20030513_SV_028

Dateigröße 35.04 KB
Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 10:03
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 2003-05-13
Erscheinungsdatum 2003-05-13
Unterausschüsse
Kommissionen/Kuratorien
Verbände/Konkurrenzen
Verträge
Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
Aktenplan
Anhänge
Inhalt des Dokuments

STAND MONTAFON NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 13. Mai 2003 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 28. Standessitzung in der laufenden Legislaturperiode. Auf Grund der Einladung vom 05. Mai nehmen an der auf 14.00 Uhr einberufenen Standessitzung teil: Standesrepräsentant Bgm Dr Erwin Bahl; Bgm Guntram Bitschnau, Tschagguns; Bgm Gerhard Blaas, Gaschurn; Bgm Lothar Ladner, Lorüns; Bgm Rudi Lerch, St. Anton; Bgm Bertram Luger, Stallehr; Bgm Fritz Rudigier, St. Gallenkirch; Bgm Willi Säly, Silbertal (ab 15.30 Uhr); Bgm Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bgm Burkhard Wachter, Vandans (ab 14.30 Uhr); Schriftführer: Standessekretär Mag Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet um 14.00 Uhr die Standessitzung, begrüßt die Kollegen Bürgermeister und stellt die Beschlussfähigkeit gemäß Standesstatut fest. Gegen die vorliegende Tagesordnung wird nach Umfrage kein Einwand erhoben, zur Erledigung steht somit nachstehende Tagesordnung 1.) 2.) 3.) 4.) 5.) 6.) 7.) Erkundungsbohrung für Thermalwasser Außermontafon – Angebot des technischen Büros Geotek Dönz und Mähr GmbH / Einbringung eines Förderungsprojektes; Förderungsbeitrag für Montafoner Pferdesporttage; Auftragserteilung an die St. Anna Hilfe gGmbH zur Erstellung eines Sozialkonzeptes Montafon; Erlassung des Bebauungsplanes Nr. 2 (Montafonerstraße) – Bereich Stand Montafon / Abgabe einer Stellungnahme; Genehmigung der Niederschrift der 27. Standessitzung vom 15.04.2003; Berichte; Allfälliges; 28. Standesssitzung: 13.05. 2003 Seite - 1 - Erledigung der Tagesordnung Pkt. 1 Der Vorsitzende begrüßt die Herren DI Stefan Dönz und Dr Lothar Mähr von Büro Geotek Dönz und Mähr GmbH, Herrn DI Reinhold Gerstner – Geologe der Vlbg. Illwerke AG sowie Herrn Ewald Netzer Inhaber des Hotels Vitalquelle in Schruns. In einem kurzen Rückblick weist der Vorsitzende auf die Beratungen in einer vergangenen Sitzung von Montafon Tourismus hin, wonach zu einer möglichen Erkundungsbohrung für eine Nutzung von Thermalwasser im Montafon aus touristischer Sicht eine grundsätzlich positive Meinungsbildung stattgefunden hat. Er weißt weiteres darauf hin, dass Herr Netzer Ewald sich mit dieser Thematik ebenfalls bereits seit längerer Zeit befasst und in diversen Medienberichten in absehbarer Zeit auch Erkundungsbohrungen im Bereich des Hotels Vitalquelle angekündigt worden sind. In weiterer Folge wurde von Bgm Bitschnau in einer vergangenen Standessitzung diese Thematik neuerlich aufgegriffen und von ihm die Meinung vertreten, dass in Anbetracht der Bedeutung dieses Themas für die Talschaft auch die öffentliche Hand in die weiteren Schritte eingebunden sein sollte. Von ihm wurde deshalb beim Büro Geotek ein Angebot für eine mögliche Erkundungsbohrung eingeholt. Aus förderungstechnischer Sicht informiert der Vorsitzende zusätzlich, dass nach Abklärung mit Rüf Franz eine Förderung aus EU-Leader+ Mitteln nicht