19100114_ltb0051909_Jahresbericht_Konkurrenzstrassen_Gesetz_18991129_LGBlNr9

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Letzte Änderung 05.07.2021, 14:34
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp10,ltb0,lt1910,ltb1910
Dokumentdatum 2021-07-04
Erscheinungsdatum 2021-07-04
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Syntax Warning: Invalid number of shared object groups 6. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. II. Session der 10. Periode 1910. Beilage 6. IX. Jahresbericht über den Staub und Fortgang des Baues der auf Grund des Gesetzes vom 29. November 1899/ £. G. Bl. Nr. 9 ex $00 herzuftellenden Aonkurrenzstratzen in Vorarlberg, sowie über die finanzielle Gebarung, umfassend den Zeitraum vom t. Jänner bis 3(. Dezember $09. Die Arbeitstätigkeit erstreckte sich auf den allmähligen Ausbau der schon in den Vorjahren in Angriff genommenen Straßenzüge, wie der Montafonerstraße I. Teil: Schrnns—Partheuen, der Hinterbregenzerwaldslraße I. Teil: Bezau—Schröcken, sowie auf die Vollendung der Flexenstraße und der Straße: Rankweil—Laterns. In der Zusammensetzung der Vorarlberger Straßenbau-Kommission ist im Berichtsjahre insoweit eine Änderung eingetreten, als der technische Vertreter der k. k. Statthalterei, Herr k. k. Oberbaurat August Ritt, im Monate Februar zum k k. Minister für öffentliche Arbeiten ernannt wurde und demgemäß aus der Kommission ausschied. An dessen Stelle trat zufolge Erlaß der k. k. Statthalterei vom 7. Juni 1909, Z. 35.878 der k- k. Oberbaurat Herr Michael Wagner. Im Personale der Bauleitung ist keine Änderung eingetreteu und besteht dasselbe nach wie vor aus dem gefertigten Landes-Oberingenieur als Bauleiter, dem landschaftlichen Baumeister Wilhelm Wolf und den Laudestechnikern Karl Bickel und Josef Hepperger. Den genannten Funktionären liegt auch die Besorguug des landschaftlicheu Baudienstes ob und werden die Kosten entsprechend der Arbeitsleistung auf de» Landesfond und den Straßen­ baufond geteilt. Im Berichtsjahre fanden drei Sitzungen der Kommission statt, deren vornehmlichste Beratungs­ gegenstände in Geniäßheit der Bestimmungen des § 8 der Vollzugsverordnung vom 7. Mai 1900, L. G. Bl. Nr. 30, zum eiugaugs geuannteu Laudesgesetze die Prüfung und Genehmigung der von der Bauleitung vorgelegten Straßenprojekte, der Rechnungsgebarung des Baufondes, der nächstjährigen Bauprogramme und der Kollaudierungs und Abrechnuugsopcrate der ausgeführten Bauten bildeten. Die allerdings nicht bedeutenden disponiblen Gelder des Baufondes wurden bei der Sparkassa der Stadt Bregenz zinstragend hinterlegt und beziffert sich das Ziuserträgnis nach der Beilage (Rechnungsabschluß) zum vorliegeuden Jahresberichte auf K 2686'75. Wie in beii Vorjahren, so verlief auch im Berichtsjahre die Bauaktion in der glattesten Weise; die Einzahlungen der im Jahre >909 fälligen von den Konkurrenzgemeinden zu leistenden Konkurrenzbeträge zu den im Jahre 1908 ausgelaufenen Kosten der Straßenbauten erfolgten einwandslos zu den festgestellten Terminen. 33 6. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. II. Session der 10. Periode 1910. Die Arbeitslöhne sind kontinuierlich im Steigen begriffen und gestaltet sich die Bauaktion von Jahr zu Jahr kostspieliger. Übergehend auf die Straßenbauteu im einzelnen wird unter Hinweis auf den VIII. Jahres­ bericht pro 1908 erstattet nachstehender Bericht. I. Montafonerstraße. Erste Teilstrecke. Wludenz—WarlHenm. Von diesem 29'13 km langen Straßenzuge wurde in den Vorjahren fertig gestellt und kollaudiert 8'58 km lange Strecke: Schruns—St. Gallenkirch und die 0'317 km lange Zufahrtstraße: Battmund—Kreuzgaffe. Im September dieses Jahres wurde die 3'03 km lauge Strecke: St. Gallenkirch—Gortipohl, durch die Bauunternehmung Tobias Kurzammanu vollendet, durch den k. k. Oberbaurat Herrn Michael Wagner mit günstigem Ergebnisse kollaudiert und die