19900911_SV_003

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Letzte Änderung 24.05.2021, 10:10
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1990-09-11
Erscheinungsdatum 1990-09-11
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Inhalt des Dokuments

-1- STAND MONTAFON NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 11. September 1990 im Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns anläßlich der 3. Sitzung der Standesvertretung in der laufenden Legislaturperiode. Aufgrund der Einladung vom 3. September 1990 nehmen an der auf heute 14.00 Uhr einberufenen Sitzung teil: Standesrepräsentant LAbg. Mag. Siegmund Stemer, St. Anton; Bürgermeister Harald Wekerle, Schruns; Bürgermeister Elmar Galehr, Tschagguns; Bürgermeister Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bürgermeister Wilhelm Säly, Silbertal; Bürgermeister Fritz Rudigier, St. Gallenkirch; Bürgermeister Heinrich Sandrell, Gaschurn; Bürgermeister Lothar Ladner, Lorüns; Bürgermeister Bertram Luger, Stallehr; Entschuldigt: Bürgermeister Burkhard Wachter, Vandans; Schriftführer: Standessekretär Mag. Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet um 14.05 Uhr die Sitzung und begrüßt die Kollegen Bürgermeister. Gegen die vorliegende Tagesordnung wird nach Umfrage kein Einwand erhoben, die Beschlußfähigkeit wird gemäß Standesstatut festgestellt. Zur Erledigung steht somit nachstehende TAGESORDNUNG 1. Genehmigung der Niederschrift über die 2. Standessitzung vom 3. Juli 1990; 2. Berichte des Vorsitzenden; 3. Mitfinanzierung des 3. Sonderinvestitionsprogrammes der Montafonerbahn; 4. Beratung zur Frage der künftigen Veranstaltung von Weltcuprennen in der Talschaft. 5. Restfinanzierung für den Umbau Milchtrinkstube; 6. Allfälliges; -2- Erledigung der Tagesordnung: Pkt. 1.) Die Niederschrift über die 2. Standessitzung vom 3. Juli 1990, welche allen Standesvertretern zugegangen ist, wird in der vorliegenden Fassung über Antrag des Vorsitzenden einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 2 - Berichte des Vorsitzenden: a) Der Vorsitzende weist auf die allen Gemeinden zugegangene Verkehrsplanung Vorarlberg der Vorarlberger Landesregierung hin und ersucht die Kollegen Bürgermeister, insbesondere die talschaftsbezogenen Abschnitte bis zur kommenden Standessitzung zu studieren. Nach Ansicht des Vorsitzenden soll durch den Stand Montafon eine Stellungnahme für die Gesamttalschaft abgegeben werden. b) Am 23. August 1990 hat die neue Familienhelferin Frl. Erika Scherrer aus Tschagguns ihren Dienst angetreten. Somit steht für die Talschaft über den Stand Montafon wieder eine eigene Familienhelferin zur Verfügung, welche für Einsätze bei Familien und Betreuung bedürftiger Mitbürger zur Verfügung steht. Im Rahmen von Gemeindemitteilungen soll auf diese Möglichkeit wieder hingewiesen werden. c) Der Vorsitzende weist nochmals auf das Vorhaben von Peter Rudigier zur Erarbeitung eines Gesamtmontafoner Behindertenführers hin und ersucht die Kollegen Bürgermeister, die Bearbeitung der vor kurzem zugesandten Fragebögen zu veranlassen und um deren Rücksendung an Peter Rudigier besorgt zu sein. Diesbezüglich soll auch über den Tourismusverband Montafon im Rahmen einer künftigen Verkehrsamtsleitersitzung die Unterstützung dieses Vorhabens befürwortet