möglich ist, allerdings durchaus gute Chancen auf Förderungen aus Ziel–2 Mitteln gegeben sind, wenn die Thematik eine Talschaftssache ist und der Stand Montafon als Antragssteller auftritt. Eine Förderung in der Höhe von 35% bis 40% darf als durchaus realistisch eingestuft werden. Netzer Ewald informiert die Sitzungsrunde über seine bisherigen Aktivitäten zu diesem Thema wie folgt: Vor etwa 13 Jahren hat er sich mit diesem Thema zum ersten Mal befasst, da sowohl im Silbertaler Gemeindegebiet als auch im Bereich Gaschurn in diversen alten Urkunden auf Thermen verwiesen wird. Diese Überlegungen wurden von ihm vorerst allerdings nicht näher betrachtet. Es kann vermutet werden, dass in einer von Osten über das Montafon Richtung Deutschland verlaufenden Verwerfungslinie in einer Tiefe von 2.000 bis 3.000 Meter Thermalwasser vorhanden ist. In weiterer Folge wurde von ihm das Bad Tarasp im Engadin (Scuol) in der Schweiz besichtigt, da im Umkreis von Scuol mehrere Mineralquellen entspringen. Die von Netzer beabsichtigte Bohrung soll in eine Tiefe von ca 200 bis 300 Meter gehen und in erster Linie für die Aufheizung des Bades (zusätzlich zur bestehenden Biomasseanlage) genutzt werden. Weitere Informationen sind ihm von Bekannten aus dem Bereich Bordeaux sowie durch Kontakte mit einem weltweit bekannten Hydrologen bekannt. In weiterer Folge sind Kontakte mit dem heimischen Geologen DDr Bertle vor etwa 6 bis 7 Jahren erfolgt, welcher seinerseits eine Befassung mit dieser Thematik seitens der Talschaft bereits damals für notwendig eingestuft hat. Lt Angabe von Netzer har er für diese Thematik bisher ca 500.000, -- ATS investiert. In weiterer Folge hatte er Kontakt mit einem Radiästheten, der ihn in dieser Sache sehr positiv beeinflusst hat und der Überzeugung ist, das bereits in einer Tiefe von 170 m im Umkreis des Hotels Vitalquelle kleinere warme Wässer auffindbar sein müssten und in einer Tiefe von 350 m Vorkommen zumindest für Wärmezwecke für die Beheizung des Hauses etc auffindbar sind. Informationen aus dem Bereich Bad Waltersdorf sind ihm ebenfalls bekannt, bei welchem in einer Tiefe von 1.480 m eine Warmwasserschüttung von 17 l/sec vorhanden ist, andererseits das Bad jedoch zu 3/4 mit Öl beheizt werde. Nach Ansicht von Netzer ist eine ordentliche Bohrung mit den Kosten eines kleineren Sesselliftes vergleichbar. Eine Nutzung von Thermalwasser im Montafon bringt jedoch für die Gesamtregion wesentlich positivere Auswir28. Standesssitzung: 13.05. 2003 Seite - 2 - kungen auf die Tourismuswirtschaft und die Wertschöpfung als dies alleinige Investitionen in den Wintertourismus zur Folge haben. Auch im Silbertal sind diverse Vorkommen geschichtlich bekannt, wobei es sich zum Teil um Wässer mit seltener Zusammensetzung (silberhältig, Kupfer, etc.) handelt. Hingewiesen wird von ihm auch auf Wässer bzw Bäche im Gebiet Bartholomäberg, welche zB auf Geschwüre eine heilende Wirkung haben (Warzenbächle bei Meidl). Netzer ist überzeugt, dass im Bereich der zahlreichen Verwerfungszonen bis in dem Bereich St. Anton sicher einige Chancen gegeben sind. Angesprochen werden von ihm auch die Untersuchung der OMV, welche damals auf Grund der zu starken Zerklüftungen nicht mehr weiter verfolgt wurden. Ausgangspunkt für diese Untersuchungen der OMV war damals ein