XXXIII. der Beilagen zu den steuogr. Protokollen des Vorarlberger Landtages. M. Session, 7. Periode 1892/93. Beilage XXXIII. Interpellationen der Kerren Avg. Ar. Marbel, Ar. Weck, Bürgermeister Wolf und Ar. Schmid, emgevracht in der 7. Sitzung des Vorarlberger Landtages am 20. April 1893, Setreffend: A. das Vorkommnis in der Seekapeke zu Wregenz am 6. Oktober 1892. B. die Einberufung der vorarlöergischen Reservisten zu den Waffenüöungen nach Innsbruck. A. Anfrage der Landtagsabgeordneten Dr. Waibel, Dr. Beck, Bürgermeister Wolf und Dr. Schmid an die hohe k. k. Regierung. In der 164. Sitzung des Abgeordnetenhauses des hohen Reichsrathes, d. i. am 11. November v. I., richteten die Vorarlbergischen Abgeordneten Johann Kohler und Martin Thurnher an Se. Excellenz den Herrn Unterrichtsminister eine Interpellation wegen eines Vorkommnisses vom 6. Oktober v. I. in der Seekapelle zu Bregenz, das „großes und peinliches Aufsehen erregt habe, und von den weitgehendsten und bedenklichsten Folgen sein dürfte." Diese Interpellation blieb unbeantwortet. Nachdem aber die Bevölkerung Vorarlbergs ein begreifliches Interesse daran hat zu erfahren, was dieser in der feierlichsten Weise vor der gesammten Reichsvertretung gegen ein Organ der Unterrichtsverwaltung vorgebrachten Beschuldigung zu Grunde liegt, und die zweifellos in der Sache an gestellten Erhebungen ihren Abschluß bereits gefunden haben dürsten, erlauben sich die Gefertigten an die hohe k. k. Regierung die ergebenste Anfrage: „Was haben diese Erhebungen für ein Ergebnis geliefert, und hat die hohe k. k. Unterrichts­ verwaltung aus den angestellten Erhebungen Anlaß zu irgend welchem Einschreiten gefunden?" Aregeuz, am 20. April 1893. Ar. Wcrrbel. Weck. Wolf. Ar. Schmid. 119 XXXIII. der Beilage» zu den stenogr. Protokollen des Vorarlberger Landtages. III. Session, 7. Pertode 1892/9 3. B. Anfrage der Abgeordneten Dr. Waibel, Dr. Beck, Bürgermeister Wolf und Dr. Schmid an die hohe t. k. Regierung betreffend die Einberufung vorarlbergischer Reservisten zur Waffenübung nach Innsbruck. Die Einberufungskarten der Reservisten des k. u. k. Tiroler-Jäger-Regimentes Kaiser Franz Josef enthalten folgende Bestimmung: „Jener, dessen Aufenthaltsort von dem Truppentheile, bei welchem die Waffenübung statt­ zufinden hat, über 150 km. entfernt ist, hat dieselbe bei dem nächstgelegenen der betreffenden Waffe in der für diesen festgesetzten Waffenübungsperiode mitzumachen, und zum Ergänzungsbezirks-Commando seines Aufenthaltsortes einzurücken." Dieser Bestimmung ungeachtet sind Vorarlbergische Reserve-Jäger, z. B. Dornbirner, für den April und Mai d. I. durch das k. u. k. Ergänzungs-Bczirks-Commando in Innsbruck zur Waffenübung nach Innsbruck einberufen worden, obwohl z. B. Dornbirn weit über 150 km von Innsbruck entfernt ist, und wird den Einberufenen überdies auferlegt, diese Reise nach Innsbruck und zurück auf eigene Kosten zu unternehmen. Dieses Vorkommnis veranlaßt uns zu folgender Anfrage an die hohe k. k. Regierung: „Ist hochderfelben dieses Vorgehen des k. u. k. Ergänzuugs-Bezirks-Commandos in Innsbruck bekannt, und ist hochdieselbe geneigt, die Einberufung der vorarlbergischen Reserve-Jäger nach Innsbruck für die Zukunft eiuzustellen?" Nrtgerrz, am 20. April 1893. $r. Wcriöec. Z>r. Weck. . Jos. Wolf. 5>r. Schmid. Druck von I. N. Teutsch in Bregenz. 120