werden. Vom Vorsitzenden wird dazu weiters mit Anerkennung berichtet, daß seitens einzelner Gemeinden diesbezüglich bereits Beratungen stattgefunden haben und auch Unterstützungen für dieses Vorhaben beschlossen wurden. d) Der Vorsitzende berichtet über den Stand der Arbeiten zur Errichtung einer Außenstelle des Montafoner Heimatmuseums mit Ausstellungsschwerpunkt Fremdenverkehr in Gaschurn und bedankt sich bei Bürgermeister Sandrell für die bisher abgewickelten Sanierungsarbeiten durch die Gemeinde Gaschurn. Vom Land liegt eine Förderungszusage zu den Sanierungsarbeiten in Höhe von 30% vor, wobei durch den Vorsitzenden eine nochmalige Vorsprache bei Herrn Hofrat Gehrer mit dem Ersuchen um Erhöhung des Förderungssatzes erfolgen wird. -3- Vom Vorsitzenden wird dazu weiters berichtet, daß das an die Vorarlberger Illwerke AG gerichtete Ansuchen um Unterstützung positiv behandelt wurde und vorerst mündlich eine Förderung in Höhe von S 275.000, — zugesagt ist. Bgm. Sandrell schlägt dazu weiters vor, gleichfalls ein Ansuchen an den Skipool der Montafoner Seilbahngesellschaften mit dem Ersuchen um Gewährung einer Förderung zu richten. e) Der Vorsitzende berichtet über die in den letzten Wochen stattgefundenen Aktivitäten zur Verlegung der denkmalgeschützten Holzbrücke in Lorüns, welche zur Querung der Ill bei der Landbrücke im Rahmen des Montafoner Radwegenetzes verlegt werden soll. Der Abtrag und Wiederaufbau der Brücke erfolgt unter Leitung von Major Hagspiel durch die Pioniere des Bundesheeres, eine Genehmigung für diese Arbeiten durch das Verteidigungsministerium liegt bereits vor. Bei der am 5. September 1990 durch den Vorsitzenden in Begleitung von Bezirkshauptmann Dr. Walser erfolgten Vorsprache bei Landesrat Grabher konnte die mündliche Zusage erreicht werden, daß die Verlegekosten und die dazu erforderlichen Nebenarbeiten wie Verlegung eines Holzschopfes auf Schrunser Gemeindegebiet sowie Anpassung des Widerlagers auf Tschaggunser Gemeindegebiet eine Landesförderung von 70% in Aussicht gestellt wurde. Weitere 20% sollten gemeinsam von den betroffenen Gemeinden Schruns und Tschagguns aufgebracht werden, während 10% dieser Kosten vom Stand Montafon getragen werden könnten, da dieser Brücke überregionale Bedeutung im Rahmen des Gesamtmontafoner Radwegenetzes zukommt und es sich zudem um die Erhaltung eines schützenswerten Kulturgutes handelt. Vom Bezirkshauptmann werden derzeit noch verschiedene Abklärungen betreffend den neuen Brückenstandort mit der Vorarlberger Illwerke AG vorgenommen. Nach derzeitigen Berechnungen dürften sich die Gesamtkosten der Brückenverlegung einschließlich den erwähnten Nebenarbeiten bei ca. S 1, 3 Millionen bewegen. Pkt. 3.) An der Beratung zum 3. Sonderinvestitionsprogramm der Montafonerbahn AG nehmen der Vorstand Dir. Gottfried Schapler und der Bahnbetriebsleiter Mag. Norbert Brandtner teil. -4- Von Dir. Schapler wird ein ausführlicher Bericht über die im Rahmen des 1. u. 2. Sonderinvestitionsprogrammes getätigten Investitionen erteilt sowie anschließend die im Rahmen des 3. Sonderinvestitionsprogrammes beabsichtigten weiteren Verbesserungen erläutert. Ein ausführlicher, schriftlicher Bericht hie zu, der als Anlage dieser Niederschrift bei liegt, wird den Anwesenden von Dir. Schapler übergeben. Als Ziel für die