Auftrag von Bundesministerin Leodolter vor allem im Zusammenhang mit der Suche nach Bodenschätzen in Österreich. Aus Risikoüberlegungen sieht Netzer Ewald eine Bohrung für ihn persönlich bis zu einer Tiefe von 300 Metern machbar. Bohrungen in größere Tiefen sind jedoch nur für die Nutzung für ein Ortsgebiet sinnvoll und auch machbar. Hingewiesen wird von ihm auf die Tatsache, dass heute aus technischer Sicht Bohrungen wesentlich effizienter möglich sind als dies noch von einigen Jahren der Fall war. Grundsätzlich erklärt Netzer seine große Bereitschaft zur Mitarbeit bei der Weiterverfolgung dieses Themas im Montafon, wobei im Falle einer Bohrung nach Thermalwasser in eine Tiefe von etwa 2.000 Metern, sofern sie im Bereich seines Grundstückes stattfinden sollte, vorrangig auch eine wirtschaftliche Nutzung für seinen Betrieb möglich sein muss. Er signalisiert aber durchaus auch die Bereitschaft, diese Möglichkeiten im Interesse des Gesamttales zu nutzen und ist auch zur Bereitstellung der in seinem Eigentum stehenden Grundstücke bereit. DI Dönz informiert die Bürgermeister, dass im Außermontafon berechtigte Hoffnungen bestehen in einer wirtschaftlichen Tiefe Thermalwasser zu finden. Da die Kosten für eine Thermalwasserbohrung sehr hoch sind (genannt werden Beträge bei einer Bohrung bis 2.000 m von 2 bis 3 Mio Euro) muss durch entsprechende Untersuchungen im Vorfeld das Risiko einer Fehlbohrung minimiert werden. Laut Dönz sind in einer ersten Stufe eine genaue Erhebung der vorhandenen Daten sowie eine geologisch-hydrogeologisch–tektonische Detailkartierung mit einer Neuinterpretation der vorhandenen geophysikalischen Daten des in Frage kommenden Untersuchungsgebietes notwendig. Aufbauend auf diesen Ergebnissen dieser ersten Bearbeitungsstufe kann die Entscheidung über eine weitere Betreibung des Projektes getroffen werden, wobei erst dann auch eine Abschätzung des Risikos und der weiteren Folgekosten möglich ist. Die Kosten für die erste Erkundungsphase (Stufe 1) werden mit 25.000 Euro angeboten. Dr Mähr informiert kurz über die einzelnen geologischen Schichten im Untersuchungsgebiet und stellt generell fest, dass durch das Vorkommen von Sulzfluhkalkschichten in einer Tiefe von etwa 2.000 m eine doch beträchtliche Wahrscheinlichkeit für Thermalwässer gegeben ist. Laut Aussage von DI Gerstner sind die Bohrungsergebnisse auch wesentlich von den geothermischen Tiefenstufen und deren Beschaffenheit bzw Zusammensetzung abhängig. Nach Erfahrungswerten kann angenommen werden, dass pro 100 m Tiefe eine Temperaturzunahme um 3 Grad gegeben ist. Die zweite wichtige Frage ist jene, ob dann auch tatsächlich Wasser in dieser Tiefe vorhanden ist, welche von Dr. Gerstner auf Grund der vorhandenen Sulzfluhkalkschichten als doch relativ gut eingestuft wird. Der Erfolg einer Bohrung ist aber noch von weiteren Faktoren wie den Inhaltsstoffen des Wassers, der Beschaffenheit der Gesteine etc. abhängig. 28. Standesssitzung: 13.05. 