19870206_SV_008

Dateigröße 36.38 KB
Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 09:48
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1987-02-06
Erscheinungsdatum 1987-02-06
Unterausschüsse
Kommissionen/Kuratorien
Verbände/Konkurrenzen
Verträge
Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
Aktenplan
Anhänge
Inhalt des Dokuments

-1- STAND MONTAFON NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 6. Februar 1987 im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns anläßlich der 8. Sitzung der STANDESVERTRETUNG in der laufenden Legislaturperiode. Auf Grund der Einladung vom 28. Jänner 1987 nehmen an der auf heute 14.00 einberufenen Sitzung teil: Standesrepräsentant Bgm. Mag. Siegmund Stemer, St. Anton; Bürgermeister Harald Wekerle, Schruns; Bürgermeister Eduard Bitschnau, Tschagguns; Bürgermeister Burkhard Wachter, Vandans; Bürgermeister Erwin Vallaster, Bartholomäberg; Bürgermeister Wilhelm Säly, Silbertal; Bürgermeister LAbg. Fritz Rudigier, St. Gallenkirch; Bürgermeister Heinrich Sandrell, Gaschurn; Bürgermeister Otto Ladner, Lorüns; Bürgermeister Josef Schwärzler, Stallehr; Schriftführer: Standessekretär Mag. Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet um 14.10 Uhr die Standessitzung, begrüßt die vollzählig anwesenden Standesvertreter und stellt die Beschlußfähigkeit fest. Zur Behandlung steht folgende TAGESORDNUNG 1. Vorlage und Genehmigung der Niederschrift über die 7. Sitzung vom 16. Dezember 1986; 2. Berichte des Vorsitzenden; 3. Beratung zum Abfallkonzept der Vorarlberger Landesregierung mit Vorbesprechung zur Durchführung der Aktion Problemabfälle; 4. Beratung zur Stellungnahme der Gemeinde Lorüns zum Projekt B-188/ Umfahrung Lorüns; 5. Anbot des Antiquariats Montfort über den Rest der Sammlung des Malers Hans Bertle; 6. Weitere Beratung über die Anstellung einer Schreibkraft; 7. Allfälliges; -2- Erledigung der Tagesordnung: Pkt. 1) Die Niederschrift über die 7. Standessitzung vom 16. Dezember 1986, welche allen Standesvertretern zugegangen ist, wird über Antrag des Vorsitzenden in der vorliegenden Fassung ohne Einwände einstimmig genehmigt. Pkt. 2.) Der Vorsitzende bringt den Aktenvermerk der Abt. Ib der Landesregierung vom 7.1.1987 über die Beschilderung der Rheintal Autobahn A 14, Umfahrung Bludenz zur Kenntnis. Dem Wunsch, auf dem Überkopf-Wegweiser bei der Ausfahrtsspur die Bezeichnung "Montafon / Schruns" anzubringen, kann nicht entsprochen werden, da damit gegen die unabdingbare und allseits eingehaltene Forderung verstoßen würde, die Ausfahrtsspur nur mit dem Namen der Anschlußstelle (im vorliegenden Falle "Montafon") zu kennzeichnen. Der Vorsitzende berichtet, daß von der Vorarlberger Illwerke AG 5 Stück der vom Verlag Dorfpresse in Langnau geplanten Ausgabe der ältesten Montafonkarte aus dem Jahre 1770 übernommen werden. Nach Umfrage wird beschlossen, für die Standesgemeinden bzw. den Stand Montafon ebenfalls 20 Stück dieser Karte anzuschaffen. Der Vorsitzende stellt nochmals die bereits vorgestellte Idee der Abwicklung der Jungbürgerfeier für die Jahrgänge 1967 und 1968 zur Diskussion. Auf Grund den Erhebungen sind mindestens 450 Jungbürger zu erwarten. Es wird allgemein die Ansicht vertreten, die Jungbürgerfeier im Verlaufe des Jahres abzuwickeln und somit die weiteren Vorbereitungen vorzunehmen. Der