getätigten und noch geplanten Investitionen muß gelten, daß die Bahn schneller, bequemer und attraktiver werden muß, damit sie ein akzeptables Angebot für den Bahnbenützer bieten kann und somit auch zur Entlastung der Verkehrsprobleme einen Beitrag leistet. Eine wesentliche Zielgruppe stellt der Berufsverkehr dar, welcher bekanntlich aufgrund der vorgenommenen Verkehrsuntersuchung Montafon 70% des Verkehrsaufkommens verursacht. Dir. Schapler weist darauf hin, daß die Montafonerbahn bereits im Jahre 1904 gebaut wurde und seit damals im wesentlichen die infrastrukturellen Voraussetzungen sowohl hinsichtlich der Bahnstrecke als auch des Wagenparkes gleich belassen wurden. Der zur Verfügung stehende veraltete Wagenpark, welcher zwischen 50 und 70 Jahre alt ist, verursacht einen hohen Instandhaltungsaufwand, da insbesondere Ersatzteile von der Industrie nicht mehr geliefert werden können. Es wurden daher im Rahmen des 1. und 2. Sonderinvestitionsprogrammes im wesentlichen nachfolgende Investitionen getätigt: 1. 2. 3. 4. Bau einer neuen Werkstätte und Remise S 4 Mio. Streckenbegradigung in Lorüns S 22 Mio. Anschaffung und Verbesserung von Fahrzeugen S 3 Mio. Neuanschaffung Triebwagengarnitur S 55 Mio. Die Lieferung und Inbetriebnahme der neuen Triebwagengarnitur wird gegen Jahresende erfolgen. Zur weiteren Attraktivitätssteigerung des Bahnbetriebes wurde vom Vorstand ein weiteres Sonderinvestitionsprogramm erarbeitet, welches im November 1989 anläßlich der Tagung des Fachverbandes der Eisenbahnen dem Bund vorgestellt wurde. Grundsätzlich fand dieses Programm mit Unterstützung von Hofrat Pollak die Zustimmung der Bundesminister Lacina und Streicher. Am 25. November 1989 konnte weiters auch die grundsätzliche Zustimmung von Landesrat Lins zu diesem Programm erreicht werden, da von Landesseite insbesondere auch im Bereich der Bundesbahnen in den letzten Jahren beträchtliche Unterstützungen gewährt wurden. Die Notwendigkeit der Angebotsverbesserung des öffentlichen Verkehrsmittels "Montafonerbahn" wird von Landesseite auch weiterhin als notwendig beurteilt. -5- Im Rahmen der im Dezember 1989 stattgefundenen Aufsichtsratssitzung wurde die Meinung vertreten, daß das vom Vorstand mit einem Volumen von S 132 Millionen erarbeitete Investitionsprogramm erhöht werden müßte, weshalb das Investitionsprogramm nach weiteren Umarbeitungen einen Finanzbedarf von insgesamt S 443 Mio. aufwies. Im Rahmen der weiteren Gespräche bei Bund und Land konnte jedoch nur die Grundsatzzusage für Förderungen zu einem unbedingt erforderlichen Investitionsvolumen von S 132 Mio. erreicht werden. Von der Vorarlberger Landesregierung wurde mit Beschluß vom März 1990 die Förderung analog den vorangegangenen Investitionsprogrammen genehmigt, sodaß vom Land als Subventionsgeber S 33 Mio., als Aktionär S 4.794.900, — sowie zusätzlich durch die Refundierung von besonderen Bedarfszuweisungen an die Standesgemeinden S 12.362.601, -- aufgebracht werden. Die Förderungszusage wurde allerdings unter der Voraussetzung beschlossen, daß die Fragen "Heimfall- u. Ausfallhaftung des Eisenbahnbetriebes" einer Klärung zugeführt werden können. Vom Vorsitzenden wird dazu weiter ausgeführt, daß laut Konzessionsurkunde im Dezember 1994 die Konzession des Eisenbahnbetriebes erlischt und somit die Möglichkeit