20030610_SV_029

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Letzte Änderung 24.05.2021, 10:04
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 2003-06-10
Erscheinungsdatum 2003-06-10
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Inhalt des Dokuments

STAND MONTAFON NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 10. Juni 2003 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 29. Sitzung der Standesvertretung in der laufenden Legislaturperiode. Auf Grund der Einladung vom 02. Juni nehmen an der auf 14.30 Uhr einberufenen Standessitzung teil: Standesrepräsentant Bgm Dr Erwin Bahl; Bgm Fritz Rudigier, St. Gallenkirch; Bgm Rudi Lerch, St. Anton; Bgm Willi Säly, Silbertal; Bgm Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bgm Gerhard Blaas, Gaschurn; Bgm Guntram Bitschnau, Tschagguns; Bgm Burkhard Wachter, Vandans; Bgm Lothar Ladner, Lorüns; Entschuldigt: Bgm Bertram Luger, Stallehr; Schriftführer: Standessekretär Mag Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet um 14.45 Uhr die Standessitzung, begrüßt die Kollegen Bürgermeister und stellt gem Standesstatut die Beschlussfähigkeit fest. Gegen die vorliegende Tagesordnung wird nach Umfrage kein Einwand erhoben, zur Erledigung steht somit nachstehende Tagesordnung 1.) Genehmigung der Niederschrift der 28. Standessitzung vom 13.05.2003 2.) Musikschule Montafon – Angebotserweiterung um das Fach „Tanz“ 3.) Meinungsbildung zur Frage der Schaffung eines Veranstaltungssaales im Großraum Schruns-Tschagguns 4.) Aktivierung der offenen Jugendarbeit Montafon 5.) Berichte; 6.) Allfälliges; 29. Standessitzung: 12. 06. 2003 Seite - 1 - Erledigung der Tagesordnung Pkt. 1 Die allen Standesvertretern per Email übermittelte Niederschrift der 28. Standessitzung wird in der vorliegenden Fassung ohne Ergänzungen und Einwände einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 2 Der Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Frau Iris Kieber aus Schruns und den Leiter der Musikschule Montafon, Georg Morre. Frau Iris Kieber, welche eine Ausbildung als Tanzpädagogin absolviert hat, informiert die Standesbürgermeister anhand der ihnen ausgehändigten Unterlage über den von ihr bereits seit längerer Zeit auf privater Basis angebotenen Tanzunterricht bzw tänzerische Bewegungserziehung, welche im Moment von ca 100 Kindern im Alter zwischen 5 bis 17 Jahren praktisch aus allen Gemeinden des Tales in Anspruch genommen wird. In der schriftlichen Unterlage geht sie speziell auf die Ziele des Tanzunterrichtes und die Tatsache einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung für die Kinder und Jugendlichen ein. Frau Kieber strebt ein Einbinden des Faches „Tanz“ als offizielles Angebot in der Musikschule Montafon an und weist auf die für sie immer größer werdenden organisatorischen Probleme wie zB die Saal- bzw Platzfrage, den hohen organisatorischen Aufwand, die fehlenden technischen Mittel (Spiegelwand, Musikanlage) und die zum Teil fehlende Verbindlichkeit in der Inanspruchnahme des Unterrichtes durch die Kinder bzw der Wertschätzung seitens der Eltern hin. Frau Kieber führt ausdrücklich an, dass ihr eine Ausweitung des Unterrichtes aus familiären Gründen nicht mehr möglich ist und sie auch in organisatorischer Hinsicht bereits an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gelangt ist. Direktor Morre sieht eine Integrierung dieses Angebotes in die Musikschule Montafon durchaus als Gewinn für die Schule und kann sich eine Hilfestellung im organisatorischen Bereich grundsätzlich vorstellen. Er weist allerdings deutlich darauf hin, dass mit der derzeitigen Personalausstattung die Übernahme zusätzlicher organisatorischer Arbeiten nicht möglich ist und diesbezüglich seitens der schulerhaltenden Gemeinden entsprechende Vorsorge geschaffen werden müsste. Was die räumliche Ausstattung in der Musikschule betrifft, sind dort für die Unterbringung dieses Angebotes