Vorsitzende berichtet über das Ergebnis der kürzlich abgehaltenen Besprechung zur Durchführung der Montafoner Sommerkonzerte 1987, welche wiederum im bisherigen Rahmen aufgeführt werden. Bei der Besprechung wurde Kritik über die teils mangelnde Unterstützung der örtlichen Verkehrsämter erhoben, weshalb der Vorsitzende an die Kollegen Bürgermeister appelliert, auf die Mitarbeit der Verkehrsämter verstärkt einzuwirken. Mit dem Leiter des Verkehrsverbandes werden diesbezüglich ebenfalls weitere Gespräche geführt. Gleichfalls wird informiert, daß voraussichtlich am 14. Juni aus Anlaß des 10-jährigen Bestandes der Montafoner Sommerkonzerte die Abhaltung eines kleinen Festaktes (voraussichtlich in Bartholomäberg) geplant ist. Der Vorsitzende ersucht nochmals die Kollegen Bürgermeister Rudigier und Sandrell, die ausstehende Beschlußfassung durch die Gemeindevertretungen zur Mitfinanzierung des 2. Sonderinvestitionsprogrammes baldmöglichst zu veranlassen, welches von beiden Bürgermeistern grundsätzlich zugesichert wird. -3- Pkt. 3.) Der Vorsitzende weist auf das Schreiben der Landesregierung über die geplante Durchführung der Sammlung der Problemabfälle aus Haushalten und landwirtschaftlichen Betrieben hin, wobei die näheren Details anläßlich einer Besprechung am 18. Februar im Rathaus in Bludenz erörtert werden sollen. Für die Region Montafon, Klostertal und Brand soll in Zusammenarbeit mit der Fa. Böhler & Sohn Ges.m.b.H, Feldkirch am 16.5. und 31.10.1987 eine solche Sammlung abgewickelt werden. Nach eingehender Beratung, wobei auch die durchwegs guten Erfahrungen bei bereits durchgeführten Sammlungen von Problemabfällen in einzelnen Gemeinden zur Kenntnis gebracht werden, stellt sich die Standesvertretung grundsätzlich positiv zur vorgeschlagenen Idee einer regionalen Sammlung. Bei entsprechender Koordination müßte für die Gemeinden auch die Möglichkeit einer kostengünstigen Beseitigung solcher Problemabfälle geschaffen werden können. Zum Abfallkonzept der Landesregierung wird die Ansicht geäußert, daß in erster Linie auf eine Reduzierung von Abfällen bereits bei den Produzenten hingearbeitet werden sollte. Es wird allgemein festgestellt, daß in der Bevölkerung das Bewußtsein zur Abfallvermeidung aber auch zu einer geordneten Beseitigung der Abflaue mit Trennung der Wertstoffe für die Wiederverwertung in den letzten Jahren gestiegen ist. Die für den Raum Oberland für die nächsten Jahre weiter vorgesehene Einlagerung von Hausabfällen im Böschistobel in Nenzing wird zustimmend zur Kenntnis genommen, wenngleich längerfristig auch andere technische Möglichkeiten wie z.B. eine Müllverbrennung im Auge behalten werden sollen. Zu Frage der weiteren Aufklärung der Bevölkerung wird auf das von der Stadt Feldkirch erarbeitete Informationsmaterial (Müllsystem Feldkirch) hingewiesen. Die Standesvertretung vertritt hiezu die einhellige Meinung, daß ein ähnliches Informationsmaterial für die Montafoner Gemeinden erarbeitet werden sollte, welches gemeinsam sicherlich kostengünstiger bereitgestellt werden kann. Durch die Standesverwaltung sollen diesbezüglich weitere Erhebungen vorgenommen werden. Pkt. 4.) Vor der Beratung der Stellungnahme der Gemeinde Lorüns zum Baulos "Umfahrung Lorüns" wird auf die am vergangenen Wochenende gegebene Verkehrssituation in der Talschaft eingegangen. Zur Vermeidung