der Übernahme des Bahnbetriebes durch den Bund gegeben wäre. Diesbezüglich sind in nächster Zeit noch verschiedene rechtliche Fragen in Zusammenhang mit dem Heimfall und der Weiterführung des Bahnbetriebes und den damit verbundenen Fragen der Ausfallhaftung zu klären. Dir. Schapler weist weiters darauf hin, daß im Rahmen der mit dem Bund bisher stattgefundenen Verhandlungen erreicht werden konnte, daß auch Teile des Lohnaufwandes für Instandhaltungen der zum Bahnbetrieb notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen im Rahmen des 3. Sonderinvestitionsprogrammes untergebracht werden können, womit zukünftig auch die finanzielle Situation des Unternehmens eine wesentliche Verbesserung erfährt. Die bisher praktizierte Verwendung von Betriebsüberschüssen aus dem E-Werkbetrieb zur Abgangsdeckung im Bahnbetrieb kann im Interesse des Unternehmens nicht auf Dauer beibehalten werden. Bgm. Sandrell als Vorsitzender des Aufsichtsrates unterstützt die Ausführungen von Dir. Schapler und richtet an alle Standesgemeinden den Appell, im Interesse des Unternehmens sich auch am 3. Sonderinvestitionsprogramm zu beteiligen. Hinsichtlich der Ausfallhaftung sollen weitere Urgenzen bei Land und Bund erfolgen, da die Erhaltung des Bahnbetriebes und damit verbunden die Abgangsdeckung im öffentlichen Interesse gelegen ist. -6- Bgm. Sandrell wertet es auch als Signalwirkung gegenüber dem Bund, wenn sich die Standesgemeinden als Hauptaktionäre des Unternehmens mit Gemeindevertretungsbeschlüssen zum 3. Sonderinvestitionsprogramm bekennen. Für die Gemeinde Gaschurn bekennt sich Bgm. Sandrell grundsätzlich zustimmend zum 3. Sonderinvestitionsprogramm, wenngleich die Gemeinde nicht unmittelbar einen Vorteil aus dem Bahnbetrieb erzielt. Im Rahmen der ausführlichen Beratung wird von der Standesvertretung das 3. Sonderinvestitionsprogramm grundsätzlich zustimmend befürwortet und die weiteren Investitionen im Sinne des Vorranges für das öffentliche Verkehrsmittel und die weitere Attraktivitätssteigerung der Bahn befürwortet, zumal damit auch eine Entlastung des Individualverkehres auf der Straße herbeigeführt werden kann. Die Vornahme weiterer Investitionen bedeutet nicht nur eine Förderung der Montafonerbahn, sondern auch eine wesentliche Stärkung der Wirtschaftskraft des eigenen Unternehmens des Standes Montafon. Vom Vorsitzenden wird zusätzlich auf den Beschäftigungseffekt in der Talschaft (ca. 100 Arbeitnehmer) hingewiesen. Auch die Tatsache, daß vom Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von S 132 Mio. lediglich 8, 29%, entsprechend einem Betrag von S 10.941.998, 40, innerhalb eines Zeitraumes von 5 Jahren in der Talschaft aufgebracht werden muß, verlangt nach Auffassung des Vorsitzenden geradezu eine einhellige Zustimmung durch die Standesgemeinden. Von der Standesvertretung wird über Antrag des Vorsitzenden die einhellige Empfehlung an die Gemeindevertretungen der Standesgemeinden ausgesprochen, unter Berücksichtigung der vorgebrachten Argumente baldmöglichst die nötigen Beratungen in den Gemeindegremien vorzunehmen und die Beschlüsse der Gemeindevertretungen zur Mitfinanzierung des 3. Sonderinvestitionsprogrammes mit einem Volumen von S 132 Mio. zu den bekanntgegebenen Bedingungen herbeizuführen. Abschließend bedankt sich der Vorsitzende