20051213_SV_007

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Letzte Änderung 24.05.2021, 10:13
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 2005-12-13
Erscheinungsdatum 2005-12-13
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STAND MONTAFON NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 13. Dezember 2005 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 7. Sitzung der Standesvertretung in der laufenden Funktionsperiode. Auf Grund der Einladung vom 06. Dezember nehmen an der auf 9.00 Uhr einberufenen Standessitzung teil: Standesrepräsentant Bgm Dr Erwin Bahl, Schruns; Bgm Arno Salzmann – Standesrepräsentant-Stellvertreter, St. Gallenkirch; Bgm Herbert Bitschnau, Tschagguns; Bgm Lothar Ladner, Lorüns; Bgm Rudolf Lerch, St. Anton; Bgm Bertram Luger, Stallehr (ab 9.25 Uhr); Bgm Martin Netzer (ab 9.25 Uhr); Bgm Willi Säly, Silbertal; Bgm Martin Vallaster, Bartholomäberg; VizeBgm Michael Zimmermann, Vandans; Weiter Sitzungsteilnehmer: Mitarbeiter Andreas Neuhauser; Mitarbeiter Dr Andreas Rudigier; Zu TO 2 nehmen zusätzlich teil: Landesrat Mag Siegi Stemer; VIW-Vorstandsdirektor Dr Ludwig Summer, Mag Monika Nesensohn, Vorarlberger Illwerke AG; Arno Fricke, Geschäftsleiter Montafon Tourismus; Thomas Bergauer und Klaus Sahler, Bürgerinitiative Pro Nofatnom; Entschuldigt: Bgm Burkhard Wachter; Mag Jakob Netzer, Vlbg Illwerke AG; Schriftführer: Standessekretär Mag Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet um 9.00 Uhr die 7. Standessitzung, begrüßt die Kollegen Bürgermeister sowie die weiteren Sitzungsteilnehmer und stellt gemäß Standesstatut die Beschlussfähigkeit fest: Gegen die vorliegende Tagesordnung wird nach Umfrage kein Einwand erhoben, zur Erledigung steht somit nachstehende __________________________________________________________________________________________ 7. Standessitzung: 13.12. 2005 Seite - 1 - Tagesordnung 1) Präsentation Zwischenergebnis aus den Focusgruppen „Zukunft Montafon“ durch Roland Scherer mit Diskussion; 2) Präsentation Projekt „Festival Zyklus Montafon“ mit Festlegung der weiteren Umsetzung – ab 10.30 Uhr (vertrauliche Behandlung); 3) Vorlage und Genehmigung des Voranschlages 2006 mit Dienstpostenplan; 4) Genehmigung der 6. Standessitzung vom 15.11. 2005; 5) Berichte; 6) Allfälliges; Erledigung der Tagesordnung Pkt. 1 In einem kurzer Rückblick geht der Vorsitzende auf die bisherigen Umsetzungsschritte zum Projekt „Zukunft Montafon“ ein und begrüßt neben den zu diesem Tagesordnungspunkt anwesenden Teilnehmern des Landes und der Vorarlberger Illwerke sowie der Bürgerinitiative ganz besonders Roland Scherer vom Institut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus an der Universität St. Gallen aufs Herzlichste. Scherer informiert anhand einer Power-Point-Präsentation im Detail über die bisherigen Umsetzungsschritte wie die Zustandserhebung, Datenanalyse, Auswertung vorhandener Studien und Gutachten sowie die auf Basis von Interviews und in den Focusgruppen erarbeiteten Zwischenergebnisse zum aktuellen Stand des Projektes und die interne Strategieentwicklung in der Projektgruppe. Die ausführliche Präsentation steht den Sitzungsteilnehmern in digitaler Form zur Verfügung. Aufbauend auf den Zwischenergebnissen aus den Focusgruppen zu den Bereichen Tourismus, Arbeiten im Montafon, Mensch-Natur-Umwelt, Mobilität im Montafon und Daheim im Montafon werden von Scherer die 5 Thesen zur aktuellen Situation des Montafons mit Interpretation aus den bisherigen Umsetzungsschritten wie folgt vorgestellt: ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ Grundlegender Funktionswandel in der Talschaft; Auseinanderfallen des regionalen Arbeitsmarktes (Auspendler); Die (hausgemachte) Verkehrsbelastung; Der Tourismus am Scheideweg; Der Anti-Kooperationsvirus; Daraus abgeleitet können die zentralen Handlungsfelder für die künftige Entwicklung des Tales in den Bereichen Ausarbeitung eines strategischen Gesamtkonzeptes, Verkehrsproblematik, Tourismus (Angebot und Akzeptanz), Kultur/-landschafts-Programm, interkommunale Zusammenarbeit und Stärkung der regionalen Identität definiert werden. __________________________________________________________________________________________ 7. Standessitzung: 13.12. 