der aufgetretenen Verkehrsstauungen wird die einhellige Meinung vertreten, daß ein verstärkter Einsatz der Gendarmerie unbedingt erforderlich ist, wobei insbesonders als Schwerpunkte die Rhätikonkreuzung sowie die Auffahrt auf die Umfahrungsstraße in Bludenz erwähnt werden. -4- Die Stellungnahme der Gemeinde Lorüns zum Ausbau der Bundesstraße B 188, Baulos "Umfahrung Lorüns", Generelles Projekt 1986, welche allen Standesvertretern mit der Sitzungseinladung übermittelt wurde, wird von Bgm. Ladner eingehend erläutert. Die Standesvertretung unterstützt die Forderung der Gemeinde Lorüns, den 1. und 2. Bauzustand zusammenzufassen und somit gleichzeitig mit dem Neubau der Ortsstraßenbrücke Ost (Ersatz des derzeitigen Brückenprovisoriums) auch die Illumlegung mit Erstellung der Widerlager für die neue Montafonerbahnbrücke vorzunehmen. Gleichzeitig soll die Trasse der B 188 zumindest rechtsufrig der Ill entsprechend der Planung für den 2. Bauzustand provisorisch umgelegt werden. Die vorgesehene Aufteilung der Baumaßnahmen östlich des Ortsgebietes von Lorüns in vier aufeinanderfolgende Bauetappen (1. Bauzustand, 2. Bauzustand, Montafonerbahnumlegung und Neubau B 188) hätte einen zu großen Zeitaufwand und damit Bauverzögerungen zur Folge, weshalb die berechtigte Forderung der Gemeinde Lorüns nach einer zügigen Bauabwicklung im Interesse der Talschaft einhellig unterstützt wird. Zur bekannten Problematik der gegebenen Gewichtsbeschränkung bei den Behelfsbrücken in Lorüns vertritt Bgm. Wachter die Meinung, daß angesichts der bevorstehenden Bautätigkeit in der Talschaft nochmals versucht werden soll, eine geeignete Lösung in Form einer Unterjochung der Behelfsbrücke zu erzielen. Der Vorsitzende weist in diesem Zusammenhang auf die bisher ablehnende Haltung des Landeswasserbauamtes hin, er wird jedoch den berechtigten Wunsch der Talschaft nochmals an die beteiligten Stellen herantragen. Pkt. 5.) Der Vorsitzende bringt das Angebot des Antiquariats Montfort über den Erwerb der restlichen Sammlung des Malers Hans Bertle aus Schruns zur Kenntnis. Bekanntlich wurden von der Vorarlberger Illwerke AG bereits 19 Bilder dieser Sammlung um den Preis von S 358.000, -- erworben, welche lt. Zusage auch dem Montafoner Heimatmuseum für Ausstellungszwecke leihweise zur Verfügung gestellt werden. Die restliche Sammlung wird zum Preis von S 330.500, -angeboten (29 Bilder zum Marktwert von ca. S 512.000, --), wobei jedoch bis spätestens Ende Jänner 1987 eine entsprechende Entscheidung durch den Stand Montafon bzw. die Marktgemeinde Schruns zu treffen wäre, da ansonsten die restliche Sammlung auf dem freien Markt veräußert werden soll. Bgm. Wekerle teilt mit, daß durch die Marktgemeinde Schruns kein Interesse zum Erwerb besteht, da bekanntlich die wertvollsten Sammlungsstücke durch die Illwerke erworben wurden und bei Bedarf auch der Talschaft zur Verfügung stehen. Nach eingehender Beratung wird die einhellige Meinung geäußert, daß zum angebotenen Preis von S 330. 