- 1 - MARKTGEMEINDE WOLFURT Schulstraße 1, 6922 Wolfurt Verhandlungsschrift Die Gemeindevertretung der Marktgemeinde Wolfurt hat am Freitag, 4. März 1994, den Beschluß gefaßt, folgende RESOLUTION gegen den Bau der Schnellstraße S 18 an die Verantwortlichen der Vorarlberger Landesregierung und der Österreichischen Bundesregierung sowie alle damit befaßten Stellen zu richten. 1. In den vor wenigen Tagen abgeschlossenen Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union wurde wiederholt und vehement der Standpunkt Österreichs vertreten, daß jeder weitere und zusätzliche Transitverkehr auf der Straße nicht akzeptiert wird. 2. Österreich hat in diesen Verhandlungen den Bau von vier Lückenschlüssen bei Autobahnen im Osten Österreichs zugesagt. Der Bau der S 18 als Lückenschluß zwischen dem österreichischen und dem schweizerischen Autobahnnetz und als internationale Transitverbindung ist deshalb nicht erforderlich bzw. würde geradezu eine Fleißaufgabe in vorauseilendem Gehorsam gegenüber den Verkehrsgelüsten der EU bedeuten. 3. Anläßlich seines Vorarlbergbesuches am 3. März 1994 erklärte auch Verkehrsminister Klima, daß die Zukunft des Verkehrs ausschließlich in der umweltfreundlichen Bahn liegt und deshalb der Bau der S 18 nicht mehr erforderlich ist. Der Attraktivitätssteigerung der Bahn ist der unbedingte Vorrang vor dem Ausbau des Straßennetzes zu geben. Ein Sowohl als Auch ist budgetär unmöglich. 4. Die Schweizer Stimmbürger haben anläßlich eines Referendums im Februar 1994 europaweit ein Signal gesetzt, indem sie innerhalb von 10 Jahren den gesamten Straßen-Gütertransit auf die Bahn verlagern wollen. Dies bedeutet, daß auch Zulaufstrecken wie die S 18 nicht mehr benötigt werden. Aufgrund der erwähnten Umstände ersucht die Marktgemeinde Wolfurt alle Entscheidungsträger, den seinerzeit unter völlig anderen Vorzeichen gefaßten Beschluß zum Bau der Schnellstraße S 18 aufzuheben und diese Straßenverbindung aus dem Vorarlberger Verkehrskonzept zu eliminieren.