19681022_GVE027

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Letzte Änderung 31.05.2021, 16:24
Gemeinde Schruns
Bereich oeffentlich
Schlagworte: schrunsvertretung
Dokumentdatum 1968-10-22
Erscheinungsdatum 1968-10-22
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Inhalt des Dokuments

-1- MARKTGEMEINDEAMT SCHRUNS Hauptverwaltung Schruns, den 23.10.1968 NIEDERSCHRIFT über die am DIENSTAG, den 22.10.1968 abends um 20.15 Uhr im Sitzungssaal der Marktgemeinde Schruns stattgefundene 27. öffentliche Sitzung der GEMEINDEVERTRETUNG. Anwesend: Bürgermeister Igele Eugen als Vorsitzender, Vbgm. Schmidt Karl und die Gemeinderäte Hütter Josef, Fritz Josef, Juen Franz Josef, Ganahl Edmund und Durig Franz, sowie die Gemeindevertreter und Ersatzmänner Schreiber Jakob, Erhart Ludwig, Brugger Georg, Jenny Lothar, Wekerle Harald, Vonier Robert und Kleber Ludwig für die ÖVP; Fritz Ernst, Mühlbacher Herbert, Gantner Christian und Bitschnau Arnold für die Ortspartei Schruns; Bauer Rudolf, Konzett Manfred, Nels Josef und Tschann Werner für die FPÖ; und Bitschnau Werner und Filippi Josef für die SPÖ. Die Beschlussfähigkeit ist gegeben, die Zustellung der Einladung zur gegenständlichen Sitzung der Gemeindevertretung erfolgte den Bestimmungen des GG. entsprechend zeitgerecht. Entschuldigt abwesend: Dipl. Ing. Jäger Karl Ludwig. Erledigte Tagesordnung: BESCHLUSSGEGENSTÄNDE: 1.) 2.) 3.) 4.) Wagenweg; Ausbauprojekt; Ortskanalisation; Bauabschnitt Wagenweg; Arbeitsbeginn; Fremdenverkehrsplanung; Vergabe eines Vorprojektes; Verkehrsamt Schruns; Personalangelegenheit; Zu 1.) Der Vorsitzende gibt einen Bericht über die am 25.9.1968 stattgefundene Aussprach© mit den Anrainern des Wagenweges, bei der eingehend über die geplanten Ausbauarbeiten an diesem Weg debattiert wurde. Die einheitliche Meinung der Anwesenden war, dass eine Wegbreite von 4, 00 m und eine Gehsteigbreite von 1, 50 m voll genügen würde. Im Rahmen des genehmigten Teilverbauungsplanes „Schrunser Feld“ wurde ein Detailprojekt für den Ausbau des Wagenweges ausgearbeitet, welches jedoch eine Strassenbreite von 6, 00 m zuzüglich eines Gehsteiges von 1, 5o m Breite vorsieht. In der folgenden Debatte wird von verschiedenen Sprechern darauf verwiesen, dass ein Ausbau des Wagenweges nach diesem Beispielprojekt besonders jene Anrainer hart trifft, denen durch die erforderlichen Grundabtretungen Restgrundstücke verbleiben, die nicht mehr verbauungsfähig sind. -2GR. Durig Franz vertritt den Standpunkt, dass der Verbauungsplan unbedingt eingehalten werden muß, da sonst der ganze Verbauungsplan wertlos wäre, GV. Nels Josef stellt den Antrag, es möge abgestimmt werden, ob das vorliegende Detailprojekt, das eine Wegbreite von 6, 00 m und eine Gehsteigbreite von 1, 50 m vorsieht, ausgeführt werden soll. In der folgenden Abstimmung spricht sich die Gemeindevertretung stimmenmehrheitlich für die Ausführung des vorliegenden Projektes aus. Vbgm. Schmidt Karl, GV. Kleber Ludwig und GV. Schreiber Jakob stimmen gegen die Ausführung des Detailprojektes. Zu 2.) Der Vorsitzende berichtet, dass die Baufirma Hilti und Jehle / Feldkirch die Kanalisationsarbeiten im Bereiche Gantschier beendet hat. Diese Firma wäre bereit, zu den gleichen finanziellen Bedingungen auch den Kanalisationsstranges „Wagenweg“ zu verlegen. Die Arbeiten könnten sofort in Angriff genommen werden. Da in diesem Bereich während den Saisonen nicht gearbeitet werden kann, besteht ein gewisser Zeltdruck. GV. Brugger Georg bezweifelt, dass die vermessungstechnischen Vorarbeiten soweit erstellt sind, dass mit den Kanalisationsarbeiten sofort begonnen werden konnte. Gemeindebautechniker Kraller gibt eine technische Erläuterung zum Kanalisationsprojekt und sieht keine besonderen Schwierigkeiten für einen sofortigen Beginn der Arbeiten. GV. Fritz Ernst weist besonders auf die finanziellen Probleme einer sofortigen Arbeitsvergabe hin. Er