500, — (+ 10% MwSt.) ein Kauf durch den Stand Montafon nicht möglich ist. Als Obergrenze wäre ein Maximalpreis von S 180.000, — vorstellbar, wovon das Antiquariat Montfort in Kenntnis zu setzen ist. -5- Pkt. 6.) Zur Frage der Beschäftigung einer Bürokraft stellt der Vorsitzende fest, daß auf Grund das Arbeitsanfalles der beim Stand Montafon installierten Verwaltungen die Anstellung einer Bürokraft erforderlich ist. Entgegen der bereits vorgenommenen Ausschreibung einer stundenweisen Aushilfe wird nach weiterer internen Abklärung in der Standesverwaltung die Ansicht vertreten, auf Grund des Arbeitsanfalles eher eine halb- bzw. ganztägige Bürokraft anzustellen, dies auch unter Berücksichtigung des mit dem Ausbau des Betriebsdienstes und der beabsichtigten Erstellung der Forsteinrichtung verbundenen zusätzlichen Arbeitsanfalles. Nach eingehender Beratung wird einstimmig beschlossen, in den Bezirkszeitungen und an den Amtstafeln der Standesgemeinden die Anstellung einer ganztägigen Bürokraft auszuschreiben. Die Bewerber müssen den Abschluß der Handelsschule sowie EDV-Kenntnisse nachweisen können. Pkt. 7.) Der Vorsitzende berichtet kurz über die vormittags beim Landesstatthalter und der Schulbehörde stattgefundene Aussprache bezüglich der Errichtung eines polytechnischen Lehrganges Montafon. Aus Sicht der Schulbehörde wird unter Berücksichtigung der Erfordernisse des Lehrplanes die Einrichtung eines gemeinsamen polytechnischen Lehrganges für die Außer- und Innerfratte befürwortet, da auf Grund den künftig zu erwartenden Schülerzahlen der Innerfratte möglicherweise der Bestand der Polyschule in Frage gestellt sein könnte. Nachdem bereits seit längerer Zeit die Frage eines neuen Schulstandortes in der Außerfratte geprüft wird, soll zum jetzigen Zeitpunkt die Möglichkeit einer Zusammenlegung zumindest untersucht werden. Die Bgm. Rudigier und Sandrell stellen dazu fest, daß auf Grund den bisherigen Beratungen in verschiedenen Gremien der beiden Gemeinden an eine Auflösung des polytechnischen Lehrganges in St. Gallenkirch nicht gedacht ist. Die gesamte damit zusammenhängende Problematik wird jedoch auf den bevorstehenden Gemeindevertretungssitzungen der beiden Gemeinden erörtert, wobei jeweils durch den Bezirksschulinspektor die Meinung der Schulbehörde zur Kenntnis gebracht wird. Zur Frage der weiteren Vorgangsweise bei der Entscheidung über den künftigen Standort des polytechnischen Lehrganges in der Außerfratte teilt Bgm. Wekerle mit, daß durch die Marktgemeinde Schruns den beteiligten Verbandsgemeinden in den nächsten Tagen eine neuerliche Kostenschätzung mit Auflistung der entscheidungsrelevanten Tatbestände zugehen wird. Er ersucht auch die beiden anderen Gemeinden, welche sich um den Standort bemühen, eine gleiche Entscheidungsunterlage zu erarbeiten, damit anläßlich der bevorstehenden Sitzung des Schulverbandes eine Entscheidung über den Standort getroffen werden kann. -6- Die von der Landesregierung vorgenommene Prüfung der Angebote der drei Standortgemeinden (Schruns, Bartholomäberg und Vandans) wird von Bgm. Wekerle als nicht zufriedenstellend beurteilt, da lediglich eine finanzielle Prüfung ohne Gewichtung der Vor- und Nachteile der jeweiligen Standorte erfolgt ist. Die von Bgm. Wekerle angeregte weitere Vorgangsweise wird zustimmend zur Kenntnis genommen, zumal auf Grund den bestehenden räumlichen Verhältnissen für den polytechnischen Lehrgang in Schruns eine baldige Entscheidung dringend erforderlich ist. Nachdem keine weiteren Wortmeldungen erfolgen, schließt der Vorsitzende um 17.15 Uhr die Sitzung und dankt allen für die Teilnahme und die Mitarbeit. Schruns, 9.2.1987 Schriftführer: Standesvertretung: