19900313_SV_023

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Letzte Änderung 24.05.2021, 09:56
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1990-03-13
Erscheinungsdatum 1990-03-13
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Inhalt des Dokuments

-1- STAND MONTAFON NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 13. März 1990 im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns anläßlich der 23. Sitzung der Standesvertretung in der laufenden Legislaturperiode. Aufgrund der Einladung vom 5. März 1990 nehmen an der auf heute 14.00 einberufenen Sitzung teil: Standesrepräsentant LAbg. Mag. Siegmund Stemer, St. Anton; Bürgermeister Harald Wekerle, Schruns; Bürgermeister Eduard Bitschnau, Tschagguns; Bürgermeister Burkhard Wachter, Vandans; Bürgermeister Erwin Vallaster, Bartholomäberg; Bürgermeister Wilhelm Säly, Silbertal; (ab 15.00 Uhr) Bürgermeister Fritz Rudigier, St. Gallenkirch; (ab 14.30 Uhr) Bürgermeister Heinrich Sandrell, Gaschurn; (ab 15.30 Uhr) Bürgermeister Otto Ladner, Lorüns; Bürgermeister Willi Bitschnau, Stallehr; Schriftführer: StandesSekretär Mag. Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet um 14.15 Uhr die Standessitzung, begrüßt die Standesvertreter und stellt gemäß Standesstatut die Beschlußfähigkeit fest. Gegen die vorliegende Tagesordnung wird kein Einwand erhoben, dem Antrag des Vorsitzenden um Aufnahme eines weiteren Tagesordnungspunktes wird einstimmig stattgegeben. Zur Behandlung steht somit folgende Tagesordnung 1. Genehmigung der Niederschrift über die 22. Sitzung vom 25.01.1990; 2. Berichte des Vorsitzenden; 3. Beratung zur Alpwirtschaftsförderung; 4. Mitfinanzierung der Außenstelle des Montafoner Heimatmuseums in Gaschurn; 5. Beratungen zur Arbeit der Arbeitskreise "Montafoner Verkehrsproblematik"; 6. Genehmigung der Jahresrechnung 1989; 7. Gehaltsregelung für den Musikschuldirektor; Erweiterung der Tagesordnung: 8. Darlehensaufnahme für teilweise Finanzierung des Umbaues Milchtrinkstube; 9. Allfälliges; -2- Erledigung der Tagesordnung: Pkt. 1.) Die Niederschrift über die 22. Sitzung vom 25. Jänner 1990, welche allen Standesvertretern zugegangen ist, wird über Antrag des Vorsitzenden ohne Einwendungen einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 2. Berichte: a) Unter Hinweis auf die 22. Standessitzung ersucht der Vorsitzende die Kollegen Bürgermeister nochmals, in ihren Gemeinden nach geeigneten Personen für die Übernahme von Sachwalterschaften Ausschau zu halten. b) Zur Frage der Mit Verwendung der Holzbrücke in Lorüns im Zuge des Radwegenetzes Montafon berichtet der Vorsitzende über verschiedene Gespräche und Verhandlungen und gibt bekannt, daß ein diesbezügliches Ansuchen um Hilfestellung an das Bundesheer positiv behandelt wurde. Grundsätzlich ist eine Hilfeleistung im Rahmen der Ausbildung vorstellbar, wobei derzeit Major Hagspiel mit der Planung und Erkundung des zeitlichen, personellen und materiellen Einsatzumfanges beschäftigt ist. Am Aufstellungsort wären weiters teilweise Fundamentierungsarbeiten notwendig. Sobald die konkreten Unterlagen seitens des Bundesheeres vorliegen, beabsichtigt der Vorsitzende nochmals einen Lokalaugenschein an Ort und Stelle unter Beiziehung der Bürgermeister der betroffenen Gemeinden. Die ins Auge gefaßte Verlegung der Holzbrücke unter Mithilfe des Bundesheeres