18940115_ltb0111894_Gemeindeverwaltungsausschuss_Subventionsgesuch_Hittisau_Sibratsgfäll_Strassenbau_Sausteig

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Letzte Änderung 01.07.2021, 18:53
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltm_,lt1894,ltb1894,ltb0,ltp07
Dokumentdatum 2021-07-01
Erscheinungsdatum 2021-07-01
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XI, der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtags. iv. Session, 7» Periode 1894. Beilage XI. des landtäglichen Gemeinde- und Verwaltungs-Ausschusses, über den Act: das Suboentionsgesuch der Gemeinden ksittisau und Sibratsgfäll zum Straßenbaue am Sausteig. Hoher Landtag! Die Straße über den sogenannten Sausteig Dermittelt die einzige Verbindung der nahe an der österreichisch-baierischen Grenze gelegenen Gemeinde Sibratsgfäll mit der nächstgelegenen österreichischen Gemeinde Hittisau. Dieselbe hat von der hangenden Fluh angefangen bis zur Gemeindegrenze HittisauSibratsgfäll (auf der Paßhöhe) zumeist eine Steigung von 17—20 °/0, welches Steigungsverhältniß für den stets regen Verkehr zwischen den mehrgenannten Gemeinden absolut ungenügend und unzulässig erscheint. Die Gemeinden fühlten wohl schon längst das Bedürfnis der Umlegung und Verbesserung dieser Straße, jedoch scheiterte jeder diesbezügliche Versuch an der Lösung der Frage über die Tragung der nicht unbedeutenden Kosten. Da das Bedürfnis aber immer fühlbarer wurde, so riefen die genannten Gemeinden die Intervention des Landes-Ausschusses an, welcher laut Beschluß vom 6. März 1893 diesem Ansuchen auch entsprach. Am 21. Juni 1893 fand sodann kommissioneller Augenschein unter Intervention des Herrn Landeshauptmanns und des Herrn Landes-Kuliuringenieurs Jlmer an Ort und Stelle statt. Das Ergebnis desselben war, daß die dermalige Straße über den Sausteig absolut un­ genügend und daß mit Rücksicht der zu starken Steigungsverhältnisse eine Verbesserung dieser Straße an der gleichen Stelle unthunlich sei und nur durch Umlegung dieser Straßenstrecke dem Uebelstande ab­ geholfen werden könne. Der Kommission lag ein approximativer Kostenanschlag vor, welcher auf 5460 fl. sich bezifferte. Auch kam eine Vereinbarung über die Tragung der Kosten zu Stande, nach welcher Hittisau mit 25 % und Sibratsgfäll mit 65 % Partizipiren würde uud der Hoffnung Ausdruck gegeben wurde, die noch restlichen 10 ^werden aus dein Landesfonde beigetragen. Durch die nachgefolgte Aufnahme des Detailprojektes durch den Landeskultur-Ingenieur Jlmer, welches am 7. September 1893 überprüft wurde, haben sich die Kosteu wesentlich erhöht, nämlich auf 12600 fl. und einschließlich der Grundauslösung, welche auf 1000 fl. zu veranschlagen ist, auf 13600 fl. Die Ursache dieser bedeutenden Erhöhung liegt in der geänderten beantragten Straßenbreite; im ersten approximativen Anschläge nur mit 3 m, im Detailprojekte aber mit 4*5 in. Laut Befund des 73 Xl. der Beilagen zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtages.Session der 7. Periode 1894. Ingenieurs wäre eine Breite von 3 m nicht entsprechend, dagegen mit 4 m genügend, jedoch bestanden die Gemeindevorstehungen auf mindestens 4% m Breite. Mit Rücksicht dieses erhöhten Kostenanschlages erklärten die Gemeinde!:, für diese großen Kosten nicht aufzukommen zu vermögen und könne diese Straßenumlegung nur bei einer ergiebiger: Subvention aus dem Landesfonde möglich werden. Die Gemeinden versäumten es denn auch nicht, an den h. Land­ tag ein diesbezügliches Gesuch einzubringen, welches in der III. Landtagssitzung dem Gemeinde- und Verwaltungs-Ausschüsse zur Berichterstattung zugewiesen worden ist. Der laudtägliche Ausschuß anerkennt die Bedürftigkeit dieser zwei Gemeinden, er ist überzeugt, daß solche Ansprüche an ärmere Gemeinden einschneiden, doch ist er nicht in der Lage, den Antrag zur Gewährung einer Subvention in der Höhe von 3000 fl., wie die Gemeinden bitten, zu stellen, weil: 1. ein Theil der erhöhten Kosten auf dem Umstande beruht, daß die Straße eine über die Nothwendigkeit hinausgehende Breite auf spezielles Verlangen der Gemeinden erhalten soll; 2. in Voraussicht steht, nach dein Befuude des Ingenieurs, daß bei der Vergebung dieser Ar­ beiten 10 % Nachlaß erzielt werde. Hingegen findet er es für recht und billig, wenn das Land zu diesem nothwendigen Straßenbaue eine angemessene, nach den: Verhältnisse und Be­ dürfnisse der bezüglichen Gemeinden bestimmte Subvention gewährt. Daher erhebt der landtägliche Gemeinde- und Verwaltungs-Ausschuß den Antrag: „Der hohe Landtag wolle beschließen, den Gemeinden Hittisau und Sibratsgfäll wird zum Straßenbaue am Sausteig eine Subvention von 1000 fl. aus der Landeskassa unter der Bedingung bewilliget, daß derselbe nach dem vom Herrn LandeskulturJngenienr Jlmer aufgenommenen Projekte ausgeführt werde." Aregen;, am 15. Jänner 1894. Peter Paul Welte, Josef Heinzle, Berichterstatter. Obmannstellvertreter. Druck von I. N. Teutsch, Bregenz. 74