keine Möglichkeiten gegeben. Abzuklären ist auch der einmalige Sachaufwand zB für die Anschaffung eines Spiegelwand bzw einer dafür geeigneten Musikanlage. Die Erweiterung dieses Angebots bedeutet auf Lehrerebene eine Anhebung der Gesamtwochenstundenanzahl um ca 10 Wochenstunden, wobei diese Ausdehnung nicht auf Kosten des bisherigen Stundenausmaßes gehen darf. Erhoben werden müssten im Wege der Gemeindekassa der Marktgemeinde Schruns auch die damit verbundenen finanziellen Folgewirkungen. Eine Entscheidung über die Höhe der einzuhebenden Schulgebühren ist ebenfalls herbeizuführen, wobei Direktor Morre einen Tarif von 80, 00 € (somit Verdoppelung gegenüber bisher) im Vergleich zu den anderen bestehenden Schulgeldgebühren als durchaus realistisch beurteilt. Im Verlaufe der sehr ausführlichen Diskussion wird von der Standesvertretung das Angebot der tänzerischen Bewegungserziehung sehr positiv beurteilt, wobei jedoch für eine endgültige Entscheidung zur Aufnahme dieses Faches in den Lehrplan der Musikschule Montafon im 29. Standessitzung: 12. 06. 2003 Seite - 2 - Vorfeld die nötigen Entscheidungsunterlagen wie insbesondere Saal- bzw Raumfrage, finanzieller Aufwand etc abzuklären sind. Grundsätzlich wird es als realistisch erachtet, dass im Großraum Schruns-Tschagguns allenfalls bis Gantschier-St.Anton im Bereich der bestehenden Turnhallen die nötigen Reserven für die Umsetzung des Faches mit 10 Wochenstunden vorhanden sein müssten. Die Standesbürgermeister vertreten die grundsätzliche Meinung, dass dem Angebot aus Sicht der Gemeinden eine höhere Wertigkeit beigemessen wird, sodass eine Umsetzung nicht von vornherein auszuschließen ist. Zur Herbeiführung einer endgültigen Entscheidung sollen in den nächsten Wochen die angeführten Entscheidungsunterlagen wie Raumfrage und finanzielle Folgen im Detail ausgearbeitet werden, um eine endgültige Entscheidung fällen zu können. Frau Kieber wird die aus Ihrer Sicht erforderlichen Unterrichtszeiten zur weiteren Abklärung der Saalfrage bekannt geben. Bei einer Einbindung dieses Angebotes in die Musikschule Montafon wird davon ausgegangen, dass auch die Rahmenbedingungen wie bei anderen Angeboten der Musikschule zur Anwendung gelangen (verbindlicher Stundenbesuch, Einhebung von Schulgebühren etc). Im Anschluss informiert Direktor Morre die Standesbürgermeister kurz über die aktuelle Situation an der Musikschule Montafon wie folgt: Im Moment ist mit 430 Schülern und 311 Wochenstunden Lehrangebot eine prinzipiell unveränderte Situation gegeben, wobei immer wieder ein kleines Auf und Ab in den Zahlen zu verzeichnen ist. Vor allem im Blasmusikbereich kann sich aus Richtung der Musikvereine der im Moment vorhandene leichte Rückgang schnell wieder ändern. Im Besonderen weist Direktor Morre auf die zusätzlichen Aktivitäten im Bereich der Musikschule wie interne Vorspiele, öffentliche Konzerte, Konzerte in verschiedenen Gemeinden und bei diversen Anlässen hin, welches von der Lehrerschaft auch über das schulische Ausmaß hinaus immer wieder einen freiwilligen Einsatz erfordert. Beim vergangenen Blasmusiklandeswettbewerb am 29. Mai konnte die Musikschule Montafon unter 14 teilnehmenden Jugendkapellen in der Gruppe B die Höchstpunkteanzahl erreichen, weshalb eine Teilnahme am Bundeswettbewerb am 26. Oktober im Innsbruck bereits fix ist. Aber auch bei anderen Landeswettbewerben wie Prima La Musica bzw Bundeswettbewerb Ende Mai in Bozen konnte die Musikschule Montafon mit ihren Schülern immer wieder hervorragende Preise in den vordersten Rängen erzielen. Als weiteren Punkt spricht Direktor Morre die derzeitigen nicht immer erfreulichen Meldungen in den Medien über die gehaltlichen Änderungen im Zusammenhang mit dem neuen Gehaltsschema für die Gemeindebediensteten an, in welchem die Lehrervertreter in den Bemühungen um eine Gleichstellung der Gehaltsgrundlage zu anderen Bundesländern bisher erfolglos geblieben sind. Besondere