- 1 - Verhandlungsschrift über die am 19. August 1948 im Schulhause abgehaltene Sitzung der Gemeindevertretung. Gemeinderäte Gunz Alfons und Schertler Armin sowie die Mitglieder Eugen Müller und Schedler Edelbert sind entschuldigt. Punkt 1. Die Verhandlungsschrift der letzten Sitzung wurde verlesen und genehmigt. Punkt 2. Wurde vom Vorsitzenden über die Fortgangsarbeiten des Brunnens für die Wasserversorgung berichtet. Soweit die Bohrung vorgetrieben wurde, ist äußerst günstiger Grund für eine Wasserfassung vorhanden. Punkt 3. Es wurde beschlossen, für die von der Vorarlberger gemeinnützigen Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft m.b.H. [VOGEWOSI] in Dornbirn zur Erstellung bewilligten 5 Siedlungshäuser in Wolfurt den notwendigen Grund von dem Gemeindegrundstücke an der Insel abzugeben. Der Preis pro Quadratmeter wurde mit 5 S festgesetzt, wovon 3 S vor Bauanfang zu bezahlen sind. Die restlichen 2 S für den Quadratmeter werden auf 4 - 5 Jahre unverzinslich gestundet. Punkt 4. Gibt der Vorsitzende bekannt, daß die Gemeindevertretung Wolfurt im Jahre 1942 die der Kreuzschwestern-Stiftung gehörenden Grundstücke in den Besitz der Gemeinde übertragen ließ. Da es sich um ein entzogenes Vermögen im Sinne des 3. Rückstellungsgesetzes handelt, wurde beschlossen, das Eigentumsrecht dieser Grundstücke auf den früheren Besitzer Kreuzschwesternstiftung Wolfurt zurückzugeben. Punkt 5. Die Jahresrechnung 1947 mit Inventarausweis wurde vorgelegt und einstimmig genehmigt und dem Kassenverwalter die Entlastung erteilt. Punkt 6. Wurde beschlossen dem Pfarramte Wolfurt das erforderliche Brennholz beizustellen, da - 2 - auf Grund eines seinerzeit abgeschlossenen Vertrages die Verpflichtung hiezu besteht. 7. Dem Ansuchen vom Schwarzen Kreuz um einen Betrag wurde zugestimmt und 100.- S bewilligt. Punkt 8. Allfälliges. Das Amt der Vorarlberger Landesregierung (Vermögenssicherung) ersucht um Stellungnahme zu dem dort eingebrachten Ansuchen des Franz und Ricke Müller, sowie der Luise Fischer wegen Verpachtung des Gasthauses Sternen Wolfurt. Nach längerer Debatte wurde nachstehendes beschlossen. Da dieses Gasthaus deutsches Eigentum ist und von einer alliierten Macht verwaltet wird, daher die Verhältnisse ganz ungeklärt sind, entfällt enthält sich die Gemeinde einer Stellungnahme. Die Gemeinde überläßt es jedoch der Vermögensverwaltung in dieser Angelegenheit selbst eine Verfügung zu treffen. Über Antrag wurde beschlossen, die Einhaltung der Polizeistunde wieder zu überwachen und Martin Höfle hiezu beauftragt. Der Antrag auf Renovierung des Schulhauses wurde befürwortet und ist von Malermeister Rohner ein Offert für diese Arbeit einzuholen. Der Obmann des Ortsernährungsausschusses Martin Höfle berichtete über das Ergebnis der Milchkontingentierung, was zur Kenntnis genommen wurde. A. Fischer Schriftführer L. Hinteregger