19090927_ltb00321909_Landesausschussbericht_Kostenbeitragsgesuch_Konkurrenzstrassenausschuss_Flexenstrasse

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Letzte Änderung 04.07.2021, 22:01
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp10,ltb0,lt1909,ltb1909
Dokumentdatum 2021-07-04
Erscheinungsdatum 2021-07-04
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Syntax Warning: Invalid number of shared object groups 32. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. I. Session der 10. Periode 1909. Beilage 33. Bericht des tandesausschusses über das Gesuch des Aonkurrenzausschusfes der Llexenstraße um einen tandesbeitrag zu den Rosten der Gin- und Offenhattung dieser Strafte. Hoher Landtag! Seit einer Reihe von Jahren hat der hohe Landtag den Gemeinden des Tamberges Unterstützungen gewährt, damit dieselben die ihi^en obliegende, schwere Last der Übernahme der jährlichen Ein- und Offenhaltungskosten der Flexenstraße in einer ihre finanziellen Kräfte nicht übersteigenden Weise zu tragen imstande sind. Für die Jahre 1898, 1899 und 1900 wurden der Gemeinde Lech, welche damals noch für sich allein das vollendete, erste Teilstück der Flexenstraße zu erhalten hatte, jährliche Subventionen bis zum Maximal betrage von K 600 gewährt, wobei sich die damaligen Erhaltungskosten auf rund K 1500—1800 bezifferten. Dieselbe Subvention wurde im Jahre 1902 der Gemeinde Lech neuerdings votiert. Im Jahre 1904 wurde sodann unter Intervention des Landesausschusses die Bildung der Erhaltungskonkurrenz der Flexenstraße vorgenommen, wonach die Gemeinden Klösterle und Warth je 25%, die Gemeinde Lech 50% zu zahlen hat. Mit dem weiteren Ausbaue der Straße erhöhten sich selbstverständlich auch die Kosten ihrer Erhaltung; im Jahre 1904 betrugen dieselben K 2160, im Jahre 1906 mit Vollendung der Strecke Lech-Warth bereits K 3100 und im Jahre 1907 rund K 5000. Mit Sitzungsbeschluß vom 30. März 1907 wurde infolgedessen dem Konkurrenzausschusse der Flexenstraße für die Jahre 1906 und 1907 je eine Subvention im erhöhten Ausmaße von K 1000'— bewilligt, welche Subvention für das Jahr 1908 auf K 1500'— erhöht wurde. Mittlerweile hat auch das k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten auf ein diesbezügliches durch den Landesausschuß befürwortetes Ansuchen des Konkurrenzausschusses, welches Ansuchen mit Zuschrift des Landesausschusses vom 20. Februar 1908, Zahl 695, der k. k. Regierung zur Würdigung übermittelt worden war, mit Erlaß vom 20. Oktober vorigen Jahres, Zl. 15.966, im Einvernehmen mit dem k. k. Finanzministerium zu den Erhaltungskosten dieser Straße einen Staalsbeitrag im Ausmaße von jährlich K 4500 — bewilligt. Wenn somit auch die k. k. Regierung in dankenswertester Weise durch die Gewährung des Staats­ beitrages einen größeren Teil der finanziellen Last der Erhaltungskosten von den Konkurrenzgcmeinden abgenommen hat, so verbleibt dennoch für dieselben noch eine sie ganz außerordentlich belastende restliche 155 33. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. I. Session der 10. Periode 1909. Erhaltungspflicht übrig. Der dem Landesausschusse unterm 21. Februar ds. Js. in Vorlage gebrachte Voranschlag für die Kosten der Ein- und Offenhaltung der nunmehr bis zur Landesgrenze vollendeten Strecke weist ein Erfordernis von rund K 15.000 auf, ein Betrag, welcher begründet ist in der Anlage mehrerer kostspieliger Lawinenverbauungen usw. In dem an den Landesausschuß gerichteten Gesuche des Konkurrenzausschusses wird hervorgehoben, daß die von den Konkurrenzgemeinden geleisteten Zuschüsse dieselben in ganz außerordentlicher Weise über ihre Kräfte belasten. Die Erhaltungskosten der Straße steigern sich mit jedem Jahre entsprechend der Steigerung des Verkehrs auch zur Winterzeit, seitdem nämlich der Skisport auf dem Gebiete des Flexenpasses einen ungeahnten Aufschwung genommen habe und daher auch im Winter für die klaglose Offenhaltung der Siraße möglichst Vorsorge getroffen werden müsse. Der Koukurrenzausschuß konstatiert endlich die Tatsache, daß bei der' durch den k. k. Bezirksingenieur im Juni ds. Js. vorgenommenen' Begehung der Siraße in ihrer ganzen Länge von 18^2 km dieser einen den Verhältnissen entsprechenden klaglosen Zustand konstatierte. Der Landesausschuß empfiehlt dem hohen Hause die möglichste Berücksichtigung des vorliegenden Gesuches. Nachdem nunmehr auch die Tiroler Strecke: Steeg — Landesgrenze vollendet ist und die ganze Strecke dem Verkehre übergeben werden kann, erlangt dieselbe eine weit über den Rahmen irgend einer anderen im Lande bestehenden Konkurrenzstraße hinausgehende Bedeutung, weil sie ein bisher für den Fremdenverkehr beinahe unbekanntes, viele Stunden langes Tal, wie das Lechtal, nunmehr dem Verkehre vollständig erschließt, ein Tal das wegen seines Gewerbefleißes und seiner Naturschönheiten in Hinkunft außerordentlich zahlreich besucht werde» wird und dessen Bewohner von nun an ihren Handel und Verkehr am Bahnhöfe in Langen abwickeln, also dorthin graviiieren werden. Ferner mündet das Lechtal nach Reutte aus und wird daher ein Gesamtverkehr zwischen der vorarlbergischen Station Langen und dem ganzen Gebiete von Reutte im Anschluffe an die Bahnlinien nach Kempten und Biessenhofen sich entwickeln. Gestützt auf diese Erwägungen stellt der Landesausschuß den Antrag: Der hohe Landtag wolle beschließen: „Dem Konkurrenzausschuffe der Flexenstraße wird für die Ein- und Offenhaltung dieser Straße pro 1909 eine Subvention von K 1500 aus dem Landesfonde bewilligt." Bregenz, am 27. September 1909. Aür den Landes« nsschuß: Adolf WHomöerg Referent. Druck vov I. N. Teutsch. Breaenz. 156