18971117_ltb00071898_Landesausschussbericht_Vollendung_Strasse_Au_Damüls

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Letzte Änderung 02.07.2021, 09:12
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,lt08,ltb0,lt1897,ltb1897
Dokumentdatum 2021-07-02
Erscheinungsdatum 2021-07-02
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VH. der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtages. II. Session, 8, Periode 1898. Beilage VII. MevieHt des Landes-Ausschusses über- die Angelegenheit der Vollendung der Straße Au—Damüls. Hoher Landtag! In seiner XIV. Sitzung vom 26. Februar 1897 hat der h. Landtag in Sachen der Petition der Gemeinde Damüls um Subventionierung des Wegbaues von Au nach Damüls nachstehende Be­ schlüsse gefasst. „1. Der Landes-Ausschuss wird beauftragt, nach Aufnahme eines generellen Projectes über die oberste Theilstrecke der Au—Damülser Straße durch den LandesculturJngenieur mit der k. k. Regierung wegen Erwirkung eines entsprechenden Staats­ beitrages zum Baue des oberen Theiles genannter Straße („vom Brünnele bis zur Kirche") in Unterhandlung zu treten, wobei der Landes-Ausschuss ermächtiget wird, zu diesem Zwecke einen der Höhe des Staatsbeitrages gleichkommendeu Landesbeitrag in Aussicht zu stellen. 2. Der Landes-Ausschuss wird beauftragt, mit allem Nachdrucke auf die Gemeinde Au einzuwirken, dass sie die vor zwei Jahren erbaute mittlere Strecke der Au—Damülser Straße in ordentlichen Stand setze und den Bau des unteren Theiles der Straße durch die Parcelle Argenfall bis zum „Lederlis-Tobel" nach Anleitung des Landescultur-Jngenieur ausführe." 31 Beilage VII. VII. der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtages. In Ausführung des Beschlusses sub 1 richtete der Landesausschuss gemäß Sitzungsbeschluss vom 3. Juli unter dem gleichen Datum Z. 1884 eine Eingabe an das h. k. k. Ministerium des Innern, worin unter Vorlage des seitens des Landescultur-Jngenieurs verfassten technischen Berichtes, des Detailprojectes sammt Kostenvoranschlages für die Wegstrecke „Brünnele bis zu den 3 Häusern", sowie des generellen Projectes und Kostenvoranschlages für die Strecke „3 Häuser bis' zur Kirche" und endlich der protokollarischen Erklärung des Gemeinde-Ausschusses von Damüls, wornach derselbe alle durch Staats- und Landesmittel nicht gedeckten Baukosten für die ganze Strecke vom „Brünnele" bis zur Kirche, sowie die künftige Erhaltung der Straße auf das Gemeindebudget zu übernehmen sich verpflichtet, die hohe Regierung unter Darlegung der finanziellen Verhältnisse der armen Berggemeinde und der dringenden Nothwendigkeit, dieselbe mit dem Bregenzerwalde durch eine Fahrstraße zu verbinden um Gewährung einer ergiebigen Staatsunterstützung angeht, indem der Landes-Ausschuss insbesondere darauf hinweist, dass die projcctierte Straße auch ein wesentliches Förderungsmittel zur Hebung des Verkehres von und nach zwei so bedeutsamen und jeden Freund der Natur anlockenden Thälern, wie das Walserund Laternserthal und damit ein Mittel zur Anbahnung eines Wohlstandes in Gegenden bilden wird, deren Beivohner dermalen in weltverschlossener Einsamkeit nur noch eine Existenz fristen, die bei Fort­ dauer dieser Abgeschlossenheit in absehbarer Zeit sich nicht mehr halten ließe und die Bewohner zum Verlassen ihres Heims zwingen müsste. Zufolge Note der k. k. Statthalterei vom 5. Novbr. Z. 36998 wurde dem Landes-Ausschusse die Mittheilung, dass das h. k. k. Ministerium des Innern mit Erlass vom 27. Oct. Z. 30545 eröffnet habe, dass die h. Regierung geneigt sei, den Ausbau der Straße Au—Damüls, vorbehaltlich der ver­ fassungsmäßigen Genehmigung des Reichsrathes, durch Gewährung einer Staatssubvention im Ausmaße von ‘la der für den Bau der Theilstrecke vom „Brünnele" im Argenwalde bis zur Kirche in Damüls, mit fl. 19.800 veranschlagten Kosten d. i. im Betrage von sl. 6600 zu fördern und diesen Betrag in das außerordentliche Straßenbau-Präliminare pro 1899 einzustellen. Der h. Landtag hat bereits bei seiner Beschlussfassung vom 26. Februar 1897 den Landes­ Ausschuss beauftragt und ermächtiget, bei den bezüglichen Verhandlungen mit der k. k. Regierung einen der Höhe des Staatsbeitrages gleichkommenden Landesbeitrag in Aussicht zu stellen. Nun, nach der Gewährung einer, 1/8 der Kosten ausmachenden Staatssubvention erscheint die Inangriffnahme und Vollendung des für die Gemeinde Damüls so wichtigen Wegbaues gesichert, wenn auch eine gleich hohe Landessubvention derselben zu Theil wird, und empfiehlt der Landes-Ausschuss dem h. Landtage die Annahme derselben und zwar in der Höhe eines weiteren Drittels im Betrage von fl. 6600'— wärmstens. Damit aber die nun schon so viele Jahre in Verhandlung stehende von der Gemeinde Damüls unter großen Opfern bereits zu einem Theile, nämlich in der Strecke Lederlis-Tobel bis zum „Brünnele" vollendete Straße in ihrem weiteren Ausbau nicht mehr länger verzögert werde, empfiehlt der Landes­ Ausschuss die Flüssigmachung des Landesbeitrages in zwei Raten, die 1. Rate mit fl. 3300'— im Jahre 1898, der Rest 1899, wodurch es ermöglichet wird, schon im kommenden Jahre eine Strecke in Angriff zu nehmen. Was endlich den Landtagsbeschluss ad 2 anlangt, so hat der Landes-Ausschuss gegenüber der Gemeinde Au bezüglich des Ausbaues der Theilstrecke Au—Lederlistobel und Reconstruction der Weg­ strecke Lederlistobel—Brünnele noch keine weiteren Schritte vorzunehmen befunden, so lange die Ent­ schließungen der h. Regierung wegen Subventionierung der anderen Theilstrecke nicht bekannt waren, weil ohne eine ergiebige Staatsunterstützung die Straße ohnedies nicht Hütte vollendet werden können. Er wird jedoch zu geeigneter Zeit nicht säumen dieses mit allem Nachdrucke zu thun. 32 VII. Session der 8. Per!ode 1898. Beilage VII. Zum Schlüsse wird gestellt der Antrag: Der h. Landtag wolle beschließen: Der Gemeinde Damüls wird behufs Ausbaues des Weges nach Au und zwar für die Strecke „Brünnele im Argenwald" bis zur Kirche in Damüls eine Landessubvention in der Höhe eines Drittels der veranschlagten Kosten per fl. 19.800 d. i. fl. 6600 zahlbar in 2 gleichen Raten in den Jahres 1898 und 1899 bewilliget, nachdem ein weiteres Drittel als Staatssubvention zugesichert worden ist, die Gemeinde Damüls den Rest der Baukosten und die Erhaltung der künftigen Straße auf sich zu nehmen, sich verpflichtet hat. Bregenz, 17. November 1897. Für den Kundes-Ausschuss Adolf Rhomberg, 33 Referent.