würde gegenüber dem vorliegenden Kostenangebot wesentlich günstiger ausfallen und müßte nach Meinung des Vorsitzenden unter Berücksichtigung der Landesförderung finanzierbar sein. c) Der Vorsitzende berichtet über die am 29. Jänner 1990 beim Amt der Vorarlberger Landesregierung stattgefundene Besprechung in Sachen Verbesserung der Flugrettung im Montafon, an welcher neben Bezirkshauptmann Dr. Walser und Dr. Häusler sowie Ing. Vetter vom Amt der Landesregierung auch Bgm. Sandrell, die Flugärzte Dr. Spiegel und Dr. Schnetzer sowie Pilot Stangl und weitere Herren teilgenommen haben. In Sachen Flugrettung weist der Vorsitzende eingangs auf die in den vergangenen Wochen wiederholt in den Medien veröffentlichte negative Einstellung hin sowie auch auf die vom zuständigen Regierungsmitglied Landesrat Dr. Sausgruber wiederholt angekündigte negative Erledigung eines Ansuchens der Fa. Wucher nach Stationierung eines Hubschraubers im Silvretta-Gebiet. -3- Anläßlich dieser Besprechung wurde von den Vertretern der Flugeinsatzstelle und des Landes bekanntgegeben, daß aufgrund internationaler Richtlinien und Empfehlungen das Montafon schon durch die derzeit stationierten Hubschrauber bestens versorgt wäre und oftmals die Alarmierung zur Anforderung eines Hubschraubers mangelhaft ist, weshalb Einsätze nicht oder zu spät geleistet würden. Als Ergebnis dieser Besprechung wurde vereinbart, daß unter dem Vorsitz des Standes Montafon mit den Seilbahngesellschaften, den Gemeinden, dem Bergrettungsdienst, dem Roten Kreuz, der Bezirkshauptmannschaft Bludenz und dem Land eine Besprechung über Verbesserungsmöglichkeiten bei der Alarmierung der Hubschrauber durchgeführt werden soll. Weiters soll ein Standort im Montafon als Ersatzstandort bei Nebellagen im Rheintal und im Walgau mit Hilfe der Illwerke (Latschau, Umschlagplatz in Rodund) erschlossen werden. Gleichfalls sollen die Organisation des Flugrettungsdienstes der Fa. Wucher im Arlberggebiet soweit verbessert werden, sodaß bei Einsätzen im Montafon und in anderen Teilen des Landes in jedem Fall ein Arzt der Besatzung angehört. Diesbezüglich wird vom Vorsitzenden auch auf das bereits im Bregenzerwald installierte NotarztSystem hingewiesen, welches von Landesseite immer als Modell für andere Regionen hingestellt wird. Im Rahmen der ausführlichen Beratung wird von der Standesvertretung die grundsätzliche Notwendigkeit zur Verbesserung des FlugrettungsSystems im Montafon nochmals aufgezeigt, wobei insbesondere auch auf die an den vergangenen Wochenenden herrschende Verkehrssituation auf der B-188 hingewiesen wird, bei welcher die Versorgung von Notfällen nur über Hubschraubereinsätze möglich ist. d) Der Vorsitzende berichtet über eine neuerliche Besprechung in Sachen Beschilderung der A-14 Rheintalautobahn/Umfahrung Bludenz. Den bereits wiederholt vorgebrachten Wünschen der Talschaften Montafon und Klostertal wurde trotz teils gegenteiliger Ansichten des zuständigen Bundesministeriums Rechnung getragen. Dazu wird weiters bekanntgegeben, daß die neuerrichtete Abfahrt ins Montafon nochmals geändert werden soll, da bei der derzeitigen Lösung oft kritische Verkehrssituationen auftreten. -4- Gleichfalls ist beabsichtigt, die Höchstgeschwindigkeit auf der A-14 im Bereich der Umfahrung Bludenz zwischen der Anschlußstelle Bludenz-Nüziders und dem Anschluß an die S -16 auf 