19090924_ltb00241909_Petitionsausschussbericht_Subventionsgesuch_Gewerbegenossenschaftsverband

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Letzte Änderung 04.07.2021, 22:01
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp10,ltb0,lt1909,ltb1909
Dokumentdatum 2021-07-04
Erscheinungsdatum 2021-07-04
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Syntax Warning: Invalid number of shared object groups 24. Beilage zu ben stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. I. Session der 10. Periode 1909. Beilage 24. Bericht des j)etitionsausschusses über das Gesuch des Verbandes von Gewerbegenossen­ schaften Vorarlbergs um Gewährung einer Subvention. Hoher Landtag! Der Verband von Gewerbegenossenschaften Vorarlbergs hat sich auch in diesem Jahre mittelst Gesuch an den hohen Landtag gewendet um Gewährung einer Subvention zur teilweisen Deckung seiner Auslagen. Dem Verbände gehören 35 Genossenschaften mit fast 3000 Mitgliedern an. Zweck und Aufgabe des Verbandes ist es hauptsächlich, die ihm angehörigen Genossenschaften in der Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben zu unterstützen und für entsprechende Ausbildung des Nachwuchses im Handwerk zu sorgen. Nach jahrelangen Bemühungen des Verbandes ist es endlich gelungen, daß am 1. Nov. d. I. ein fünfmonatlicher Winterkurs für Bauhandwerker in Bregenz eröffnet wird. Dieser Kurs hat den Zweck, in 2 Wintersemestern von fünfmonatlicher Dauer jungen Bau­ handwerkern jene Kenntitisse und Fertigkeiten zu vermitteln, welche geeignet sind, eine erhöhte Arbeits- und Erwerbsfähigkeit in ihrem Gewerbe zu sichern, beziehungsweise die Gehilfeit des Mauren, Zimmerund Steinmetzgewerbes zur Ablegung der bezüglichen Meisterprüfung zu befähigen. Bisher mußten die oben genannten Bauhandwerker aus Vorarlberg Schulen in Tirol, Salzburg und im Auslande aufsuchen, um den vom Gesetze vorgeschriebenen Prüfungen entsprechen zu können. Ebenso hat sich der Verband um das Zustandekommen der 3 Monate dauernden Fachkurse für Gipser und Stukkateure in St. Gallenkirch besondere Verdienste erworben. Der I. Kurs wurde vom 1. Dezember 1908 bis 1. März 1909 abgehalten. Besucht wurde dieser Kurs von 30 Schülern; der Erfolg war ein vorzüglicher; gekostet hat der Kurs K 2000’—, welche vom Gewerbeförderungsdienst geleistet wurden. Der zweite Kurs ist wieder gesichert, beginnt am 1. Dezember 1909 und dauert bis 1. März 1910. Ebenso wurden über Anregung des Verbandes und unter finanzieller Mithilfe im letzten Jahre Buchhaltungskurse für Gewerbetreibende abgehalten, welche sehr befriedigende Resultate ergaben. 139 24. Beilage zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. I. Session der 10. Periode 1909. Die Bildung von Fachgenossenschaften ist heute an der Tagesordnung und bereitet für die Verbandsleitung große Arbeiten und finanzielle Auslagen. Das Gewerbegesetz vom 7. Februar 1907 schreibt unter anderem auch vor, daß jede Genossenschaft verpflichtet ist, eine Arbeitvermittlungsstelle für ihre Mitglieder zu errichten. Die Genossenschaft wird aber dieser Verpflichtung enthoben, infoferne sie einem Verbände angehört, welcher ein solches Vermittlungsinstitut unterhält. Der Verband hat für die ihm angehörigen Genossenschaften und deren Mitglieder 2 solche Vermittlungsinstitute, das eine in Bregenz, das andere in Feldkirch errichtet. Die Vermittlungen sind unentgeltlich sowohl für Arbeiter als Arbeitgeber. Die noch fernstehenden sowohl Kollektiv- als Fachgenossenschaften sollten sich diesem Verbände anschließen, um damit der Verpflichtung enthoben zu sein, selbst solche Arbeitsvermittlungsstellen für ihre Mitglieder zu errichten. Die bedeutende Vermehrung der Arbeiten machten die Bestellung eines Verbandssekretärs not­ wendig, was naturgemäß auch bedeutend größere Auslagen erfordert. In Rücksicht auf die Gemeinnützigkeit und die das Wohl des Handwerkerstandes fördernde Bestrebung des Verbandes stellt der Petitionsausschuß den Antrag: Der hohe Landtag wolle beschließen: „Dem Verbände von Gewerbegenossenschaften in Vorarlberg wird für Jahr 1909 eine Subvention im Betrage von K 800 aus Landesmitteln bewilligt." Bregenz^ am 24. September 1909. Dekan Mayer, Stefan Walter, Berichterstatter. Obmann. Drr^ck t>nn I N. Teutsch, Breqenz. 140 das