Kritik stellt die Einführung eines Freizeitfaktors für die Bewertung der Lehrerstunde mit 0, 85 gegenüber jenem für Gemeindebediensteten mit 1 dar. Dazu empfiehlt der Vorsitzende zur Einholung von Detailinformationen eine direkte Kontaktnahme mit Dr Otmar Müller beim Gemeindeverband, der in die Umsetzung dieses Projektes intensiv eingebunden ist. Die in den Medien teils verbreiteten Meldungen entsprechen oft nicht den tatsächlichen Grundlagen. In der zusammenfassenden Wortmeldung der Standesvertreter wird die hervorragende Arbeit und das hohe Leistungsniveau der Musikschule Montafon unter der Leitung von Direktor Morre ausdrücklich gewürdigt und dem gesamten Lehrkörper für seine Arbeit der Dank und die Anerkennung ausgesprochen. 29. Standessitzung: 12. 06. 2003 Seite - 3 - Pkt. 3 Der Vorsitzende informiert kurz über die von 5 Studentengruppen der Fachhochschule Liechtenstein ausgearbeiteten Projekte im Bereich des Illwerke-Areals Schruns-Tschagguns bzw dem Jäger Arial und den Illauen, im Rahmen welcher wiederholt die Schaffung eines größeren Veranstaltungssaales (Montafon Halle – Montafon Saal) zur Diskussion gestellt wurde. Diese Frage wurde auch in der Vergangenheit von diversen Fachleuten außerhalb der Talschaft als Nachteil beurteilt. Die Schaffung einer derartigen Möglichkeit wird in Anbetracht von ca 1, 9 Mio Gästenächtigungen und einer Einwohnerzahl von nahezu 20.000 sicher auch unter diesem Aspekt für nötig erachtet. Hingewiesen wird vom Vorsitzenden auf die Tatsache, dass mit dem heimischen Komponisten Herbert Willi sich auch in musikalischer Richtung künftig entsprechende Möglichkeiten eröffnen könnten. Dezidiert darauf hingewiesen wird vom Vorsitzenden, dass es bei dieser Diskussion nicht um eine finanzielle Beteiligung der Gemeinden sondern um eine ideelle Unterstützung der Gesamttalschaft geht, damit weitere Schritte zu einer Umsetzung eines derartigen Projektes mit möglichen Partnern konkret in die Wege geleitet und entsprechende Überlegungen angestellt werden können. Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten in der Diskussion über die Größenordnung einer Halle kristallisiert sich in der Diskussion klar heraus, dass die Zielrichtung ausschließlich in eine Kapazität von 500 bis max 600 Personen gehen kann und dies für die Talschaftsbedürfnisse durchaus ausreichend ist, zumal Großveranstaltungen auch im Aktivpark Schruns-Tschagguns abgewickelt werden können. Zusammenfassend spricht sich die Standesvertretung einstimmig für die Vornahme weiterer Untersuchungen und Kontakte unter intensiver Einbindung von Montafon Tourismus für eine mögliche Umsetzung einer Montafon Halle im aufgezeigten Sinne in den kommenden Jahren aus. Bgm Rudigier spricht in diesem Zusammenhang die Tatsache an, dass die Marktgemeinde Schruns als Sitz von Montafon Tourismus die gesamte Kommunalsteuer lukriert, während andererseits der Verein von allen Gemeinden auf Basis des neuen Finanzierungskonzeptes finanziert wird. Bgm Rudigier spricht klar aus, dass im Auftrag der Gemeindevertretung dieser Umstand nicht länger zur Kenntnis genommen wird und verlangt eine Aufteilung der Kommunalsteuer ähnlich anderer Talschaftsverbände bzw gemäß Aufbringung der Finanzierungsanteile. Zu dieser Thematik entwickelt sich eine teils rege und kontroversielle Diskussion, wobei in der Diskussion auch weitere Steuern wie die Grundsteuer des Forstfonds etc angesprochen werden. Bgm Lerch spricht konkret die Verkehrsbelastung aus diversen touristischen Aktivitäten (Wintertourismus, Großveranstaltungen wie Silvretta Classic, Montafoner Pferdesporttage etc.) an, aus welchen die Gemeinde St. Anton außer der Verkehrsbelastung keine Vorteile erzielt. In mehreren Wortmeldungen wird Unverständnis für diese neuerliche Diskussion geäußert, zumal mit großer Wahrscheinlichkeit unter dem Strich auf die einzelnen Gemeinden nur marginale Beträge anfallen werden. Von der Standesverwaltung sind bis zur kommenden Sitzung die effektiven Größenordnungen zu dieser Thematik zu erheben. 