 — veranschlagten Kosten zu übernehmen: 1. Das Land Vorarlberg 30% im Höchstbetrage von K 90.900"—. 2. Der staatliche Meliorationsfond vorbehaltlich der verfassungsmäßigen Genehmigung 50% im Höchstbetrage von K 151.500"—. 3. Die Gemeinde Schlins 20% und etwaige den Kostenvoranfchlag übersteigende Mehrauslagen. Auf Grund dieser Ausführungen stellt der volkswirtschaftliche Ausschuß den Antrag: Der hohe Lnndtag wolle beschließen: „1. Dem beiliegenden Gesetzentwürfe betreffend die Wiederherstellung der durch das Hochwaffer vom Juni 1910 zerstörten Uferschutzbauten an der Jll und am Tabuladabache im Gemeindegebiete von Schlins wird die Zustimmung erteilt. 67. Beilage zu den stcnogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. IV. Session der 10. Periode 1911/12. 2. Der Landesausschuß wird ermächtigt, aus eigener Jnitative oder über Verlangen der Regierung einzelne etwa notwendig erscheinende Textesänderungen des Gesetzentwurfes vor Erwirkung der Allerhöchsten kaiserlichen Sanktion beschlußweise mit der Regierung zu vereinbaren und vorzunehmen, insoferne weder grundsätzliche Bestimmungen des Gesetzenwurfes tangiert noch auch derartige neue Bestimmungen geschaffen werden." Bregenz, am 12. Februar 1912. Jodok Fink, Obmann. Dr. A. Konzett, Berichterstatter. Druck von I. N. Teutsch in Bregenz. 383