19460112_GVE012

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 30.05.2021, 07:31
Gemeinde Wolfurt
Bereich oeffentlich
Schlagworte: wolfurtvertretung
Dokumentdatum 1946-01-12
Erscheinungsdatum 1946-01-12
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Inhalt des Dokuments

- 1 - Verhandlungsschrift über die am 12. Jänner 1946 stattgefundene Besprechung. Anwesend alle Mitglieder. Punkt 1. Der Vorsitzende erstattete Bericht a) Über die Viehablieferung im Jahre 1945. Die Vorschreibung vom 1. Mai bis 31. Dezember betrug 28.920 kg Lebendgewicht. b) Betreffend Maisablieferung 1945. Insgesamt wurden 5376 kg Mais vorgeschrieben. Infolge des großen Sturmes am 7. August 1945 wurde der Mais besonders im Innerdorf nahezu vollständig vernichtet. Dem erfolgten Einspruche seitens der Anbauer wurde durch das Landesernährungsamt Bregenz stattgegeben und die Ablieferungsmenge um 1517 kg ermäßigt. c) Über die Milchablieferung, welche im Jahre 1945 gegenüber den früheren ganz wesentlich zurückging, was ganz besonders auf die Abgabe an die Besatzungstruppen und Minderertrag durch die Fütterung der Muli der Truppen zurückzuführen ist. Punkt 2. Martin Höfle berichtete über die Begehung der Krebsgraben-Konkurrenz, wonach die Säuberung dieses Grabens höchst notwendig ist. Die Gemeinde Wolfurt ist an den Kosten mit neun Dreißigstel beteiligt. Punkt 3. Für den Fünfjahr-Anbau wird der Gemeinde eine Gemüseanbaufläche von 2 1/2 - 3 Hektar vorgeschrieben. Die größeren Landwirte sind frühzeitig mit einer entsprechenden Umlage zu beteilen. Punkt 4. Die Stierhaltung in der Gemeinde wurde seit einigen Jahren durch die Gemeinde selbst geführt. Mit der Sprungperiode 1945/46 haben die Viehbesitzer bzw. die Stierhaltungskomitees die Geschäfte wieder selbst übernommen. Aus dem von diesen Geschäften erzielten Gewinn - 2 - sind 20% an den Viehzuchtverein Wolfurt auszuzahlen. Punkt 5. Dem Tierarzt Drechsel in Lauterach soll über sein Ansuchen nach Fühlungsnahme mit den anderen interessierten Gemeinden für das Jahr 1946 ein einmaliger Beitrag von 200 S. gegeben werden. Punkt 6. Der Schertler Sidonia in Wolfurt Nr. 71, welche wegen nationalsozialistischer Betätigung ihres Mannes keinen Familienunterhalt mehr bekommt, soll durch die allgemeine Fürsorge das zum Leben Notwendigste verschafft werden. Punkt 7. Die im Hause Nr. 98 (Forster Johanna) freiwerdende Wohnung ist an Waibel Johann, Wolfurt, Nr. 268, zu vergeben. Die hiedurch im Hause Nr. 268 freiwerdende Wohnung ist an Thaler Hubert zu reservieren. Punkt 8. Die Riedgräben sind im Frühjahr zu öffnen. An die Arbeiter ist ein Stundenlohn von 80 bis 90 Groschen zu bezahlen. Punkt 9. Es wurde beschlossen, die bei der Hypothekenbank Bregenz vom seinerzeitigen Straßenbau stammende Schuld von ca. S. 64.000.zurückzubezahlen. Die Gemeinde hat Rücklagen mit Zweckbestimmung in der Höhe von S. 80.000.angelegt, welche nahezu zinslos sind während auf der anderen Seite für obige Schuld 4 1/4% Zins zu zahlen ist. Die Gemeinde Wolfurt hat bei der Spar- und Darlehenskassa Wolfurt eine weitere Einlage von S 40.396, 55 per 31. Dezember 1945 zur Verfügung, sodaß sie auch bei Bezahlung obiger Schuld noch über ein genügend großes Betriebskapital verfügt. Bezüglich der Rücklagen wird bemerkt, daß ein Schulhaus-Neubau in Wolfurt nicht in Frage kommt, da ein ganz stattliches Schulgebäude vorhanden ist und die Rücklage von 45.522, 40 ohne weiteres für die Schuld-Rückzahlung verwendet - 3 - werden kann. Die Vorarlberger Landesregierung ist um diesbezügliche Genehmigung zu ersuchen. Punkt 10. Anton Peter zum Engel und Frau Theresia Heitz sind zu verhalten, den an der Straße bei ihrem Anwesen liegenden Schutt abzuführen. Punkt 11. Gemeindeverwaltungsmitglied Geiger Karl legt auf Grund des Wahlergebnisses vom 25.11.1945 sein Mandat zurück. Die Gemeindeverwaltung nimmt dies zur Kenntnis. Es wird ihm vom Vorsitzenden der Dank für seine bisherige Mitarbeit ausgesprochen. Punkt 12. Das Protokoll der letzten Sitzung wurde einwandfrei genehmigt. Der Bürgermeister A. Fischer Schriftführer L. Hinteregger