20191201_First_Blick_Jahreschronik

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Letzte Änderung 27.06.2021, 08:49
Gemeinde Fraxern
Bereich oeffentlich
Schlagworte: firstblick,jahreschronik,mitteilungsblatt
Dokumentdatum 2019-10-01
Erscheinungsdatum 2019-10-01
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FIRST BLICK Foto: Bettina Kathan Jahreschronik der Gemeinde Fraxern 2 Mitteilungen der Gemeinde Fraxern Rechtzeitig zum Jahresende liegt sie druckfrisch vor – die aktuelle, fünfte Ausgabe unseres FIRST BLICK, die eine lebendige Aktuelles aus der Gemeindestube Rückschau auf die bewegenden Ereignisse des Jahres 2019 bie- „Wandlung ist notwendig wie die Erneuerung der Blätter im Frühling.“ Vincent van Gogh tet. Ein Jahr, in dem das größte Wohnbauprojekt in der Geschichte der Berggemeinde seinen Anfang genommen hat und das uns sicher schon dadurch in Erinnerung bleiben wird. Liebe Fraxnerinnen und Fraxner, Einblick das Jahr 2019 neigt sich dem Ende zu. Die vielfältigen FIRST BLICK- nachtszeit… Hoffentlich beginnt für uns alle nun eine besinnliche und ruhige Weih- Beiträge reichen diesmal von der Die Zeit um den Jahreswechsel gibt Herkunft bzw. den sprachlichen immer auch Anlass zu einem Rückblick Wurzeln der Fraxner Flurna- auf das Erreichte und eine Vorschau men bis hin zu einem Ausflug auf Künftiges: Im vergangenen Win- in die Geschichte des hiesigen ter haben wir in Fraxern Schneefälle März 2020. Das Demokratische Forum Jagdreviers. Ansonsten möchten erlebt, wie selten oder noch nie zuvor und die Gemeindeliste Fraxern haben wir mit unserer Chronik wieder dagewesen. Innerhalb von 24 Stunden sich dazu entschieden, im nächsten die besonderen Momente des hat es auf Kapieters über einen Meter Frühjahr mit einer gemeinsamen Liste vergangenen Jahres Revue pas- Neuschnee gegeben. Nur durch einen zu kandidieren. Die erfolgreiche Zusam- sieren lassen und wünschen uns großartigen Zusammenhalt und das menarbeit zwischen beiden Fraktionen Verständnis der Bevölkerung konnten basierte immer auf Respekt und völli- wir diese besondere Herausforderung ger Transparenz. Sämtliche Entschei- meistern. dungen wurden intensiv, fachlich und Es ist wunderbar zu erleben, wie unsere sachlich diskutiert und führten dadurch Dorfgemeinschaft von neuen Erden- zu demokratischen Entscheidungen IMPRESSUM: bürgern erfüllt wird – in diesem Jahr im Interesse der Gemeinde. Diese FIRST BLICK 5/2019 Herausgeber: Bürgermeister Steve Mayr Gemeinde Fraxern, Im Dorf 3, 6833 Fraxern, Tel: 05523 / 64511 Redaktion, Satz und Gestaltung: Alexandra Zittier-Summer, Gabi Oberhauser Textbeiträge: Kornelia Maier-Häfele, Steve Mayr, Kornelia Neururer, Albert Summer, Franziska Summer, Peggy Winkler Koordination: Angela Alicke angela.alicke@fraxern.at durften wir wieder 14 gesunde Babys in Beschlüsse des vernünftigen Handelns Fraxern willkommen heißen! – im gesetzlich vorgegebenen Rahmen Im Kindergarten und in der Volksschule und auf Grundlage unserer finanziel- gab es unerwartet personelle Verände- len Mittel – wurden nahezu immer rungen, die Kinder, Eltern und Mitar- einstimmig gefällt. Das zeugt von beiter zu Beginn des neuen Schuljahres einer gut sondierten Ausgangslage. vor eine herausfordernde Situation Uns ging es niemals um Partei- oder stellten. Ausdrücklich möchte ich mich Gruppierungspolitik, sondern immer daher bei allen Beteiligten für ihren nur um das Bestmögliche für unsere Einsatz und ihre Geduld bedanken, bis Heimat – eine Arbeitsweise, die das die Abläufe neu organisiert waren. bestehende Team stets ausgezeichnet Nicht nur das Kalenderjahr geht zu hat. Daher ist ein gemeinsames Kandi- Ende. Auch die laufende Legislaturperi- dieren eine logische Konsequenz aus ode der Gemeindevertretung endet im der vergangenen Zusammenarbeit. eine freudige Aufnahme in allen Fraxner Haushalten. Viel Spaß beim Lesen und schöne Aussichten! Alle Fotos, sofern nicht anders angegeben, sind aus Privat– bzw. Vereinsbesitz. Das Titelfoto stellte uns Bettina Kathan zur Verfügung. Vielen Dank! Dezember 2019 Einige arrivierte Mandatare wer- Stelle herzlich bei allen scheidenden Gemeindevertretung alles Gute für den für die Zukunft nicht mehr zur und künftigen Aktiven für ihr Enga- das neue Jahr 2020 wünschen – Verfügung stehen. Diese freigewor- gement und die gute Teamleistung möge es Gesundheit, Glück und viel denen Listenplätze möchten wir zum Wohle der Dorfgemeinschaft! Erfolg bereithalten. mit frischen, motivierten Personen Schließlich darf ich den Leserinnen Herzlichst Steve Mayr, besetzen. Ich bedanke mich an dieser und Lesern namens der gesamten Bürgermeister erneuert und erweitert und die Gemeindestraßen „Obere Morgengabe“ und „Rohrackerweg“ asphaltiert. Saniert bzw. ausgetauscht wurden auch die Wasserleitung sowie Löschwassernetze im Gebiet „Untere Morgengabe“ und im Zuge dieser Arbeiten ein Leitungsringschluss installiert – eine Maßnahme, die die Betriebssicherheit für das gesamte Netz im Oberdorf um ein Vielfaches erhöht. Verschont wurden wir auch im zu Ende gehenden Jahr nicht von Rohr- Großbaustelle auch abgewanderten Fraxnerinnen und brüchen, die jeweils kurzzeitig zu Ein- Ein spannendes Schauspiel bietet sich Fraxnern vor. Bezugsfertig sollten die schränkungen beim Wasserverbrauch derzeit am Dorfeingang: Dort haben Objekte im Frühjahr 2021 sein. geführt haben. Unser Bauhof-Team, vor kurzem die Bauarbeiten für die unterstützt von Andreas Lins, konnte erste gemeinnützige Wohnanlage in Sanierungen Fraxern begonnen. Mit dem von der Einige Instandhaltungsarbeiten, die Alpenländischen Wohnbaugesellschaft wir uns vorgenommen hatten, konn- getragenen Projekt sollen in drei ge- ten dieses Jahr erfolgreich abgeschlos- Vorhaben trennten Gebäuden insgesamt zwan- sen werden: So wurden die Lüftungs- Leider konnten die Kugelweg-Sa- zig leistbare Wohnungen für junge und Heizungssteuerung der Gemeinde nierung und die neue Quellwasser- Familien entstehen. Die Umsetzung erneuert und die Photovoltaikanlage schutzgebiet-Ausweisung im Bereich erfolgt, wie sie der Bevölkerung am in Betrieb genommen. Im gesamten „Dürawürt“ nicht, wie geplant, um- 13. Dezember 2017 – also vor ziemlich Dorf wurde die Straßenbeleuchtung gesetzt werden. In den Behördenver- die schadhaften Stellen jedoch zügig lokalisieren finden beheben. genau zwei Jahren – im Jakob-Sum- fahren haben sich unvorhergesehene mer-Saal präsentiert wurde. Alleine Probleme ergeben, die mehr Zeit an diesem Datum kann man ablesen, in Anspruch genommen haben, als wie viel Zeit vergeht, bis aus einem gedacht. Diese Projekte werden im Plan Wirklichkeit wird. Aktuell liegen kommenden Jahr abgearbeitet. für die Wohneinheiten, die teilweise Auf den Agenden für 2020 steht die im Zuge von Mietkauf als Eigentum Umlegung des „Vergitz“-Gebietes. erworben werden können, achtzehn Durch den strengen Winter kam es zu Hier entstehen eine neue Privatstraße Bewerbungen von derzeitigen oder einigen Rohrbrüchen. für die Erschließung der fünfzehn 4 Mitteilungen der Gemeinde Fraxern neuen Bauplätze, ein Kanal