100 km/h zu beschränken, da in diesem Bereich kein Pannenstreifen vorgesehen ist. f) Unter Hinweis auf die bereits in der 19. Standessitzung am 27. September 1989 erfolgten Beratungen zum Ansuchen des Wintersportvereines Schruns auf Gewährung einer Förderung für die Durchführung des 25. internationalen Jugendcups am Hochjoch in Schruns werden von Bgm. Wekerle weitere Erläuterungen zur vorgesehenen Finanzierung erteilt. Der Aufwand für diesen Jugendcup ist mit ca. S 320.000, -- veranschlagt, für welchen nach den derzeitigen Finanzierungszusagen noch ca. S 80.000, -- bis S 85.000, -- aufzubringen sind. Vom Wintersportverein Schruns wird daher das Ersuchen an den Stand Montafon gerichtet, pro Standesgemeinde einen Betrag zwischen S 3.000, -- und S 5.000, -- für die Mitfinanzierung dieses sicherlich auch für die Talschaft werbewirksamen 25. Jugendcups aufzubringen. Im Rahmen der Beratung wird von Bgm. Wachter der Vorschlag unterbreitet, namens der Montafoner Gemeinden über den Stand Montafon einen Fixbeitrag zu gewähren, welcher im Rahmen der Standesumlage aufzubringen ist. Diesem Antrag wird seitens der Standesvertretung einhellig zugestimmt und der Förderungsbeitrag an den Wintersportverein Schruns für den 25. Jugendcup mit S 50.000, -- festgelegt. g) Vom Vorsitzenden wird darauf hingewiesen, daß die Olympiasiegerin Anita Wachter möglicherweise in den kommenden Tagen den Gesamt-Weltcup gewinnen kann, wobei der 1. Platz für die Disziplin Riesenslalom im Weltcup bereits von Anita Wachter gewonnen ist. Die Rückkehr von Anita Wachter ist bereits für den 19. März 1990 fixiert. Der Vorsitzende gibt seiner persönlichen Meinung Ausdruck, daß bisher in sämtlichen Werbeaussendungen immer die Montafonerin Anita Wachter in den Vordergrund gestellt wurde und daher auch für den Stand Montafon die Verpflichtung gegeben ist, an einem entsprechenden Empfang mitzuwirken. Er persönlich vertritt die feste Auffassung, daß dieser Empfang in Bartholomäberg als Heimatgemeinde der Olympiasiegerin erfolgen soll, wobei er auf verschiedentlich immer noch vorhandene Mißstimmigkeiten seit dem Empfang der Olympiasiegerin im Jahr 1988 verweist. Bgm. Vallaster berichtet ebenfalls über die Beratungen in den Gemeindegremien von Bartholomäberg, in welchem einhellig für einen Empfang in Gantschier eingetreten wurde. -5- Er gibt auch bekannt, daß über Einladung des WSV Tschagguns am heutigen Abend eine Koordinationsbesprechung in dieser Angelegenheit stattfindet. Vom Vorsitzenden wird bekanntgegeben, daß von der Landesregierung am 19.03.1990 ein Empfang für alle Weltcupteilnehmer mit Überreichung eines Geschenkes in Lauterach stattfinden wird. Sofern Anita Wachter den Gesamt-Weltcup gewinnt, ist auch die Sendung "SPORT AM MONTAG" unter Teilnahme von Anita Wachter im Landesstudio Dornbirn vorgesehen. Im Rahmen der Beratungen wird von Bgm. Wekerle der Vorschlag eingebracht, künftige Empfänge abwechselnd in den Gemeinden Bartholomäberg und Tschagguns zu organisieren. Im Rahmen der ausführlichen Beratung wird von der Standesvertretung die einhellige Auffassung geäußert, daß die Olympiasiegerin Anita Wachter aufgrund ihrer bisherigen Ergebnisse im Weltcup einen entsprechenden Empfang verdient hat und ihr namens der Talschaft auch ein Geschenk überreicht werden soll. Diesbezüglich wird der Vorsitzende einhellig ermächtigt, Anita