Erhaltung dieser Straßenstrecke vom Konkurrenz­ ausschusse der' Montafonerstraße übernommen. die Entsprechend dem Wunsche des Konkurrenzausschusses wurde die Fortsetzung des Straßenbaues, bezw. die Ausführung der mit K 78.000'— veranschlagten Bauarbeiten der weiteren, 2'81 km langen Strecke: Gortipohl—Gaschurn dem vorgenannten bewährten Bauunternehmer T. Kurzammann ohne Bauausschreibung mit dem Abgebote von 1'2 % von den Einheitspreisen des Voranschlages mit Beschluß der Straßenbau-Kommission vom 28. Juni 1909 übertragen und ist die Vollendung dieser Strecke im Juli 1910 zu erwarten. Unterm 10. Dezember 1909 stellte der Konkurrenzausschuß an die Straßenbau-Kommission unter ausführlicher Begründung das Ersuchen, es möge der Straßenbau nach Parthenen keine Unter­ brechung erleiden und nach Fertigstellung der Stecke: Gortipohl—Gaschurn sofort die weitere Strecke: Gaschurn—Parthenen in Angriff genommen werden. Über dieses Ansuchen dürfte die Straßenbau-Kommission in der nächsten, anfangs des Jahres 1910 stattfindenden Sitzung schlüssig werden. Wie im vorjährigen Jahresberichte erwähnt, wurde im Jahre 1908 die Detailprojektierung des ganzen Straßenzuges: Bludenz—Parthenen vollendet und das Gesamterfordernis in endgiltiger Weise mit K 728.600 — ermittelt. Gegenüber dem im Landesgesetze vom 29. November 1899 mit K 496.600'— festgesetzten Erfordernisse ergibt sich sohin ein Mehrerfordernis von K 232.000'—. Die im Berichtsjahre zur Deckung dieses Mehrerforderniffes, — ohne welche die Straßenbau­ aktion nach Erschöpfung des gesetzlichen Kredites von K 496.600'— nicht weiter hätte fortgesetzt werden können, — mit den Konkurrenzfaktoren, d. i. Staat und Land und Gemeinden durchgeführten Verhand­ lungen führten vorerst zu dem Ergebnisse, daß die Konkurrenzgemeinden laut rechtskräftigen Beschlüssen ihrer Vertretungen sich verpflichteten, die Konkurrenzquote von 28% auch auf die Mehrkosten per K 232.000 — auszudehnen und allfällige darüber hinausgehende Mehrkosten zu tragen. Des weiteren erklärte sich der hohe Landtag mit Beschluß vom 6. Oktober 1909 unter der Voraussetzung der Gewährung eines dem bisherigen Konkurrenzverhältnisse entsprechenden Staatsbeitrages (35 %) bereit, einen 37 %igen Beitrag im Höchstausmaße von K 85.840- —, zahlbar in 4 Raten ä K 21.460'— in den Jahren 1911—1914, zu gewähren. Das k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten bewilligte in Stattgebung des Ansuchens der Straßenbau-Kommission vom 22. Juli 1909, Z. 223, mit dem Erlasse vom 27. November 1909, 34 6. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. H. Session der 10. Periode 1910. Z. 422 — IXc, (Statth. Erlaß vom 7. Dezember 1909, Nr. 72.753) zu den gegenständlichen Mehrkosten einen 35°/oigen Staatsbeitrag im Höchstausmaße von K 81.200, zahlbar in 4 Raten ä K 20.300 in den Jahren 1911—1914. Damit erscheint die volle Deckung der Mehrkosten sichergestellt. Bis Ende des Jahres 1908 wurden verausgabt . . . . K 335.513'41 Aufwand im Jahre 1909 .............................................................................. 127.254'27 Gesamtaufwand ..................................................................................................K 462.767'68 In diesem Betrage sind auch die Kosten per K 24.987'56 inbegriffen für den Bau der Straßenstrecke: Gamprätz (Liendle)—Schruns, welche Kosten seitens der Gemeinde Schruns vorschußweise im Jahre 1906 gegen seinerzeitigen Rückersatz aus dem Baufonde in den Jahren 1909 und 1910 bestritten wurden. Einverständlich mit dem Konkurrenzausschusse wurde der Termin der Rückerstattung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, um die Mittel zu schaffen für ben unterbrochenen Bau der Straße bis Gaschurn. II. Hirrterbregenzertvaldstraße Erster Teil. Wezau—Schröcken. Von diesem 27'4 km langen Straßenzuge wurden bereits in den Jahren 1902—1904 die zusammen 3'6 km langen Straßenstrecken: Klaus—Zangenau und Mellau—Hirschau, weiters im Jahre 1908 die 810 m lange Strecke bei der sog- „Himmelriese" nächst Schoppernau, eine 170 m lauge Strecke bei Ellenbogen und eine gleichfalls 170 m lauge Strecke an der „Platte". ausgeführt. Zur Vollendung gelangte die bereits im Jahre 1908 in Angriff genommene 556 m lange Strecke: Schalzbach —Bregenzerachbrücke vor Vorderhopfreben. Die vorgenannten in den Jahren 1908 und 1909 ausgebauten Strecken wurden im Herbste 1909 durch beit k. k. Oberbaurat Herrn Michael Wagner ber Kollaudierung mit günstigem Erfolge unterzogen utib bent Koukurreuzausschuffe zur Erhaltung übergeben. Für bie weitere 2'3 km lange Straßenstrecke: Bregenzerachbrücke vor Vorberhopfreben bis Bab Hopfreben mit ber lawinensicheren Trace durch bie sog. Hölle würbe im Berichtsjahre das Detailprojekt verfaßt. Die Gesamtkosten sinb veranschlagt auf K 100.000, von welchen K 85.000 auf bie Bauarbeiten entfallen. Die Ausführung berselben würbe über Beschluß ber Straßenbau Kommission vom 28. Juni 1909 beut Unternehmer Maurermeister Stark unb Zimmermeister Feuerstein am 25. Juli 1909 mit einem Abgebote von 1 % von beit Einheitspreisen des Voranschlages übertragen. Wegen Arbeitermangel würbe nur ein Baufortschritt von zirka 12 % erreicht. Für ben Bau bes in Rebe stehenben Straßenzuges würben bis Enbe bes Jahres 1908 verausgabt.................................................................K 276.335'83 Aufwanb im Jahre 1909 ....................................................................................... „ 47.833 72 Gesamtauswanb................................................................................................. K 324.169'55 Im Jahresberichte pro 1908 geschah Erwähnung ber vom Laubesausschusse unterstützten Bestrebungen ber Gemeinben Mellau, Schnepfau, Au, Schoppernau unb Schröcken hinsichtlich bes Ausbaues, bezw. ber Verlängerung ber Bregeuzerwaldbahn von Bezau bis Schoppernau unter Verzicht­ leistung auf ben weiteren Ausbau ber korrespondierenden Straßenstrecke. Diese Bestrebungen waren insoweit von Erfolg gekrönt, als ber Ausbau ber Bahn in das vom k. k. Eisenbahnministerium aufgestellte Programm der in erster Linie zur Ausführung bestimmten Lokalbahnen ausgenommen und der betreffende Lokalbahngesetzentwurf voraussichtlich dem Reichsrate in seiner nächsten Session zur Beschlußfassung seilens der k. k. Regierung unterbreitet wird. 35 tz. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. II. Session der 10. Periode 1910, Die Kosten sind auf 2'5 Millionen Kronen veranschlagt, von welchen 1'8 Millionen Kronen durch Gewährung der staatlichen Reinertragsgarantie beschafft werden sollen, während der Rest von K 700.000 seitens des Landes Vorarlberg und der Interessenten beizutragen sein wird. Mit dem Erlasse vom 11. November 1909, Z. 38.163/2, lud das k. k. Eisenbahnministerium den Verwaltungsrat der Bregenzerwaldbahn, welchem schon vorher die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten seitens des genannten Ministeriums erteilt wurde, ein, unter Vorlage des bereits schon seit mehreren Jahren seitens des k. k. Eisenbahnministeriums ausgearbeiteten generellen Projektes um Anordnung der Tracenrevision und der Stationskommission beim k. k. Eisenbahnmiuisterium einzuschreiten, wobei die Frage der zu wählenden Trace ob über Mellau oder über Bizau einer deftnitiven Lösung zuzuführen ist. III. Straße Bregenz—Langen—Reichsgrenze. Wie im Jahresberichte pro 1908 mitgeteilt, wurden in den Vorjahren von diesem 14'95 km langen Staßenzuge die beiden 7'3 km und 0'42 km langen Teilstrecken: Bregenz—Siechensteig— Wirthatobel und Hub—Grenze ausgeführt und für die weitere Teilstrecke: Langen—Gschwend—Hub das Detailprojekt ausgearbeitet, und zwar für die 1'0 km lauge Strecke: Langen—Gschwend in 2 Varianten, welche beide die Übersetzung des Leckenbaches mit einem 49'0 m langen Viadukte (Hauptbogen 22'5 m lichte Weitet, dessen Kosten annähernd K 30.000'—, gleich den Kosten der übrigen Strecke betragen, in Aussicht nehmen. Nachdem außerdem die Grundablösung infolge hoher Anforderungen der Besitzer Schwierig­ keiten ergaben, so wurde im Berichtsjahre eine 3. Variante mit Vermeidung des Viaduktes ausgenommen und ausgearbeitet. Die Straßenbau-Kommission genehmigte in der Sitzung vom 6. Februar 1909 das Detailprojekt für die Straßenstrecke: Gschwend-Hub, hinsichtlich welcher auch die Grundeinlösuug in befriedigender, für die Kommission jedoch unverbindlicher Weise sichergestellt erscheint; — für die Strecke: Langen — Gschwend fand jedoch keine der 3 vorgelegten Projekts-Varianten die Zustimmung der Kommission, einerseits wegen der hohen Kosten des Viaduktes, anderseits wegen der großen Steigung von 6'7 % und wurde die Bauleitung beauftragt eine 4. Projekts-Variante auszuarbeiten mit der Maximal­ Steigung von 5 %, nach dieser Variante die Grundablösungsverhandlungen durchzuführen und das Ergebnis derselben samt dem Projekte der Kommission vorzulegen. Diesem Auftrage wurde insoweit entsprochen, als diese 4. Variante ausgesteckt und in Detail ausgenommen wurde; die Ausarbeitung des Detailprojektes, sowie die Verhandlung betreffs Grund­ ablösung wird im Jahre 1910 erfolgen. Mit Schluß des Jahres 1908 wurden aufgewendet . . . K 402.961 54 Aufwand im Jahre 1909 .............................................................................„154'61 Gesamtaufwand mit Jahresschluß 1909 . . . . . Im Landesgesetze vom 29. November 1899 erscheint das Erfordernis festgesetzt mit................................................................. . . K 403.116'15. K 432.000 — es erübrigt sohin noch ein Restbetrag von . . .. . . K 28.883'85, welcher für die Forschung der Banaktion nicht ausrcicht. Es müssen sohin, nachdem das tatsächliche Gesamterfordernis bekannt ist, Verhandlungen mit der k. k. Regierung, der Laudesverwaltung und den Konkurrenzgemeinden eingeleitet werden bezüglich Deckung der Mehrkosten, bezm. Ausdehnung des 32 "/oigen Staats-, des 31'5 "/eigen Landes- und des 36'5 "/eigen Jnteressentenbeitrages auf den über die gesetzliche Erfordernisziffer hinausgehenden Kostenbetrag. Anknüpfend an die im vorjährigen Berichte enthaltene Bemerkung, daß seitens der Parzelle Thal, bezw. der Gemeinde Sulzberg der Bau einer 2'37 km langen und mit K 68.000"— veran­ schlagten Zufahrtstraße von der Parzelle Thal zur Parzelle Hub, Gemeinde Langen, einmündend 36 6. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. II. Session der 10. Periode 1910. dortselbst in die Konkurrenzstraße Bregenz—Langen—Reichsgrenze, geplant, nnd die im Zuge dieser Znfahrtstraße befindliche gewölbte Brücke von 21’0 m lichte Weite in Beton und Eisen über die Rotach bereits hergcstellt ist, sei erwähnt, daß auch die Zufahrlstraße zu einem Teile gebaut ist, und daß die Einhaltung derselben seitens der Konkurrenz der Straße: Bregenz—Langen - Grenze nahezu gesichert ist. Das k k. Ministerium für öffentliche Arbeiten hat mit Erlaß vom 3. September 1909 der Fraktion Thal zu den veranschlagten Kosten per K 68.000 — einen Staatsbeitrag von K 13.200 vor­ behaltlich der verfassungsmäßigen Genehmigung des erforderlichen außerordentlichen Kredites und der hohe Landtag mit Beschluß vom 12. Oktober 1909 einen Landesbeitrag in der gleichen Höhe bewilligt. IV. Flexenstraße. Im Jahre 1909 wurde die Flexenstraße, nämlich die im Straßenbauprogramme vorgesehene 7'8 km lange II. Teilstrecke: Lech—Warlh zur Gänze ausgebaul; ebenso die kurze 180 m lange Zufahrtsstraße zum Kirchdorfe Warth, welche eigentlich einen Teil der im Straßenbauprogramme vorgesehenen und gesetzlich im Jahre 1910 zur Bauinangriffnahme bestimmten Hinterbregenzerwaldstraße II. Teil: Schröcken—Hochkrumbach—Warth—Anschluß an die Flexenstraße bildet, über Wunsch der Gemeinde Warth mit Zustimmung des Konkurrenzausschusses unter Leistung des 10 "/oigen Interessenten­ beitrages jedoch vorzeitig ausgeführt wurde, um den Bewohnern des Kirchdorfes die Zufahrt zur Flexen­ straße und in Verbindung damit zur Lechtalerstraße zu erleichtern. Am 2. Oktober 1909 fand die feierliche Eröffnung der Flexenstraße in ihrer ganzen Ausdehnung: Stuben—Grenze und der anschließenden Lechtalerstraße: Grenze—Steeg statt, in Anwesenheit Sr. Exzellenz des Herrn k. k. Statthalters Freiherr von Spiegelfeld, des Herrn Landeshauptmannes von Vorarlberg Adolf Rhomberg, von Vertretern des Tiroler Landesausschusses und der Tiroler Straßenbau-Kommission, den Leitern der k. k. Bezirkshauptmannschaften Bregenz und Bludenz, nämlich der Herren Statthaltereirat Graf von Meran und Hans Cornet, und zahlreichen Landtagsabgeordneten von Vorarlberg. Bis Ende 1908 sind für den Bau der Straße Lech—Warth - Grenze aufgelaufen............................................................................................................................. K 298.09713 Aufwand im Jahre 1909 „ 6.03810 Gesamtaufwand....................................................................................................... K Das gesetzliche Erfordernis ist festgestellt mit .... . „ 304.13523 197.400-— Es ergeben sich sohin Mehrkosten von............................................................K 116.735'23 betreffs deren Deckung nunmehr nach Abschluß der Bauaktion die Verhandlung mit der k. k. Regierung und der Landesverwaltung (die Konkurenzgenieinden haben ihre Betreffnisse bereits gezahlt) im Jahre 1910 eingeleitet werden sollen. Mit der Erbreiterung des I. Teiles der Flexenstraße in der 3'0 km langen Strecke: Stuben — Flexen von 3'0 m auf 4'0 m konform der Straßenbreite der weiteren Strecke: Flexen—Grenze nnd der anschließenden Lcchtalerstraße, sowie mit der Vervollständigung der Sicherungsbanten, veranschlagt mit K 77.000 zn deren Deckung Staals- nnd Landesbeiträge von K 38 250 und K 30.800, zahlbar in 2 Raten in den Jahren 1909 und 1910, zur Verfügung stehen, wogegen das restliche Erfordernis von den Gemeinden Lech, Warth und Klösterle getragen wird, wurde im Sommer 1909 begonnen, und mit Jahresschluß ein Betrag von K 18.457.07 aufgewendet Die Arbeiten umfaßten vornehmlich die Herstellung von Lawinengalerien in Eisenbeton, welche mit Rücksicht auf deren Kompliziertheit und die Notwendigkeit, die Beton-Eisenbauten in besonders sorgfältiger und exakier Weise auszusühren, in eigener Regie vorgenommen wurden. Wie bereits im letzten Jahresberichte erwähnt, dürften in Ansehung der Wichtigkeit der Flexenstraße für den Verkehr zweier Länder und insbesondere für den Fremdenverkehr, bereits in den 37 6. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. II. Session der 10. Periode 1910. nächsten Jahren, voraussichtlich nach erfolgter Umgestaltung der Strecke: Stuben—Flexen seitens des Vorarlberger Landesausschnsses Verhandlungen mit der k k. Regierung zum Zwecke der Jukammerierung der Flexenstraße eingeleitel werden im Auschlusie an die Bestrebungen der Tiroler-Landesverwaltung, die Uebernahme der anschließenden Lechtalerstraße: Laudesgrenze — Steeg — Reutte in die staatliche Verwaltung zu erwirken. V. Laternserftraße. Diese im Jahre 1907 begonnene 7'25 km lange Straße von Rankweil nach Laterns, beginnend bei der Frutzbrücke bei Rankweil und endend au deren Einmündung in die alte weiter nach Jnnerlaterns führenden Straße zirka 10 km taleiuwärts des Kirchdorfes wurde int Herbste 1909 fertiggestellt und am 13. November 1909 seitens des k. k Oberbaurates Herrn Michael Wagner mit günstigem Erfolge der Kollaudierung unterzogen. Im Landesgesetze vom 29. November 1899 erscheint das Erfordernis auf Grund genereller Erhebungen festgesetzt mit . . fl. 59.600"— — K 119.200'—. Nach dem später ausgearbeitelen Detailprojekte stellte sich das Erfordernis