bei Dir. Schapler und Mag. Brandtner für ihre Informationen. Pkt. 4.) Der Vorsitzende berichtet über die bisher stattgefundenen Gespräche zur möglichen Veranstaltung von Damen-Weltcuprennen am Golm, wobei die diesbezügliche Anregung anläßlich von Gesprächen durch den Schiclub Montafon wie auch den Tourismusverband Montafon anläßlich der Ehrungen der Olympiasiegerin Anita Wachter erfolgt sind. Damals wurde ein fixer Termin für das Montafon im 3-Jahres-Rhythmus gemeinsam mit dem Bregenzerwald und Saalbach in Aussicht gestellt. In weiteren Gesprächen mit Hanni Wenzel und Harty Weirather wurde auch die Möglichkeit einer Finanzierung über Werbeverträge in Aussicht gestellt. -7- Der Vorsitzende berichtet weiters über die am 29. August über Ersuchen des Schiclubes Montafon stattgefundene Besprechung in dieser Angelegenheit, an welcher neben den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden Schruns und Tschagguns auch der Obmann des Tourismusverbandes Montafon sowie Vertreter des Schiclubes Montafon und des WSV Tschagguns teilgenommen haben. Das Protokoll dieser Besprechung wird den Standesgemeinden zur Verfügung gestellt. Die Veranstaltung von Weltcuprennen wurde weiters auch in Besprechungen im Rahmen des Tourismusverbandes Montafon als grundsätzlich wünschenswert und als für den Tourismus in der Talschaft vorteilhaft beurteilt. Vom Vorsitzenden wird dazu weiters mitgeteilt, daß eine Bewerbung des Montafons für den Weltcuptermin 1992 noch bis Ende September 1990 bei der FIS eingebracht werden muß. Für die Organisation von Weltcuprennen werden hinkünftig im Sinne der erwähnten Besprechung nachfolgende Partner benötigt: 1. 2. 3. 4. Stand Montafon Tourismusverband Montafon Vorarlberger Illwerke AG Schiclub Montafon Entgegen der früheren Abwicklung soll hinkünftig die finanzielle Abwicklung nicht mehr über den Tourismusverband Montafon erfolgen. Nach den derzeit zur Verfügung stehenden Unterlagen betragen die Gesamtkosten ca. S 2, 8 - S 3 Mio., wozu ein Abgang in Höhe von ca. S 800.000, -- bis 1 Million zu erwarten ist. Der Vorsitzende berichtet weiters über die am 6. September 1990 mit dem Vorstand der Vorarlberger Illwerke AG in dieser Angelegenheit stattgefundene Aussprache, wobei sich der Vorstand ebenfalls positiv zur Veranstaltung von Weltcuprennen ausgesprochen und auch die Unterstützung der Vorarlberger Illwerke in den dazu notwendigen Bereichen grundsätzlich zugesichert sowie die Bereitschaft zur Mitfinanzierung des Abganges erklärt hat. Insbesondere auch die von der Vorarlberger Illwerke AG mit der Olympiasiegerin mit Anita Wachter eingeschlagene Werbelinie ist auch auf die Durchführung von Weltcuprennen ausgerichtet. Anläßlich der erwähnten Aussprache wurde vom Vorstand der Vorarlberger Illwerke die grundsätzliche Zusage zur Mitarbeit im Rahmen der Schaffung der technischen Voraussetzungen durch die Verlegung der nötigen Fernmeldekabel erteilt. -8- Vom Vorsitzenden wird dazu festgestellt, daß die sich bietende Chance zur Durchführung von Weltcuprennen aus Sicht des Fremdenverkehres der Talschaft wahrgenommen werden sollte, da die Werbewirksamkeit solcher Veranstaltungen für die Gesamttalschaft von enormer Bedeutung ist. Der erwartete Abgang von ca. S 800.000, -- bis 1 Mio. müßte unter den genannten Rahmenbedingungen einer