2003 Seite - 3 - Nach einer ganz groben Kostenangabe von DI Dönz können die Gesamtkosten wie folgt beziffert werden: 1. Stufe ca 25.000 Euro 2. Stufe mit Seismik mit ca. 125.000 Euro 3. Stufe Bohrungskosten 2 bis 3 Mio Euro In Anbetracht dieser Größenordungen werden von den anwesenden Sachverständigen genaue Voruntersuchungen als sehr wichtiger Bestandteil eines derartigen Projektes beurteilt. Hingewiesen wird weiteres auf die Tatsache, dass in einer Tiefe von etwa 2.000 Metern auch aus bohrungstechnischen Überlegungen ein Kostensprung gegeben ist. Bgm Bitschnau stellt in seiner Wortmeldung nochmals fest, dass die Thematik Thermalwasser für die Talschaft sicher diskussionswürdig ist und eine Einbindung der öffentlichen Hand in dieses Thema notwendig beurteilt werden muss. Er sieht eine Abklärung der Möglichkeiten auch für die Zukunft unabhängig von den jetzigen Umsetzungschancen einfach dahingehend als wichtig, dass sich die Talschaft mit dieser Thematik intensiv befasst und die Möglichkeiten geprüft hat. Eine mögliche Entscheidung über eine Umsetzung bzw Nutzung kann durchaus auch in späteren Jahren erfolgen. Dir Arno Fricke von Montafon Tourismus nennt aus touristischer Sicht folgende 4 Eckpunkte für die Durchführung dieses Versuches zur Erkundung von Thermalwasser: 1.) Das Verhältnis von 68% zu 32% von nicht gewerblichen Betten zu Gewerbebetten im Montafon, die höhere Investitionsbereitschaft potenzieller Investoren bei warmem Wasser und die Steigerung der Vollbelegstage in den Tourismusbetrieben. 2.) Das Ziel in Richtung Ganzjahrestourismus, damit verbunden eine höhere Rentabilität für das Investment; 3.) Die wesentlich bessere Wertschöpfung im Thermaltourismus; eine Einbindung der Bergbahnen in die Investition ist denkbar und anzustreben; 4.) Mit dem Thermaltourismus kann eine neue Gästeklientel angesprochen werden; Fricke spricht die Erlössituation an, wonach derzeit das Montafon etwa 24, 3% der touristischen Wertschöpfung des Landes erwirtschaftet. In Anbetracht der doch hohen Kosten sind genaue Voruntersuchungen sehr wichtig. Im Zuge der abschließenden Diskussion erklärt Netzer nochmals seine Bereitschaft zur Mitarbeit, sofern in absehbarer Zeit konkrete Maßnahmen gesetzt werden. Er sieht durchaus gute Chancen für ein zweites Standbein für die Region, womit eine Gesamtbelebung des Tales verbunden ist. Laut Aussage von Netzer scheut er die Kosten für eine kleinere Lösung nicht. Er weist aber auch darauf hin dass er für eine große Lösung allfällige Investoren zur Hand hätte. Nach Ansicht von Netzer ist auch das Land sehr gefordert, da der Süden im Vergleich zu anderen Landesteilen nach seiner Ansicht teils stiefmütterlich behandelt wird. Zusammenfassend wird von der Standesvertretung der einstimmige Grundsatzbeschluss zur Weiterbetreibung des Projektes gefasst, wobei ein konkretes Förderungsprojekt raschest möglich ausgearbeitet und zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll. Weitere Kontakte mit den Montafoner Seilbahngesellschaften wie auch der Vlbg. Illwerke AG zur Miteinbindung in dieses Projekt sind zu herzustellen. 28. Standesssitzung: 13.05. 2003 Seite - 4 - Pkt. 2 Der Vorsitzende informiert über das neue Konzept für die Durchführung der Montafoner Pferdesporttage, welche nun im Bereich des Aktivparks Schruns-Tschagguns mit Einbindung von Grundstücken der Vlbg. Illwerke AG im Bereich Zelfen für die Stallungen abgewickelt werden. Informiert wird zusätzlich, dass von Montafon Tourismus für Marketingzwecke ein Betrag von 4.000, -- Euro zur Verfügung gestellt wird. Nach kurzer Diskussion wird über Antrag des Vorsitzenden ein Beitrag in