19091001_ltb00411909_Volkswirtschaftsausschussbericht_SelbständigerAntrag_Subventionierung_gewerblicheFortbildungsschulen

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Letzte Änderung 05.07.2021, 15:11
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp10,ltb0,lt1909,ltb1909
Dokumentdatum 2021-07-04
Erscheinungsdatum 2021-07-04
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Syntax Warning: Invalid number of shared object groups 41. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. L Session der 10, Periode 1909. Beilage 41. Bericht des volkswirtschaftlichen Ausschusses über den Antrag Cofer und Genossen, betreffend die Subventionierung der gewerblichen Fortbildungsschulen sowie die Gewährung von Stipendien für die Besucher von 6andwerkerschulen, Fachschulen und Meisterkursen. Hoher Landtag! In der Sitzung am 17. Sept. l. I haben die Abgeordneten Loser, Luger und Walter einen Antrag eingebracht, dahin gehend, die seinerzeit gefaßten Landtagsbeschlüsse betreffend die Subventionierung der gewerblichen Fortbildungsschulen, die Gewährung von Unterstützungen an Vorarlberger Besucher gewerblicher Lehranstalten und Meisterkurse seien auf die gegenwärtige Landtagsperiode auszudehnen. Dieser Antrag wurde dem volkswirtschaftlichen Ausschuß zur Beratung und Berichterstattung zugewiesen. Bei Behandlung dieses Gegenstandes im Ausschüsse wurde übereinstimmend hervorgehoben, daß die im Lande befindlichen gewerblichen Fortbildungsschulen im allgemeinen ihren Zweck erfüllen, manche davon neben sehr guter Frequenz recht anerkennenswerte Erfolge aufzuweisen haben. Es empfiehlt sich somit, diese dem gewerblichen Nachwuchs dienenden Fortbildungsschulen auch künftighin unter den gleichen Bedingungen und im gleichen Ausmaße zu subventionieren. Zur Unterstützung strebsamer und dürftiger Vorarlberger Fach- oder Staatsgewerbeschulen wurde dem Landesausschuß auf 19. September 1903 ein Betrag von jährlich K 600— für Verfügung gestellt. Dieser Betrag hat sich zufolge der vielen Gesuche, die erwiesen und konnten daher die Bewerber manchmal nur mit sehr Schüler an allgemeinen Handwerker-, Grund des Landtagsbeschlusses vom die Dauer der Landtagsperiode zur alljährlich einliefen, als unzulänglich minimalen Beträgen bedacht werden. Die Zahl dieser Bewerber dürfte sich aber künftighin hauptsächlich auch aus dem Grunde noch vermehren, weil mit Beginn des heurigen Schuljahres an der in Bregenz bestehenden Fachschule für gewerbliches Zeichnen nunmehr auch die fünfmonatlichen Winterkurse für Bauhandwerker eingeführt wurden und zwar nach dem gleichen Schulplane, wie sie seit Jahren an der Handwerkerschule in Imst abgehalten werden. 189 41. Beilage zu den ftcnogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. I. Session der 10. Periode 1909. Es ist mithin erfreulicherweise den jungen Leuten Gelegenheit geboten, sich im Lande selbst fachlich auszubilden, was aber zur Folge haben wird, daß sich die Zahl der Handwerkerschüler vermehren dürfte. Der volkswirtschaftliche Ausschuß beantragt daher, diese Unterstützungsbeiträge von 600 auf 1000 K zu erhöhen und sollen, was speziell die Handwerkerschüler betrifft, im Interesse der Förderung der im Lande befindlichen Fachschule nur jene Bewerber unterstützt werden, die die Kurse an der Fachschule in Bregenz besuchen. Was endlich die Stipendien für Besucher von Meisterkursen anbelangt, so ist der volkswirtschaftliche Ausschuß der Ansicht, es sollen solche Stipendien für die Dauer der gegenwärtigen Landtagsperiode im Betrage von K 100 bis 200 wieder geschaffen werden. Es sind unter diesen Kursen zunächst die am gewerbetechnologischen Museum in Wien staltfindenden 6 bis 10-wöchentlichen Kurse zu verstehen, die für angehende junge Meister, aber auch für solche, die ein Gewerbe bereits selbständig ausüben, von wesentlichem Nutzen sind. Bei Behandlung dieses Gegenstandes wurde im volkswirtschaftlichen Ausschüsse auch die Anregung gemacht, es sollen für junge dürftige und talentierte Vorarlberger, die sich dem Künstlerberufe zuwenden und behufs entsprechender Ausbildung als Bildhauer, Maler oder Architekten eine Kunstakademie oder eine Kunstgewerbeschule besuchen, gleichfalls Stipendien geschaffen werden, — welche Stipendien im Hinblicke darauf, daß die Besucher der Kunstakademien und Kunstgewerbeschulen nahezu das ganze Jahr dem Studium obliegen müssen, bis zu K 400 festzusetzen wären. Auf Grund des Vorangeführten stellt der volkswirtschaftliche Ausschuß die A n t r ä g e: Der hohe Landtag wolle beschließen: „1. Der Landesausschuß wird für die Dauer der Landtagsperiode ermächtigt, den im Lande bestehenden, vom Staate und der Handels- und Gewerbekanimer subventionierten gewerblichen Fortbildungsschulen, auf deren Ansuchen und unter der Bedingung, daß dieselben den Lehr­ und Stundenplan, das Präliminar und Schülerverzeichnis, den Jahresbericht, einen Ausweis über den Schulbesuch im abgelaufenen Schuljahre, ferner eine Abschrift der Sitzungsprotokolle des Schulausschusses sowie eine Bestätigung des zuständigen Pfarramtes, daß durch die Stundeneinteilung die Schüler im Besuche des sonntäglichen Hauptgottesdienstes nicht behindert sind, vorlegen, eine jährliche Subvention von K 200 bis 500 aus Landesmitteln zu gewähren. 2. Der Landesausschuß wird für die Dauer der Landtagsperiode ermächtigt, Vorarlberger Besuchern der fünfmonatlichen Winterkurse für Bauhandwerker an der Fachschule in Bregenz sowie Besuchern auswärtiger Fach- und Staatsgewerbeschulen Unterstützungen im Gesamtbeträge von jährlich K 1000'— aus Landesmitteln zu gewähren. 3. Der Landesausschuß wird für die Dauer der Landtagsperiode ermächtigt, Vorarlberger Besuchern gewerblicher Meisterkurse Stipendien von K 100'— bis 200'—, ferner Vorarlberger Besuchern von Kunstakademien oder Kunstgewerbeschulen Stipendien bis zu K 400'— aus Landes­ mitteln zu bewilligen." Bregenz, am 1. Oktober 1909. Jodok Fink, Franz Loser, Obmann. Berichterstatter. Druck von I. 3te Teutsch, Bregenz. 190