19030918_ltb00351902_Brückenbau_Bregenzerach_Rieden_Hard

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Letzte Änderung 05.07.2021, 17:24
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp09,ltb0,lt1902,ltb1902
Dokumentdatum 2021-07-04
Erscheinungsdatum 2021-07-04
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Inhalt des Dokuments

XXXV. der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Borarlberger Landtages. I. Session der 9. Periode 1903. Beilage XXXV. Bericht des volkswirtschaftlichen Ausschusses über das Gesuch der Gemeinden Rieden und L)ard, betreffend die Gewährung eines Landesbeitrages zum projektierten Bau einer Brücke über die Bregenzerach. HoKee Lanötag! In dem Gesuche der Gemeinden Rieden und Hard wird darauf hingewiesen, daß schon seit Jahren in den betreffenden Gemeinden, dann in der Stadt Bregenz, sowie in den Gemeinden des untern Rheintales der Wunsch nach einer kürzeren Verbiitdung und der Schaffung eines den heutigen Verhältnissen entsprechenden Verkehrsweges dem vorarlbergischen Seegebiete entlang zum Ausdrucke ge­ bracht worden sei, welchem Wunsche dadurch am besten entsprochen werden könnte, wenn zwischen den Orten Vorkloster und Hard eine Überbrückung der Bregenzerach erfolgen und die genannten Ortschaften in möglichst gerader Richtung verbinden würde. Die Herstellung einer Brücke an der bezeichneten Stelle sei um so notwendiger, als der große Geschäftsverkehr der Ortschaften des untern Rheintales jetzt einzig und allein auf der alten, schmalen Holzfachwerkbrücke Rieden-Lauterach bewerkstelligt werden müsse. Die Gemeindevertretungen von Rieden und Hard haben in der Erkenntnis der Notwendigkeit des Baues der bezeichneten Brücke in der Sitzung vom 16. beziehungsweise 20. April 1903 beschlossen, an den Landes-Ausschuß das Ersuchen um Bildung einer Baukonkurrenz für dieselbe zu richten. In dem Gesuche wird von einem Projekte zu einer Brücke in armiertem Beton gesprochen, das Projekt selbst liegt aber dem Gesuche nicht bei. Die Bitte der beiden Gemeinden geht schließlich dahin, daß der Landtag zur Tilgung der aufzunehmenden Bauschuld von 160.000 K durch 21 Jahre hin­ durch eine jährliche Subvention von 2000 K, sonach im Ganzen eine Subvention von 42.000 K gewähre. Der Landes-Ausschuß hat zwar die Verhandlungeit zur Bildung einer Baukonkurrenz für die Brücke eingeleitet, dieselben sind aber noch zu keinerlei Abschluß gelangt, sondern beschränkten sich haupt­ sächlich auf Einholung der Äußerungen der in Betracht kommenden Gemeinden. Der Stadtrat Bregenz hat erklärt, er sei bereit, an den Verhandlungen über die Konkurrenz­ bildung teilzunehmen, um dann auf Grund der aus denselben zu schöpfenden Information zur Frage des Konkurrenzbeitrittes selbst Stellung zu nehmen. 201 XXXV. der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Vororlberger Landtages. I. Session der 9. Periode 1903. Die Gemeinde Gaißau spricht die Geneigtheit aus, einen einmaligen Beitrag von 200 K zu leisten; die Gemeindevorstehungen von Fußach und Höchst erklären sich bereit, bei den bezüglichen Gemeindevertretungen einen einmaligen Beitrag zu beantragen. Die Gemeindevorstehungen von Lustenau, Lochau, Hörbranz und Hohenweiler endlich lehnen die Teilnahme an der Konkurrenz ab. Wenn nun auch zweifellos die Erbauung der projektierten Brücke eine wesentliche Besserung des Verkehrs in einer Anzahl Gemeinden herbeiführen würde und daher das projektierte Unternehmen beziehungsweise die auf dessen Ausführung gerichteten Bestrebungen der Gemeinden Rieden und Hard sicher der Unterstützung des Landes in einem bescheidenen, den Verhältnissen entsprechenden Ausmaße würdig erscheint, beziehungsweise erscheinen, so kann im dermaligen Stadium der Angelegenheit doch nicht mit genügender Sicherheit beurteilt werden, in welchem Ausmaße die Beihilfe des Landes er­ folgen solle. Es wird vorerst eine Überprüfung des Projektes und Kostenvoranschlages vorzunehmen und die wasserrechtliche Verhandlung durchzuführen sein. Vor allem muß aber, sei es durch Vereinbarung der Gemeinden, sei es durch einen rechtskräftigen Landes-Ausschußbeschluß die Baukonkurrenz für die Brücke festgesetzt werden. Bei Bemessung des Landesbeitrages wird der Umstand, ob die Konkurrenz eine ausgedehnte oder eine auf einen kleinen Kreis beschränkte sei, einen wesentlichen Einfluß ausüben. Die Vorarbeiten für den projektierten Brückenbau sind sonach nicht soweit gediehen, um jetzt schon in eine meritorische Erledigung des Gesuches der Gemeinden Rieden und Hard eintreten zu können. Es wird vorerst Sache der beteiligten Gemeinden, beziehungsweise des Landes-Ausschusses sein, die noch nötigen Verhandlungen und Vorarbeiten zum Abschlüsse zu bringen. Der volkswirtschaftliche Ausschuß stellt sonach den Antrag: Der hohe Landtag wolle beschließen: „Das Gesuch der Gemeinden Rieden und Hard betreffend die Gewährung eines Landesbeitrages zum projektierten Bau einer Brücke über die Bregenzerach wird dem LandesAusschuffe mit dem Auftrage zugewiesen, dasselbe nach erfolgtet Überprüfung des Pro­ jektes , Durchführung des wafferrechtlichen Verfahrens und rechtsgiltiger Festsetzung der Baukonkurrenz in Verhandlung zu ziehen und hinsichtlich eventueller Subventionierung des Unternehmens seitens des Landes dem Landtage in einer spätern Session Bericht zu erstatten." Wregenz, am 18. September 1903. Johann Köhler, Mart. Thurnher, Obmann. Berichterstatter. Druck von I. N. Teutsch, Bregenz. 202