Höhe von 3.700, -Euro aus dem Talschaftsfonds einstimmig bewilligt, welcher der Schruns-Tschagguns Tourismus GmbH als veranstaltende Organisation zur Verfügung zu stellen ist. Pkt. 3 Mit Bezug auf die Beratungen mit Kasper Pfister von der Vlbg. Pflegemanagement GmbH und Klaus Müller von der St. Anna-Hilfe gGmbH informiert der Vorsitzende über das nun von der St. Anna-Hilfe vorgelegte Angebot zur Erstellung eines Sozialkonzeptes für die Montafoner Gemeinden zum Pauschalpreis von 8.520, -- Euro. Die Untersuchung erfasst eine Analyse sowie ein Ziel- und Maßnahmenkonzept und sollte bis Mitte Dezember dieses Jahres fertig gestellt werden. Im Zuge der ausführlichen Beratungen wird in mehreren Wortmeldungen die Meinung geäußert, dass zum jetzigem Zeitpunkt die Durchführung einer solchen Analyse als zu früh anzusehen ist. Es wird mehrfach die Meinung vertreten, vorerst die weitere Entwicklung nach Umsetzung der Sozialzentren in Schruns, aber auch die Entwicklung im Umfeld des Montafons wie zB in Bludenz, Klostertal, Nüziders, etc. abzuwarten da damit ca in 1 Jahr wesentlich detailliertere Informationen zur Verfügung stehen. Hinsichtlich des privaten Seniorenheimes von Frau Schmidt in Vandans informiert Bgm Wachter, dass mittels einer Restfinanzierung durch die Volksbank das Projekt fertig gestellt werden kann und somit auch in diesem Heim für die Talschaft 55 Betten zur Verfügung stehen werde, welche derzeit bis zu den Pflegestufen 3 geeignet sind. Laut Aussage von Bgm Wachter strebt Frau Schmidt künftig auch eine Bewilligung zur Aufnahme von Bewohnern der Pflegestufen 4 und 5 an. Zusammenfassend wird von der Standesvertretung die einstimmige Meinung geäußert, vorerst mit der Durchführung der angebotenen Analyse bis zum Vorliegen der Auswirkungen durch die Inbetriebnahme der genannten Pflegeeinrichtungen für vorerst 1 Jahr zuzuwarten. Hinsichtlich der Einbindung bzw weiteren Zukunft des Seniorenheimes in Bartholomäberg sowie des Pflegeheimes in St. Gallenkirch wird angeregt, dass diesbezüglich von den Gemeinden direkt mit der Pflegemanagement GmbH bzw der St. Anna-Hilfe die weiteren Abklärungen erfolgen. Pkt. 4 Der Vorsitzende erläutert den Bebauungsplan Nr. 2 - „Bereich Stand Montafon“ der Marktgemeinde Schruns, mit welchem das Gebiet zwischen Stand Montafon und Sanatorium Schenk in Form einer Ringstraße mit Zufahrten beim Stand Montafon sowie Sanatorium Schenk und einer Verbindungsstraße entlang des Mühlbaches erschlossen werden sollen. 28. Standesssitzung: 13.05. 2003 Seite - 5 - Grundlage für die Überlegung zur Erlassung eines Bebauungsplanes bildet wesentlich auch das Ansuchen der Uniwash-Gesellschaft mit dem Plan zur Errichtung einer Autowaschanlage auf einem Teilbereich dieser Grundstücke. Der Vorsitzende bringt die von der Standesverwaltung nach interner Abklärung geäußerten Bedenken wie folgt zur Kenntnis: • Bestehende Zufahrt führt über einen 1, 5 Meter breiten Streifen über Grundstücke der Familie Trautmann, worüber nur dem Stand Montafon ein Benützungsrecht eingeräumt ist; • Wegfall von zwei Parkplätzen ist in Anbetracht der bereits jetzt vielfach bestehenden Parkplatznot bei größeren Sitzungen problematisch zu sehen; • Starker LKW-Verkehr vor allem im Spätherbst und Winter mit Prospektanlieferung zu Montafon Tourismus; • Hackschnitzelbunker