Mitbeteiligung der Vorarlberger Illwerke AG sowie der Übernahme eines Sockelbeitrages durch die Standortgemeinden Schruns und Tschagguns für alle Standesgemeinden im Rahmen eines 3-Jahres-Rhythmus durchaus finanzierbar sein, zumal hiefür im Vergleich zu anderen Werbeausgaben lediglich bescheidene Beträge aufzubringen wären. Bgm. Galehr unterstützt gleichfalls die Wahrnehmung dieser Gelegenheit und weist insbesondere darauf hin, daß es sich bei diesen Rennen um "Montafoner" Weltcuprennen handelt, welche für den Gesamttourismus in der Talschaft von enormer Bedeutung sind. Die vorgeschlagene Abwicklung mit Trennung der finanziellen Organisation vom Tourismusverband Montafon wird von ihm gleichfalls begrüßt. Auch von Bgm. Wekerle wird die Durchführung von Weltcuprennen begrüßt, zumal sich bereits früher gezeigt hat, daß die Veranstaltung von Weltcuprennen für den Fremdenverkehr eine enorme Bedeutung aufweist. Er äußert sich überzeugt, daß durch diese Weltcuprennen weltweit entsprechende Akzente gesetzt werden könnten. Die finanzielle Abwicklung der Abgangsfinanzierung über den Stand Montafon als Talschaftsorganisation darf als vorteilhaft und zweckmäßig beurteilt werden. Hinsichtlich der Abgangsfinanzierung weist Bgm. Wekerle auf die bisherige Aufteilung mit Übernahme von je 25% durch die Gemeinden Schruns und Tschagguns und die Restfinanzierung über den Tourismusverband nach Nächtigungszahlen hin und stellt dazu fest, daß hinkünftig der Beitrag der Standortgemeinden etwas reduziert werden müßte, da sie sich andererseits im Rahmen des Standes Montafon ebenfalls beteiligen müßten. Bgm. Sandrell stellt dazu fest, daß von den Gemeinden Schruns und Tschagguns zumindest ein Standortanteil in Höhe von 20% übernommen werden müßte. Gleichzeitig regt er an, ein entsprechendes Ansuchen an den Schipaßpool der Montafoner Seilbahngesellschaften zu richten, da die Durchführung von Weltcuprennen insgesamt für den Wintertourismus und damit für die Seilbahngesellschaften von Nutzen sind. Im Verlaufe der Beratung wird von der Standesvertretung die grundsätzliche Meinung vertreten, daß die sich bietende Möglichkeit zur Durchführung von Weltcuprennen wahrgenommen werden sollte. Vom Vorsitzenden wird im Einvernehmen mit den Standesvertretern zusammenfassend nachstehende Vorgangsweise festgelegt: -9- 1. Vom Stand Montafon werden entsprechende Ansuchen an die Vorarlberger Illwerke AG um Mitwirkung bei der Abwicklung und bei der Schaffung der technischen Voraussetzungen gerichtet. 2. Ein weiteres Ansuchen um Mitfinanzierung des Abganges wird an den Schipaßpool der Seilbahngesellschaften gestellt. 3. Die Gemeinden Schruns und Tschagguns sind sich bewußt, daß von ihnen als Standortgemeinden vorab ein entsprechender Anteil am Abgang zu übernehmen ist. Sie werden ersucht, die diesbezüglichen Beratungen in den Gemeindegremien baldmöglichst vorzunehmen. 