erachtet es als notwendig, dass heimische Firmen zur Anbotstellung eingeladen werden. Abschliessend wird festgestellt, dass ausser den In Schruns ansässigen Baufirmen die Fa.Hilti und Jehle in Feldkirch, die Fa. Baumeister Thöny in Bludenz, die Fa. Wucher in Ludesch und die Baufirma Dipl. Ing. Brock in Bludenz zur Anbotstellung einzuladen sind. Zu 3.) Der Vorsitzende berichtet über die am Mittwoch, den 9.10.68 stattgefundene Aussprache mit den Architekten Werner Pfeifer, Dipl. Ing. Jäger und Dipl. Architekt Walter Walch in einer Beratung des Fremdenverkehrs-und Bauausschusses. Das Architektenteam, aus welchem Dipl.Architekt Walter Walch aus beruflichen Gründen ausgeschieden ist, gibt seine Kostenforderung für die Erstellung eines Vorprojektes mit S 100, 000.— bekannt. Als Grundlage für eine weitere Debatte wird ein Schreiben der Gemeinde Tschagguns vom 21.10.1968 an die Gemeindevertretung der Marktgemeinde Schruns verlesen. In welchem um endgültige Entscheidung über einen gemeinsamen Freibadbau in Tschagguns gebeten wird, da bis zu dieser Entscheidung jede Initiative der Gemeinde Tschagguns in dieser Angelegenheit blockiert erscheint. Dkfm. Piske verweist eindringlich auf die Notwendigkeit dieser Entscheidung und schildert die sich daraus ergebenden Situationen. Es müßte durchaus möglich sein, die Bauarbeiten für die geplanten Projekte In beiden Gemeinden gemeinsam zu beginnen. Die Schrunser Architekten sind sich darüber einig, dass ein entsprechender Ausbau eines Freibades in Schruns am Platzmangel scheitern muß. GR. Durig gibt zu bedenken, dass bei -3- Ausbau des Freibades in Schruns die parkplatzfrage nicht lösbar erscheint. GV. Fritz Ernst beleuchtet das Problem von der finanziellen Seite. Es müßte erst Klarheit über die finanzielle Beteiligung der Gemeinde Tschagguns an den Schrunser Projekten herrschen. Die Erstellung eines Mehrzweckbaues in Verbindung mit einem Spielkasino wäre finanziell interessant und bestimmt einer Prüfung wert. Vbgm. Schmidt Karl wiederholt seinen negativen Standpunkt bezüglich eines gemeinsamen Freibadbaues in Tschagguns. GV. Jenny Lothar ist der Ansicht, dass an der finanziellen Seite ein gemeinsames Projekt nicht scheitern dürfte. Eine Mehrbelastung der Marktgemeinde Schruns von 2 - 3 Mill. Schilling erscheint tragbar. Nach längerer Debatte wird festgestellt, dass der Gde.Vertretungsbeschluss vom 10.2.1965, welcher eine Kostenbeteiligung mit 50 % an einem Freibadbau in Tschagguns beinhaltet, aufgehoben werden muß. In der darauffolgenden Abstimmung spricht sich die Gemeindevertretung bei 2 Gegenstimmen (GV. Nels Josef und GV. Tschann Werner) für die Aufhebung des Beschlusses aus. GV. Fritz Ernst stellt nachfolgenden Antrag zur Abstimmung: "Die Gemeindevertretung spricht sich grundsätzlich für eine gemeinsame Realisierung des Freibad-Baues auf dem Grundstück des Johann Josef Juen in Tschagguns aus. Das Freibad soll in seinem Dimensionen den Bedürfnissen der einheimischen Bevölkerung und den Gästen des Erholungsraumes Schruns - Tschagguns entsprechen. Die mutmaßlichen Baukosten werden 6 - 7 Millionen Schilling betragen. Die Marktgemeinde Schruns ist bereit, zu den Baukosten dieser Grössenordnung 2/3 zu leisten, unter der Voraussetzung, dass die Gemeinde Tschagguns sich ihrerseits mit einem Anteil von 1/3 an den Ausbaukosten für Fremdenverkehrsprojekte gleicher Grössenordnung in Schruns (Mehrzweckbau, Hallenbad) beteiligt. Dabei erwartet die Gemeindevertretung, dass die Projekte in beiden Gemeinden gleichzeitig in Angriff genommen werden. Die Beitragsleistung der Marktgemeinde Schruns an die Gemeinde Tschagguns ergibt per Saldo 1/3 der Baukostensumme. Dieser Antrag wird gegen die Stimmen von Vbgm. Schmidt Karl, GV. Kleber Ludwig und GV. Erhart Ludwig angenommen. Nachdem nun diese Frage geklärt erscheint, ergibt sich eine eingehende Debatte über die weiteren Massnahmen zur Erlangung von Planunterlagen zur etappenweisen Verwirklichung für die in Schruns vorgesehenen Projekte. Von verschiedenen Sprechern wird die Ansicht vertreten, dass der Gemeindevertretung nur ein Projekt zur Verfügung steht, falls sie an die Schrunser Architekten den Auftrag zur Erstellung eines Vorprojektes übergibt. Gemeindebautechniker Kraller erläutert eingehend die Vorteile eines Wettbewerbes, wobei derzeit nur das Problem der Erstellung des Raumprogrammes bestehen würde. -4- GV. Wekerle Harald stellt den Antrag, dass zur Erlangung von Plänen zur Errichtung eines MehrZweckbaues, eines Hallenbades und einer Kunsteisbahn auf dem Areal Juen Otto und des westseitig der Bahnlinie zur Verfügung stehenden Grundes ein Wettbewerb unter den österreichischen Architekten ausgeschrieben werden soll. Dieser Antrag wird bei einer Gegenstimme (GV. Brugger Georg) angenommen. Über die Art der Erstellung des Raumprogrammes wird der Gemeindevorstand entscheiden. Zu 4.) Der Vorsitzende gibt bekannt, dass nunmehr die Trennung zwischen Verkehrsverband und Verkehrsamt Schruns in personeller und räumlicher Hinsicht durchgeführt wurde. Dadurch ist das Verkehrsamt Schruns in einen personellen Engpaß geraten. Derzeit stehen nur mehr der langjährige Verkehrsamtsangestellte Fiel Christian und die seit einigen Monaten im Verkehrsamt Schruns tätige Marent Maria dem Verkehrsamt Schruns zur Verfügung. Dkfm. Piske berichtet über das Ergebnis der Ausschreibung für die Besetzung der Leiterstelle beim Verkehrsverband Montafon. Von 22 eingegangenen Bewerbungen konnten nur 4 in die engere Wahl gezogen werden. Die Ausschreibung der Leiterstelle für das Verkehrsamt Schruns ist eine finanzielle Frage, da qualifizierte Kräfte auch entsprechende Lohnforderungen stellen werden. In diesem Zusammenhang kommt auch das Problem der Reiseleitungen zur Sprache. GV. Nels Josef ist der Meinung, dass die Reiseleitungen für die verschiedenen Reisebüros vom Verkehrsamt abgegeben werden sollten. Die Bediensteten des Verkehrsamtes würden dadurch für andere wichtige Aufgaben frei. Die Reiseleitungen sollten wie in anderen, grossen Fremdenverkehrsorten Österreichs von privater Hand getätigt werden Dies würde den Standard des Ortes heben und die unvermeidlichen Anschuldigungen der Vermieter wegen Bevorzugung eines gewissen Vermieterkreises kämen in Wegfall. Dkfm. Piske und GV. Fritz Ernst weisen gemeinsam darauf hin, dass bei Ausübung der Reiseleitertätigkeit durch ein Privatunternehmen keine Garantie für ein einwandfreies Funktionieren gegeben ist, da nur das Verkehrsamt eine entsprechende Gesamtübersicht über den Bettenbelag hat. Es bestünde daher die Gefahr, dass die Reisebüros bei schlechter Bedienung keine Gäste mehr nach Schruns schicken, was natürlich für die kleinen Zimmervermieter einen grossen finanziellen Schaden bedeuten würde. Ein Schreiben des Verkehrsamts-Angestellten Fiel Christian wird verlesen, in welchem sich dieser bereit erklärt, den Posten eines Verkehrsamtsleiters zu übernehmen. Seine Gehaltsforderung beläuft sich auf S 6.2oo.-- brutto. Die bisher innegehabte Tätigkeit als Reiseleiter des Reisebüros „Scharnow“ würde er nach Ablauf der Saisonsverträge abgeben. Gemäss Beschluss der Gemeindevertretung vom 18.9.1968 soll der Posten eines Leiters für das Verkehrsamt Schruns ausgeschrieben werden. In schriftlicher Abstimmung wird bei 14 Ja- und 10-Neinstimmen der gegenständliche Beschluss aufgehoben. Somit wird der Verkehrsamts-Angestellte Fiel Christian mit 1.1.1969 unter Anerkennung seiner Gehaltsforderung zum Leiter des Verkehrsamtes Schruns bestellt. Gegen die Passung dег Niederschrift über die vorausgegangene 26. öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung wird kein Einwand erhoben, sodass dieselbe als genehmigt erklärt wird. Ende der Beratung : 1.00 Uhr Tag der Verlautbarung: 23.10.1968 Der Schriftführer: Der Vorsitzende: (Gde.Sekretär) (Bürgermeister)