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Letzte Änderung 02.07.2021, 18:59
Gemeinde Landtag
Bereich oeffentlich
Schlagworte: ltp08,lts1897,lt1897,ltm_
Dokumentdatum 2021-06-27
Erscheinungsdatum 2021-06-27
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Inhalt des Dokuments

Stenographische Sitzungsberichte der I. Landtagssession in Vorarlberg zu Bregenz. (VIII. Landtags - Periode.) Einberufen mit Allerhöchstem Patente vom 20. Januar 1897 auf den 26. Januar 1897. Regierungsvertreter: Herr Statthaltereirath Graf Josef Thun-Hohenstein. Vor der Eröffnung des Landtages fand in der Pfarrkirche ein feierliches Hochamt statt. Eröffnung des Landtages am 26. Januar 1897. Bregenz. Druck und Verlag von J. N. Teutsch's Buchhandlung. der Mitglieder des Vorarlberger Landtages. A. Mitglied mit Virilstimme. Dr. Johann Zobl Bischof von Evaria, Generalvicar für Vorarlberg in Feldkirch. B. Abgeordnete der Städte und des Marktes Dornbirn. Wahlbezirke: 1. Bregenz Schmid Theodor, Dr. med., Altbürgermeister in Bregenz. 2. Feldkirch: Ganahl Arnold Landeshauptmann-Stellvertreter und Bürgermeister in Feldkirch. 3. Bludenz: Preu August von, k. k. Notar in Bludenz. 4. Dornbirn: Rhomberg Adolf, Landeshauptmann und Fabriksbesitzer in Dornbirn. Thurnher Martin, Lehrer in Dornbirn. C. Abgeordneter der Handels- und Gewerbekammer in Feldkirch. Waibel Johann Georg, Dr. med., Bürgermeister in Dornbirn. D. Abgeordnete der Landgemeinden. Wahlbezirke: 1. Bregenz (Gerichts-Bezirke Bregenz und Bregenzerwald.) Kohler Johann, Gemeindevorsteher in Schwarzach. Ölz Josef, Kaufmann in Bregenz. Fink Josef, Pfarrer in Lingenau. Büchele Josef, Gemeindevorsteher in Lauterach. Fink Jodok, Gemeindevorsteher in Andelsbuch. 2. Feldkirch: (Gerichts-Bezirke Feldkirch und Dornbirn.) Wegeler Josef, sen. Kaufmann in Feldkirch. Scheidbach Jakob, Altbürgermeister in Rankweil. Kösch Engelbert, Altvorsteher in Lustenau. Thurnher Johannes, Kaufmann in Dornbirn. Nägele Jakob, Gemeindevorsteher in Gaißau. 3. Bludenz (Gerichts-Bezirke Bludenz und Montavon.) Wittwer Rudolf, Gemeindevorsteher in Gaschurn. Malier Anton, Altvorsteher in Blons. Dressel Alois, Musiklehrer in Feldkirch. Thurnher Andreas, Pfarrer Dalaas. Vorarlberger Landtag. 1. Sitzung am 26. Januar 1897, unter dem Vorsitze des Herrn Landeshauptmannes Adolf Rhomberg. Gegenwärtig 20 Abgeordnete. Abwesend die Herren: Hochwst. Bischof und Johannes Thurnher. Regierungsvertreter: Herr Statthaltereirath Graf Thun-Hohenstein. Beginn der Sitzung 11 Uhr 15 Minuten Vormittags. Regierungsvertreter: Hohes Haus! Seine kaiserliche u. königliche Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Patente vom 20. Jänner l. I. den Landtag von Vorarlberg für den heutigen Tag allergnädigst einberufen und mit Allerhöchster Entschließung vom 21. Jänner l. I. den Herrn Landtagsabgeordneten und bisherigen Landeshauptmann Adolf Rhomberg neuerlich zum Landeshauptmann und den Herrn Landtagsabgeordneten Arnold Ganahl zu dessen Stellvertreter Allergnädigst zu ernennen geruht. Indem ich mir die Ehre nehme, die beiden genannten Herren zu begrüßen, ersuche ich den Herrn Landeshauptmann im Sinne der bestehenden Vorschriften in meine Hände Seiner Majestät dem Kaiser Treue und Gehorsam, genaue Befolgung der Gesetze und gewissenhafte Erfüllung der Amtspflicht an Eidesstatt zu geloben. Landeshauptmann: Ich gelobe. Regierungsvertreter: Nun bitte ich den Herrn Landeshauptmann, seine Function anzutreten und den Landtag für eröffnet zu erklären. Nachdem ich heute durch die Allerhöchste Gnade Seiner Majestät unseres Kaisers berufen, die Regierung in diesem hohen Landtage an Stelle Seiner Excellenz des Herrn Statthalters zu vertreten, das erstemal die Ehre habe in Ihrer Mitte zu erscheinen, gereicht es mir zur besonderen Ehre, die hohe Landesvertretung von Vorarlberg achtungs6 I. Sitzung des Vorarlberger Landtages. I. Session, 8. Periode 1897, voll zu begrüßen. Wenn es mir in der kurzen Zeit meiner bisherigen Anwesenheit im engeren Vaterlande nicht möglich war, sämmtliche