auf.................................................................................................... . „ 205.000'— sohin mehr um...................................................................................................K 85.800'—, zu deren Deckung außer dem 45%igeit Beitrag der Konkurreuzgemeiudeu ein 25%iger Beitrag des Staates im Höchstausmaße von K 21.450, zahlbar in 3 Raten von je K 7.150 in den Jahren 1908, 1909 und 1910 und ein 30 "/viger Beitrag des Landes im Höchstausmaße von K 25.740, zahlbar in 4 Raten von je K 6.435 in den Jahren 1907 -1910 zur Verfügung steht. Die tatsächlichen Kosten beziffern sich auf K 241 078’76 und ergibt sohin eine Überschreitung der mit K 205.000 v ranschlagten Kosten um K 36.078'76, deren Deckung durch die Konkurrenzgemeiuden Laterns, Zwischenwaffer, Rankweil und Altenstadt laut rechtskräftigen Beschlüffen ihrer Vertretungen erfolgt. Diese Mehrkosten wurden vornehmlich veranlaßt durch die vom Konkurrenzausschusse gewünschte Abänderung des Projektes in der untersten rund 1’0 km langen Strecke: Frutzbrücke-Batschuns, bezw. durch Herabminderung der Steigung von 10% auf 7 %, durch den größeren Umfang der Sicherungs­ bauten gegen Steinschlag und durch die vermehrte Anzahl eiserner Geländer, durch die Mehrlänge des Tunnels um 53 m, teilweise Ausmauerung desselben und Herstellung dreier Portale rc. rc. VI. Jagdbergstraße. Satteins—FHürirrgerverg. Dieser 9’9 km lange Straßenzug, dessen Bauinangriffnahme gesetzlich erst im Jahre 1907 bestimmt ist, wurde bereits in den Jahren 1902—1904 ausgebaut, nachdem die Konkurrenzgemeinden, nämlich die Stadt Feldkirch, Satteins, Röns, Schnifis, Düns und Dünserberg die erforderlichen Mittel vorschußweise und zinsenfrei gegen Rückzahlung in 4 Jahresraten vom Jahre 1907 ab zur Verfügung stellten. Im Landesgesetze vom 29. November 1899 ist das Erfordernis mit K 156.800 festgesetzt, die Ausführungskosten beziffern sich auf K 163.547’85; die Ueberschreitung beträgt sohin K 6.747’85, deren Deckung in erster Linie durch die gesetzliche Beitragsquote von 45 % der Konkurrenzgemeinden erfolgen soll; die restlichen 55 % sollen gedeckt werden durch den im vorgenannten Gesetze vorgesehenen 24’6 %tgen Staats- und den 30’4% igen Landesbeitrag, und zu diesem Behufe Verhandlungen mit der k. k. Regierung und der Landesverwaltung im Laufe des Jahres 1910 eingeleitet werden. 38 tz. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. II. Session der 10 Periode 1910. Im Jahre 1909 gelangte die III. Rate per K 40.887 abzüglich des 45 °/»igen Jnteressentenbeitrages per K 18.399'15, sohin im Ausmaße von K 22.487'85 des vorschußweise eingezahlten Baukapitales zur Rückzahlung an die Konkurrenzgemeinden. Sohin ergibt sich mit Ende 1909 ein Gesamtaufwand von K 122.661. VII. Straße von Kennelbach zur Langenerstraße. Für genannte Straße, deren Bauinangriffnahme nach dem Landesgesetze vom 29. Nov. 1899 bereits im Jahre 1907 hätte erfolgen sollen, wurde auf Grund der im Jahre 1907 vorgenommenen Projektsaufnahme ein generelles Projekt ausgearbeitet und zwar nach der von der Fraktion Kennelbach, Gemeinde Rieden, gewünschten Trace und der Kostenanschlag bei einer Straßenlänge von 2.885 m mit K 93.000 ermittelt. Gesetzlich ist das Erfordernis mit K 49.400 fixiert, zu welchem der Staat 33'5 %, das Land 31'5 °/o und die Interessenten 35 % beizutragen haben. Es stellt sich sohin ein Mehrerfordernis von K 43.600 heraus, welches zum größten Teile durch die von der Parzelle Kennelbach gewünschte Traceführung hervorgerufen wird. Wie bereits im Jahresberichte pro 1908 ausgeführt, wurde bei Aufstellung des Bauprogrammes und des Erfordernisses die Herstellung einer Zufahrt zur Langenerstraße von der in der Talniederung gelegenen Ortschaft Kennelbach zu der oberhalb an der Bergeslehne sich entlang ziehenden Hauptstraße: Bregenz—Langen—Reichsgrenze auf kürzestem Wege unter Annahme einer 7°/°igen