für die dann noch die Randsteine und das Es wurde eine Arbeitsgruppe initiiert, Ableitung der Schmutz- und Ober- Wegekonzept erneuert werden. Der die aus der Bevölkerung heraus ent- flächenwässer sowie eine Wasser- Friedhofsausschuss wird hier einige standen ist und wachsen soll. Denn der leitung. Diese Wasserleitung wird Alternativen zu den bestehenden Pflas- Input der Einwohner ist wichtig, um übrigens, beginnend vom „Kapfweg“ tersteinen prüfen. zu ergründen, wohin wir uns entwi- aus, total erneuert und bis zur neu ckeln können oder sollen. Die Gemein- entstehenden Wohnanlage (siehe Verwaltung Großbaustelle) auf „Blois/Fäscha“ Der Beitritt zur Finanzverwaltung in die Infrastruktur zu investieren, um gezogen. Dadurch gibt es neue Ring- Vorderland hat sich als richtige Ent- darauf eventuell zusätzliche Förder- schlüsse im Wasserleitungsnetz, die scheidung erwiesen. Die Umstellung töpfe vom Land Vorarlberg anzapfen die Versorgungsqualität und -sicher- von der kameralistischen Buchfüh- zu können. Die Kommune nimmt sich heit im Unterdorf enorm erhöhen. rung auf das neue VRV-System war dieser Aufgabe sehr gerne an – ohne Außerdem werden auch neue Hyd- extrem aufwändig und für unser Amt den Konsum und das Besuchen eines ranten installiert, die die Schlagkraft alleine nicht zu stemmen. Sämtliche der letzten sozialen Treffpunkte im unserer Feuerwehr in einem Brandfall Vermögenswerte mussten erfasst, Dorf sind allerdings alle Bemühungen stärken. bewertet und in das Buchhaltungs- vergebens. Ich bitte euch um eure programm eingepflegt werden. Jeder Rückmeldung zu diesem laufenden Meter Forstweg, jedes Werkzeug Projekt und freue mich über jeden im Bauhof, der gesamte Grund- und neuen Kunden in unserem jetzigen Immobilienbesitz bis hin zu den Mö- „Brotlädele“ und dem neuen „Laden beln in den Gemeindegebäuden. Nun 2020“ in der Zukunft. de Fraxern ist gerne bereit, mehr Geld ist Fraxern für die Zukunft gerüstet und profitiert von den gebündelten Kräften im Vorderland. Zu alldem mussten heuer noch drei Wahlen organisiert werden – EU-Parlament, Nationalrat und Landtagswahl. Dieser Verwaltungsaufwand ist nicht zu unterschätzen. Ein großes Dankeschön gebührt daher Angela Alicke und Manfred Nachbaur für die geleistete Mehrarbeit in der Gemeindestube. Eine neue Hecke wurde am Friedhof gepflanzt. Friedhof Dorfladen Das „Brotlädele“ ist in der bisherigen Form in die Jahre gekommen und hat Nachdem der Buchsbaumzünsler keine große Zukunft mehr. Für die der Heckenabgrenzung den Garaus Betreiberfirma Mangold ist es nahezu gemacht hat, haben wir mit der Sanie- unmöglich, Personal für ihre = unsere rung und Modernisierung des Fried- Außenstelle zu finden. Die Dorfge- hofs begonnen. Im ersten Zug wurde meinschaft steht an einem Richtungs- die abgestorbene Hecke gegen eine entscheid: Entweder es gelingt, das unempfindliche, heimische Schnee- Sortiment und die Öffnungszeiten so Zur Freude aller Passanten wurde das beere ersetzt. Außerdem wird es in Zu- anzupassen, dass die Bürger „ihren“ Wegkreuz zwischen Riedackerweg und kunft neu gestaltete Urnen-Erdgräber Dorfladen lieben und nutzen, oder die Kreuzgasse von den Bauhof-Mitarbei- geben. In den nächsten Jahren sollten Zukunft ist mehr als ungewiss. tern wiederhergerichtet. Dezember 2019 ASZ Vorderland nimmt im Frühjahr 2020 Betrieb auf Meilenstein der Zusammenarbeit Das Altstoffsammelzentrum (ASZ) Vorderland wird im Frühjahr 2020 seinen Betrieb aufnehmen. Ab dann können dort rund 40 verschiedene Abfallsorten abgegeben werden, wie Altstoffe, Verpackungsabfälle, Problemstoffe, Altholz, Sperrmüll, Alteisen, Bauschutt, Elektroaltgeräte oder Grünschnitt. Das ASZ wird kundenfreundlich an vier Tagen pro Woche geöffnet sein – inklusive Freitagnachmittag und Samstagvormittag. Im Industriegebiet Sulz, genauer in der Industriestraße 1, wird seit Oktober 2018 fleißig gebaut. Hier emtsteht Das zentrale Entsorgungszentrum in Sulz öffnet im neuen Jahr seine Pforten. Bilanz der LEADER-Region Vorderland-Walgau-Bludenz Innovatives und vielseitiges Jahr ein hochmodernes Altstoffsammelzentrum (ASZ). Als Service-Einrichtung Von der Alpenstadt Bludenz über sämt- Euro, die die Projektträger als Eigen- für die knapp 30.000 Einwohner der liche Walgaugemeinden bis hin zur mittel eingebracht haben. Diese finan- elf beteiligten Gemeinden – Fraxern, Marktgemeinde Rankweil und allen zielle Unterstützung gäbe es ohne die Klaus, Laterns, Meiningen, Rankweil, Vorderlandkommunen erstreckt sich LEADER-Region nicht. „Es ist enorm, Röthis, Sulz, Übersaxen, Viktorsberg, die LEADER-Region und bietet 26 Ge- was wir mit LEADER in unserer Regi- Weiler und Zwischenwasser – ist hier meinden mit rund 82.000 Einwohnern on in den letzten 4, 5 Jahren bewegen eine hochmoderne Anlage entstanden, die Möglichkeit, Projekte ins Leben zu konnten“ ist Walter Rauch sichtlich die eine weitestgehend sortenreine rufen und nachhaltig in der Region zu beeindruckt. Entsorgung ermöglicht. Wertstoffe etablieren. Das „Bottom-up-Prinzip“ lautet dabei können einer sinnvollen Weiterverar- Die Zahlen sprechen für sich. Obmann stets: Die Bürger gestalten ihre beitung bzw. Wiederverwendung zu- Walter Rauch unterstreicht, dass es mit Heimat! Unter diesem Motto wurden geführt werden. So hat nicht nur der insgesamt 53 Projekten sehr erfolg- allein 2019 zehn LEADER-Projekte Kunde weniger für die Entsorgung zu reich gelungen sei, innovative Projekte eingereicht, die die Vielseitigkeit sehr bezahlen – auch die Betreibergemein- mit Vorzeigecharakter umzusetzen deutlich machen. Sie stärken beispiels- den haben einen finanziellen Vorteil, und nachhaltig auf Schiene zu brin- weise kulturelles Erbe, verdichtetes da durch die Sortenreinheit höhere gen. Nicht nur satte 2, 6 Mio. Euro an und nachhaltiges Bauen, entwickeln Erlöse für die Wertstoffe erzielt wer- EU-Geldern sind damit in die Region Vermarktungsstrategien für regionale den können. geflossen, sondern zusätzliche 2 Mio. Produkte und vieles mehr. 6 Mitteilungen der Gemeinde Fraxern Fraxner Porträt Foto: VN/Knobel Eine Kämpferin mit Herz Ein eingeschworenes Team: Hanna Devigili kann sich der Unterstützung ihrer Familie – Papa und Coach Daniel, Mama Karin und Bruder Elias – stets gewiss sein. Von einer charakterstarken und höchst talentierten Nachwuchssportlerin, die sich trotz aller Erfolge ihre jugendliche Unbekümmertheit bewahrt hat, handelt dieses First-Blick-Porträt – Hanna Devigili, Jahrgang 2003, hat genaue Zukunftspläne. erinnert sich Hanna. Doch allzu lange nicht nur hier im Dorf, sondern bereits sollte es nicht dauern, bis die junge in der ganzen Kampfsportwelt ein Be- Fraxnerin zu ihren Altersgenossinnen griff: Die Rede ist von Hanna Devigili, aufgeschlossen hatte. Ihren ersten der Karatesportlerin aus Fraxern. großen Erfolg konnte Hanna bereits bei Hanna ist das ältere der beiden Kinder den Österreichischen Meisterschaften Foto: Gerhard Grafoner Sie ist gerade erst 16 Jahre alt und doch von Karin und Daniel Devigili. Nun möchte man meinen, dass es bei diesen sportlichen