Wachter für ihre großartigen Leistungen von der Firma Tschofen Helmut in St. Gallenkirch eine zum bereits übergebenen Montafoner Tisch passende Truhe im Wert von ca. S 50.000, -- zu übergeben. Pkt. 3.) Der Vorsitzende berichtet über die am 19. Jänner 1990 stattgefundene Besprechung mit Vertretern der Vorarlberger Landesregierung, der Landwirtschaftskammer und der Alpobmänner bzw. Alpmeister von Montafoner Alpen, anläßlich welcher eine verbesserte Alpförderung gefordert wurde. Von den Alpvertretern wurde insbesondere auf die Arbeit der Landwirtschaft und ihren Stellenwert für den Montafoner Tourismus hingewiesen und damit gerechtfertigt angesehen, daß zur Alpwirtschaftsförderung ein bestimmter Groschenbeitrag aus der Gästetaxe geleistet würde. Insbesondere wurde auf die sehr unterschiedlichen finanziellen Situationen der einzelnen Montafoner Alpen hingewiesen, wobei gerade Alpen ohne entsprechende Nebeneinnahmen aus Seilbahnanlagen und Jagdpachterlösen ihre Bewirtschaftung oft nur eingeschränkt und unter erschwerten Bedingungen vornehmen können. Anläßlich der erwähnten Besprechung wurde von KR Kieber auch die Forderung erhoben, seitens der Gemeinden S 1.500, -- pro gesömmerte Kuh in den finanziell benachteiligten Alpen zur Verfügung zu stellen. -6- Von Landesrat Türtscher wurde keine Möglichkeit für eine zusätzliche Landesförderung für bestimmte Regionen gesehen, da insgesamt die Landwirtschaftsförderung in Vorarlberg im Vergleich zu anderen Bundesländern als großzügig beurteilt werden darf. Der Vorsitzende schlägt vor, im Rahmen der Diskussion die Möglichkeiten zur Abgabe einer Empfehlung an die Standesgemeinden zur Förderung bei bestimmten Voraussetzungen zu erarbeiten. Von verschiedenen Standesvertretern wird auf bereits stattfindende gemeindeinterne Beratungen zur zusätzlichen Alpförderung verwiesen, da der Beitrag der Alpbewirtschaftung für die Erholungslandschaft und den Tourismus in der Talschaft als unerläßlich beurteilt wird. Bgm. Sandrell nimmt ab 15.30 Uhr an der Sitzung teil. Es wird auch darauf hingewiesen, daß eine generelle Regelung nur sehr schwer möglich ist, da innerhalb den einzelnen Alpen unterschiedlichste finanzielle und wirtschaftliche Verhältnisse gegeben sind. Von Bgm. Bitschnau wird am Beispiel der Alpen im Gauertal die Notwendigkeit aufgezeigt, bei Neubauten von Alpgebäuden den tatsächlichen Viehbestand mehr zu berücksichtigen, um überdimensionierte Neubauten zu vermeiden. Gleichfalls wird auf die Notwendigkeit zur Konzentration bei der Alpbesetzung hingewiesen, da damit die Finanzierung der Sommerungen ebenfalls verbessert werden könnte. Zusammenfassend wird vom Vorsitzenden vorgeschlagen, über die Standesgemeinden weitere Informationen über die in ihrem Gemeindegebiet gelegenen Alpen (Viehauftrieb, finanzielle Verhältnisse, Nebeneinnahmen u.a.) einzuholen, damit die Ausarbeitung einer Empfehlung an die Gemeinden in einer weiteren Beratung vorgenommen werden kann. Pkt. 4.) Der Vorsitzende wie auch Bgm. Sandrell erläutern rückblickend nochmals die bisherigen Verhandlungen zur Errichtung einer Außenstelle des Montafoner Heimatmuseums in Gaschurn mit dem Ausstellungsschwerpunkt Fremdenverkehr. Bgm. Sandrell berichtet über die weiteren Gespräche mit den Vertretern des Heimatschutzvereines, den Vorarlberger Illwerken und den Seilbahngesellschaften. Vor allem vom