4. Die weiteren Standesgemeinden werden ebenfalls ersucht, raschestmöglich ein klares Ja zu einem Weltcuptermin zu erteilen und die grundsätzliche Zusage zur Übernahme des anteiligen Abganges zu beschließen. Nachdem eine Bewerbung bis Ende September 1990 bei der FIS eingebracht werden muß, ersucht der Vorsitzende nochmals alle Kollegen Bürgermeister um eine rasche Entscheidung und Rückmeldung an den Stand Montafon. Pkt. 5.) Der Vorsitzende berichtet über die nun abgeschlossenen Umbauarbeiten bei der Milchtrinkstube beim Museumsgebäude und gibt bekannt, daß aufgrund der vorliegenden Endabrechnung der Anteil des Standes Montafon S 1.519.325, - ohne Honorare beträgt. Gegenüber der aus dem Jahre 1987 stammenden Kostenschätzung mit einem damaligen Anteil von ca. S 1, 1 Mio. sind die Mehrkosten sowohl durch Baukostensteigerungen als auch durch nicht vorhersehbare Arbeiten insbesondere im Bereich der Unterfangung der angrenzenden Kellermauern, der durchgeführten Flurunterkellerung mit Anbringung einer Stahlbetondecke sowie auch baubehördlich vorgeschriebenen Auflagen im Bereich der Lüftungsanlage und der Einrichtung von Personal-WC begründet. Unter Berücksichtigung der anteiligen Honorarkosten ergibt sich somit gegenüber dem seinerzeit geschätzten Baukostenanteil des Standes Montafon für die Schaffung eines vermietungsfähigen Lokales von ca S 1, 3 Mio. nunmehr eine Gesamtabrechnung mit S 1.665.278, --. Zur Bedeckung dieser Mehrkosten wird berichtet, daß im Bereich des Ausbaues des Heimatmuseums entgegen dem im Voranschlag ausgewiesenen Betrag von S 500.000, -- lediglich Gesamtkosten in Höhe von ca. S 100.000, -- anfallen werden, sodaß aus diesem Titel S 400.000, — zur Verfügung stehen. Weiters konnten nach mehrmaliger Urgenz entgegen früheren Ablehnungen bei der Justizverwaltung erreicht werden, daß die Anschlußgebühren für den Kanalanschluß für das Gerichtsgebäude in Höhe von ca. S 130.000, -- refundiert -10- werden. Desgleichen können weitere S 90.000, — aus Rücklagen der Standesumlagen der beiden Vorjahre aufgelöst werden, sodaß die Abwicklung dieser Mehrkosten im Rahmen der normalen Standesumlage des laufenden Jahres möglich ist. Die geschilderte Vorgangsweise und die Begründung der Mehrkosten werden vom Standesausschuß zur Kenntnis genommen und der vorgeschlagenen Abwicklung die Zustimmung erteilt. Nachdem keine weiteren Wortmeldungen erfolgen, schließt der Vorsitzende mit dem Dank für die Teilnahme und die sachliche Mitarbeit um 16.00 Uhr die Standessitzung. Schruns, 12. September 1990 Schriftführer: STANDESVERTRETUNG: [Beilage] [-11-] An die 10 STANDESGEMEINDEN Betrifft: 3. Standessitzung vom 11. September 1990; Werte Kollegen Bürgermeister! In der Anlage wird die Niederschrift der 3. Standessitzung übermittelt und nochmals höflich darauf hingewiesen, daß nachfolgende Erledigungen zu veranlassen sind: 1. Für das 3. Sonderinvestitionsprogramm der Montafonerbahn baldmöglichst die Beschlußfassung durch die Gemeindevertretung vorzunehmen. Der bei der Sitzung von Dir. Schapler ausgeteilte Bericht soll den Gemeindevertretern zur Information zur Verfügung gestellt werden. 2. Für die beabsichtigte Durchführung von Weltcuprennen ab dem Jahre 1992 gleichfalls ehestens einen Beschluß der Gemeindevertretung zum Weltcuprennen und die anteilige Haftungsübernahme für die Abgangsfinanzierung herbeizuführen. Bekanntlich muß eine Bewerbung bis Ende September bei der FIS eingelangt sein. 3. Bezüglich des Montafoner Behindertenführers den von Herrn Peter Rudigier ausgesandten Fragebogen nach Bearbeitung an ihn zurückzusenden. Ich hoffe namens unseres Tales auf die Unterstützung der Standesgemeinden und verbleibe mit freundlichen Grüßen [Unterschrift: "Stemer"] (Standesrepräsentant)