Eltern klar sei, dass aus Hanna eine Athletin, am ehesten wohl eine Karatekämpferin werden würde. U12 verbuchen und bei ihrer ersten WM-Teilnahme mit 14 Jahren stieß sie bis in die 4. Runde vor. Ihren bisher größten Erfolg errang sie heuer in Dänemark mit dem Europameistertitel. Das stimmt so aber nicht ganz, sagt Die amtierende Europameisterin „in ac- Die Freude war riesig, doch Hanna hat Hanna: Sie durfte ihren Vater im Alter tion“ gegen die Finnin Venla Karttunen bei auch gelernt, in schwierigeren Zeiten von 6 Jahren zu Trainingslehrgän- der Weltmeisterschaft in Teneriffa 2017. durchzuhalten. So auch nach dem Bänderriss, den sie sich diesen Sommer gen des Karateclub Götzis begleiten, bei welchen ihr die anderen kleinen so seine Meinung und Hanna wartete zuzog. Da war einige Wochen nichts Mädchen im Kimono so gut gefielen, ungeduldig, bis sie mit 9 Jahren endlich mit Training, stattdessen sollte sie es dass sie auch sofort mit dem Training loslegen durfte. „Da waren die kleinen ruhiger angehen lassen und zur Physio- anfangen wollte. Papa Daniel erlaubte Mädchen von damals schon ziemlich therapie gehen. „Dann wechselten auch es ihr jedoch noch nicht. „Viel zu früh“, gut und ich eine richtige Anfängerin“, noch viele meiner Freunde in andere Dezember 2019 Schulen, das war nicht einfach“, meint Hanna. Da Karate ein Als richtige Fraxnerin muss Hanna leider zugeben, dass sie Einzelsport ist und viel Zeit für Training und Wettkämpfe beim „Kriasegewinnen“ bisher fast nie mithelfen konnte, weil in Anspruch nimmt, ist es oft schwierig, Freundschaften zu in dieser Zeit stets Wettkämpfe stattfinden. „Aber wenn ich Hause zu pflegen und Dingen nachzugehen, die Jugendliche Kriase esse, werden die Steine natürlich geschluckt, weil das in ihrem Alter so machen. Dennoch möchte sie ihren Sport die Fraxner so tun“, lacht Hanna. nicht missen – er gibt ihren Tagen Struktur: Trainiert wird Ihre größte Herausforderung derzeit ist es, die Schule und jeden Tag, auch am Wochenende und in den Ferien. An vielen den Sport unter einen Hut zu bringen. „Manchmal macht Wochenenden ist Hanna auf einem Wettkampf anzutreffen, die Schule keinen Spaß, besonders Mathe und Französisch verbringt sie einmal ein Wochenende zuhause, besucht sie mag ich nicht so gerne“, so Hanna. Doch ihr ist klar, dass gerne ihre Freunde auf deren Sportveranstaltungen. Papa der Schulerfolg für ihre Zukunft mindestens so wichtig ist, Daniel ist seit Beginn als Trainer und Coach dabei. An der wie jener im Sport. Für die nächsten 10 bis 15 Jahre sieht sie Zusammenarbeit mit ihm schätzt sie neben seinem Wissen diese Zukunft im Sport; als Profisportlerin möchte sie zum und seiner Erfahrung vor allem, dass er von ihr Eigenstän- Bundesheer. Danach will sie es eher weniger kämpferisch digkeit und Selbständigkeit erwartet. „Und dann ist es natür- angehen, ihr Wunsch ist es, Krankenschwester zu werden. lich auch super, den Papa auf den Wettkämpfen, die oft weit Das First-Blick-Team wünscht der sympathischen Hanna weg von daheim stattfinden, dabei zu haben“, freut sie sich. das Allerbeste bei der Verwirklichung ihrer Ziele. Neuigkeiten aus der Pfarre Liebe Pfarrangehörige, Es ist schön, dass auch in Fraxern liebe Fraxnerinnen und Fraxner! künftig ein frischer Wind durch die Ich darf Sie darüber informieren, Pfarre weht und viele engagierte dass zum 1. Dezember 2019 für die Menschen das Pfarrleben mitge- Pfarre Fraxern wichtige Neuerun- stalten wollen! gen in Kraft getreten sind: Zum Denn es gibt auch Änderungen in einen ist Fraxern mit Beginn des der Gottesdienstordnung: In der neuen Kirchenjahres offiziell Teil Pfarre Fraxern, wie in den anderen Für die Gestaltung der WortGot- der „Seelsorgeregion Vorderland“. Pfarren der Seelsorgeregion, werden tesFeiern in der Pfarre Fraxern Neun Monate lang wurde in den in Zukunft am Sonntag durchschnitt- konnten wir Klaudia Summer, eine Pfarren des Vorderlands – Bat- lich alle fünf Wochen WortGottes- Weilerin mit Fraxner Wurzeln, ge- schuns, Dafins, Fraxern, Klaus, Feiern stattfinden, die von bischöf- winnen. Für ihre Bereitschaft, sich Laterns mit Innerlaterns, Muntlix, lich beauftragten Ehrenamtlichen gemeinsam mit der Pfarre Fraxern Röthis, Sulz, Viktorsberg sowie mit den Gemeinden gefeiert werden. auf diesen Weg zu begeben und Weiler – gemeinsam gearbeitet, Dies ist zum einen notwendig auf- Gottesdienst zu feiern, bedanke ich diskutiert und ein Konzept entwi- grund der Mitbetreuung der Pfarre mich herzlich und wünsche ihr für ckelt, das schließlich von Bischof Muntlix durch die aktiven Priester ihr Wirken Gottes Segen! Benno Elbs bestätigt wurde: Die in der Region, zum anderen ist Aktuelle Informationen zur Seel- Pfarren werden dabei enger zusam- diese Situation für jede Pfarre auch sorgeregion finden Sie auf der menarbeiten, um in gemeinsamer eine Chance, eine neue Form des Homepage unter: Verantwortung für die Kirche in Gottesdienst-Feierns zu entdecken www.kath-kirchevorderland.at. der Region eine gute Zukunft für und gemeinsam Verantwortung zu uns alle mitgestalten zu können. übernehmen. Pfarrer Pio Reinprecht 8 Mitteilungen der Gemeinde Fraxern Herkunft und Bedeutung der Fraxner Flurnamen (Teil 1) Zwischen Apfelbaumgarten und Bärenlager Wer die Flurnamen in Fraxern liest silbe ARIU. Die deutsche Wortbe- der angrenzenden „Quodra“ (lat. QUAD- oder hört, wird mit fremden, wohl- deutung könnte mit ‚Apfelbaumgarten‘ RUS = Viereck). Dieses Ackerfeld weist klingenden und uns doch sehr ver- umschrieben werden (lat. „malus“ = auf eine viereckige Austeilung hin. trauten Namen konfrontiert. Zum Apfelbaum). Jene Wiese, die vom Kapf Die Wiese oberhalb der Quodra heißt Teil gründen diese Flurnamen in südöstlich abfällt, nennt sich „a Blois“, „Gupps“ und leitet sich vom Lateini- einem dunklen, rätischen Erbe, also vom rätischen PLAGIA = Einschnitt, schen (GUBBUS = Buckel) her. Das in einer mehr als ein Jahrtausend Wunde, Anbruch. Derzeit sind dort drei angrenzende Bächlein durchfließt das zurückliegenden Vergangenheit. Mehrfamilienhäuser im Entstehen. „Guppstobel“. Auf dem südlich dem Dorf vorgelager- Weiter taleinwärts gelangen wir auf Erstmals urkundlich erwähnt wird der te Bergrücken, dem „Kapf“ (deutsch „Elaschins“. Vermutlich leitet sich Dorfname im Jahr 1127, als der Ort ‚Bergkopf‘), befindet sich westseitig dieser Flurname vom vorrömischen „Fraxnara“ hieß. Es handelt sich um die Flur „of Mattstoija“. Hier dürfte ein RASIA = Baumharz mit der Endung eine Ableitung vom vulgärlateinischen vorrömisches MOTTA (Hügel) oder lat. -INA ab. Dieser Name, das östlich FRAXINARIU (= ein Ort, wo viele MONS (Berg) im vorderen Namensteil folgende „Rungelitsch“ und „Gafidura“ Eschen sind, lat. „fraxinus“ = Esche). Zu enthalten sein. Vermutlich trug das sind (spätmittelalterliche) Rodungsna- Füßen und zum Schutze des Dorfes lag rätoromanische ‚statgia‘, entstanden men. Hier wurde die Dorfflur erweitert damals die Burg Altmontfort an einem aus dem lateinischen STADIUM, zu (RUNCA und ALE und ICEU = grobe, strategisch wichtigen Punkt, an