19830817_GVE021

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Letzte Änderung 10.06.2021, 07:58
Gemeinde Silbertal
Bereich oeffentlich
Schlagworte: silbertalvertretung
Dokumentdatum 1983-08-17
Erscheinungsdatum 1983-08-17
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Inhalt des Dokuments

-1- Gemeindeamt Silbertal Silbertal, am 18.8.1983 21. Gemeindevertretersitzung Niederschrift über die am Mittwoch, dem 17.8.1983 um 20.30 Uhr im Gemeindeamt Silbertal (Sitzungszimmer) abgehaltene Gemeindevertretersitzung Anwesend: Der Bürgermeister Georg Amann, der Vizebürgermeister Franz Fleisch, die Gemeinderäte Franz Küng und Aurel Rudigier, sowie die Gemeindevertreter Leo Bargehr, Christian Bitschnau, Othmar Erhard, Franz Vonderleu, Peter Netzer, Alois Säly, Hans Netzer, Adolf Zudrell und der Ersatzmann Erich Ganahl Entschuldigt: Gemeindevertreter Helmut Zudrell Schriftführer: Gemeinderat Franz Küng Tagesordnung 1. Eröffnung, Begrüßung und Feststellung der Beschlußfähigkeit 2. Genehmigung der Niederschrift der letzten Gemeindevertretersitzung vom 18.5.1983 3. Rechnungsabschluß der Gemeinde für das Jahr 1982; a) Genehmigung desselben b) Entlastung der Kassierin und der Rechnungsprüfer 4. Wild- und Verbißschäden im Schutz- und Bannwald des Schattenwaldes, Antrag der Unterlieger die erforderlichen Maßnahmen zu treffen 5. Ortsprospekt von Silbertal - Neudruck - Vergabe an die Druckerei 6. Mayer Fredy, Landesrat; Ansuchen um Überlassung von ca. 60 m2 Grund von der Gp. 727/1 auf dem Kristberg 7. Kristbergbahn Silbertal; Ansuchen um einen Beitrag für die Loipenpräparierung und Offenhaltung der Wanderwege auf dem Kristberg im Winter 1982/83 8. Gebrüder Vonbank, Schruns; Antrag auf Dienstbarkeiten, a) Einräumung einer Dienstbarkeit des Geh- und Fahrrechtes über die Gp. 727/1 b) Einräumung einer Dienstbarkeit des verlegten Telefonkabels und verschiedener Leitungen auf der Gp.727/1 9. Viehzuchtverein Silbertal; Ansuchen um eine Entschädigung an den Stierhalter Erich Mangeng für den Verlust einer Kuh 10. Allfälliges Beschlußfassung: 1. Der Bürgermeister eröffnet die Sitzung um 20.30 Uhr und stellt die Beschlußfähigkeit fest. Er stellt den Antrag -2- noch zwei weitere Tagesordnungspunkte auf die Sitzung zu nehmen und zwar: a) Wahl der Vertrauenspersonen für die Anlegung des Gemeindeverzeichnisses in die Geschwornen-und Schöffenliste b) Grundabtretung im "Schmidtele" für die Aufstellung eines Gaisschermes Diesem Antrag wird stattgegeben, jedoch regt Gemeinderat Aurel Rudigier an infolge der großen Tagesordnung, diese in zwei Sitzungen zu erledigen, nachdem zu erwarten ist, dass die einzelnen Tagesordnungspunkte teils einer längeren Beratung bedürfen. 2. Die Niederschrift der letzten Gemeindevertretersitzung vom 18.5.1983 wurde einstimmig genehmigt. 