2005 Seite - 2 - Basierend auf dem Verständnis eines Leitbildes als Vision, als Bauplan, als Bergführermodell oder als 10 Gebote definiert Scherer ein mögliches Leitbild Zukunft Montafon als eine übergeordnete Vision, in welche Richtung sich die Region entwickeln soll, welche auf einer breiten Basis getragen wird und andererseits aber auch gewisse Leitplanken für die zukünftige Entwicklung vorgeben soll. Diese Vision soll zudem durch konkrete Zielsetzungen und Maßnahmen ergänzt werden, welche aber andererseits verschiedene Wege der Zielerreichung aufzeigen und zulassen sollen. Die Vision und das übergeordnete Leitbild werden grob wie folgt definiert: ♦ Das Montafon ist eine der attraktivsten Bergregionen für die einheimische Bevölke- rung, für Gäste und für Unternehmen in den Alpen. Deren Bedürfnisse werden gleichberechtigt erfüllt. Um die Attraktivität des Montafons langfristig zu sichern, werden in der Region die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen. ♦ Die einzigartigen Berge, die Natur- und Kulturlandschaft, die kulturellen Güter und der Wasserreichtum der Region sind die zentralen Potenziale für die Entwicklung des Lebens- und Wirtschaftsraums Montafon. Diese sollen nachhaltig genutzt werden und damit langfristig zur Entwicklung der Region beitragen. ♦ Die langfristige Entwicklung des Montafons ist eine gemeinsame Aufgabe von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Gemeinden im Montafon übernehmen dabei eine Vorbildfunktion bei der Zusammenarbeit untereinander und mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft. Der Stand Montafon stellt hierfür die zentrale Plattform dar. Im Anschluss an die Präsentation informiert Scherer über die nächsten Schritte wie die Erstellung des Berichtes über die Ist-Analyse, den Entwurf eines Leitbildes, einen Workshop mit den Schulleitern des Tales, die Feedback–Runde in den Focuspruppen im Jänner, das Zukunftsforum Montafon im März und die geplante Verabschiedung des Leitbildes im Frühjahr 2006 durch den Stand Montafon sowie die anschließend geplante öffentliche Präsentation anlässlich des Montafoner Tourismustages im Juni. In der Diskussion zur Präsentation wird mehrfach bestätigt, dass insbesondere mit den 5 Thesen zur aktuellen Situation des Montafon diese sehr realistisch aufgezeigt ist und damit ganz wesentliche Grundlagen für künftige Entscheidungen zur Entwicklung des Montafon darstellen müssen. Nach Ansicht des Vorsitzenden ist nach einer Unverwechselbarkeit des Montafons im Gegensatz zu anderen Region hinzuarbeiten und insbesondere im Zusammenhang mit dem Tourismus auch eine entsprechende Vorteilsvermittlung in Richtung Information der Bevölkerung dringend in Angriff zu nehmen. Die Standesvertretung ist überzeugt, dass insbesondere auf kommunaler Ebene der Montafon-Gedanke vorgelebt werden muss, um dieses Beispiel mit gutem Gewissen auch in anderen wichtigen Bereichen und Sektoren wie zB Seilbahnebene einfordern zu können. In einer kurzen Zusammenfassung stellt Landesrat Mag Stemer fest, dass der Tourismus für die Region von großer Bedeutung ist. Wie die bisherigen Untersuchungen jedoch aufzeigen, hat dieser zunehmend mit Akzeptanzproblemen in der breiten Bevölkerung zu kämpfen. Abgesehen von der Tatsache, dass dem Tourismus für den Wohlstand in der __________________________________________________________________________________________ 7. Standessitzung: 13.12. 2005 Seite - 3 - Talschaft ein großer Stellenwert beizumessen ist, muss ein ausgewogenes Empfinden dafür in der breiten Bevölkerung geschaffen werden. Aber auch die Bedeutung des gestarteten Projektes „Zukunft Montafon“ für die künftigen Generationen scheint in Anbetracht der Bereitschaft zur Mitarbeit, aber auch der Teilnahme in den Focusgruppen noch nicht so richtig in der Bevölkerung verankert zu sein. Dies bedeutet, dass neben der Formulierung strategischer Ziele eine ehrliche Kooperation und ein partnerschaftlicher Umgang der Entscheidungsträger sowie die Bündelung von Initiativen in der Talschaft dringend nötig ist. Nur damit kann eine Stärkung und Optimierung der Marke Montafon erreicht und damit der Wohlstand in der Talschaft langfristig gesichert werden. Auch Geschäftsführer Fricke bestätigt, dass der Prozess Montafon die breite Fläche im Tal noch nicht erreicht hat. Er bestätigt, dass im gestarteten Prozess konstruktiv