einer ‚Latte, Pfahl, Grenze‘ zur Namensge- schlechte Reute; und zu lat. CAPRA und alten Sprachgrenze (Räter/Aleman- bung bei. Für den zweiten Namensteil ATURA = von Ziegen geschält). Diese nen) und an der Bistumsgrenze (Chur/ wäre auch eine Ableitung des lateini- Rodungsart des Schälens der Baum- Konstanz). Das Dorf dürfte damals schen FUSTAGO, rätisch ‚(fa)staiga‘, zu rinde, deutsch „Schwemmen“, hat sich eine Ansammlung von zehn Gehöften Deutsch ‚Holzries – Hohlweg‘ denkbar. bis heute erhalten. Der Baum wird dürr gewesen sein. Von Malärs über Kapfrain, Mattstoija und stirbt ab. In klimatisch bester, humusreicher und Vergitz führte bis 1780 die älteste Die kleine Ebene weiter taleinwärts Lage wurden unterhalb des Dorfes Landstraße nach Fraxern. heißt „i Arka“; deren Name leitet sich Ackerfeldgebiete ausgeteilt und gegen Zins verliehen, den Flurformen und vom lat. ARCA = Wuhrung oder Kasten- Spitze Äcker und Streifen Namen nach schon in rätoromanischer wuhr ab. Hier soll im 19. Jahrhundert eine Sägemühle gestanden haben. Die Zeit. Oberhalb des Dorfes lagen die Ertragreiche Äcker nördlich des Kapfs darüber anschließende Talweitung Fettheuwiesen, bergauf die Mager- bezeichnet man als „Vergitz“ (lat. AGER heißt „Vadratza“. Sie ist vom rätoro- wiesen. Ausbaustufen zu bestehenden und ACUTU = Spitzacker). Dieser Name manischen „Val da ratza“, zu Deutsch alten Feldfluren sind in typischen Ro- ist demnach der Flurform geschuldet. ‚Ratztal oder -tobel‘ abzuleiten. Der dungsnamen aus rätischer Zeit erhal- Die nordöstlich von Kapf angrenzende Bachname „Ratz“ dürfte mit dem lat. ten: Gafidura, Rungelitsch, Rungebuns, Flur heißt „Fäscha“ (lat. FASCIA = Strei- RADICARE = austoben, wüten, entwur- Gamsjola, Eladüns. fen, Binde). Heute befindet sich dort ja zeln zusammenhängen. Noch weiter Von Weiler kommend, überschreitet auch eine Bushaltestelle. Sie verrät die oben, unterhalb des Fräsa-Wasserfalls man die Gemeindegrenze „i Malärs“. Art der Aufteilung des Grundes in Form (vorrömisch Fräsa = steiler, nicht be- Der Name dieser Flur leitet sich ab von von schmalen Wiesenstreifen. Ein ana- weidbarer Berghang), befinden sich die lateinisch MALUM und der Nach- loger Vorgang erklärt die Bezeichnung sumpfigen Streuewiesen von „Knitz“ Dezember 2019 Flurnamenkarte von Fraxern (Quelle: Sonderdruck aus „Montfort“, Vierteljahresschrift für Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs, 34. Jahrgang, 1982, Heft 2, S. 177: Fraxern und seine Flurnamen. Das Bild einer Bergbauerngemeinde) (lat. CANNA und ITTU = Schilfrohr- Wiesen ‚Rifa‘ und ‚Fals‘ genannt, gehen schels, Matons (lat. BULIUM = Brun- wuchs, Rohrstreueplatz). auf lat. RIPA = am Ufer und lat. VALLIS nentrog, MONTICELLU = Berglein, = Tal, Mulde, Tobel zurück. MONTONE = Berganhöhe). Darüber URSU + Endung ANCU = zum Bären liegt ein weites Wiesenfeld in einer gehörend, Bärenlager sind die Sprach- Mulde „uf Kapiaders“ (lat. CAMPUS = wurzeln der Parzelle Orsanken. Der Feld und dem Personennamen PETRUS, Mittelpunkt des Kleindorfes war der breite Geländerücken südöstlich von rätisch ‚Piader‘, etwa ‚Petersfeld“ zu herrschaftliche Hof, dem das Einsam- Orsanka wird ‚Gruppa‘ genannt (rätisch deutsch. Der südöstlich angrenzende meln des Zinses oblag. Auch das Dom- ‚grupp‘ bedeutet „Anhöhe, Knoten“). Berghügel trägt die Bezeichnung „Ama- kapitel Chur dürfte in Fraxern ein Höfle Der schattseitig gelegene Wiesengrund plons“ (lat. MONS = BERG und PLANU besessen haben. heißt „Elafuns“ (rätisch „il funds“, lat. = eben). Der von Amaplons südlich ab- Von der Dorfmitte gelangen wir FUNDUS = Boden, Grund). Eine auf zweigende Rücken heißt „Kredetscha“ westwärts auf „Platta“ (lat. PLATTUS = Gruppa spitz in den Wald zulaufende (lat. CRISTA + ACEA = grober, schlech- Fläche, Glätte). Ein von „Sala“ kommen- Wiese wird „Gamsjola“ genannt, was ter Kamm, Grat). des Bächlein (fränkisch SALAHA oder soviel wie „im Hemdzipfel“ heißt (rä- Diesen Beitrag werden wir im nächsten lat. SALIX = Bachweide) fließt durch tisch ‚Camisiola‘). Jahr fortsetzen – dann wird es schwer- „Eladüns“ (lat. ROTUNDUS = rund, Die sonnigen und fruchtbaren Hänge punktmäßig um die Namensherkunft runde Rodung oder rätisch „ladum“ = im Oberdorf tragen ebenfalls viele der Magerwiesen und der Alpen ober- Dünger). Die am Bach angrenzenden rätoromanische Flurnamen: Bola, Mat- halb des Dorfes gehen. Von Weiden und Hemdzipfeln 10 Mitteilungen der Gemeinde Fraxern Einblicke in die Geschichte des Fraxner Jagdreviers Jagdaufseher aus Leidenschaft in der vierten Generation. „Waldhirts“, der Hausname ist Programm, wie man heutzutage sagen würde – seit mittlerweile drei Generationen liegt die Aufsicht über das Fraxner Jagdrevier in den Händen der Familie Summer, das sind bald stolze 120 Jahre! Inzwischen ist schon die nächste Generation in den Startlöchern. Ein Gespräch mit Vater und Sohn zwischen Rückschau und Ausblick… Seit 1904 – insgesamt 36 Jahre lang Begründer der Familient- in erster Generation – war Josef radition: 36 Jahre lang war Summer amtierender Revierjäger in Josef Summer Jagdaufseher Fraxern und hatte damit die Aufsicht in Fraxern. über das hiesige Jagdgebiet inne. Der Lohn für die Tätigkeit war allerdings Zu Zeiten von Otto Summer wurde das erlegte Wild noch sehr bescheiden, ein weibliches Stück oft mit dem Hornerschlitten zu Tal gebracht. Rotwild pro Jahr gab es für die bis zu drei Jagdaufseher, die mit dieser Auf- den Wald und das darin lebende Gemeinde, dem Jagdaufseher und gabe damals betraut waren. 1944, ge- Wild zu respektieren und zu schüt- natürlich dem jeweiligen Jagdpächter. gen Ende des 2. Weltkriegs, verstarb zen. Als Otto dann 1974 in Pension Schon um 1930 wurde ein Jagdhaus Josef Summer im Kriegseinsatz. ging, übergab er seinem Sohn Josef auf Maisäß vom damaligen Pächter Sein Sohn Otto Summer – in zwei- die Aufsicht über den Wald und die Josef Jansen erbaut. Es diente fortan ter Generation – hatte schon 1940 Jagd in Fraxern, welcher das Amt des als Unterkunft für die Jäger. offiziell die Jagd- und Waldaufsicht Jagdaufsehers bis zum heutigen Tag In den 1960er Jahren wechselten die von seinem Vater übernommen. Kurz ausübt. Ein Jahr zuvor hatte Josef Pächter und Walter Müller übernahm darauf war er allerdings ebenfalls ein- erfolgreich seine Jagdaufseher- und das Revier. Die Jagdgäste wohnten gezogen und in Russland so schwer 1974 auch seine Waldaufseherprü- damals vorwiegend im Gasthaus verwundet worden, dass er heimkeh- fung bestanden. Sonnenblick oder mieteten sich in private Gästezimmer im Dorf ein. ren durfte und zum Glück nicht mehr an die Front zurückkehren musste. Jagdpächter und -gäste Walter Müller wollte Fraxern auch als Skigebiet erschließen und hatte für Schon seit frühester Kindheit hatte Josef Summer – bereits die dritte Damit im Jagdrevier alles reibungslos diese Idee einigen Zuspruch im Ort. Generation – seinen Vater Otto auf abläuft, bedarf es einer guten Zusam- Das Vorhaben scheiterte jedoch an die Jagd begleitet: Er lernte von ihm, menarbeit von Forst und Alpen, der