19120201_ltb00401911_Finanzausschussbericht_Subventionsgesuch_gewerblicheGenossenschaften

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 04.07.2021, 22:08
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp10,ltb0,lt1911,ltb1911
Dokumentdatum 2021-07-04
Erscheinungsdatum 2021-07-04
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40. Beilage zu den stenogr. Berichten des BmarWerge^ LandlSßeS. I^. Gesstdr^der lO. ffiedobe IM 1/12 Beilage 4j), Bericht des Finanzausschusses über die Gesuche des Verbandes gewerblicher Genoffenschasten und deren verbände in Vorarlberg um Gewährung von Subventionen Hoher Landtags Der Verband der Gewerbegenossenschaften Vorarlbergs hat sich voriges Jahr, sowie auch am 22. Jänner d. Js- mit einem Ansuchen an den hohen Landtag gewendet um Gewährung von Subventionen pro 1911, beziehungsweise 1912 zur teilweisen Deckung seiner Auslage». In den bezüglichen Eingaben des Verbandes wird die für den Gewerbe- und Handwerkerstand sehr ersprießliche Tätigkeit dieser Organisation ausführlich erörtert und deren Zweckmäßigkeit wohl begründet. Der Verband besteht aus 40 Genoffenschasten mit zirka 8000 Mitgliedern. Zweck und Aufgabe des Verbandes besteht hauptsächlich darin, die ihnr angehörigen Genossenschaften sowie auch einzelne Mitglieder in der Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben zu unterweisen und für entsprechende Ausbildung des Nachwuchses im Handwerk zu sorgen. Über Anregung des Verbandes werden alle Jahre mehrere Buchhaltungs- und Fachkurse abgehalten und mit Subventionen unterstützt. Gegenwärtig wird ein solcher Buchhalturrgskurs für die Kollektivgenossenschaft des ganzen Klostertalcs in Dalaas abgehalten, welcher von 35 Teilnehmern besucht wird. Im Monat November und Dezember wurde ein Buchhaltungskurs in der Kollektivgenoffenschaft Rieden vorn Verbände veranstaltet und subventioniert. Am 19. Februar wird in Bludenz ein Schneider-Zuschneidefachkurs vorn Verbände eröffnet, welcher 4 Wochen dauert, mit einer täglichen Unterrichtszeit von 4 Stunden. 34 Teilnehmer, Meister und Gehilfen, haben sich gemeldet. Der Unterricht wird von Herrn Fachlehrer Metzger aus Innsbruck erteilt. Über Veranlassung des Verbandes wird im Monat Juli d. Js. im Anschluffe an die gewerbliche Fortbildungsschule in Bludenz eine Lehrlingsarbeiten-Ausstellung veranstaltet, welche vorn Verbände finanziell gefördert wird. 35 Lehrlinge haben die Ausstellung von Arbeiten gemeldet. Die Bildung von Fachgenoffenschaften steht heute immer noch auf der Tagesordnung und verursacht dem Sekretariate des Verbandes große Arbeit und dem Verbände finanzielle Opfer. Die zufolge der Lage des Landes großen Entfernungen vieler Handweüer von den gewerblichen Zentren sind erschwerende Umstände, daß die Bildung der Fachgenoffenschaften immer noch nicht vollständig durchgeführt werden konnte. Der Verband unterhält dem Gewerbegesetz vorn 7. Februar 1907 entsprechend für die ihm angehörigen Genossenschaften und deren Mitglieder zwei Arbeits-Vermittlungsstellen, die eine in Bregenz, die andere in Feldkirch. Die Vermittlung ist unentgeltlich, sowohl für die Arbeiter als auch für die Arbeitgeber. 371 40. Beilage zu den stenogr. Berichten deS Vorarlberger Landtages. IV. Session der 10. Periode 1911/12. Vom 6. bis 9. Februar. 1911 hat 'der Verband in Feldkirch einen viertägigen Jnformationskur» abgehalten unb durch diese Veranstaltung einem allgemeinen Bedürfnisse entsprochen. An demselben beteiligten sich 56 Teilnehmer aus fast allen Teilen des Landes. Die Kosten dieses Kurses betrugen über 1000 K. Vortrage wurden gehalten über: Gewerbegesetz, Ausübung der Gewerberechte, gewerb­ liche Betriebsanlagen, über Kreditorganisationen, Lehrlingswesen, Gewerbeförderung, Gesellenprüfung, Meisterkrankenkassen, Steuergesetze. Im Dezember 1911 hat der Verband gemeinschaftlich mit der Handels- und Gewerbekammer Feldkirch in Dornbirn und Feldkirch je einen Kurs über autogenische Metallbearbeitung veranstaltet, welcher mit sehr großem Interesse von den Besuchern verfolgt wurde. Der Kurs in Dornbirn für den Bezirk Bregenz-Dornbirn war von 47 Teilnehmer», der zweite Kurs in Feldkirch für den Bezirk BludenzFeldkirch von 42 Teilnehmern besucht. Die Teilnehmer waren hauptsächlich Schlosser, Schmiede, Mechaniker, Kupferschmiede, Installateure und Elektro-Monteure. . Weiter dieses Kurses war Oberkommissär der k. k. Staatsbahn in Feldkirch, Herr Ingenieur Sternbach. Die stetige Vermehrung der Arbeiten im Sekretariat verursacht mehr und mehr finanzielle Auslagen. Mit Rücksicht hierauf und aus die Gemeinnützigkeit und die das Wohl des Handwerkerstandes fördernden Bestrebungen des Verbandes stellt der Finanzausschuß den Antrag: Der hohe Landtag wolle beschließen: „Dem Verband vonMewerbegenosienschasten in Vorarlberg wird für die Jahre l 911 und 1912 eine Subvention von je K 800'^ aus Landesmitteln bewilligt." Bregenz, am 1, Februar 1912. I. £% Stephan Walter, Obmann. Berichterstatter. Druck von Z. 91. Teutsch tn Bregen«. 272