Verhältnisse und Bedürfnisse desselben gründlich kennen zu lernen, so bitte ich überzeugt zu sein, dass es mir an dem gutem Witten hiezu nicht gefehlt hat und daß ich mich bestreben werde, in kürzester Frist mir diese Kenntnis, insbesondere auch durch gewissenhafte und aufmerksame Verfolgung der Landtagsverhandlungen zu verschaffen. Ich brauche wohl nicht erst zu versichern, daß ich stets und gerne bereit bin, wie es meine Pflicht ist, die Verhandlungen des Landtages durch Auskünfte und anderweitige Behelfe zu fördern und es wird mir zu einer wahren Befriedigung gereichen, wenn ich auf diese Weise imstande bin, etwas zur Wohlfahrt des schönen Landes Vorarlberg zu thun. Landeshauptmann: Hohes Haus! Durch die Gnade Sr. kaiserlichen und königlichen Apostolischen Majestät unseres Allergnädigsten Kaisers und Landesherrn ein zweites Mal auf diesen ehrenvollen Vertrauensposten berufen, drängt es mich vor Allem meinen tiefgefühltesten, allerunterthänigsten Dank für die mir zutheil gewordene Allerhöchste Huld und Gnade zum Ausdrucke zu bringen und erlaube ich mir an den hochverehrten Herrn Regierungsvertreter die ergebene Bitte zu richten, diese meine Dankesworte an die Stufen des Allerhöchsten Thrones übermitteln zu wollen, bis zu jenem Zeitpunkt, wo mir dieses persönlich zu thun gestattet und ermöglichet sein wird. Ich begrüße bei dieser ersten Sitzung der jetzigen Legislaturperiode vor Allem unseren neuen Vertreter der hohen Regierung in diesem h. Hause, den hochgebornen Herrn k. k. Statthaltereirath Grafen Thun ehrfurchtsvoll und heiße denselben in unserer Mitte herzlichst willkommen. Gestatten mir Herr Graf gleichzeitig die ergebene Bitte, unseren Berathungen und Verhandlungen Ihr Wohlwollen und Ihre Thatkraft entgegenzubringen, auf daß die Arbeiten des neugewählten Landtages durch das vereinte Zusammenwirken aller berufenen Factoren für das Land und unser wackeres Volk zum Segen gereichen mögen. Auch Sie, meine hochverehrten Herren Abgeordneten, begrüße ich mit aller Wärme und Herzlichkeit an der Schwelle der Session. Zum großen Theile betreten Sie als Volksvertreter zum ersten Male diesen Saal und ich bin überzeugt, ebenso, wie Sie die Wünsche und Beschwerden der Bevölkerung aus unmittelbarer Anschauung und als im Contact mit Ihren Wählern stehend kennen zu lernen Gelegenheit hatten, Sie auch von dem Bestreben geleitet, hieher gekommen sind, nach Ihrem besten Wissen und Gewissen mit vereinten Kräften zum Wohle der Bevölkerung unseres theuren, engeren Vaterlandes zu arbeiten. Ich bitte Sie, verehrte Herren, mir auch in der nun beginnenden Legislaturperiode Ihr Vertrauen entgegenzubringen und meine Bemühungen zu unterstützen; seien Sie versichert, es wird mein stetes Bestreben sein, wie bisher die Verhandlungen des hohen Hauses mit aller Unparteilichkeit und Objectivität zu leiten. Hoher Landtag! Die neu gewählte Vertretung unseres Landes erwartet ein recht ausgedehntes Feld reichster Thätigkeit und sind einige Vorlagen geradezu von epochemachender Bedeutung für Land und Volk. Der Rechenschaftsbericht des Landesausschusses für das abgelaufene Jahr wird Ihnen zeigen, dass die Agenden Ihres ständigen Ausschusses von Jahr zu Jahr sich vermehren und daß alle Kräfte angespannt werden müssen, um dieselben in gründlicher und befriedigender Weise zu berathen und zu behandeln. Die Rechnungsabschlüsse der einzelnen Fonde pro 1896, die Ihnen dieses Jahr zum ersten Male und mit detaillierten Posten vorgelegt werden, weisen ein sich schrittweise günstiger darstellendes Bild ans, so dass es jetzt, wie schon in der abgelaufenen Periode, dank Jahrzehnte lang geübter Sparsamkeit ermöglicht ist, ohne die Steuern irgendwie erhöhen zu müssen, auf den verschiedensten Gebieten der culturellen Agenden wirksam den Gemeinden und Corporationen helfend beizuspringen und dadurch mit vereinten Kräften Großes zu vollbringen. Einige Berichte des Landesausschusses über Die Verwendung der Erträgnisse des Normalschulfondes und der weiters hiezu bewilligten Landesmitteln zur Hebung der