Steigung in Aussicht genommen, wobei sich eine Straßenlänge von 1'2 km ergibt. Bei dieser Traceführung würde man, wenn nicht abnorme hohe Grundeinlösnngpreise gezahlt werden müssen, was allerdings int Gebiete von Kennelbach erfahrungsgemäß zu befürchten steht, mit dem gesetzlichen Betrage von K 49.400 das Auslangen finden können. Die Parzelle Kennelbach strebt jedoch zum Teile den Bau einer Parallclstraße zur Hauptstraße: Bregenz—Langen Grenze an, als welche sich dec I. Teil der 1805 m langen Strecke von Kennelbach dem Schülenbache entlang bis Unterau darstellt, und soll erst von da ab der 1080 m lange Aufstieg zur Hauptstraße erfolgen. Die erstere Strecke bezw. der Umbau der bereits bestehenden Talstraße ist mit K 50.000, der Umbau der letzteren Strecke mit K 43.000 veranschlagt. Ueber Ansuchen der Straßenbau-Kommission vom 9. Dezember 1908 beraumte der Landes­ ausschuß auf den 28. Dezember 1908 eine kommissionelle Verhandlung mit den in Betracht kommenden interessierten Gemeinden an, nämlich Rieden, Wolfurt und Langen, und mit der Gesellschaft des „Kohlenbergwerkes Wirtatobel" betreffs Sicherstellung der Erstellungs- und Erhaltungs-Konkurrenz. Bei dieser Verhandlung erklärten die Vertreter der Gemeinde Rieden, 32 %' und jene der Gemeinde Wolfurt 3 % des gesetzlich mit K 49.000 festgestellten Erfordernisses, und die Vertreter der Gemeinde Langen, 10 % der Mehrkosten nach Abzug des 65°/«igen Staats- und Landesbeitrages übernehmen zu wollen. Diese Erklärungen der Gemeindevertreter wurden abgegeben vorbehaltlich der Zustimmung der Gemeindeausschüsse. Der Vertreter des „Kohlenbergwerkes Wirtatobel" erklärte, seiner Gesellschaft den Antrag auf Subventionierung des Straßenbaues zu stellen. Ueber die Erhaltung der Straße soll in späterer Zeit verhandelt werden. Die Gemeindevertretung von Wolfurt erklärte sich mit der Aeußerung ihrer Vertreter einverstanden, von den anderen Gemeinden und von der Gesellschaft „Kohlenbergwerk Wirtatobel" ist bisher eine Mitteilung diesbezüglich nicht erfolgt. Bei dem vorgeschilderten Stande der Angelegenheit dürfte wohl auch im Jahre 1910 der Bau nicht in Angriff genommen werden. Für die Projektierung der gegenständlichen Straße in den Jahren 1907 und 1908 wurden zusammen verausgabt K 167'19. Weitere Kosten sind im Jahre 1909 nicht ausgelaufen. 39 tz. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. II. Session der 10. Periode 1910. Schluß. Wie bei den einzelnen Straßenzügen ausgewiesen, beziffern sich die für die Projektsaufnahme und für den Bau derselben seit Beginn der Aktion bis Ende des Jahres 1909 ausgelaufenen Kosten, wie folgt: 462.767'68 I. Montafonerstraße, I. Teil: Schruns—Parthenen . . . K II. Hinterbregenzerwaldstraße, I. Teil: Bezau—Schröcken . . „ 324.169'55 III. Straße: Bregenz - Langen—Reichsgrenze .... „ 403.116'15 IV. Flexenstraße........................................................................................ „ 304.135'23 V. Laternserstraße........................................................................................ „ 241.078'76 VI. Jagdbergstraße........................................................................................ „ 163.547'85 VII. Straße: Kennelbach zur Straße: Brenenz—Laugen—Reichsgrenze „ 167'19 Summe . K 1, 898.982 41 An dieser Kostensumme beteiligt sich: Der Staat mit ........ K 664.240'08 — 35'0% Das Land mit.................................................................................... 644.590'27 ---- 33'9°/° Die interessierten Gemeinden mit............................................ „ 590.152'06 — 31'1 °/° Die Länge der ausgebauten Straßenstreckcn beträgt 50'09 km; jene der im Baue befindlichen 5'11 km. Bei dem Baue aller im Gesetze vom 29. November 1899 vorgesehenen Straßenzüge treten gegenüber beii gesetzlichen Erfordernisziffern Ueberschreitungen auf, welche im Jahresberichte 1908 ausführlich begründet erscheinen, und wird resümierend aus den diesbezüglichen Ausführungen nach­ stehendes hervorgehoben: Beruhen die gesetzlichen Erfordernisziffern auf ganz generellen Erhebungen aus den 1897/8, wobei viele und große Terrainschwierigkeiten und andere Umstände übersehen wurden, die Dann später zur unvorhergesehenen Anlage von kostspieligen Objekten, wie Viadukte zur Ueberbrückung großer Tobel, Lawiueugalerieu, Steinschlagverbauuiigeu rc. führten; Ausgestaltung der Straßenanlage in einer den stets sich steigernden Verkehrsansprüchen entsprechenden Weise, und zwar hinsichtlich möglichst günstiger Steignngs- und Richtungsverhältniffe, Straßenbreite, Vermeidung von Konstruktionen von Holz und Eisen und Anwendung von kostspieligen Stein-, Beton- und Betoneisen-Konstruktionen, endlich enorme Steigerung der Arbeitslöhne und der Preise der Baumaterialien seit dem nahezu 13jährigen Zeitraum der Verfassung der generellen Kosten­ berechnung, die hinsichtlich der Arbeitslöhne mit 60"/» und jene der Baumaterialien mit 25 % angenommen werden sann. Wie sehr die Bauleitung stets bestrebt ist, in Allem große Sparsamkeit walten zu laffen, so muß dieselbe anderseits pflichtgemäß bedacht fein, Werke zu schaffen, welche auf absehbare Zeit modernen Verkehrsanfordernngen entsprechen und allen beteiligten Faktoren, Staat, Land und Gemeinden, volle Befriedigung bieten. Zum Nachweis der sparsamen Geschüftsgebarung sei angeführt, daß im Berichtsjahre die Regiekosten, nämlich die Gehalte und Reisegebühren der Fnnktionäre der Bauleitung, die Kosten für Schreib-, Zeichen- und der Meßrequisiten rc. sich auf K 9.483 09 stellen, wornach sich bei dem Kosten­ aufwande von K 229.864'46 — den Betrag von K 40.887'— als rückgezahlte Kapitalschnld der Jagdbergstraße nicht in Rechnung gezogen, für die Regiekosten nur ein Perzentsatz von 4'12% ergibt. Dem vorliegenden IX. Jahresberichte liegt bei, der Rechnungsabschluß des Baufoudes. Bregenz, am 14. Jänner 1910. Jlmer m. p. Landes-Oberingenie ur und Bauleiter. Druck von I. N. Teutsch in Bregenz. 40 6 A. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. II. Session der 10. Periode 1910. Beilage 6 A. Rechnungsabschluß des Baufondes pro 1909. K h Kassarest vom Jahre 1908 ............................................................................ Staatsbeitrag, ordentlicher............................................ . . . Staatsbeitrag, außerordentlicher a conto der Mehrkosten der Laternserstraße Landesbeitrag, ordentlicher ............................................................................ Landcsbeitrag, außerordentlicher a conto der Mehrkosten der Laternserstraße Beitrag der Gemeinden ....................................................................................... Zinscrträgnis der bei der Sparkasse der Stadt Bregenz angelegten disponiblen Gelder des Baufondes ....... 14.947 70 504 7.150 54.265 6.435 129.533 20 43 2.686 75 Summa der Einnahmen Summa der Ausgaben laut Kassabuch 285.522 270.751 12 46 Kassarest 14 770 66 Einnahmen laut Kassabuch: 74 Von den Auslagen per K 270.751’46 entfallen auf die einzelnen Straßenzüge nach den betreffenden Kassabüchern: Montafonerstraße I. Teil: Bludenz—Parlhenen mit Ausschluß der Slraßenstrecke: Gamprätz (Liendle)—Schruns . . . 127.254 27 II Hinterbregenzerwaldstraße I Teil: Bezau—Schröcken . . 47.833 72 Ill Straße: Bregenz—Langen Grenze...................................................... 154 61 IV. Flexenstraße...................................................................................... •.......... . 6.038 10 V. laternserstraße...................................................................... 48.583 76 VI Jagdbergstraße...................................................................... 40.887 I Zusammen 270.751 Bregenz, den 14. Jänner 1910. Jlmer m. p. Landcs-Oberingenieur und Bauleiter. Druck von I. N. Teutsch in Bregenz. 41 46