3. Der Vizebürgermeister erläutert den Rechnungsabschluß für das Jahr 1982 und gibt anhand einer durch die Gemeindekassierin gemachte Aufstellung die größten Abweichungen vom Voranschlag bekannt. Der Obmann des Überprüfungsauschusses, Herr Adolf Zudrell berichtet über die Rechnungsprüfung des Rechnungsabschlusses 1982, erwähnt, dass die Rechnungen gestimmt haben und die Buchhaltung in bester Ordnung geführt wurde und stellt die Anträge den Rechnungsabschluß zu genehmigen und der Kassierin die Entlastung zu erteilen. Die von den Gemeindevertretern gestellten Anfragen wurden vom Vorsitzenden beantwortet. Nachdem keine weiteren Anfragen mehr gestellt wurden, wurde wie folgt abgestimmt: a) Der Rechnungsabschluß für das Jahr 1982 schließt mit Einnahmen von 8.384.562, 24 und Ausgaben von 8.936.622, 30 mit einem Gebarungsabgang von S 552.060, 16 ab und wird einstimmig genehmigt. b) Der Kassierin und den Rechnungsprüfern wird die Entlastung erteilt. (Einstimmige Beschlußfassung) 4. Der Vorsitzende berichtet über die Wildschäden im Schattenwald und bemängelt, dass der Abschuß im letzten Jahr wieder nicht erfüllt würde. Schreiben der Wildbach- und Lawinenverbauung über die Wildreduzierung und Nichterfüllung des Abschußes und dessen Folgen bei Einstellung der Verbauungen im Gemeindegebiet Silbertal wurden zur Kenntnis gebracht. Auch ein Schreiben des Standes Montafon wo auf den schlechten Waldzustand im Schattenwald hingewiesen wird, sowie ein weitere Schreiben der BH betreffs Erfüllung des Abschußes und des Schad wildes auf einer Fläche von 5 ha im genannten Waldgebiet wurde zur Kenntnis gebracht. Weiters wurde berichtet, dass die Unterlieger zu einer Versammlung am 8.6.1983 eingeladen haben wobei 18 Personen anwesend waren und die Gemeinde Silbertal ersucht haben, alles zu unternehmen um die Verbißschäden hintanzuhalten um wieder durch den Stand Montafon getätigten Aufforstungen einen entsprechenden Schutz für Lawinen und Muren zu bekommen. Die Unterlieger forderten bei dieser Versammlung die Einstellung der Holzschlägerung, der totale Abschuß des Schadwildes, insbesondere des Gamswildes und die Auflassung bzw. Verlegung der Wildfütterungsstelle im "Wiesle" Herr Alois Erhard als Vertreter der Unterlieger gibt folgende Stellungnahme ab: Es sei in den letzten Jahren viel zu viel Holz geschlägert worden, es komme kein Jungwuchs mehr auf und es sei ein zu hohes Wildaufkommen und die Sicherung sei nicht mehr gegeben -3- und dass die Wildfütterung im "Wiesle" aufzulassen wäre. Waldaufseher Emil Fleisch gab folgende Erklärung ab: Der Verbiß der gesetzten Pflanzen und der Naturverjüngung erfolge hauptsächlich in den Sommermonaten. Von den in diesem Jahr angesetzten Pflanzen sei schon wieder jede dritte Pflanze durch das Wild beschädigt bzw. vernichtet worden. Bei einem Schneefall im Herbst sind weitere Verbißschäden zu erwarten wobei er die Ursache zum größten Teil dem Gamswild gibt. Der Oberjäger Martin Berthold gibt folgende Erklärung ab: Vermurungen auf der Schattenseite seien nicht auf das Wild zurückzuführen. Das Schadwild sei abgeschossen worden so gut es eben möglich war. Sie werden sich weiterhin bemühen den Abschuß zu erfüllen. Nach einer weiteren längeren Debatte über dieses echte Problem wurde von der Gemeindevertretung ein voller Wildabschuß des Gamswildes und Schadwildes im Schattenwald auf einer Fläche von 5 ha (Plan liegt bei der BH Bludenz auf) verlangt. Auf Antrag wurde die Auflassung der Wildfütterung im "Wiesle" mehrheitlich beschlossen. Gemeinderat