19280310_GVE000

Dateigröße 553.03 KB
Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 25.05.2021, 18:40
Gemeinde Vandans
Bereich oeffentlich
Schlagworte: vandansvertretung
Dokumentdatum 1928-03-10
Erscheinungsdatum 1928-03-10
Unterausschüsse
Kommissionen/Kuratorien
Verbände/Konkurrenzen
Verträge
Publikationen GVE-Protokolle_gve
Aktenplan
Anhänge
Inhalt des Dokuments

-1- Protokoll aufgenommen über die am 10. März 1928 im Schulhause zu Vandans unter dem Vorsitze des Vorstehers F. J. Bitschnau stattgefundene Sitzung der Gemeindevertretung. Abwesend: Gemeinderat Berhard Maier, Kristian Schapler und Josef Egele, Ersterer entschuldigt, wofür die Ersatzmänner Meinrad Wachter und Baptist Schoder erschienen sind. Beschlüsse 1. Das Protokoll von der letzten Sitzung am 5. Februar 1928 wurde verlesen und genehmigt. 2. Das Ansuchen der Genoveva Albrecht um Trennungsbewilligung der Gp. Nr. 1498 und 1500 zwecks Umtausch um die Gp. Nr. 1590 von Fidel Bitschnau Nr. 182 wurde entsprochen und dieselbe bewilligt. 3. Als Mitglied in den Konkurrenzstraßen-Ausschuß wurde Vorsteher Bitschnau und als dessen Ersatzmann der Gemeinderat Bernhard Maier gewählt. 4. Dem Antrage des Ortsschulrates auf feste Anstellung der Lehrschwester Benedikta Schimpfößl wurde entsprochen und der Beschluß gefaßt, dieselbe dem Bezirksschulrate in Vorschlag zu bringen. 5. Auf einen weiteren Antrag des Ortsschulrates zum Neubau eines Schulhauses entwickelte sich eine sehr lebhafte Debatte. Nachdem aber laut Erhebung in den pfarramtlichen Geburtsmatrikeln die Schülerzahl in den nächstfolgenden Jahren bedeutend zunimmt und der Bezirksschulrat laut einer Zuschrift die Schulräume unzureichend bezeichnet, wurde im Prinzip dem Antrage zugestimmt und in richtiger Erkenntnis der Notwendigkeit der Beschluß gefaßt, einen Schulhausneubau aus Holz zu erstellen und zwecks Vorbereitungen -2- beziehungsweise Antragstellung zur Finanzierung der Baukostensumme Beschaffung des erforderlichen Holzes aus Standeswaldungen und etwaiiger Erhebungen und Vorschläge behufs Erwerbung eines Bauplatzes ein Komite, bestehend aus: dem Baptist Schoder, Lehrer Bargehr, Engelbert Maier, Gemeinderat Wilhelm Neher und Bernhard Maier, Lehrer März und dem Vorsteher Bitschnau gewählt. 6. Über den beantragten Ankauf einer Singernähmaschine [im Original: "Singernähmaschiene"] für die Schule waren aus verschiedenen Gründen geteilte Ansichten, nacdem aber Baptist Schoder erklärt hatte, daß er zum Ankaufspreise von S 170 aus eigenen Mittel S 50.- beisteuern wolle, wurde beschlossen, die restlichen S 120.- zum Ankauf einer Singer Nähmaschine für die Schule zu bewilligen. 7. Den den 4 gemeldeten Bewerber um die Meßnerstelle wurde nur Roman Riezler und Alois Netzer geeignet befunden und nachdem beide Bewerber als Lohnforderung je 4 Schilling pro Tag nebst den anderen bisheringen Bargeldbezügen verlangten und Alois Netzer ausserdem noch die bisherige Nutzung des Meßnergutes und Armengutes unter dem Kirchweg gegen Vens verlangte, was beim Riezler nicht der Fall war, so wurde in schriftlicher Abstimmung entschieden und Roman Riezler mit 7 Stimmen gegen 4 Stimmen, welche auf Alois Netzer entfielen, zum Meßner bestellt. 8. Der Gemeindevoranschlag für das Jahr 1928 wurde in allen Teilen überprüft, mit den Ansätzen der Gemeindevorstehung zu niedrig befunden und die Ausgabeposten teilweise erhöht, sodaß den Gesamteinnahmen von S 17 454.- eine Ausgabenlast von S 38 600 -3- gegenübersteht und sich ein unbedeckter Rest von S 21 146 ergibt, welcher durch Zuschläge von 600% auf die Landesgrund- und Gebäudesteuer zu decken ist. Als Einzahlungstermin für die Gemeindesteuer je zur Hälfte wird der 1. Mai und 1. Oktober 1928 bestimmt. 9. Dem Frank Koller wird über Ansuchen zum Neubau eines Magazins mit Autogarage auf der Gp. Nr. 52 eine Abstandsnachsicht bis auf 2 Meter vom Strassenrand bewilliget. 10. Ein Antrag des Franz Koller, daß er sich um eine Fernsprechstelle bemühe und mit einem Kostenaufwand von S 2750 erstellen wolle, wenn ihm die Gemeinde einen einmaligen Beitrag von S 1500 zusichere, wurde in Beratung gezogen und nachdem allseits die Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit anerkannt, der einstimmige Beschluß gefaßt, den genannten Betrag unter der Bedingung zu bewilligen, wenn durch Umschaltung in St.Anton die Sprechstelle hier, zur Zeit der Amtsstunden beim Telefon in Bludenz benützt werden könne. 11. Eine Zuschrift der Bezirkshauptmannschaft Bludenz betreff Beschwerde des Kristian Wachter Haus Nr. 21 wegen verbotswidrigem Fuhrwerkverkehr auf dem Kirchweg in Rotund wurde zur Kenntnis genommen. Nachdem die schlechten Strassenverhältnisse in Rotund allgemein bekannt sind, weil ja die Strasse nur schlechten und weichen Untergrund hat und nur mit einem größeren Kostenaufwand gut fahrbar hergestellt werden könnte und ausserdem noch durch das Ablagerungsgebiet am Relsbach führt, wo im Sommer weder Brücke noch Strasse dauernd erhalten werden kann, so -4- war die Mehrheit der Gemeindevertretung der Ansicht, es wäre besser, wenn man den Kirchweg im Einvernehmen der Anrainer zu einer Fahrstrasse umbauen könnte. Um jedoch dies zu ermöglichen wurde der Paul Koller ersucht, im Einvernehmen der beteiligten Anrainer am Kirchweg unter Beizug des Straßenbaukomite diesbezügliche Unterhandlungen zu pflegen. Gleichzeitig wurde der Gemeindevertretungsbeschluß vom 8. August 1915 über das Fahrverbot auf dem Kirchweg in Rotund bis auf weiteres wieder aufgehoben. Im Nachtrage wird der Punkt 4 des Protokolles dahin richtig gestellt beziehungsweise ergänzt, daß die 2 Vertreter der Sozialdemokraten dem Antrage beziehungsweise dem Beschlusse nicht zugestimmt haben. Fr. J. Bitschnau, Vorsteher J. Bargehr J. Egele M. Nuderscher [Anmerkung mit Bleistift: "Angeschlagen am 10.3.28"] [Das Protokoll wurde in Kurrentschrift verfasst]