18961105_ltb00051897_Landesausschussbericht_Subventionsgesuch_Schröcken_Fahrwegneuherstellung_nach_Schoppernau

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Letzte Änderung 02.07.2021, 10:44
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp08,ltb0,lt1897,ltb1897
Dokumentdatum 2021-07-02
Erscheinungsdatum 2021-07-02
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Inhalt des Dokuments

V. der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtages. I. Session, 8. Periode 1897. Beilage V. Wevichl des Landes-Ausschusses über das Gesuch der Geineinde schröcken um eine Subvention zur Deckung der Rosten für Neuherstellung des Fahrweges nach Schoppernau. Hoher Landtag! Die Gemeindevorstehung Schröcken hat unterm 30. August d. I. an den Landesausschuss ein Gesuch eingereicht um Bewilligung einer Subvention von fl. 300.— zur theilweisen Deckung der bei Nenanlagc eines Weges nach Schoppernau ausgelaufenen Baukosten. Zur Begründung dieses ihres Ansuchens führt die Gemeindevorstehung an, dass im verflossenen Herbste und Winter durch den Absturz einer Felsmasse und die Anschwemmung von Schutt und Erde in die Aache diese derart gestaucht wurde, dass sie den in der Nähe des Flussbeetes eine längere Strecke lang laufenden alten Weg weggerissen habe, wodurch die Neuanlage eines Weges in der Länge von 300 Meter nothwendig fiel. Derselbe wurde jedoch nicht mehr an der alten Stelle reconstruirt, sondern so hoch angelegt, dass nunmehr seitens der Aach eine Ueberfluthung nicht mehr zu fürchten sei. Der Weg sei ferner so angelegt, dass er sich, falls es einmal zum Bail einer Straße nach Schoppernau kommen sollte, in die Drace einfügen ließe und nur entsprechend verbreitert werden müßte. Die Kosten der Anlage, der 2maligen Beschotterung lind der Ausführung einer Stützmauer von 70 Meter Länge beziffern sich inclusive Grundablösung auf rund fl. 500.— Die Gemeindevorstehung sucht ituti die Hilfe des Landes an, da die arme noch dazu durch das Missjahr des heurigen Sommers, in welchem viel verdorbenes Heu gemacht wurde und die Bergmähder nur schwer eingeheimst werden konnten, heimgesuchte Gemeinde die 'Mittel aus eigenem und ohne fremde Hilfe nicht aufzubringen im Stande wäre, um so mehr, als Schröcken für 3 Wege, die Verbindungen mit Lech, Hochkrummbach lind Schoppernau allein aufzukommen habe. Bei einer Gesammtsteuerleistung von fl. 422.— an directen Steuern, habe die Gemeinde für Deckung ihrer Erfordernisse 137% Zu­ schläge einzuheben nnd müsste dieselben zur Bezahlung der Wegbaukosten auf den für die armen Bewohner fast unerschwinglichen Procentsatz von 255'5, also um ein Mehr von 118'5 % steigen. Das seitens des Landesculturingenieurs abgegebene fachmännische Gutachten bestätigt die Angabe der Gemeindevorstehung betreffend die Höhe der Kostensumme und bemerkt, dass der Weg im Allgemeinen 19 V. der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtages. I. Session, 8. Periode 1897. in entsprechender Weise angelegt wurde, dass aber die nochmalige Beschotterung nothwendig erscheine. Der Landesausschuss konnte dem an ihn gerichteten Gesuche nicht entsprechen, da er nach der Landes­ ordnung einen st. 200.— übersteigenden Betrag aus Landesmitteln zu votiren nicht eompetent ist. Er empfiehlt aber dem h. Landtage, dem er die Erledigung der Eingabe in der Sitzung vom 5. November abzutreten beschlossen hat, aus den oben angegebenen Gründen und in Berücksichtigungsdes Umstandes, dass die arme Berggemeinde Schröcken in ihren Bestrebungen, eine bessere Verbindung mit der Nach­ bargemeinde Schoppernau herzustellen, seitens des Landes kräftigst unterstützt werden soll, H dem Gesuche zu willfahren und stellt demzufolge den Antrag Der hohe Santag wolle beschließen: „Der Gemeinde Schröcken wird zur theilweiseu Deckung der beim Wegbau nach Schoppernau erlaufenen Kosten eine Subvention von st. 300.— aus dem Landesfonde bewilliget." Bregenz, 5. November 1896. Adolf Rhomberg, Referent. Druck von I. N. Teutsch, Bregenz. 20