der schlechten Infrastruktur und vor Dezember 2019 allem der fehlenden Zubringerstraße. Bestand im Wandel Der folgende Jagdpächter Adolf aktivitäten von Downhill-Mountainbiken bis hin zu Vollmondwanderun- Pröbstl ließ das heutige Jagdhaus auf Der Wildbestand variierte und gen aufgekommen sind, wird es für Matons errichten; tragischerweise variiert in den Jahren und unter- die Wildtiere immer schwerer, einen verunglückte er 1989 in der Nähe liegt natürlichen Schwankungen: Rückzugsort zu finden. von Orsanka tödlich. Seit 1990 ist In früheren Zeiten war der hiesige Durch diesen Umstand muss der die Familie Palmers aus der Schweiz Bestand an Rot-, Reh- und Gamswild Jäger noch sensibler sein, um den Pächter des Fraxner Jagdreviers und noch höher, aber durch zunehmen- Tieren die nötige Ruhe zu gönnen, mittlerweile auch schon mit drei Ge- de Verbauung und Besiedlung kann was durch den von der Behörde nerationen bei der Jagd vertreten. Die das Wild mittlerweile seine natürli- vorgegebenen Abschussplan ande- Pächterfamilie hat ein gutes Verhält- chen Wanderungen im Sommer und rerseits erschwert wird. Immer mehr nis zum Jagdaufseher – man ist mit Winter, zwischen Berg und Tal, nicht Abschüsse sind durchzuführen – eine seiner Arbeit sehr zufrieden und oft mehr durchführen. In der heutigen Auflage, der die Fraxner Jägerschaft geht es gemeinsam auf Pirschgang. Zeit, in der beständig mehr Freizeit- in wenigen Tagen im Jahr durch Freuen sich über kapitale Beute: Jagdpächter Mischa Palmers (links) mit Jagdaufseher Josef Summer und Sohn Simon, der in die Fußstapfen seiner Vorfahren treten will. 12 Mitteilungen der Gemeinde Fraxern des Jagdgesetzes, der Schonzeit und wird das erlegte Wild, das dem Pächter versucht, damit sich das Wild zwi- der Behördenauflagen wird nach bes- gehört, an Gasthäuser verkauft. schenzeitlich wieder erholen kann und tem Wissen und Gewissen gehandelt, „Manchmal haben wir es auch ganz nicht aus Angst tief in die Dickichte um den vorgegebenen Abschussplan lustig“, erinnert sich Josef: „Einmal ha- der Wälder getrieben wird. Dort richtet zu erfüllen und einen gesunden und ben mein Vater Otto und ich einen Be- es nämlich den größten forstlichen artenreichen Wildbestand zu erhalten. triebsausflug des Jagdpächters betreut, Schaden an. Daher freut es Jagdaufse- Denn nur durch konsequente Beja- der mit seinen Gästen im Sonnenblick her Josef stets von Herzen, wenn sich gung ist es möglich, einen ausge- eingekehrt war, um die Hirschbrunft die Tiere aus dem Unterholz heraus- wogenen Lebensraum zu erhalten, zu erleben. Da aber an diesem Abend trauen und auf den am Waldrain an- die Naturverjüngung zu verbessern keine Hirsche zu hören waren, alle grenzenden Wiesen vertraut äsen. Was und eine nachhaltige Artenvielfalt aber nur deswegen gekommen waren, aber nicht bedeutet, so der Fachmann, zu gewährleisten. Dieses Hegen und bin ich mit meinem Vater in den Wald dass es viel mehr Wild gibt, sondern Pflegen des Wildbestandes empfindet gelaufen und da haben dann wir die lediglich, dass die Bejagung schonend Josef Summer bis zum heutigen Tag Hirschbrunft imitiert.“ für das Wild ausgeübt wird. als sehr befriedigende Aufgabe. Ein weiteres besonderes Erlebnis war, Der Vogelbestand hat sich eben- Er räumt auch ein, dass sein Herz noch als Josef 2018 den Pächter Mischa falls verändert: Heute gibt es mehr immer höher schlägt und sich der Puls Palmers auf die Jagd begleitete und Tauben, Elstern und Rabenkrähen in erhöht, wenn er ein Tier erlegen muss. sie zu einem kapitalen Hirsch führte, höheren Lagen, demgegenüber ist Er hat eine große Ehrfurcht und den einem Sechzehnender. Josef kann sich der Bestand an Amseln, Finken und größten Respekt vor jedem Tier. Wenn an keinen prächtigeren Abschuss erin- Schwalben zum Beispiel zurückge- angefahrene oder nicht richtig getrof- nern als an diesen. gangen. Die Anzahl der Spechte ist fene Tiere gesucht werden müssen, ebenfalls gestiegen, da diese sich oft leidet ein Jäger mit den Tieren mit. vom Borkenkäfer ernähren, der sich Neben dem aktiven Jagen oder dem aufgrund der vorherrschenden Tro- Kümmern um Wildunfälle, richtet der Auch seinen Sohn Simon hat er von ckenheit rasant vermehrt hat. Positiv Jagdaufseher die Hochstände, mäht klein auf miteinbezogen. Dieser hat hat sich der Bestand bei Käuzen und nach Bedarf die Wildwiesen, unter- von seinem Vater Josef viel gelernt; Birkwild, sowie dem Weißrücken- stützt bei forstlichen Schutzmaßnah- die Wildbeobachtung beim Pirschgang spechten entwickelt. men und füttert in der Winterzeit rund wird für die beiden nie langweilig, Der Fuchsbestand wurde durch die drei bis vier Monate lang das Rotwild der Wald bedeutet Erholung für sie. Krankheiten Tollwut und Staupe stark mit Heu. Fälle von Wilderei hat es Simon hat 2017 erfolgreich seine dezimiert. Nach der landesweiten Impf- in der Vergangenheit zum Glück nur Jagdschutzorganprüfung abgelegt. Er aktion und dem Auslegen von Ködern vereinzelt gegeben. So wurde 1983 ein ist sehr stolz auf die Tradition seiner erholt sich der Bestand allmählich wie- Wilderer auf der Hohen Kugel auf fri- Familie und will diese in Zukunft der. Der Durchzug von Wildschweinen, scher Tat bei der Birkwildjagd ertappt weiterführen. Wölfen und dem Luchs ist selten, aber und festgenommen. Dass mit allen Pächtern ein gutes Intervallbejagung nachzukommen Verhältnis herrschte und man auch definitiv vorhanden, was sich direkt auf die Bejagung auswirkt. Man merke es Wie der Vater, so der Sohn Erinnerungen mit der Gemeinde Fraxern stets einen fairen Umgang pflegte sowie im- den Tieren sofort an, wenn sie einen ungewohnten Feind im Revier fürchten, Früher habe die Jagd noch einen mer Gehör gefunden habe, freut den ist sich der Jagdaufseher sicher. höheren Stellenwert gehabt und vom Waidmann besonders. Für die Jagd im erlegten Wild, das oft noch mit dem Allgemeinen und seinen Sohn Simon Hornerschlitten geborgen werden wünscht er sich, dass das Verständnis musste, wurde alles genutzt, erinnert sowie die Rücksichtnahme bei der Be- Der Jagdschutz gehört ebenfalls zu sich Josef Summer. Es sei ein wichti- völkerung für Natur und Jagd wieder seinen Aufgaben: Unter Einhaltung ger Fleischlieferant gewesen. Heute ein höheres wird. Hege und Pflege Dezember 2019 100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich „Frauen, ihr müsst selbstbewusst werden“ Zum Schauplatz eines hochkarätigen etwa zwanzig Besucherinnen und Vortrags wurde der Bewegungsraum Besuchern des Vortrags deutlich vor des Fraxner Kindergartens Ende Augen, dass Gleichbehandlung und September. Stefania Pitscheider politische Teilhabe von Frauen nicht Soraperra, Kunsthistorikerin, Kultur- selbstverständlich, sondern viel- managerin und Direktorin des Frau- mehr hart erarbeitete und erstrittene enmuseums Hittisau, referierte zum Errungenschaften sind, die auch Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht hundert Jahre nach Einführung des in Österreich“. Frauenwahlrechts noch nicht überall 1919 hatten die Frauen in der ehema- in unserer