19520911_GVE000

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Aktenzahl/Geschäftszahl 004-4
Letzte Änderung 25.05.2021, 22:08
Gemeinde Vandans
Bereich oeffentlich
Schlagworte: vandansvertretung
Dokumentdatum 1952-09-11
Erscheinungsdatum 1952-09-11
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Inhalt des Dokuments

[Gemeindestempel: „angeschlagen am: 13.9.52. abgenommen am: 13.10.1952 Maier Bürgermeister“] -1Gemeindeamt Vandans Vandans, den 11.9.1952 Niederschrift über die am 11.9.1952 um 20 Uhr im Sitzungszimmer des Schulhauses stattgefundenen Gemeindevertretungssitzung. Anwesend waren die Herren: Maier Wilhelm, Bürgermeister Egele Josef 2.Gemeinderat Maier Kasper Ernst Gemeindevertreter Gemeindevertreter Maier Bernhard Gemeindevertreter Gemeindevertreter Schoder Ferdinand Gemeindevertreter Gemeindevertreter Wachter Ludwig Gemeindevertreter Schriftführer Schapler Christian 1.Gemd.Rat Viktor Gemeindevertreter Pfeifer Josef Dalla-Brida Alfons Schoder Josef Schoder Gebhard Entschuldigt waren die Herren: Wachter Meinrad, Gemeindevertreter Vorsitzender 1.Gemeinderat Schapler Christian. Tagesordnung: 1.) Bestellung eines Stierkomitees 2.) Behandlung einer Gesuchseingabe des Herrn Pfarrers betr. Errichtung eines Kindergartens der 3.) Behandlung eines Spendengesuches des österr."Schwarzen Kreuzes" 4.) Vorschläge zur Namhaftmachung von Jugendschöffen 5.) Behandlung einer Eingabe des Gfölner Hubert betr. Wasseranschluss bei der Wohnbaracke 6.) Beratung über Ergänzung u. Erhöhung der Gemeindehaftfplichtversicherung 7.) Stellungnahme zur Sportplatzfinanzierung 8.) Verlesung u. Erörterung des Revisionsberichtes vom Landesrevisionsamt 9.) Vertraulich Zur Tagesordnung: 1.) In das Stierhalterkomitee wurden folgende Landwirte bestellt: 1.) Bitschnau Gebhard, Vandans 117 2.) Schoder Josef Vandans 127 3.) Pfeifer Josef Vandans 175 2.) Die Behandlung zur Errichtung eines öffentlichen Gemeindekindergarten wurde wegen Mangel einer Wohnung für die Tertiarschwester als Kindergärtnerin vertagt. 3.) Dem österr."Schwarzen Kreuz" (Verein zur Kriegsgräberbetreuung) wurden S 100.--als Spende 1952/53 bewilligt. - 2 - 4.) Als Jugendschöffen wurden folgende Herrn dem Bezirksgericht Montafon namhaft gemacht: 1.) Bitschnau Alfons, Vandans HNr. 3 2.) Neher Ludwig Vandans HNr.104 3.) Schapler Resl HNr.199 Ersatzmann: Bett Emanuel Vandans 184 5.) Dem Gesuchsteller Gfölner Hubert Vandans 80 a Wohnbaracke um die Bewilligung eines Wasseranschlusses konnte drzt. nicht entsprochen werden, jedoch in Aussicht gestellt, dass nach Erstellung der Gemeindewasserversorgungsanlage der Zeitpunkt zu einem Neuanschluss der wesentlich günstigere ist. 6.) Auf Vorschlag der Versicherungsanstalt der Österr. Bundesländer wird folgender Haftpflichtversicherungs-Vertrag eingegangen bezw. der bestehende ergänzt und in der Prämienleistung erhöht: a) Versicherte Gefahren: Gemeindeverwaltung, Feuerwehr mit 40 Mitgliedern, 1 Motorspritze Betrieb einer Volksschule mit 5 Lehrpersonen, statt wie bisher nur 3, Schuldiener, Böllerschiessen, 1 Dienstfahrrad ohne Motor, Hausbesitz: Vandans Nr.2, 10, 16, 94, 106, 128, 1 Wohnbaracke. b) Versicherungssummen: bis S 75, 000.--für jede getötete, verletzte oder an ihrer Gesundheit geschädigte Person, jedoch nicht mehr als S 300, 000.--insgesamt, falls durch dasselbe Ereignis mehrere Personen getötet, verletzt oder an ihrer Gesundheit geschädigt werden, S 20, 000.--für Sachschäden. 7.) Zur bereits schon früher behandelten Sportplatzfinanzierung wurde wiederholt, dass zuerst der Betrag aus dem zugesagten Totogeld an den SC Montafon Vandans abgewartet werden muss, erst dann die Gemeinde Vandans nach Möglichkeit der eigenen finanziellen Mittel noch prüfen wird, ob ein entsprechender Betrag im Jahresbudget 1952 der obigen Sportförderung zugedacht werden kann, weiters wolle der SC. Montafon Vandans aufklären, ob die vorliegenden Planierungs- Angebote noch zu denselben Bedingungen eingehalten werden. 