18960129_ltb0531896_Gemeindeausschussbericht_Gesuch_Bewohner_Buch_und_Gemeindevertretung_Alberschwende_Strassenbau_Buch_Alberschwende

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Letzte Änderung 01.07.2021, 20:58
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp07,lt1896,ltb1896,ltb0
Dokumentdatum 2021-07-01
Erscheinungsdatum 2021-07-01
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LUI. der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtags. VI. Session, 7. Periode 1886. Beilage 1, 111. Weri«Ht des landtäglichen Gemeindeausschusses über das Gesuch von Buch und der Gemeindevertretung von einer Anzahl Bewohner Alberschwende betr. Straßenbau Buch-Alberschwende. Hoher Landtag! Die dem landtäglichen Gemeindeausschufsc in der Sitzung vom 20. Januar d. I. zugewiesenc Angelegenheit einer Verbindungsstraßc Buch-Alberschwende beschäftigte insbesondere den Landcsausschuss bereits einige Jähre. In der letzijährigen Session des h. Landtages wurde über Antrag des Laudesausschusscs der Beschluss gefassl, „dass im Falle des Zustandekommens eines Straßenprojectes und nach Sicherung der Einbringlichmachung der seilens der Gemeinden und Privaten in Aussicht gestellten Beiträge ein angemessener Landesbeitrag bis zur Höhe von 15°/0 der Gesammtkosten in sichere Aussicht gestellt werde." (IX. Beilage zu den stenogr. Protocollen). Die am 2. Dezember v. I. stattgefundene commissionelle Begehung ergab lt. Protokoll dd^ 2. Dec. 1895 den Befund, dass die bestehende Straße in großen Theilen nicht fahrbar genannt werden könne, dass sie auf größeren Strecken eine Steigung von 12—2O°/o aufweise, die Breite durchschnittlich nur 15 in betrage und die Beschotterung gänzlich fehle. Anlässlich dieser commissioncllen Begehung gab die Gemeindevorstehung von Albcrschtoende das Erklären ab, dass der dermalen zwischen Buch und Alberschwende bestehende Weg dem Verkehr entsprechend hergcstellt werden könne, und stellte für den Fall der Aufnahme eines neuen Projectes und der Wahl einer höher gelegenen Trace einen Beitrag von fl. 3800 in Aussicht. Die Vertreter der Gemeinde Buch erklärten jedoch, diese Propositionen nicht annehmeii zu können. In der Eingabe der Gemeinde Alberschwende an den Landes^Ausschuss ddo^ 5. Januar d. I. nimmt dieselbe ihre im obcilicrtcn Protokolle vom 2. Dec. v. I. abgegebene Erklärung zurück, unter Hinweis darauf, da^s die Gemeinde Buch fast gar keinen Verkehr mit Alberschwende habe, indem sie ihre Bedarfsartikel fast ausnahmslos von Bregenz über Wolfurt beziehe. Beinahe im nämlichen Sinne ist auch eine Eingabe an den h. Landtag von 45 Bürgern der Gemeinde Buch dd£ 14. Januar 301 LUI, der Beilagen zu den stcnogr. Protokollen des Vorarlberger Landtags. VI. Session, 7. Periode 1896. d. I. gehalten, in welcher ungefähr drei Mertel der gesummten Gemeinde auf die über Jppach führende Straße nach Wolfurt, Kennelbach, Bregenz als ihre „kürzeste und natürlichste Verkehrsstraße" Hin­ weisen und die Bitte stellen, den vom h. Landtage in Aussicht gestellten Beitrag zur Verbesserung der Straße Buch-Jppach-Wolfurt zuzuwenden. Sowohl die Gemeindevertretung von Alberschwende als die Großzahl der Bewohner von Buch sprechen in ihren Eingaben den dringenden Wunsch aus, dass, wenn der h. Landtag auf der Forderung nach Ausführung des Projectes bestehen sollte, doch mit der Durchführung abgewartet werde, bis der Bau der Bregenzerwälderbahn als vollständig gesichert anzunehmen und der Standort des Bahnhofes Bozenau bestimmt sei. Wie ferner aus dem Actenmateriale ersichtlich ist, wünscht die zur Gemeinde Alberschwende gehörende, ca. 40 Häuser zählende, Parcelle Fischbach die Ausführung des Straßenbaues, will jedoch das als geeignet erscheinende Project nicht anerkennen, sondern verlangt ein höher gelegenes Project. Die Parcelle Fischbach scheint jedoch, sich für ihre Anschauung nicht besonders zu erwärmen oder noch nicht die nothwendige Klarheit zu besitzen, da sie keine Eingabe an den h. Landtag gerichtet hat. In einem neuerlichen Ansuchen an den h. Landtag beharrt die Gemeinde­ vertretung von Buch auf ihrer früher gestellten Forderung und ersucht, dass die Gemeinde Alberschwende zur Ausführung des vom Landescultur-Jngenieur aufgenommenen Projectes verhalten werde und stellt die fernere Bitte, dass die vom h. Landtage in Aussicht gestellte Subvention von 15°/0 der Gesammtkosten noch um 10°/0 also im Ganzen auf 25°/0 erhöht werde. Hält man sich nun gegenwärtig, wie divergierend die Forderungen der verschiedenen Petenten sind, wie die Gemeindevertretung Alberschwende und die zu ihr gehörige Fraction Fischbach sich widersprechen, wenn man ferner erwägt, dass die Eingaben der Gemeindevertretung Buch und jene, die von dreivierteln der Bürger von Buch in wahrhaft auffallendem, ja grellstem Gegensatze stehen: so kann sich der Gemeindeausschuss unmöglich auf die Seite der einen oder der anderen Gemeinde stellen. Auf Grund dieser Ausführungen stellt der landtägliche Gemeindeausschuss den Antrag: Der hohe Landtag wolle beschließen: „1. Die Enigaben der Gemeinde Alberschwende, der 45 Bürger von Buch, sowie der Gemeindevertretung von Buch werden dem Landesausschusse zur Amtshandlung im eigenen Wirkungskreise abgetreten. 2. Auf Erhöhung des in der letztjährigen Session beschlossenen Landesbeitrages von 15°/0 auf 25°/, der Gesammtkosten kann dermalen nicht eingegangen werden." Bregenz, den 29. Januar 1896. Rudigier, I. Nägele, Berichterstatter. Obmann. Druck von I. N. Teutsch, Bregenz. 302