Heimatschutzverein wird darauf gedrängt, daß der Ausbau dieser Außenstelle im laufenden Jahr begonnen wird. Bgm. Sandrell erklärt auch, daß der Heimatschutzverein beim Betrieb der Außenstelle durch die Gemeinde unterstützt wird, da der Heimatschutzverein mit dem jetzigen Personal die Betreuung allein nicht bewerkstelligen kann. Diesbezüglich wird auch eine verstärkte Mitgliederwerbung in der Gemeinde Gaschurn von Bgm. Sandrell angekündigt. -7- Vom Vorsitzenden wird nochmals auf das Schreiben von Dr. Gehrer vom 16.05.1988 verwiesen, worin auch vom Land die geplante Errichtung dieser Außenstelle mit dem Schwerpunkt Fremdenverkehr begrüßt wird. Zumindest mündlich liegt eine Förderungszusage in Höhe von 50% zu den seinerzeit veranschlagten Gesamtkosten von ca. S 800.000, -- vor. Bgm. Sandrell befürchtet allerdings, daß die geschätzten Gesamtaufwendungen wahrscheinlich nicht unter S 2 Mio. gedrückt werden können. Der Vorsitzende kann sich vorstellen, daß vom Stand Montafon ein Fixbeitrag zu den Investitionskosten gewährt wird. Schließlich wird einvernehmlich vereinbart, daß vom Stand Montafon entsprechende Förderungsansuchen an den Landesverband für Tourismus in Bregenz, an die Vorarlberger Illwerke und die Seilbahngesellschaften gerichtet werden. Nach Vorliegen der endgültigen Finanzierung soll über die Frage eines Fixbeitrages durch den Stand Montafon nochmals weiter beraten werden. Pkt. 5.) Vom Vorsitzenden werden die bisherigen Beratungen in den Arbeitskreisen zur Erarbeitung von Vorschlägen zur Lösung der Verkehrsproblematik bekanntgegeben. Anläßlich einer Aussprache der Bürgermeister der Außermontafoner Gemeinden bei Landesrat Grabher wurde insbesondere die Verkehrssituation und die bereits vorliegenden Projekte im Bereich Ortsdurchfahrung Lorüns sowie in den anschließenden Ortsdurchfahrten von St. Anton i.M. und Gantschier erörtert. Die Realisierung des Abschnittes Bludenz - St. Anton i.M. wird von allen Bürgermeistern angesichts der Dringlichkeit einhellig unterstützt und nach wie vor gefordert. Der vom Bundesministerium geforderte Kosten-Nutzenvergleich wird derzeit von den Landesstellen erarbeitet. Im Rahmen des Arbeitskreises öffentlicher Verkehr-Werksverkehr-Pendelverkehr sind ebenfalls bereits Beratungen erfolgt, wobei vom Vorsitzenden auch auf die von Dipl.-Ing. Zierl erfolgte Vorstellung einer Studie zur Verlängerung der Montafonerbahn sowie zur weiteren Attraktivitätssteigerung der bestehenden Bahnlinie hingewiesen wird. Auf der bestehenden Bahnstrecke Bludenz-Schruns soll durch ein 3. Investitionsprogramm mit einem Volumen von S 132 Mio. durch Anschaffung eines weiteren Nahverkehr-Pendelzuges, Schaffung entsprechender Parkflächen, Bau von Unterführungen und Schrankenanlagen, Umbau des Bahnhofes in Schruns u.a. eine weitere Verbesserung erfolgen. -8- Von Landesseite wurden hiezu die erforderlichen Landesbeiträge bereits zugesichert, während von Bundesseite lediglich Zusagen in Höhe von S 30 - 35 Mio. für den geplanten Investitionszeitraum von 1991 bis 1995 vorliegen. Diesbezüglich sind weitere Gespräche mit dem Bundesministerium für öffentliche Wirtschaft und Verkehr vorgesehen. Laut Erhebungen von Dipl.