materiellen Lage des Lehrerstandes, sowie in Betreff der Subventionierung der sonntäglichen Fortbildungsschulen werden Ihnen I. Sitzung des Vorarlberger Landtages. I. Session, 8. Periode 1897. den Beweis erbringen, dass in beiden Richtungen die Landesmittel in intensiver Weise verwendet wurden. Auf dem Gebiete des Straßenwesens ist es vor Allem die Flexenstraße, deren schwierigster Theil im abgelaufenen Jahre dank der hochherzigen Unterstützung der h. Regierung, durch bedeutende Landesmittel und Beiträge der Gemeinden vollendet wurde. Die Anlage dieser Straße ist von imposanter Großartigkeit und eine Sehenswürdigkeit als alpine Kunststraße, eine wahre Zierde des Landes, ein sprechendes Lob ihres Erbauers. Was aber das Wichtigste und Erfreulichste an diesem Werk genannt werden muss, das ist die Thatsache, dass zwei arme verlassene Gebirgsgemeinden nunmehr eine bequeme und im Winter sichere Zufahrt zum Bahnhöfe Langen besitzen und in nicht ferner Zukunft die Erwartung hegen dürfen, durch Verlängerung dieser Straße bis zur Landesgrenze und Anschluss an die Lechthalerstraße eine Quelle des lebhaftesten Verkehrs und gewiss auch steigenden Wohlstandes zu finden. Wegen dieser projectierten Fortsetzung der Flexenstraße und der finanziellen Betheiligung des Landes an den Kosten dieses Unternehmens wird der Landesausschuss dem h. Hause seine Anträge unterbreiten. Auch einige andere Kleinere Subventionen von Wegbauten werden den h. Landtag in dieser Session beschäftigen. Eine der wichtigsten und bedeutungsvollsten Fragen, die uns tu dieser Session beschäftigen wird, ist bereits in ein Stadium getreten, dass sie ihrer Lösung zugeführt werden kann, es ist dieses das Grundbuch und dessen Einführung im Lande Vorarlberg. Der bezügliche Motivenbericht sammt den zwei Gesetzentwürfen über das Grundbuch ist das Product eingehendster Studien, die sich der Landesausschuss angelegen sein ließ und langwieriger Verhandlungen, und empfehle ich Ihnen mit aller Wärme, Ihre Berathungen über diesen Gegenstand mit derselben intensiven Gründlichkeit und demselben guten Willen der Frage zu widmen, wie es der abgetretene Landesausschuss durch Monate hindurch gethan hat, damit wir vereint ein Werk zustande bringen, das der Bevölkerung zum Nutzen gereicht und die so wünschenswerte Klarheit des öffentlichen Buches ermöglichet. Der Landesausschuss hat ferner eine Gesetzesvorlage ausgearbeitet, deren Zweck darin besteht, bezüglich der für Verfügungen der Gemeindevorstehungen und Beschlüsse der Gemeindevertretungen bestehenden Recursfristen nach jeder Hinsicht klare und zweckmäßige Normen zu schaffen. Hohes Haus! Alle Völker unseres theueren Vaterlandes wetteifern in dieser Zeit in Beweisen ihrer Liebe und Treue zum geliebten Kaiser und zum angestammten Herrscherhause. Das bevorstehende fünfzigjährige Regierungs-Jubiläum unseres Allergnädigsten Monarchen gibt den einzelnen Kronländern, den Laudesvertretungen und anderen Corporationcn eine hocherfreuliche Gelegenheit, den Beweis dieser unverbrüchlichen Treue durch die That zu erbringen, und so hat auch der Laudesausschuss in Gemäßheit der Beschlüsse des hohen Landtages der Session 1895, im Sinne der Allerhöchsten väterlichen Intentionen, die nur auf das Wohl Allerhöchst Seiner Völker gerade auch bei diesem freudigen Anlasse gerichtet sind, dem hohen Hause eine Vorlage unterbreitet, welche eine würdige Begehung des Allerhöchsten Jubiläums durch einen Act hochherziger, wahrhaft christlicher Humanität zum Ziele hat. Wie aber Österreichs Völker in inniger Liebe und Treue zu Kaiser und Reich stehen, so nehmen sie auch den lebhaftesten Antheil am Wohl und Wehe des geliebten Kaiserhauses. Und unser kleines, aber an Patriotismus und Anhänglichkeit zum angestammten Herrscherhause großes Vorarlberg, hat mit dem Gefühle tiefster Trauer am 18. Mai v. J. die schmerzliche Kunde von dem nach Gottes unerforschlichem Rathschlusse so schnell erfolgten Dahinscheiden weiland Seiner kaiserl. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Carl Ludwig vernommen. Der dahingeschiedene Herr Erzherzog war unserem Herzen besonders theuer, durch sein langjähriges, von herrlichsten Erfolgen begleitetes Wirken als k. k. Statthalter der Länder Tirol und Vorarlberg in den 1850er Jahren, durch sein Wohlwollen, welches er diesen beiden Ländern stets bewahrt, durch sein eminentes Wohlthun und ganz besonders durch sein unentwegt und durch Wort und That bekundetes Auftreten als Katholik, als treuer Sohn der hl. Kirche. Mit den Gebeten, 8 I. Sitzung des Vorarlberger Landtages L Session, 8. Periode 1897. die aus Tausenden von Herzen in jenen Tagen zum Allmächtigen für die Seelenruhe des unvergesslichen Erzherzogs emporstiegen, vereinten sich auch die Bitten der allzeit getreuen Vorarlberger. Hohes Haus! Mit der Hilfe Gottes wollen wir nun an unsere Arbeit schreiten, möge sein Segen uns geleiten, auf dass unsere Thätigkeit zum Wohle des Volkes und unseres theuren engern Heimatlandes sich entwickle. Mit einem Acte patriotischer Huldigung für unseren geliebten Kaiser wollen wir auch diese Arbeit beginnen und deshalb lade ich Sie ein, mit mir begeistert einzustimmen in den Ruf: Seine Majestät unser Allergnädigster Kaiser und Herr lebe hoch! hoch! hoch! (Das ganze Haus erhebt sich und stimmt in den dreimaligen Hochruf des Herrn Landeshauptmannes begeistert ein.) Somit erkläre ich die 1. Session der VIII. Landtagsperiode für eröffnet. Ganahl: Ich erlaube mir an den Herrn Regierungsvertreter die Bitte zu richten, meinen ergebensten Dank für meine Ernennung zum Landeshauptmann-Stellvertreter zur Kenntnis unseres Allerhöchsten Herrn und Kaisers bringen zu wollen, an den hohen Landtag aber richte ich die Versicherung, dass ich, falls ich je zum Vorsitze in dieser Körperschaft berufen werden sollte, mich bei Leitung Ihrer Berathungen der strengsten Objectivität und Unparteilichkeit bemühen werde. Landeshauptmann: Ich werde mir nun erlauben, die Angelobung der Herren Abgeordneten einzuleiten. Ich ersuche den Herrn Schriftführer, die Namen der Herren Abgeordneten der Reihe nach abzulesen. (Die hohe Versammlung erhebt sich.) Sie haben Seiner k.u. k. Apostol. Majestät dem Kaiser Treue und Gehorsam, Beobachtung der Gesetze und gewissenhafte Erfüllung Ihrer Pflichten zu geloben. (Secretär verliest in alphabetischer Ordnung die Namen der Abgeordneten, welche das Gelöbnis ablegen.) Landeshauptmann: Seine bischöfliche Gnaden hat mit Zuschrift vom gestrigen Tage seine Abwesenheit von den ersten Sitzungen des hohen Landtages wegen Amtsgeschäfte entschuldigen lassen und hat bemerkt, daß er erst in den nächsten Tagen beim h. Landtage eintreffen werde. Nach alter Gepflogenheit habe ich auf die Tagesordnung der Eröffnungssitzung keine meritorischen Gegenstände zur Verhandlung gesetzt. Ich werde daher die erste meritorische, beziehungsweise zweite Sitzung überhaupt morgen vormittags um ½ 11 Uhr abhalten und setze folgende Gegenstände auf die Tagesordnung dieser Sitzung: 1. Wahl des Finanzausschusses und des volkswirtschaftlichen Ausschusses. 2. Rechenschaftsbericht des Landesausschusses. 3. Rechnungsabschlüsse des Landes- und Landesculturfondes pro 1896, sowie des Normal-Schulfondes, des Fondcs zur Hebung der Rindviehzucht und der übrigen Fonde. 4. Rechnungsabschluss des mit Tirol gemeinsamen Grundentlastungsfondes pro 1895. 5. Gesetzentwürfe betreffend die Einführung des Grundbuches sammt Motivenbericht hiezu und die Wahl eines Grnndbuchausschusses. 6. Bericht des Landesausschusses über die Wirksamkeit der Natural-Verpflegsstationen pro 1895. 