29. Standessitzung: 12. 06. 2003 Seite - 4 - Pkt. 4 Wegen der fortgeschrittenen Zeit wird die Behandlung dieses Tagesordnungspunktes vertagt, Zur künftigen Beratung soll Frau Inge Haumer aus Schruns als Initiatorin der Ideen für die offene Jugendarbeit im Montafon zur Berichterstattung eingeladen werden. Pkt. 5 – Berichte: Vom Standessekretär wird über den Antrag des Heimatschutzvereines im Tale Montafon zur Unterstützung des EU-Leader- Projektes „Walking in the Past/Via Valtellina“ berichtet, im Rahmen dessen ein verkehrsgeographischer Kataster zur Erfassung alter Verbindungswege im Klostertal und im Montafon erstellt werden soll. Im Zuge dieses Projektvorhabens sollen alte Wegverläufe anhand von Zeitzeugeninterviews, einschlägig vertrauten Personen, auf Basis von historischem Fundmaterial, historischen Archivalien etc eruiert werden. Als zweiter Schritt ist die Erstellung eines elektronischen Katasters geplant, welcher die Fundmaterialien und alle relevanten Informationen aufnimmt und anhand einer einfachen Datenstruktur abrufbar macht. Der dritte Schritt besteht aus einer Auswertung der Katasterdaten im Hinblick auf historische Wegverläufe und deren Einsatz in vielfältiger Hinsicht wie zB Tourismus, Raumund Verkehrsplanung, Forstwirtschaft, Denkmalschutz etc. Zum Projektteil Montafon gehört auch eine Begehung des Davenastockes oberhalb des Diebschlössles in Stallehr. Das Projekt ist in den Gremien des Entwicklungsvereins (Leader-Kreis, LAG) bereits positiv beurteilt worden, mit einer Genehmigung des Landes ist zu rechnen. Der Kostenanteil des Montafons liegt bei 50.000 €, wozu aus EU-Mitteln eine Förderung von 45% (22.500 €) in Aussicht gestellt ist. Ein Anteil von 25% oder 12.000 € soll in Form von Eigenleistungen eingebracht werden, sodass noch ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf von 30% bzw ein Betrag von 15.000 € aufgeteilt auf 3 Jahre aufzubringen ist. Das Projekt soll bis zum Sommer 2005 mit einer Vorstellung der Ergebnisse im Rahmen einer Ausstellung und einer Fachtagung abgeschlossen werden. Informiert wird zusätzlich, dass der finanzielle Anteil der Talschaft im Rahmen des von der Standesvertretung im Vorjahr beschlossenen Gesamtprojektes zur Umsetzung diverser EULeader+ Projekte aufgebracht werden kann. Dieser Bericht wird von der Standesvertretung in der vorgelegten Form zustimmend zur Kenntnis genommen. Pkt. 6 – Allfälliges: Bgm Lerch spricht ein Kompliment an die beteiligten Lehrer und Schulen im Zusammenhang mit der Umsetzung des Projektes „Wasser reichen“ und dem Sonnenfest in Vandans aus, im Rahmen dessen eine sehr gute Öffentlichkeitsarbeit zum Themenbereich Wasser erreicht werden konnte. Bgm Bitschnau spricht in diesem Zusammenhang ebenfalls ein Kompliment an die Beteiligten aus. Kritisch sieht er die Tatsache dass die Thematik Granderwasser medial als auch beim Fest selbst zu stark in den Vordergrund getreten ist. Nach Ansicht von Bgm Bitschnau hätte noch stärker auf die hervorragende Qualität des Wassers in der Talschaft hingewiesen werden sollen, welches nicht durch „div Methoden“ noch aufbereitet werden müsse. Der Vorsitzende spricht in diesem Zusammenhang das neue Bewusstsein hinsichtlich der Wasserqualität an und zieht einen Vergleich mit der Homöopathie, weshalb die ganze Thematik Granderwasser nicht allzu kritisch gesehen werden sollte. 29. Standessitzung: 12. 06. 2003 Seite - 5 - Im Anschluss an die Sitzung nehmen die Bürgermeister an der Eröffnung der Wanderausstellung „Wir lieben das Leben – Bilder eines Wandels“ der Caritas Vorarlberg im Marktgemeindeamt Schruns teil, welche aus Anlass des EU-Jahres „Menschen mit Behinderung“ nun für einige Tage der Bevölkerung präsentiert wird. Ende der Sitzung 16.45 Uhr; Schruns, 10. Juni 2003 Schriftführer Standesvertretung: 29. Standessitzung: 12. 06. 2003 Seite - 6 -