8.) Der durch den Gemeinderat Herrn Josef Egele zur Verlesung gebrachte Revisionsbericht der Landesrevisionsstelle v.20.8.1952 wurde mit Befriedigung u. einstimmig zur Kenntnis genommen u. festgestellt, dass die Einschau in das Kassen u. Rechnungswesen der Gemeinde Vandans, seitens der Landesaufsichtsbehörde keine Mängel festgestellt hat, Angeregte formelle Ergänzungen technischer Natur werden zur gegebenen Zeit vorgenommen werden u. dem Landesrevisionsamt mitgeteilt. In der Schlussbemerkung des Berichtes wurde von der Gemeindevertretung sowie im schriftlichen Revisionsbericht die Entlastung und Anerkennung dem Gemeindekassier ebenso den anderen Verwaltungsorganen ausgesprochen. 9.) Punkt neun der Tagesordnung wurde vertraulich behandelt und zur Niederschrift gebracht. Gegen diese Beschlüsse steht die Berufung offen, die binnen zwei Wochen nach deren Verlautbarung beim Gemeindeamt Vandans schriftlich einzubringen wäre. Vertraulich Niederschrift über den in der Sitzung vom 11.September 1952 um 20 Uhr im Schulhaussitzungszimmer vertraulich behandelten 9.Tagesordnungspunkt, bei Anwesenheit der Gemeindevertretung wie bei den in gleicher Sitzung beteiligten Gemeindevertreter, und dem Schriftführer Gebhard Schoder. Vorsitzender war ebenfalls der 1.Gemeinderat Schapler Christian. Der Vorsitzende Schapler Christian, 1.Gemeinderat und gleichzeitiger Einberufer der stattfindenden Sitzung berichtete ausführlich über die seit der im Schulhause in Vandans stattgefundenen u. von der Pfarrkirche Vandans einberufenen Aufklärungsversammlung betr. eines Kirchenneubaues entstandenen Unstimmigkeiten und der darauf am Samstag den 6.9.1952 während der Nacht erfolgten Sachbeschädigung am Pfarrhof durch einschlagen von Fensterscheiben und anschlagen eines angeblich beleidigenden Zettels. Nach den erfolgten Ausführungen des Gemeinderates Schapler berichtete sodann der Bürgermeister Willi Maier über die beleidigenden Aussagen des Herrn Pfarrer Gorbach betr. des obigen Vorfalles, dass Er Bürgermeister Maier an der Sache schuldtragend wäre, dass der Umstand gekommen sei, seines in der obigen Versammlung eingenommenen Standpunktes wegen, nicht verwunderlich sei, dass sich solche Vorfälle zutragen. Bürgermeister Maier wiederholte schliesslich wieder seinen bei der Kirchenversammlung eingenommenen Standpunkt der Gemeinde und erklärte gleichzeitig diesen schon als Bürgermeister auch bisher beibehalten zu haben, er habe sich aus der Lage der Dinge entschlossen sein Amt unter den oben zugetragenen Umständen niederzulegen. Nach anhören der obigen Rechtfertigung des Bürgermeisters waren sämtliche Gemeindevertreter aller drei vertretenen Parteien der Gemeindevertretungsfraktion der einmütigen Auffassung, der Bürgermeister möge seinen Entschluss zu seinem Rücktritt zurückziehen und sein Amt wie bisher weiter führen, da die Gemeindevertretung seine bisherige Handlungsweise gutheissen müsse u. könnte sich nicht entschliessen, fast ähnlich einer ultimativer Forderung eine Zustimmung zu erteilen, oder gut zu heissen, die nicht einmal im Dienstwege der Gemeindevertretung vorher zugeleitet worden ist, damit die aufgeworfene Kirchenbaufrage im Hauptthema des finanziellen Teiles den die Gemeinde hierzu leisten sollte zur Behandlung kommen hätte können, es wird daher bedauert, dass der beschrittene Weg der Versammlungseinberufer und die hierauf erfolgte Reaktion nur eine gewisse Unstimmigkeit hinterlassen hat. Gleichzeitig verurteilt die Gemeindevertretung den am Pfarrhause vorgekommenen Rachefall, stellt aber dazu nochmals fest, wann auch wahrscheinlich die Lausbüberei der Zufügung des Anschlages im Pfarrhofe ursächlich mit dem Stimmungsbild in Zusammenhang gebracht werden kann, so trifft aber am wenigsten dem Bürgermeister, trotz seiner sachlichen Meinung eine Schuld an der Sache.