7. Bericht des Landesausschusses über das Resultat der Prüfung der vorgenommenen Landtagswahlen. Martin Thurnher: Ich bitte noch um das Wort. Nachdem doch so bedeutende Gegenstände auf der Tagesordnung stehen, so dürfte es sich wohl empfehlen, die nächste. Sitzung nicht erst um %11 Uhr, sondern schon um 10 Uhr anzuberaumen. Landeshauptmann: Ich accomodiere mich diesem Wunsche mit Vergnügen und werde die Sitzung daher auf 10 Uhr vormittags anberaumen. Die erste Sitzung ist geschlossen. (Schluss der Sitzung 11 Uhr 35 Minuten). Gtenographische GihungsöeriHte der I. Landtagsseffion in Vorarlberg ZU Bregenz. (VIII. Landtags - Periode.) Ginberufen mit JUkerHöctzstem Patente vom 20. Januar 1897 auf öen 26. Januar 1897. Regier ungsverlreler: Herr Statthaltereirath Graf Jofef Thu»-Hohenstein. Vor öer Eröffnung öes Landtages fand in Ser Pfarrkirche ein feierliches Hochamt statt. röffnnrrg des Vandlages ant 26. Aanrrar 1$9T. --------- =3>^h$*hHg——- Bregenz. Druck und Verlag von I. N. Teutsch's Buchhandlung. öer Mitglieder des Vorarlberger Landtages. A. Mitglioö mit Virilstimmo. Dr. Johann Dol»l- Bischof von Eoaria, Generalvicar für Vorarlberg in Feldkirch. B. Aßgeorönete öer Stäöto mtö öes Marktes Dornbirn. Wahlbezirke: 1. Sregen;: Schmid Theodor- Dr. ined., 2lltbürger meister in Bregenz. 2. Feldkirch: Ganahl Arnold- Landeshauptmann-Stellvertreter und Bürgermeister in Feldkirch. 3. Lindem: Ureu August von- k. k. Notar in Bludenz. 4. Dornbirn: Rhomberg Adolf, Landeshauptmann und Fabriksbesitzer in Dornbirn. Thurnher Martin, Lehrer in Dornbirn. O. Abgeoröneter öer Hanöels- nnö GewerbeKammer in JekökircH. Maidel Johann Georg, Dr. med., Bürgermeister in Dornbirn. D. Ageorönete öer Lanögememöen. Wahlbezirke: 1. Argen?: (Gerichts-Bezirke Bregenz und Bregenzerwald.) Kohler Johann, Gemeindevorsteher in Schwarzach. Oel; Josef, Kaufmann in Bregenz. Fink Josef, Pfarrer in Lingenmr. Knchele Josef, Gemeindevorsteher in Lauterach. Fink Jodok, Gemeindevorsteher in Andelsbuch. 2. Feldkirch: (Gerichts-Bezirke Feldkirch und Dornbirn.) Wrgeler Josef, sen. Kaufmann in Feldkirch. Scheidbach Jakob, Altbürgermeister in Rankweil. Kösch Engelbert, Altvorsteher in Lustenau. Thnrnher Johannes, Kaufmann in Dornbirn. Kägele Jakob, Gemeindevorsteher in Gaißan. 3. Müden?: (Gerichts-Bezirke Bludenz und Montavon.) Wittwer Rudolf, Gemeindevorsteher in Gaschnrn. Malier Anton, Altvorstehsr in Blons. Drestel Alois, Alnsiklehrer in Feldkirch. Thnrnher Andreas, Pfarrer Palaas. z Iorarlöerger Landtag. 1. Sitzung am ZG. Januar 18@7, unter dem Vorsitze des Herrn Landeshauptmannes Adolf Rhomberg. ---------------- I-S-Z---------------- Gcgemviictig 20 äbgtorbudc. Abweseud die Hem«: Hochwst. Zischos und Johannes Thurnhcr. Regierungsvertrstee: Herr Statthaltereiraih Graf Thun-Hohenstem. Beginn der Sitzung 11 Uhr 15 Minuten Vormittags. Hlegierimgsvertreter: Hohes Haus! Seine kaiserliche u. königliche Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Patente vom 20. Jänner l. I. den Landtag von Vorarlberg für den heutigen Tag allergnädigst einberufen und mit Aller­ höchster Entschließung vom 21. Jänner l. I. den Herrn Landtagsabgeordnetcn und bisherigen Lan­ deshauptmann Adolf Rhomberg neuerlich zum Landeshauptmann und den Herrn Landtagsabge­ ordneten Arnold Ganahl zu dessen Stellvertreter Allergnädigst zu ernennen geruht. Indem ich mir die Ehre nehme, die beiden genannten Herren zu begrüßen, ersuche ich den Herrn Landeshauptmann im Sinne der bestehen­ den Vorschriften in meine Hände Seiner Majestät dem Kaiser Treue und Gehorsam, genaue Be­ folgung der Gesetze und gewissenhafte Erfüllung der Amtspflicht an Eidesstatt zu geloben. Landeshauptmann: Ich gelobe. Htegierungsvertreter: Nun bitte ich den Herrn Landeshauptmann, seine Function anzu­ treten und den Landtag für eröffnet zu erklären. Nachdem ich heute durch die Allerhöchste Gnade Seiner Majestät unseres Kaisers berufen, die Re­ gierung in diesein hohen Landtage an Stelle Seiner Excellenz des Herrn Statthalters zu ver­ treten, das erstemal die Ehre habe in Ihrer Mitte zu erscheinen, gereicht es mir zur besonderen Ehre, die hohe Landesvertretung von Vorarlberg achtungs- 6 I. Sitzung des Vorarlberger Landtages. voll zu begrüßen. Wenn es mir in der kurzen Zeit meiner bisherigen Anwesenheit im engeren Vaterlande nicht möglich war, ' sämmtliche Ver­ hältnisse und Bedürfnisse desselben gründlich kennen zu lernen, so bitte ich überzeugt zu sein, dass es mir an dem gutem Witten hiezu nicht gefehlt hat und daß ich mich bestreben werde, in kürzester Frist