18951109_ltb0101896_Landesausschussbericht_LandesirrenanstaltsparkanlageValduna

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Letzte Änderung 01.07.2021, 20:56
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,ltp07,lt1895,ltb1895,ltb0
Dokumentdatum 2021-07-01
Erscheinungsdatum 2021-07-01
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Inhalt des Dokuments

L. der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtags. VI. Session, 7. Periode 1896. Beilage X. des tandes-Ausschusses betreffend die Anlage eines Parkes bei der tandss-)rrenanstalt in valduna. Hoher Landtag! Unter dem 30. September d. I. Z. 2782 richtete die Direktion der Landes-Irrenanstalt in Valduna das Ersuchen an den Landes-Ausschuss um Bewilligung zur Verwendung von 200 st. zur Vornahme der nöthigen Vorarbeiten zur Erstellung einer Gartenanlage für die genannte Anstalt. In dem Gesuche wurde ausgeführt, dass in Folge der stetig zunehmenden Zahl der Kranken in der Anstalt sich der Mangel geeigneter Gartenräumlichkeiten immer empfindlicher fühlbar mache. Die vorhandenen Höfe seien zu klein und wegen ihrer unmittelbaren Angrenzung an das Anstaltsgebäicke überaus heiß und ohne jeglichen Luftzug und in Folge der umschließenden hohen Mauern für viele Kranke überaus bedrückend und beengend. Die jetzigen sogenannten „Gärten", die kaum einige 100 m umfassen, und in denen sich 25—30 und oft noch mehr Kranke aufhalten müssen, eignen sich für Spaziergänge nicht und dieses sei für solche Kranke, die Bewegung benöthigen, aber aus psychiatrischen Gründen nicht aus der strengen Clausur gelassen werden können, ein schwer fühlbarer Übelstand. Hervorragende Irrenärzte der Jetztzeit sprechen sich für eine möglichst geringe Einschränkung, vielmehr für eine nach Thunlichkeit zu gewährende Freiheit für die Irren aus. Aus all' diesen Gründen habe die Direktion in den letzten Jahren wiederholt in Erwägung gezogen, auf welche Weise geeignetere Räumlichkeiten zum Aufenthalte der Kranken im Freien hergestellt werden könnten und gefunden, dass hiezu der zwischen dem Waschhause und der äußern Umfriedungsmauer der Anstalt gelegene, der Irrenanstalt gehörige etwa 1000 m große Wiesengrund sehr geeignet erschiene. Nach dem vom Gärtner Fidel Summer in Feldkirch ausgearbeiteten und dem Gesuche beigelegten Plane, soll die Wiese in 2 ungefähr gleiche Partien — für Männer und Frauen — getheilt und zu einer mit Eisengitter und Weißdornhecke zu umfriedender Parkanlage umgestaltet werden. Nach dem Kostenvoranschlage würden erfordert: für Vorarbeiten........................................................................................ Gärtnerarbeiten sammt den nöthigen Bäumen und Gesträuchen Umfriedung (aproximativ).................................................................. 47 200 ff. — 400 „ — 1000 „ — X. der Bellagen zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtags. VI. Session, 7. Percode 1896. Die Sprengungs- und Taglöhnerarbeiten sind nicht einzurechnen, da hiezu Pfleglinge der Anstalt verwendet werden können. Nach der Ansicht der Direktion sollte die Arbeit auf 4 Jahre vertheilt und hiezu jährlich eine Summe von 400 fl. in den jeweiligen Kostenvoranschlag der Anstalt eingesetzt werden. Der Landes-Ausschuss hat in Würdigung der von der Direktion vorgebrachten Gründe mit Beschluss vom 14. Oktober d. I. die Bewilligung zur Verwendung von 200 fl. zur Vornahme der nöthigen Vorarbeiten ertheilt und gleichzeitig beschlossen, zur Ermöglichung der Durchführung des ganzen Projektes die erforderliche Beschlussfassung des h. Landtages zu veranlassen. Demgemäß wird gestellt der Antrag: Der h. Landtag wolle beschließen: „Die Herstellung einer Parkanlage bei der Landesirren-Anstalt Valduna mit einem Kostenvoranschlage von 1600 fl. wird bewilligt und unter nachträglicher Genehmigung der in dieser Angelegenheit bereits getroffenen Einleitungen der Landes-Ausschuss beauftragt, die erforderlichen Theilbeträge in die Voranschläge der Irren-Anstalt in den nächsten 4 Jahren einzusetzen, " Bregenz, den 9. November 1895. Der Taubes-Ausschuss. Mart. Thuruher, Referent. Druck von I. N. Teutsch in Bregenz. 48