-Ing. Zierl wären für eine optimale Verbesserung der bestehenden Bahnstrecke Mittel in Höhe von ca. S 430 Mio. erforderlich. Zur Frage der Verlängerung der Montafonerbahn weist der Vorsitzende ebenfalls auf eine mit Minister Streicher stattgefundene Aussprache in St. Gallenkirch hin, anläßlich welcher von ihm die Chancen für eine Realisierung des Verlängerungsprojektes mit einem Investitionsvolumen von über S 1 Milliarde als eher unwahrscheinlich beurteilt wurde. Zur Frage einer verbesserten Koordination des Werkverkehrs und der Installierung von Dörfer-Bussystemen wurden im Rahmen dieses Arbeitskreises weitere Beratungen vorgenommen, wobei auch Erhebungen über die Pendlerzahlen durchgeführt wurden. Schließlich werden unter dem Verkehrs verband Montafon mit Dkfm. Piske und Dir. Perathoner unter Bei Ziehung weiterer Vertreter aus der Gastronomie entsprechende Beiträge aus touristischer Sicht erarbeitet. Überlegungen werden in Richtung verbesserte Staffelung zugunsten der Mehrtageskarten, Parkplatzbewirtschaftung, Installierung von Schizügen in Zusammenarbeit der ÖBB und SBB, Verschiebung des Gästewechsels u.a. angestellt. Festgestellt wird auch, daß die Tageskarte in den Montafoner Schigebieten im Vergleich zu anderen Regionen bereits jetzt schon teurer ist. Nach Vorliegen der Zwischenergebnisse der einzelnen Arbeitskreise sollen diese Ergebnisse im großen Gremium weiter beraten und konkretisiert werden. Pkt. 6.) Vom Buchhalter Peter Vergud wird der Rechnungsabschluß 1989, welcher mit der Sitzungseinladung allen Standesvertretern übermittelt wurde, auszugsweise erläutert und die wichtigsten Abweichungen zum Voranschlag begründet. Beim Montafoner Heimatmuseum sind lediglich S 450.820, 30 für die Neueindeckung des Altbaues des Gerichtsgebäudes angefallen. Der Investitionsbeitrag zum Ausbau der Milchtrinkstube wird aufgrund des späten Baubeginnes durch die Konsumgenossenschaft Montafon erst im laufenden Jahr fällig. -9- Der Verkauf des Montafoner Heimatbuches mit 259 Stück und somit Einnahmen von S 80.546, 19 liegt gleichfalls über den veranschlagten Werten. Über die Montafoner Sommerkonzerte wurde bereits früher eine detaillierte Abrechnung vorgelegt. Beim Einsatz der Familienhelferin liegen die Kostenbeiträge für Einsätze auswärtiger Familienhelferinnen mit S 82.662, 90 ebenfalls erheblich über dem Voranschlagswert, da die Familienhelferin im Verlaufe des Novembers den Karenzurlaub angetreten hat. Der Montafonerbahn wurde im Rahmen des 2. Sonderinvestitionsprogrammes die 1. Rate des Gesellschafterdarlehens des Standes Montafon in Höhe von S 1.942.050, -zur Verfügung gestellt. Für die Kellerentfeuchtung beim Gerichtsgebäude sind S 260.787, 85 angefallen sowie zusätzlich für die Herstellung des Kanalanschlusses S 68.624, 20, wozu von der Justizverwaltung eine weitere Mietzinsvorauszahlung in Höhe von S 90.000, -- geleistet wurde. Die Notwendigkeit zur Kellerentfeuchtung war zum Zeitpunkt der Voranschlagserstellung noch nicht bekannt. Die Anschlußgebühren für den Kanalanschluß an die Marktgemeinde Schruns sind mit S 133.724, 18 ausgewiesen, wobei aufgrund mehrmaliger Verhandlungen mit der Justizverwaltung nunmehr die Zusage zur Refundierung dieser Anschlußgebühren vorliegt. Die Standesumlage ist mit S 2.889.019, 38 ausgewiesen, wovon S 1.942.050, -- auf das 2. Sonderinvestitionsprogramm der Montafonerbahn AG entfallen. Weiters wird bekanntgegeben, daß aufgrund der gänzlichen Tilgung des Darlehens der Gargellner Seilbahn GmbH die Bürgschaftsübernahme durch den Stand Montafon