mir diese Kenntnis, insbesondere auch durch gewissenhafte und aufmerksame Verfolgung der Landtagsverhandlungen zu verschaffen. Ich brauche wohl nicht erst zu versichern, daß ich stets und gerne bereit bin, wie es meine Pflicht ist, die Verhandlungen des Landtages durch Auskünfte und anderweitige Behelfe zu fördern und es wird mir zu einer wahren Befriedigung gereichen, wenn ich auf diese Weise imstande bin, etwas zur Wohlfahrt des schönen Landes Vorarlberg zu thun. Landeshauptmann: Hohes Haus! Durch die Gnade Sr. kaiserlichen und königlichen Apo­ stolischen Majestät unseres Allergnüdigsten Kaisers und Landesherrn ein zweites Mal auf diesen ehrenvollen Vertrauensposten berufen, drängt es mich vor Allem meinen tiefgefühltesten, allerunterthänigsten Dank für die mir zutheil gewordene Allerhöchste Huld und Gnade zum Ausdrucke zu bringen und erlaube ich mir an den hochverehrten Herrn Regierungsvertreter die ergebene Bitte zu richten, diese meine Dankesworte an die Stufen des Allerhöchsten Thrones übermitteln zu wollen, bis zu jenem Zeitpunkt, wo mir dieses persönlich zu thun gestattet und ermöglichet sein wird. Ich begrüße bei dieser ersten Sitzung der jetzigen Legislaturperiode vor Allem unseren neuen Vertreter der hohen Regierung in diesem h. Hause, den hochgebornen Herrn k. k. Statthaltereirath Grafen Thun ehrfurchtsvoll und heiße denselben in unserer Mitte herzlichst willkommen. .Gestatten mir Herr Graf gleichzeitig die ergebene Bitte, unseren Berathungen und Verhandlungen Ihr Wohlwollen und Ihre Thatkraft entgegenzubringen, auf daß die Arbeiten des neugewählten Landtages durch das vereinte Zusammenwirken aller berufenen Factoren für das Land und unser wackeres Volk zum Segen gereichen mögen. Auch Sie, meine hochverehrten Herren Abge­ ordneten, begrüße ich mit aller Wärme und Herz­ lichkeit an der Schwelle der Session. Zum großen I. Session, 8. Periode 1897, Theile betreten Sie als Volksvertreter zum ersten Male diesen Saal und ich bin überzeugt, ebenso, wie Sie die Wünsche und Beschwerden der Be­ völkerung aus unmittelbarer Anschauung und als im Contact mit Ihren Wählern stehend kennen zu lernen Gelegenheit hatten, Sie auch von dem Bestreben geleitet, hieher gekommen sind, nach Ihrem besten Wissen und Gewissen mit vereinten Kräften zum Wohle der Bevölkerung unseres theuren, engeren Vaterlandes zu arbeiten. Ich bitte Sie, verehrte Herren, mir auch in der nun beginnenden Legislaturperiode Ihr Ver­ trauen entgegenzubringen und meine Bemühungen zu unterstützen; seien Sie versichert, es wird mein stetes Bestreben sein, wie bisher die Verhand­ lungen des hohen Hauses mit aller Unparteilichkeit und Objectivitüt zu leiten. Hoher Landtag! Die neu gewählte Vertretung unseres Landes erwartet ein recht ausgedehntes Feld reichster Thätigkeit und sind einige Vorlagen geradezu von epochemachender Bedeutung für Land und Volk. Der Rechenschaftsbericht des Lan­ desausschusses für das abgelaufene Jahr wird Ihnen zeigen, dass die Agenden Ihres stän­ digen Ausschusses von Jahr zu Jahr sich ver­ mehren und daß alle Kräfte angespannt werden müssen, um dieselben in gründlicher und befrie­ digender Weise zu berathen und zu behandeln. Die Rechnungsabschlüsse der ein­ zelnen Fonde pro 1896, die Ihnen dieses Jahr zum ersten Male und mit detaillierten Posten vorgelegt werden, weisen ein sich schrittweise günstiger darstellendes Bild ans, so dass es jetzt, wie schon in der abgelaufenen Periode, dank Jahrzehnte lang geübter Sparsamkeit ermöglicht ist, ohne die Steuern irgendwie erhöhen zu müssen, auf den verschiedensten Gebieten der culturellen Agenden wirksam den Gemeinden und Corporationen helfend beizuspringen und dadurch mit vereinten Kräften Großes zu vollbringen. Einige Berichte des Landesausschusses über dieV e rwend un g derE rträ gn is s e desN o rmalschulfondes und der weiters hiezu be­ willigten Landesmitteln zur Hebung der mate­ riellen Lage des Lehrer ft andes, sowie in Betreff der Subventionierung der sonntäg­ liche n Fortbildungsschulen werden Ihnen L Sitzung des