gesellschaftlichen Wirk- ligen k.u.k. Monarchie erstmals die lichkeit angekommen sind. Möglichkeit zu wählen, nachdem die Organisiert hatte den Vortrag Angela Provisorische Nationalversammlung Alicke, Frauensprecherin für Fraxern, am 12. November 1918 das „allge- Regionensprecherin für die Region meine, gleiche, direkte und gehei- Vorderland und seit diesem Jahr auch me Stimmrecht aller Staatsbürger Landessprecherin des Frauennetz- ohne Unterschied des Geschlechts“ werks Vorarlberg. Die Gemeinde Fra- beschlossen hatte. Dies war über- xern darf stolz sein, heute Powerfrau- haupt erst durch den risikoreichen en wie sie in ihrer Mitte zu haben. Einsatz mutiger Frauen ermöglicht Der Vortrag brachte den Anwesenden, worden, wie Stefania Pitscheider unter ihnen auch Fraxerns neue, Soraperra anhand prägnanter Bei- stellvertretende Frauensprecherin Peggy Winkler, einige interessante spiele aufzeigte. Unter dem von der Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters Zu Gast in Fraxern: Stefania Pitscheider Denkanstöße, wie die angeregten geprägten Slogan „Wir wollen lieber Soraperra mit Angela Alicke, Landes- Gespräche beim anschließenden Um- fliegen, als kriechen“ führte sie den sprecherin des Frauennetzwerks (rechts). trunk zeigten. Erste Frau in der Gemeindevertretung Hätten Sie es gewusst? Im Jahr 1995 wurde Monika Ebner im Alter von damals 42 Jahren zur ersten weiblichen Gemeindevertreterin im Bergdorf gewählt. In der nächsten Wahlperiode, von 2000 bis 2005, war sie unter Bürgermeister Josef Summer auch im Gemeindevorstand tätig; sie engagierte sich außerdem als Obfrau des Sozialausschusses sowie als Abgeordnete für Fraxern in der Planung und Umsetzung des „Vorderlandhus“ – des gemeinsamen Sozialzentrums der acht Vorderländer Gemeinden – und fungierte auch als Vorderlandbeauftragte für Frauenangelegenheiten. Nach dem Vortrag: intensive Gespräche und Gedankenaustausch 14 Mitteilungen der Gemeinde Fraxern Florian Summer – ein arbeitsames Leben im Dorf „Was ma macht, des macht ma ghörig…“ „Aus Anlass seines 85. Geburtstags Jahre bei der Firma Fussenegger führte die FIRST BLICK-Redaktion in Klaus als Weber gemeinsam mit ein Zeitzeugen-Gespräch mit Flo- seinem Bruder Luis. Im Sommer 1952 rian Summer, der am 8. November und 1953 ging er wieder als Bisenn 1934 als viertes Kind von Emil und auf die Alpe, da es den Brüdern in der Anna Summer im Hangat das Licht Fabrik nicht gefallen hatte. Gelegen- der Welt erblickte. Sein ganzes heitsarbeiten für die Gemeinde waren Leben hat der Jubilar in Fraxern ein Zubrot zur kleinen elterlichen verbracht und so spiegelt seine Landwirtschaft. bewegte Biographie auch mehr als 1954 machte sich Florian schließlich ein dreiviertel Jahrhundert Dorf- als Sticker selbstständig. Bei der geschichte wider, längst in Verges- Firma Böhi in Lustenau mietete er senheit geratene Zeiten, als in den alte Stickmaschinen an, die im Keller meisten Häusern von früh bis spät seines Elternhauses installiert wur- die Stickmaschinen surrten oder den – übrigens vom Vater des späte- im Bergdorf der Fremdenverkehr ren Bischofs Erwin Kräutler. In dieser Einzug hielt. Lebenserinnerungen Zeit war die Stickerei ein gängiger eines gestandenen Fraxner. und wichtiger Zuverdienst in Fraxern. Mit Akkordarbeit konnte man ein Der Jubilar beginnt seine Erzählun- gutes Geschäft machen, erinnert sich gen sogleich mit einer Anekdote, über Florian. Hergestellt wurden haupt- die noch heute in der Familie gelacht Hat sich in seinem Leben selten eine sächlich „Banda“, bestickte Bänder, wird: Nach Florians Geburt schrieb Rast gegönnt – Florian Summer beim und Stofftaschentücher mit Mustern. der Vater das Wort „FERTIG“ in den Dungverteilen auf dem First. Schwester Maria, „Marthes Erna“ und Bregenzer Kalender. Als dann vier Vater Emil halfen bei der Produktion. Jahre später Schwester Maria geboren von 1936 bis 1938 Bürgermeister von Mit der Zeit ließ sich dann nicht mehr wurde, vermerkte er ein Fragezeichen Fraxern. Florian erinnert sich noch viel Geld mit der Stickerei verdienen unter dem Datum. Die Kalender hat heute lebhaft an den Tag, als jener – 1970 war Florian der letzte aktive Florian bis heute archiviert. von der NSDAP abgesetzt wurde: Emil Sticker im Dorf und ohne zusätzliches 1930 war Bruder Anton geboren hatte sich geweigert, eine Parteifahne Arbeiten bei seinem Bruder Anton, worden, 1931 Klaudia und 1932 Luis auf Gemeindekosten anzuschaffen, dem Schreinermeister, hätte er nicht und 1938 folgte noch Maria. Mit woraufhin er prompt durch den Gau- überleben können. Er bedauert, dass seinen Geschwistern pflegte Florian leiter persönlich abberufen wurde. es keine filmische Dokumentation zeitlebens einen innigen Kontakt. Nach Abschluss der Schule war Flo- über diese mühevolle Arbeit gibt, die Insbesondere mit Anton verband rian 1950 erstmals in seinem Leben zeigt, wie sie tage- und nächtelang ihn das Geschick für Holzarbeiten – angestellt. Zunächst arbeitete er als auf Melkschemeln saßen und an gemeinsam fertigten die beiden viele Kleinhirte für die Gemeinde Fraxern einem Rad drehten. Schreinerarbeiten an. Vater Emil war auf der Staffel-Alpe, dann für zwei 1971 fand Florian dann in der Schrei- Dezember 2019 nerei der Gebrüder Künzle in Gais in Florian Gründungsmitglied. Die erste der Schweiz eine feste Anstellung. Amtshandlung war das Aufstellen von Von Weiler aus konnte er mit dem 30 Ruhebänken für die Touristen. Flo- Werksverkehr zu seiner Arbeitsstelle rian selbst betonierte die Sockel dafür fahren, bei der er bis 1995 zufrieden in seiner Garage. Bei Karl Kathan, angestellt war. Bis heute schätzt er es, „Ferdismechels Sonnenblick-Wirt“, dass die Chefs morgens jeden Mitar- wurden die Bänke zusammengebaut, beiter persönlich begrüßten. gemeinsam mit Werner Nachbaur, Ein Jahr später heiratete er Renate „Lehrer Jakoba“, entschieden, wo im „Sevas“ Nachbaur. Zum Kennenlernen Dorf die „Bänkle“ montiert werden bemerkt Florian trocken: „Do git’s gär sollten. Den umtriebigen Fraxnern nix z’reda!“ – der Fall sei von Anfang war aber auch schnell klar: jede Bank an klar gewesen und bis heute habe braucht Schatten, sonst fühlen sich die Ehe schließlich gut funktioniert. die Gäste nicht wohl. Also sollte Nach dem Tod von Mutter Anna hatte jeder Ruheplatz zwei Birken bekom- Florian übrigens vier Jahre alleine men. Das Geld für die teuren Bäume mit seinem Vater gelebt, bevor Renate war aber natürlich nicht vorhanden. zu ihnen stieß. Eine richtige „Männer- Gott sei Dank gab es „Zillers Maria“, wirtschaft“, die gut funktionierte: Flo- erinnert sich Florian. Diese wusste rian kümmerte sich um den Haushalt nämlich, wo in einem Wald in Göfis und erinnert sich lachend: „Epas han i junge Birken wuchsen. Mit ihr zusam- In jungen Jahren war Florian ein all kochat.“ Nur sonntags hatte er frei, men grub er 60 Stück von Hand aus, schneidiger und erfolgreicher Skifahrer. da gingen er zu Maria und der Vater die schließlich in Fraxern gepflanzt zu Klaudia zum Essen. wurden. Das Ergebnis lässt sich heute Prospekt unter die Leute zu bringen, Nach der Hochzeit vermietete das noch vielerorts bewundern. was tatsächlich immer wieder zu neu- junge Paar noch einige Jahre lang die 1970 nahm sich Florian des Amts des en Gästen führte. Damals wurde auch Fremdenzimmer, die Florian schon Wegewartes von Fraxern an. Spä- noch mit einem Skilift im Dorf speku- als Junggeselle ausgebaut hatte. Bis ter stieß sein Freund Kurt Nägele, liert – die Fraxner blickten hoffnungs- zu neun Urlauber konnten gleichzei- „Kosles“, dazu. Die gesamte Beschil- voll in die Zukunft und glaubten an tig im Haus am Hangat beherbergt derung, wie wir sie heute kennen, war eine Einnahmequelle durch Ski- und werden. Damals hatte Florian noch damals eine moderne Errungenschaft. Wandertourismus, erzählt Florian. geglaubt, durch den Gästestrom kön- Jahrzehntelang wurden Wege und Florian war auch ein begeisterter Ski- ne er ewig von der Vermietung leben, Bänke von den beiden betreut. Bis fahrer. 40 Jahre lang war er aktives besinnt er sich wehmütig zurück. zum heutigen Tag ist Kurt offizieller Mitglied beim Fraxner Schiverein, Schließlich wurden die Ansprüche Wegewart. Florian, der sich schon achtmal wurde er Vereinsmeister und der Touristen an den Komfort jedoch früher offiziell zur Ruhe gesetzt hatte, zweimal Vorderländer Meister. Auf immer höher und Investieren wollten half ihm noch viele Jahre aus, wenn diese sportlichen Erfolge blickt er die Eheleute nicht mehr. So bauten es „klemmte“. heute noch mit einem gewissen Stolz sie 1979 die Zimmer für die eigenen Die Feriengäste kamen damals haupt- zurück. Der für ihn schönste Sieg Kinder um: 1973 war Sohn Robert zur sächlich aus Deutschland. Die innova- war beim „Bazora-Lauf“ in Frastanz, Welt gekommen, 1976 Bertram und tiven Fraxner ließen bei Winsauer in zu dem er mit seinem Freund Karl 1978 Marina. Diese schenkten Renate Dornbirn einen Prospekt drucken, mit Devigili fuhr, um beim Slalom zu und Florian vier Enkel und ein erfüll- dem schon Ende der 1960er Jahre pro- starten. Für die Frastner war klar, tes Familienleben. fessionell Werbung gemacht wurde. dass ihr Rennläufer Egger das Rennen Als 1966 der Fraxner Fremdenver- Sobald die Bürgermusik auf Konzert- gewinnen würde, da er aus einem kehrsverein geschaffen wurde, war reise ging, wurde sie angewiesen, den modernen Trainingslager des ÖSV 16 Mitteilungen der Gemeinde Fraxern Erinnerungsbild mit Vereinskollegen – (von links) vordere Reihe: Adam Nachbaur (dahinter Ernst Nägele), Arnold Büsel, Ewald Kathan, Otto Nachbaur, Fritz Huber – hintere Reihe: Ulla Huber, Florian Summer, unbekannt, Josef Spechtenhauser, Gebhard Porod, Edwin Kathan, Oswald Nachbaur, Walter Summer, Alois Summer, Walter Nägele. kam und seinen Heimathang wie kein strahlt, wenn er von diesen einfachen begonnen. Da sie die Hoffnung an das Zweiter kannte. Karl wies die Frastner und schönen Zeiten erzählt. Skilift-Projekt noch nicht aufgegeben jedoch darauf hin, dass „sein Läufer“ Eine Geschichte, die man sich heute hatten, hielten sie es für sinnvoll, erst nicht zu unterschätzen sei. Diese Vor- so gar nicht mehr vorstellen kann, eine Skihütte zu bauen, da diese, wenn schusslorbeeren waren Florian sehr trug sich Anfang der 1950er Jahre der Lift erst einmal da wäre, wahr- unangenehm, er behielt jedoch die zu, als die jungen und motivierten scheinlich nicht mehr bewilligt wer- Nerven und konnte in beiden Läufen „Schivereinler“ auf Maiensäss von der den würde. Die neue Hütte teilte aber die Bestzeit und somit den Tagessieg unteren „Stoag“ bis ins „Lange Ress“ schließlich das Schicksal des Lifts – erlangen. „I han‘s damals einfach guat einen Skilift bauten. Das benötigte nach einigen Jahren wurde sie abgeris- künna“, ist sein heutiges Fazit. Holz wurde von der Gemeinde ge- sen. Zurückblickend freut Florian noch Mit Lachtränen in den Augen er- stellt. Der Aufwand war enorm und heute, mit welcher Begeisterung und zählt Florian von einer Erfindung, die Arbeit anstrengend, doch mit der Tatkraft Dinge früher einfach angegan- die er machte, um mehr Kraft in den Aussicht und Vorfreude auf zukünftige gen wurden und das stets in positiver Oberschenkeln zu bekommen. Da es Abfahrten, wurde das Projekt voller Stimmung und mit gutem Humor. damals noch keine Fitnesscenter gab Elan umgesetzt. Umso größer war der Eines Winters wurde sogar die und gewöhnliches Turnen nicht den Unmut bei den „jungen Wilden“, als Möglichkeit geschaffen, nachts zu von ihm gewünschten Effekt hatte, der Liftbetrieb bereits nach wenigen trainieren: Im Sonnenblick bei Karl entwickelte Florian kurzerhand einen Tagen behördlich eingestellt wurde. kam man auf die Idee, eine gewöhnli- eigenen „Heimtrainer“. Auf dem Dach- Da sie das Holz ja von der Gemeinde che Lichterkette vom Gasthaus nach boden montierte er ein altes Fahrrad bekommen hatten, hatten sie sich auf „Elaschins“ zu spannen, um so auch auf Holzklötze und spannte die Brem- der sicheren Seite gefühlt. im Dunkeln trainieren zu können. Der sen an. Auf diesem Apparat konnte Ihr Tatendrang wurde damit aber nicht Trainingserfolg war allerdings mäßig er dann treten, bis seine Schenkel gestoppt, sondern kurzerhand auf und nur die besten Läufer waren be- brannten – so wurde täglich heimlich andere Projekte umgeleitet: So wurde reit, sich diesen Verhältnissen zu stel- und konsequent trainiert. Florian mit dem Bau einer Skihütte in „Knitz“ len, die Stimmung im Gasthaus nach Dezember 2019 dem Training wurde davon allerdings eigenhändig veredelte. Aus wilden der Jubilar seinem Sohn Robert und nicht getrübt. Hochstämmen zog er Halbstämme. seinem Enkel Fabian ebenfalls weiter. Einmal wurde Florian von Karl zu Diese Methode war unkonventionell Es ist ihm wichtig, dass das Wissen, einem „echten“ Skitag auf einem und man konnte sich nicht sicher wie man eine „Fraxner Kriasi-Loatra“ modernen Lift eingeladen. Bei eisiger sein, dass sie erfolgreich sein würde. baut, nicht verloren geht. Kälte ging es auf Karls Motorrad nach Für seinen Schwiegervater „Bölsers“ Wie er sagt, war Florian in seinem Lech. Karl hatte als Kriegsversehrter Hans veredelte er dann aber ebenfalls Leben stets zufrieden. Es gab nicht nur ein Bein und „an Holzfuaß“. Die 25 Bäume aus demselben Wald. Das viel, aber zum Leben hatte man ge- Ski wurden links und rechts an das Zweien und Schneiden der Bäume nug: „Butter und Käs vo da Alpe und Motorrad gebunden. Die Fahrt war hatte Florian vom Bürgermeister wenn ma im Hirbst noch a Süle hot abenteuerlich und das Erlebnis beein- „Sümmerle“ gelernt, bei dem sie als metzgra künna, isch as oam guat gan- druckend für die einfachen Männer Buben mitgehen durften, um sich ein ga.“ Ein Hobby, das er sich bis heute aus Fraxern. Sackgeld zu verdienen. Bäume haben beibehalten hat, ist das Schnapsbren- Als Anfang der 1970er Jahre der „Kri- Florian von Anfang an fasziniert – nen. Gelernt hatte er dies bei seinem asi-Boom“ in Fraxern ausbrach, war sie zu pflegen, mitzuerleben, wie Vater, aber da er mit dessen Brennerei Florian auch dabei. Einige Fraxner sie gedeihen und wie jeder Schnitt nicht zufrieden war, lieh er sich bald setzten Hunderte Kirschbäume mit seine Wirkung entfaltet, waren sein eine modernere, fahrbare in Weiler neuen Sorten. Die Plantage in „Grop- Steckenpferd. und Rankweil aus. Wer Florian kennt, pa“, unter der „Platta“, ist zum Bei- In der Pension startete Florian mit weiß, dass er ein „Tüpfleschießer“ ist. spiel ein Überbleibsel der damaligen dem „Loatra-Macha“ neu durch und Sein Motto: „Was ma macht, macht Zeit. Florian fuhr mit Alois Nachbaur hat bereits über 120 Stück herge- ma ghörig oder gär net“, gilt auch und Primus Kathan zu einer Obst- stellt. Heutzutage macht er es aber fürs Schnapsbrennen. 2015 bekam Versuchsanstalt in der Schweiz. Dort nur noch, wenn man ihm die Latten er den Landesmeistertitel Gold, für einigten sie sich auf die Sorten „Star“, liefert. Im Wald nach dem geeigneten seinen Kriasi-Schnaps. Das war das „Heidegger“ und „Schauenburger“, die Holz zu suchen und es vorzubereiten, erste und letzte Mal, dass er am Wett- Fraxern robuste, ertragreiche Kriasi ist ihm mit 85 Jahren zu mühselig. bewerb teilnahm. Gold beim ersten liefern sollten. Das Talent zur Holzverarbeitung hat Mal – diese Tatsache stimmte ihn so Florian investierte damals aus finan- Florian nach eigener Aussage von zufrieden, dass er danach nie mehr ziellen Gründen nicht in diese Sorten. seinem Vater geerbt. In „Gidis Tonis“ eine Probe einsendete. An Selbstbe- Stattdessen grub er selbst 40 Bäume verdiente man sich mit der Herstel- wusstsein mangelt es dem Brenner aus dem Wald der Agrar Rankweil lung von Rodeln und Leitern immer mit dem verschmitzten Lächeln wahr- entlang der Frutz aus, die er alle etwas dazu. Dieses Geschick gab lich nicht! Enkel Fabian geht dem Opa schon beim „Loatra-Macha“ zur Hand. 18 Mitteilungen der Gemeinde Fraxern Alina Natali Brugger geboren am 20. Oktober 2019 Über meine Geburt im KH Dornbirn, bei der ich 3320 g wog und 47 cm groß war, freuten sich meine Eltern Martina und Andreas Elli Fink, geboren am 18. März 2019 Brugger und mein Bru- Über meine Geburt freuten sich meine Eltern Silvana der Elias. Gemeinsam und Florian Fink und mein Bruder Casper. Zur Welt wohnen wir im kam ich mit 3340 g und 49 cm im schönen Fraxern. Riedackerweg 21a. Zu Hause sind wir im Sägeweg 3a. Emil Ender, geboren am 28. Juni 2019 Mit 3970 g und 57 cm kam ich im LKH Feldkirch zur Welt. Meine Eltern Jeanine und Peter Ender, mit denen ich in Emelie Summer geboren am 5. März 2019 Orsanka 3 wohne, freuten sich sehr über meine Meine Eltern Christine und Christoph Summer und Geburt. meine Schwester Sofia, mit denen ich im Unterdorf 6 wohne, freuten sich sehr über meine Geburt im LKH Feldkirch, bei der ich 4250 g wog und 56 cm groß war. Elisa Marie Tschabrun, geboren am 1. Oktober 2019 Als ich im LKH Bregenz zur war 48, 5 cm groß. Zu Hause Finn Münsch, geboren am 6. November 2019 bin ich mit meinen Eltern Als ich im LKH Feldkirch das Licht der Welt erblickte, Sara Tschabrun und Raphael wog ich 3730 g und war genau 50 cm groß. Mit meinen Schrenk und mit meinem Bru- Eltern Martina und Mathias Münsch bin ich in der Dorf- der Jakob in der Dorfstraße 40. straße 25 zu Hause. Welt kam, wog ich 3090 g und Dezember 2019 Lea Nachbaur geboren am 1. September 2019 Neuigkeiten vom Klapperstorch Über meine Geburt im LKH Feldkirch, bei der groß war, freuten sich Lorenz Julius und Luisa Stefanie HöfleLängle, geboren am 7. November 2019 außer meinen Eltern Als wir beide – ein bisschen zu früh – im KH Dornbirn Kristina und Daniel das Licht der Welt erblickten, wog ich, Lorenz, 1866 g Nachbaur auch meine und war 43 cm groß, mein Schwesterchen Luisa hatte Schwester Pia. Unsere ein Gewicht von 2120 g und eine Länge von 43, 6 cm. Mit Familie wohnt im Bola 6. unseren glücklichen Eltern Julia und Alexandra Höfle- 3130 g wog und 52 cm Moritz Martin Summer, geboren am 4. November 2019 Längle sind wir in der Dorfstraße 32 zu Hause. Mit 3786 g und 54 cm erblickte ich im KH Dornbirn das Licht der Welt. Mit meiner Mama Sarah Summer, die über meine Geburt sehr glücklich war, wohne ich in der Unteren Morgengabe 2. Lennard Elias Peter, geboren am 17. Juli 2019 Ich erblickte mit 4352 g und 56 cm im LKH Bregenz das Licht der Welt. Mit meinen Eltern Michaela und Christian Peter und meinen Brüdern Liam und Luis wohne ich im Hof 4. Hanna Luisa Mück, geboren am 18. August 2019 Mit 2992 g und 52 cm erblickte ich im LKH Bregenz das Licht der Welt. Mit meinen glücklichen Eltern Elisabeth und Philipp Mück bin ich in der Unteren Morgengabe 1a zu Hause. Kassian Summer, geboren am 14. März 2019 Als ich im LKH Feldkirch zur Welt kam, wog ich 3470 g und war 53 cm groß. Meine glücklichen Eltern sind Petra und Johannes Summer. Gemeinsam wohnen wir in der Schmalzgasse 3a. 20 Mitteilungen der Gemeinde Fraxern Volksschule mit eigenem Schulgarten Wenn Gärtnern auf dem Lehrplan steht... Der bewusste und praxisnahe Umgang mit der Natur steht seit diesem Jahr auf dem Lehrplan der Volksschule Fraxern. Auf Initiative von Lehrerin Eva Krahbichler und mit Unterstützung der Gemeinde wurde der schöne, alte Garten des Pfarrhofs noch im Herbst wieder zu neuem Leben erweckt – regelmäßig werden die Kinder nun aktiv lernen, welche Freude und welchen Nutzen das eigene Säen, Ernten und Verwerten von Gemüse bedeuten können. Mitte Oktober war es endlich soweit: Die zweite, dritte und vierte Klasse begannen mit der ersten Gartenarbeit. Zur Einstimmung war vorher im Klas- Tatkräftig richten Bürgermeister Steve Mayr und sein Vize Hugo Kathan (links) den senzimmer Kresse ausgesät worden, künftigen Schulgarten her. bevor die Schülerinnen und Schüler in den Garten hinausgingen. Dort wurde Gepflanzt wurden Mairüben, Spinat, noch den Boden für das nächste Jahr zuerst der Boden aufgelockert, dann die Feldsalat, Radieschen und Rettich. vorzubereiten. Aus dem Geernteten Beete abgemessen und anschließend In den folgenden Wochen besuchten sollte später eine gesunde Jause für die bekam jedes Kind eine Arbeit zugeteilt. die Dritt- und Viertklässler den Garten ganze Schule entstehen. Leider waren immer wieder, denn sie hatten nicht Mairüben und Rettich nichts gewor- nur die Aufgabe erhalten, die Beete zu den, dafür konnten die „Nachwuchs- bepflanzen, sondern auch sie fachge- gärtner“ umso mehr Radieschen aus recht zu pflegen, also Unkraut zu jäten der Erde ziehen. oder zu gießen, ganz nach Bedarf. Eine Woche später bereiteten die Im November war schließlich der Dritt- und Viertklässler dann eine mit Spannung erwartete Tag gekom- gesunde Nachmittagsjause zu, von men – es war an der Zeit zu ernten, der selbstverständlich auch die bevor Fraxern im Schnee versinkt. Die anderen Klassen und die Lehrkräfte Volksschüler gingen also hinaus in etwas abbekamen. Auf dem Speise- „ihren“ Garten und ernteten Feldsalat, plan standen mit Käse überbackene Radieschen und Spinat. Und trotz der Spinatbrote, frisch zubereiteter Feld- an diesem Tag herrschenden Kälte salat und mit Schnittlauch bestreute schafften es die Kinder, daneben auch Radieschenbrote. Auch hierbei hatten