ebenfalls ausgelaufen ist. Vom Vorsitzenden wird der Bericht des Prüfungsausschusses über die am 5. März 1990 statt gefundene Überprüfung der Jahresrechnung 1989 zur Kenntnis gebracht, wobei im Prüfungsbericht keinerlei Beanstandungen aufgezeigt werden. Aufgrund des Prüfungsberichtes wird somit über Antrag des Vorsitzenden die Jahresrechnung 1989 mit nachstehenden Gesamtsummen einstimmig genehmigt. Einnahmen der Erfolgsgebarung Einnahmen der Vermögensgebarung Haushaltsumsatz S 4.579.617, 17 S 178.377, -S 4.757.994, 17 ============== -10- Ausgaben der Erfolgsgebarung S 2.052.226, 02 Ausgaben der Vermögensgebarung S 2.705.768, 15 Haushaltsumsatz S 4.757.994, 17 ============== Abschließend spricht der Vorsitzende der Verwaltung den Dank für ihre Arbeit im abgelaufenen Jahr aus. Pkt. 7.) Die Gehaltsvorstellungen von Musikschuldirektor Georg Morre wurden über Ersuchen des Marktgemeindeamtes Schruns den musikschulbeschickenden Gemeinden zur Stellungnahme weitergeleitet. Bgm. Wekerle berichtet hiezu über die vom Gemeindevorstand der Marktgemeinde Schruns ab 1.1.1990 vorgenommene Beförderung von b 1/9 in b 1/10 sowie die Bindung der Leiterzulage an den Gehaltsindex. Der Vorsitzende berichtet hiezu über die von ihm eingeholten Erkundigungen, nach welchen die von Dir. Morre vorgebrachten Vorstellungen im Zulagenbereich wesentlich über der Entlohnung anderer Musikschuldirektoren liegen würden. Wenngleich die Leistungen von Dir. Morre und sein Einsatz für die Musikschule Montafon von allen ausdrücklich gewürdigt und anerkannt werden, wird eine völlige Erfüllung der von Dir. Morre gestellten Forderungen für unmöglich beurteilt. Die Einstufung in die Dienstpostengruppe b2 ist nur nach zweimaliger vorheriger Beförderung möglich und wäre somit derzeit gesetzlich nicht gedeckt. Nach ausführlicher Beratung wird einhellig beschlossen (ohne Standesvertreter der Gemeinden Lorüns und Stallehr), ab 1.4.1990 die Leiterzulage in Höhe von 20% des Grundbezuges zu gewähren, während den weitergehenden Forderungen nicht entsprochen wird. Pkt. 8.) Zur Darlehensaufnahme für die teilweise Finanzierung des Kostenanteiles des Standes Montafon am Umbau der Milchtrinkstube im Altbau des Heimatmuseums wird bekanntgegeben, daß aufgrund des Baufortschrittes und der bereits vorliegenden Abrechnungen von der Konsumgenossenschaft die Bereitstellung des im Voranschlag ausgewiesenen Betrages von S 1 Million gewünscht wird. Aufgrund den vorliegenden Angeboten der Raiffeisenbank Montafon, der Volksbank, der Sparkasse und der Hypothekenbank wird einstimmig beschlossen, ein Darlehen in -11- Höhe von S 600.000, -- mit einer Laufzeit von 15 Jahren bei der Raiffeisenbank Montafon als Billigstbieterin aufzunehmen. Zum Kostenbeitrag des Standes Montafon für den Umbau der Milchtrinkstube wird bekanntgegeben, daß lt. den bisher vorliegenden Abrechnungsübersichten mit dem seinerzeit festgelegten Kostenbeitrag von S 1 Million nicht das Auslangen gefunden werden wird, zumal im Bereich der Grundmauern zusätzliche Fundamentierungsarbeiten zur Sicherung der Bausubstanz des Altbaues des Heimatmuseums erforderlich waren. Nachdem keine weiteren Wortmeldungen erfolgen, schließt der Vorsitzende um 17.45 Uhr mit dem Dank für die Teilnahme die letzte Standessitzung der laufenden Legislaturperiode. Schruns, 14. März Schriftführer: DIE STANDESVERTRETUNG