Vorarlberger Landtages. den Beweis erbringen, dass in beiden Richtnngen die Landesmittel in intensiver Weise verwendet wurden. Auf dem Gebiete des Straßenwesens ist es vor Allem die F l e x e n st r a ß e, deren schwierigster Theil im abgelaufenen Jahre dank der hochherzigen Unterstützung der h. Regierung, durch bedeutende Landesmittel und Beiträge der Gemeinden voll­ endet wurde. Die Anlage dieser Straße ist von imposanter Großartigkeit und eine Sehenswürdigkeit als alpine Kunststraße, eine wahre Zierde des Landes, ein sprechendes Lob ihres Erbauers. — Was aber das Wichtigste und Erfreulichste an diesem Werk genannt werden muss, das ist die Thatsache, dass zwei arme verlassene Gebirgs­ gemeinden nunmehr eine bequeme und im Winter sichere Zufahrt zum Bahnhöfe Langen besitzen und in nicht ferner Zukunft die Erwartung hegen dürfen, durch Verlängerung dieser Straße bis zur Landesgrenze und Anschluss an die Lechthalerstraße eine Quelle des lebhaftesten Verkehrs und gewiss auch steigenden Wohlstandes zu finden. Wegen dieser projectierten Fortsetzung der F l e x e n st r a ß e und der finanziellen Betheiligung des Landes an den Kosten dieses Unternehmens wird der Landesausschuss dem h. Hause seine Anträge unterbreiten. Auch einige andere kleinereSubventionen von W eg b a ut en werden den h. Landtag in dieser Session beschäf­ tigen. Eine der wichtigsten und bedeutungsvollsten Fragen, die uns tu dieser Session beschäftigen wird, ist bereits in ein Stadium getreten, dass sie ihrer Lösung zugeführt werden kann, es ist dieses das Grundbuch und dessen Einführung im Lande Vorarlberg. Der bezügliche Motivenbericht sammt den zwei Gesetzentwürfen über das Grund­ buch ist das Product eingehendster Studien, die sich der Landesausschuss angelegen sein ließ und langwieriger Verhandlungen, und empfehle ich Ihnen mit aller Wärme, Ihre Berathungen über diesen Gegenstand mit derselben intensiven Gründ­ lichkeit und demselben guten Willen der Frage zu widmen, wie es der abgetretene Landesausschuss durch Monate hindurch gethan hat, damit wir vereint ein Werk zustande bringen, das der Bevölkernng zum Nutzen gereicht und die so wün­ schenswerte Klarheit des öffentlichen Buches er­ möglichet. L Session, 8. Periode 1897. Der Landesausschuss hat ferner eine Gesetzes­ vorlage ausgearbeitet, deren Zweck darin besteht, bezüglich der für Verfügungen der Gemeinde­ vorstehungen und Beschlüsse der Gemeindever­ tretungen bestehenden Recursfristen nach jeder Hinsicht klare und zweckmäßige Normen zu schaffen. Hohes Haus! Alle Völker unseres theueren Vaterlandes wetteifern in dieser Zeit in Beweisen ihrer Liebe und Treue zum geliebten Kaiser und zum angestammten Herrscherhause. Das bevor­ stehende fünfz i g jä h r i g e R e g i e r u ug s- Ju­ ki läum unseres Allerguädigsten Monarchen gibt den einzelnen Kronländern, den Laudesvertretungen und anderen Corporationcn eine hochcrfreuliche Gelegenheit, den Beweis dieser unverbrüchlichen Treue durch die That zu erbringen, und so hat auch der Laudesausschuss in Gemäßheit der Be­ schlüsse des hohen Landtages der Session 1895, im Sinne der Allerhöchsten väterlichen Intentionen, die nur auf das Wohl Allerhöchst Seiner Völker gerade auch bei diesem freudigen Anlasse gerichtet sind, dem hohen Hause eine Vorlage unterbreitet, welche eine würdige Begehung des Allerhöchsten Jubiläums durch einen Act hochherziger, wahrhaft christlicher Humanität zum Ziele hat. Wie aber Oesterreichs Völker in inniger Liebe und Treue zu Kaiser und Reich stehen, so nehmen sie auch den lebhaftesten Antheil am Wohl und Wehe des geliebten Kaiserhauses. Und unser kleines, aber an Patriotismus und Anhänglichkeit zum angestammten Herrscherhause großes Vorarlberg, hat mit dem Gefühle tiefster Trauer am 18. Mai v. I. die schmerzliche Kunde von dem nach Gottes unerforschlichem Rathschlusse so schnell erfolgten Dahin scheiden weiland S e i n e r k a i s e r l. H o h e i t des durchlauchtigstenHerrnErzherzogsCarlLudwig vernommen. Der dahingeschiedcne Herr Erzherzog war unserem Herzen besonders theuer, durch sein lang­ jähriges, von herrlichsten Erfolgen begleitetes Wirken als k. k. Statthalter der Länder Tirol und Vorarl­ berg in den 1850er Jahren, durch sein Wohl­ wollen, welches er diesen beiden Ländern stets bewahrt, durch sein eminentes Wohlthun und ganz besonders durch sein unentwegt und durch Wort und That bekundetes Auftreten als Katholik, als treuer Sohn der hl. Kirche. Mit den Gebeten, L Sitzung des Vorarlberger Landtages 8 die aus Tausenden von Herzen in jenen Tagen zum Allmächtigen für die Seelenruhe des unver­ gesslichen Erzherzogs emporstiegen, vereinten sich auch die Bitten der allzeit getreuen Vorarlberger. Hohes Haus! Mit der Hilfe Gottes wollen wir nun an unsere Arbeit schreiten, möge sein Segen uns geleiten, auf dass unsere Thätigkeit zum Wohle des Volkes und unseres theuren engern Heimatlandes sich entwickle. Mit einem Acte patriotischer Huldigung für unseren geliebten Kaiser wollen wir auch diese Arbeit beginnen und deshalb lade ich Sie ein, mit mir begeistert kinzustimmen in den Ruf: Seine Majestät uns er Allergnädig st er Kais er und Herr lebe hoch! hoch! hoch! — (Das ganze Haus erhebt sich und stimmt in den dreimaligen Hochruf des Herrn Landeshaupt­ mannes begeistert ein.) Somit erkläre ich die 1. Session der VIII. Landtagsperiode für eröffnet. Hanahl: Ich erlaube mir an den Herrn Regierungsvertreter die Bitte zu richten, meinen ergebensten Dank für meine Ernennung zum Lan­ deshauptmann-Stellvertreter zur Kenntnis unseres Allerhöchsten Herrn und Kaisers bringen zu wollen, an den hohen Landtag aber richte ich die Versicherung, dass ich, falls ich je zum Vorsitze in dieser Körperschaft berufen werden sollte, mich bei Leitung Ihrer Berathungen der strengsten Objectivität und Unparteilichkeit bemühen werde. Landeshauptmann: Ich werde mir nun erlauben, die Angelobnng der Herren Abgeordneten einzuleiten. Ich ersuche den Herrn Schriftführer, die Namen der Herren Abgeordneten der Reihe nach abzulesen. (Die hohe Versammlung erhebt sich.) Sie haben Seiner k.u. k. Apostol. Majestät dem Kaiser Treue und Gehorsam, Beobachtung der Gesetze und gewissenhafte Erfüllung Ihrer Pflichten zu geloben. (Secretär verliest in alphabetischer Ordnung die Namen der Abgeordneten, welche das Ge­ löbnis ablegen.) L Session, 8. Periode 1897. Landeshauptmann:«Seine bischöfliche Gnaden hat mit Zuschrift vom gestrigen Tage seine Ab­ wesenheit von den ersten Sitzungen des hohen Landtages wegen Amtsgeschäfte entschuldigen lassen und hat bemerkt, daß er erst in den nächsten Tagen beim h. Landtage eintreffen werde. Nach alter Gepflogenheit habe ich auf die Tagesordnung der Eröffnungssitzung keine mmtorischen Gegenstände zur Verhandlung gesetzt. Ich werde daher die erste meritorische, beziehungs­ weise zweite Sitzung überhaupt morgen vormittags um '/zII Uhr abhalten und setze folgende Gegen­ stände auf die Tagesordnung dieser Sitzung: 1. Wahl des Finanzausschusses und des volks­ wirtschaftlichen Ausschusses. 2. Rechenschaftsbericht des Landesaussch usses. 3. Rechnungsabschlüsse des Landes- und Landesculturfondes pro 1896, sowie des Normal-Schulfondes, des Fondcs zur Hebung der Rindviehzucht und der übrigen Fonde. 4. Rechnungsabschluss des mit Tirol gemein­ samen Grundentlastungsfondes pro 1895. 5. Gesetzentwürfe betreffend die Einführung des Grundbuches sammt Motivenbericht hiezu und die Wahl eines Grnndbuchausschusses. 6. Bericht des Landesausschusses über die Wirk­ samkeit der Natural-Verpflegsstationen pro 1895. 7. Bericht des Landesausschusses über das Re­ sultat der Prüfung der vorgenommenen Landtagswahlen. Martin Murnher: Ich bitte noch um das Wort. Nachdem doch so bedeutende Gegenstände auf der Tagesordnung stehen, so dürfte es sich wohl empfehlen, die nächste. Sitzung nicht erst um %11 Uhr, sondern schon um 10 Uhr anzu­ beraumen. Landeshauptmann: Ich accomodiere mich diesem Wunsche mit Vergnügen und werde die Sitzung daher auf 10 Uhr vormittags anbe­ raumen. Die erste Sitzung ist geschlossen. (Schluss der Sitzung 11 Uhr 35 Minuten).