18980119_ltb00301898_Finanzausschussbericht_Unterstützungsgesuche

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Letzte Änderung 02.07.2021, 09:14
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,lt08,ltb0,lt1898,ltb1898,subventionsgesuche
Dokumentdatum 2021-07-02
Erscheinungsdatum 2021-07-02
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Inhalt des Dokuments

XXX. der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtages. II. Session, 8. Periode 1898. Beilage XXX. WorieHt des Finanzausschusses über verschiedene, ihm vom h. Landtage zugewiesene Gesuche um Unterstützungen. Hoher Landtag! Wie in früheren Jahren, so sind auch in dieser Session von verschiedeneil Vereinen Personen Gesuche um Unterstützungen an den h. Landtag eingebracht worden, >vie folgt: und 1. Vom Vorarlberger Untcrstützuitgsvcrcine in Innsbruck. Dieser Verein, ivelcher sein Ansuchen alle Jahre erneuert, unterstützt ausschließlich Vorarlberger, zum größten Theile Studierende, damr auch arme Witwen und solche, welche die Klinik besuchen, und ist der Finanzausschuss geneigt, für denselben eine Subvention wie in den Vorjahren dem h. Landtage in Antrag zu bringen. 2. Von der Vorarlberger Wohlthätigkeitsgesellschaft in Innsbruck. Dieser Verein hat in den verflossenen zivei Sessionen kein Ansuchen um Unterstützung ein­ gebracht und erscheint es daher für vollständig gerechtfertiget, wenn demselben eine elivas größere Subvention ausgefolgt wird, als dies beim ersteren Vereine der Fall ist. Der Zweck, welchen dieser Verein verfolgt, ist ähnlich wie den erstgenannten nur mit der Ausnahme, dass sich derselbe etwas mehr mit armen Besuchern der Klinik befasst. 179 Beilage XXX. XXX. der Beilagen an den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtages. 3. Vom Vereine mensa academica in Wien. Dieser Verein erneuert sein Gesuch bei allen Sessionen. Was den Zweck anbelangt, stellt sich derselbe zur Aufgabe, armen Studenten für freie Kost zu sorgen, und entfaltet derselbe eine nicht unbedeutende Thätigkeit, indem der Verein im Studienjahre 1896/97 im Durchschnitte täglich 556 Mittagsportionen an arme Studenten verabreichte, und dürfte es daher angezeigt sein, diesem Vereine eine Unterstützung wie im Vorjahre zukomnien zu lassen. 4. Bom kath. Schulvereine für Österreich in Wien. Dieser Verein entwickelt eine große Thätigkeit auf Bem Schulgebiete und hat sich seit Jahren Sympathie des Vorarlberger Landtages erfreut und soll demselben auch eine Unterstützung wie in. Vorjahren zutheil werden, was um so leichter zuerkannt werden kann, weil der größte Theil, ja noch mehr als die Subvention ausmacht, zu Schulzwecken nach Vorarlberg wieder zurückgekommen der den ost ist. 5. Bom Vereine kranker Studierender in Wien. Dieser Verein, welcher sein Gesuch ebenfalls jährlich erneuert, entwickelt eine ziemliche Thätigkeit in Befolgung seines Zweckes, und liegt dermalen kein Grund vor, den Verein abzuweisen, sondern es empfiehlt sich, demselben die gleiche Unterstützung wie bisher ausfolgen zu lassen. 6. Bom Asylvercine der Wiener Universität. Dieser Verein hat eine große Thätigkeit in Fürsorge für Unterkunft armer Studenten und Besorgung von billiger Ausspeisung, und wird demselben wie in den Vorjahren die gewöhnliche Unter­ stützung zu verabfolgen sein. 1. Vom Aushilfslehrer Joh. Christa» Bischof in Buchboden. Der Aushilfslehrer Bischof sucht um eine jährliche Unterstützung aus Landesmitteln an. Derselbe hat, ohne pensionsfähig zu sein, sich durch ca. 40 Jahre der Schule gewidmet und ist nebenbei noch gebrechlich und befindet sich materiell in ungünstigen Verhältnissen, und wäre daher einer Unterstützung bedürftig und würdig. Bei dem Umstande aber, dass der Landesfond von solchen Unterstützungen nicht in Anspruch genommen werden kann, ist der Finanzausschuss nicht in der Lage, dem hohen Landtage eine Unter­ stützung an den Aushilfslehrer Bischof in Antrag zu bringen, und sollte daher darauf gesehen werden, dass der Gesuchsteller vermöge seiner Dürftig- und Würdigkeit ans einem anderen Fonde, vielleicht ans dem Normalschulfonde eine angemessene Unterstützung erhalte, und wird es daher angezeigt sein, das Gesuch des Joh. Christian Bischof dem Landesausschusse zum weitern Vorgehen abzutreten. 8. Vom Vereine zur Fürsorge von Blinden in Wien. Dieser Verein hat sich zur Aufgabe gestellt, Blinden, welche im k. k. Blindeninstitute in Wien eine Ausbildung erlangt oder eine Arbeit erlernt haben, für eine Existenz zn sorgen und zwar in der Weise, dass sie das Erlernte praktisch ausüben und sich auf diese Art selbst erhalten können. Nach den Vereinssatzungen können aber vom genannten Vereine nur solche unterstützt werden, welche in Wien selbst oder in "Niederösterreich ihren Wohnsitz haben. Da nun dieser Verein mit der vorangeführten Bestimmung für Vorarlberg oder deren Angehörige beinahe oder ganz wertlos erscheint, glaubt der Finanzausschuss, eine Berücksichtigung des Gesuches nicht beantragen zu sollen. 180 Beilage XXX. II. Session der 8. Periode 1898. Der Finanzausschuss erhebt daher folgende Anträge: Der hohe Landtag wolle beschließen: 1. a) b) c) d) e) f) Dem Vorarlberger Unterstützungsvereine in Innsbruck wird eilt Betrag von der Vorarlberger Wohlthätigkeitsgesellschaft in Jnnnsbruck ein solcher von dem Vereine mensa ademica in Wien ein Betrag von dem katholischen Schulvereine für Österreich in Wien einBetrag von dem Vereine krankerStudierender in Wien ein Betrag von dem Asylvereine der Wiener Universität ein Betrag von aus dem Landesfonde ansgefolgt. 30 50 30 100 20 30 fl. „ „ „ „ „ 2. Das Gesuch des Aushilfslehrer Joh. Christian Bischof in Buchboden wird dem Landesaus­ schusse zum weitern Vorgehen im befürwortenden Sinne abgetreten. 3. Auf das Gesuch des Vereines zur Fürsorge von Blinden in Wien wird nicht eingegangen. Bregenz, den 19. Jänner 1898. I. Scheidbach, I. Nägele, Obmannstellvertreter. Berichterstatter. Druck von I. N. Teutsch, Bregenz. 181