19080928_ltb00461908_Volkswirtschaftsausschussbericht_Subventionsgesuch_Gewerbegenossenschaftsverband

Dateigröße 110.52 KB
Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 04.07.2021, 21:59
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp09,ltb0,lt1908,ltb1908
Dokumentdatum 2021-07-04
Erscheinungsdatum 2021-07-04
Unterausschüsse
Kommissionen/Kuratorien
Verbände/Konkurrenzen
Verträge
Publikationen Landtag-Ausschussbericht
Aktenplan
Anhänge
Inhalt des Dokuments

46 der Beilagen zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. V. Session der 9. Periode 1908. Beilage 46. Bericht des volkswirtschaftlichen Ausschusses über das Gesuch des Verbandes der Gewerbegenossenschaften Vorarlbergs um Gewährung einer Subvention. Hoher Lanötag! Der Verband von Gewerbegenossenschaften Vorarlbergs überniittelt wie alljährlich auch heuer ein Gesuch an den Landtag um Gewährung einer Subvention aus Landesmitteln, da es ihm nicht möglich ist, die stetig steigenden Ausgaben aus den eigenen Einnahmen zu decken. Dem Verbände, der sich über ganz Vorarlberg erstreckt, gehören dermalen 34 Genossenschaften mit zusammen zirka 2500 Mitgliedern an. Zweck und Aufgabe des Verbandes ist es hauptsächlich, die ihm angehörenden Genossenschaften in der Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben zu unterstützen nnv für entsprechende Ausbildung des ge­ werblichen Nachwuchses zu sorgen. Wiederholt wurden über Anregung der Verbandsleitung Lehrlingsarbeitenausstellungen arrangiert und Vuchsührungsk rse für Gewerbetreibende abgehalten, die sämtliche sehr befriedigende Erfolge auszuweisen hatten. Ebenso hat sich die Verbandsleitung seit Jahren bemüht, die Kollektivgenossenschaften, die zufolge ihrer Zusammensetzung eine nennenswerte ersprießliche Tätigkeit selten auszuweisen vermögen, in Fachgenossenschaften, wenn auch mit größerem Sprengel umzuwandeln, was wenigstens zu einem Teile gelang. Zufolge des neuen Gewerbegesetzes vom 5. Februar 1907 sind nun auch die Agenden der Genossenschaften und somit auch jene der Verbände wesentlich größere geworden. So sind z. B. die einzelnen Genossenschaften verpflichtet, Arbeitsvermittlungsstellen zu schaffen, sind aber dieser Verpflichtung enthoben, wenn sie einem Verbände angehören, der ein solches Institut geschaffen hat. Der Gewcrbegenossenschastsverband hat dann auch die Errichtung einer solchen Arbeitsvermittlnngsstelle in die Wege geleitet und sind die bezüglichen Satzungen schon vor geraumer Zeit der Behörde unterbreitet worden. Mit der Durchführung der im neuen Gewerbegesetz vorgesehenen Gesellenprüfungen (Zusammen­ setzung der Prüfungskommissionen rc.) hat sich der Verband gleichfalls in eingehender Weise befaßt. Die bedeutende Vermehrung der Arbeiten machten die Bestellung eines Verbandssckretärs not­ wendig, was naturgemäß auch bedeutend größere Ausgaben erfordert, die der Verband, obwohl laut Beschluß der letzten Generalversammlung die Mitgliedsbeiträge wesentlich erhöht wurden, aus eigenen Mitteln nicht zu bestreiten vermag. Bisher wurde dem Verbände in der Regel eine Subvention von K 400 bewilligt. 337 46 der Beilagen zu den stenogr. Berichten des Vorarlberger Landtages. V. Session der 9. Periode 1908. Der volkswirtschaftliche Ausschuß war indessen unter Berücksichtigung des Voraugeführten der Ansicht, daß eine Erhöhung der Subvention von K 400 - auf K 800 — gerechtfertigt erscheine und stellt derselbe somit den Antrag: Der hohe Landtag wolle beschließen: „Dem Verbände von Gewerbegenossenschaften Vorarlbergs wird für das Jahr 1908 eine Subvention von K 800 aus Landesmitteln bewilligt." Bregenz, den 28. September 1908. Jodok Fink, Obmann. Franz Loser, Berichterstatter. . nid von I, l)t Leutsü, , Bregenz. 338