Franz Küng und Gemeinde Vertreter Leo Bargehr unterstützten diesen Antrag nicht, wobei Gemeindevertreter Bargehr der Ansicht ist, dass bei einer Auflassung einer Fütterung doch noch eine Ersatzfütterung an einer anderen Stelle möglich sein müsste. Weiters wurde beschlossen die Holzschlägerungen im Schattenwald weitgehenst einzustellen, damit der noch vorhandene Wald die Schutzfunktion eines Schutz und Bannwaldes erfüllen kann. Die Neugestaltung des Ortsprospektes soll nicht mehr in der bisherigen Größe gedruckt werden, sondern in der gleichen Größe wie das Montafoner Ferienjournal, nachdem man sich von diesem eine bessere Werbewirksamkeit erhofft. Auch werden von anderen Gemeinden die Prospekte auf diese Größe gebracht und somit glaubt man, dass diese Größe das richtige Format ist. Der Entwurf des neuen Prospektes soll nochmals dem Fremdenverkehrsausschuß vorgelegt werden, welcher auch ermächtigt wird den Druck an die Druckerei zu vergeben. Peter Netzer regt an ein Poster vom Titelbild drucken zu lassen welches jeder Gast gerne mitnehmen und auch kaufen würde. Dem Ansuchen von Herrn Landesrat Fredy Mayer um Grundkauf von ca. 60 m2 von der Gp. 727/1 angrenzend an die Gp. 727/3 wurden zwei Anträge gestellt. 1. Antrag um Überlassung der 60 m2 um Tausch für die drei Bauparzellen Nr. 171/10, 171/14 u. 171/15 im Ausmaß vom 65 m2 wurde mit 5 Stimmen abgelehnt. 2. Antrag um Verkauf der 60 m2 um den Preis von S 300.pro m2 mit der Bedingung, dass die Bp. 171/10, 171/14 und 171/15 für einen künftigen Güterwegbau unentgeltlich zur Verfügung zu stellen sind, wird mehrheitlich mit 7 Stimmen beschlossen. Die Vermessungs- und Verbücherungskosten gehen zu Lasten des Käufers. Auch bis zu einem künftigen Wegbau, darf der Besitzer der genannten Bauparzellen keinerlei Recht auf die Besitzverhältnisse stellen. Der Kristbergbahn wird für die Loipenpräparierung und Offenhalten der Wanderwege auf dem Kristberg für den Winter 1982/83, ein Beitrag von S 10.000.- gewährt. -3- 8. Betreffs Einräumung einer Dienstbarkeit des Geh- und Fahrrechtes über die Gp. 727/1 zu Gunsten der Gebr. Vonbank Schruns und einer Dienstbarkeit für die verlegten Leitungen auf Gemeindegrund löste eine heftige Debatte aus. Aufgrund der Schwierigkeiten die sich bei diesem Tagesordnungspunkt ergeben werden und auf Grund der vorgeschrittenen Zeit verließ Gemeinderat Franz Küng das Sitzungszimmer mit der Begründung die Sitzungen um ca. 23.00 Uhr zu schließen, nachdem er schon des öfteren darauf hingewiesen habe. Es wurde noch einige Zeit über diesen Tagesordnungspunkt diskutiert und schließlich wurde auch von den übrigen Gemeindevertretern die Meinung vertreten die Sitzung betreffs Erledigung der Tagesordnungspunkte von 8 - 12 auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Zum Schluß wurde nur noch die Gemeindekommission zur Erstellung der Gemeindeliste für die Geschwornen und Schöffenliste für das Jahr 1984 gebildet. Als Vertrauenspersonen wurden die Gemeindevertreter Christian Bitschnau, Othmar Erhard, Franz Vonderleu und Alois Säly bestellt. Beginn der Sitzung: 20.30 Uhr Ende: 23.50 Uhr Der Bürgermeister: [Unterschrift: "Georg Amann"]