grenzt direkt an geplante Straße, damit Behinderungen für den fließenden Verkehr bei Befüllung des Bunkers; • Allenfalls geplante künftige Erweiterung im Bereich des Standesgebäudes sind damit nicht bzw allenfalls nur erschwert möglich; Im Zuge der ausführlichen Diskussion sprechen sich die Standesvertreter aus den bereits angeführten Überlegungen mehrfach gegen die Führung der geplanten Erschließungsstraße im Bereich des Standes Montafon aus, wobei zu den vom Vorsitzenden genannten Überlegungen zur Erlassung des Bebauungsplanes aus raumplanerischen Überlegungen durchaus Verständnis aufgebracht wird. Vom Vorsitzenden wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Umsetzung dieses Konzeptes nur dann möglich ist, wenn von den betroffenen Grundeigentümern auch die entsprechenden privatrechtlichen Zustimmungen vorliegen. Im Wege von Grundstücksabtausch und Grenzänderungen könnten für die für die Straßenführung benötigten Parkplätze Ersatz geschaffen werden, so dass insgesamt das Parkplatzangebot nicht reduziert würde. Hingewiesen wird von ihm auch auf die Tatsache, dass die von der Landesstraßenverwaltung erteilte Gebrauchserlaubnis zur Einfahrt auf die L 188 von dieser jederzeit widerrufen werden kann. Dies wird jedoch in mehreren Wortmeldungen als eine eher theoretische Möglichkeit gesehen, welche in der Realität praktisch nicht umsetzbar ist. Nach ausführlicher Beratung sprechen sich die Standesbürgermeister stimmenmehrheitlich (mit Stimmenthaltung des Vorsitzenden Bgm Dr Erwin Bahl) aus den genannten Gründen gegen das im Bebauungsplan geplante Grundstückserschließungsprojekt aus. Diese Stellungnahme ist der Marktgemeinde Schruns im Rahmen des Auflageverfahrens zur Kenntnis zu bringen. Für die Erlassung des beabsichtigten Bebauungsplanes wird allerdings Verständnis gezeigt. Pkt. 5 Die allen Standesvertretern übermittelte Niederschrift der 27. Sitzung vom 15. April 2003 wird über Antrag des Vorsitzenden in der vorliegenden Fassung einstimmig genehmigt und unterfertigt. 28. Standesssitzung: 13.05. 2003 Seite - 6 - Pkt .6 – Berichte: a) Die Umsatzsteuerprüfung beim Stand Montafon für die Jahre 1999 bis 2001 hat keine Beanstandungen bzw Nachforderungen ergeben. b) Den Standesvertretern wird der Jahresbericht des Heimatschutzvereines für das abgelaufene Jahr übergeben, mit welchem wieder sehr informativ und umfangreich über die vielfältigen Tätigkeit berichtet wird. c) Es wird nochmals auf die von der Beschützenden Werkstätte der Caritas bereits ausgesandte Einladung an die Politikerinnen der Standesgemeinden am 16. Mai aus Anlass des EU -Jahres 2003 „Menschen mit Behinderung“ aufmerksam gemacht. d) Vom Vorsitzenden wird über Probleme bei der personellen Besetzung beim Gendarmerieposten Schruns berichtet, welcher mit 14 Beamten systematisiert aber derzeit nur mit 9 Gendarmeriebeamten besetzt ist. Grund für diese Unterbesetzung sind zum Teil gewünschte Versetzungen, Pensionierungen aber auch die Tatsache dass Nachbesetzungen im Moment nicht möglich sind, da weitere Beamte erst nach Ende des laufenden Ausbildungskurses zur Verfügung stehen. Problematisch gesehen werden aber auch die laufenden Sondereinsätze der Gendarmeriebeamten wie z.B. für Kontrollen bei Fußballmatches, Sonderkontrollen (Schengen), Bergrettungseinsätze etc. Im Gesamtbezirk Bludenz ist lt Information eine Unterbesetzung von 23% gegeben. Die Standesvertretung vertritt die einhellige Meinung, diese Problematik bei den zuständigen Politikern auf Landes- und Bundesebene neuerlich zu diskutieren, da die Gendarmerieposten vielfach nicht mehr besetzt sind und vor allem in den Wintermonaten bei der gegebenen Unterbesetzung die anfallenden Aufgaben im Interesse der Sicherheit der Bevölkerung und der Gäste nicht zu bewältigen sind. In diesem Zusammenhang werden vor allem auch in Hinblick auf die aktuelle Pensionsdiskussion auf Bundesebene Frühpensionierungen von Gendarmeriebeamten als unverständlich beurteilt. e) Der Vorsitzende informiert über einen Besuch einer Regierungsdelegation der autonomen spanischen Region Katalonien im Montafon anlässlich welchem auch ein Gegenbesuch der Bürgermeister in Barcelona vereinbart wurde. Katalonien ist etwa zehn Mal größer als Vorarlberg, hat mehr als 6 Mio Einwohner und erwirtschaftet fast 1/3 des gesamt-spanischen Exports. Pkt. 7 – Allfälliges: a) Bgm Rudigier spricht nochmals die Thematik Meldekontrolle an und vertritt neuerlich die Meinung, dass künftige Kontrollen ausschließlich auf Basis der gesetzlichen Grundlagen im Rahmen eines Dienstverhältnisses des Kontrollors zum Stand Montafon erfolgen können. Es wird nochmals die einstimmige Meinung vertreten, bei allen anderen Problemen die Kontrollen künftig weiter zu führen. In diesem Zusammenhang wird nochmals das Anliegen der Ausgabe von Skipässen im Winter ausschließlich gegen Nachweis der Meldebestätigung betont. b) Zur Anfrage von Bgm Rudigier hinsichtlich der weiteren Durchführung der Starnacht im Montafon informiert der Vorsitzende, dass bezüglich Finanzierung und Vertragsabschluss noch diverse Abklärungen notwendig sind und die Details voraussichtlich in der kommenden Standessitzung zur Beschlussfassung vorgelegt werden können. 28. Standesssitzung: 13.05. 2003 Seite - 7 - c) Bgm Bitschnau informiert über den aktuellen Stand der Umsetzung des Projektes Katastrofenschutz Montafon dahingehend, dass die Bestandsaufnahmen mit den Feuerwehren der Talschaft abgschlossen sind und durchaus sehr gute Ergebnisse vorliegen. Als nächster Schritt sind Kontakte mit dem Land und der RLF geplant. Diverse Sicherungsmaßnahmen bzw Überprüfungen im Bereich der Funkschiene (zB Funkschatten in einem Teilbereich der Verbindung in die Innerfratte) sind noch im Gange. Nach Abschluss der Erhebungen und Vorliegen des Maßnahmenplanes soll das Projekt im Standesausschuss präsentiert werden. Hingewiesen wird von ihm auch darauf, dass im Zuge dieser Erhebungen mehrfach die Problematik der lawinensicheren Zufahrt in die Innerfratte angesprochen wurde und dies auch aus Sicht des Katastrofenschutzes als eine wichtige Maßnahme eingestuft wird. Diesbezüglich sollen im Rahmen eines eigenen Besprechungstermines mit dem neuen Landesstatthalter Dieter Egger die Anliegen der Talschaft nochmals deponiert werden. Abschließend gratuliert der Vorsitzenden namens der Standesbürgermeister Bürgermeisterkollegen Martin Vallaster zur Geburt seiner Tochter Angela Maria und wünscht der Familie für die Zukunft alles Gute. Ende der Sitzung 16.25 Uhr; Schruns, 13. Mai 2003 Schriftführer: 28. Standesssitzung: 13.05. 2003 Standesvertretung: Seite - 8 -