kritisch und visionär gedacht wird und diese Chance für die künftige Entwicklung des Tales unbedingt zu nutzen ist. Das Ziel muss in Richtung Ganzjahrestourismus gehen, womit zahlreiche positive Impulse sowohl in der Auslastung der Betriebe, aber auch im Beschäftigungsangebot und damit in der Sicherung der Einkommenssituation für die Talbevölkerung verbunden sind. Als große Chance für Regionen im Alpenraum sieht Fricke bezugnehmend auf aktuelle Studien und Untersuchungen die Bereiche Fitness und Gesundheit, welche im Montafon mit dem übergeordneten Thema Wasser noch einen besonderen Schwerpunkt bekommen. Fricke weist darauf hin, dass das mit 2005 auslaufende Marketingkonzept die Ergebnisse des Prozesses Zukunft Montafon in der Fortschreibung berücksichtigen muss und gemeinsam mit Politik und Wirtschaft für die Talschaft ein strategisches Gesamtkonzept für die Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte geschaffen wird. Vorstandsdirektor Dr Summer bestätigt ebenfalls, dass trotz einer anfangs gegebenen gewissen Skepsis im Lenkungsausschuss in Richtung Verflachung des Prozesses mit den 5 aufgezeigten Thesen der Nerv des Montafons getroffen ist und die Umsetzung der Vision mit der Vorbildfunktion der Bürgermeister ganz eng verknüpft ist und dies auch Auswirkungen auf weitere Bereiche insbesondere auch in Richtung Seilbahnwirtschaft nach sich ziehen wird. Eine verstärkte Kooperation auf kommunaler Ebene wird dafür künftig eine unabdingbare Notwendigkeit darstellen. Zusammenfassend ruft der Vorsitzende mit einem nochmaligen Kompliment an Scherer für die tolle Präsentation und die inhaltliche Präzisierung der Aussagen insbesondere die Bürgermeisterkollegen auf, den weiteren Prozess aktiv und engagiert mit zu gestalten und auf örtlicher Ebene die Mandatare in den Gemeindegremien zu begeistern und diesen Gedanken des gemeinsamen Montafons und dessen künftige Entwicklung in die breite Bevölkerung hinaus zu tragen. Pkt. 3 Gemeinsam mit dem Standessekretär erläutert der Vorsitzende den Voranschlagsentwurf 2006, welcher unter Berücksichtigung des Vortrages des Gebarungsabganges 2004 in Höhe von 76.200 EUR eine Standesumlage in Höhe von 792.800 EUR aufweist. __________________________________________________________________________________________ 7. Standessitzung: 13.12. 2005 Seite - 4 - In diesem Betrag ist auch die 3. Rate des 5. mittelfristigen Investitionsprogramms der Montafonerbahn AG in Höhe von 264.900 EUR enthalten. Zu den Voranschlagsansätzen zum ÖPNV Montafon im Unterabschnitt 64910 wird in der Diskussion hinsichtlich der Aufbringung der Beiträge der Gemeinden zur Finanzierung des Nettoabganges klar gestellt, dass basierend auf dem in der Vorsitzung präsentierten gewichteten Aufteilungsschlüssel der in der aktuellen Finanzierungszusammenstellung des Verkehrsverbundes ausgewiesene Nettoabgang in Höhe von 250.412 EUR im Wege von vierteljährlichen Akontierungen im Vorhinein den Gemeinden vorgeschrieben wird. Die Aufbringung der Gemeindeanteile lat Vorschlag im Wege einer Anhebung der Gästetaxe um 15 Cent pro Nächtigung wird als Finanzierungsvorschlag den Gemeinden nochmals unterbreitet, die definitive Entscheidung über die Aufbringung des Nettoanteils der Gemeinden ist von jeder Standesgemeinde selbst zu treffen und kann auch abweichend vom Vorschlag erfolgen. In diesem Zusammengang wird vom Standessekretär noch auf gewisse Unsicherheiten in der Finanzierung wie insbesondere die verspätete Bereitstellung von Förderungsmitteln verwiesen, womit künftig auch zusätzliche Finanzierungskosten verbunden sein werden. Vom Vorsitzenden wird zusätzlich darauf verwiesen, dass im Voranschlag auch ein Ansatz für Unterstützungen im Bereich des Vereins „Bewusst Leben im Montafon“ zur Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte enthalten ist. Von Bgm Netzer wird dazu angeregt, unter dem Dach „Genussregion Montafon“ künftig eine talschaftsweite Zusammenarbeit der einzelnen Träger wie „Verein Bewusst Leben im Montafon“, Viehbay in Gaschurn etc anzustreben und die Kooperation im Rahmen einer gemeinsamen Besprechung zu optimieren und zu intensivieren. Mitarbeiter Dr Rudigier informiert die Bürgermeister ausführlich über die zahlreichen Aktivitäten des Heimatschutzvereines im Tale Montafon auch im Zusammenhang mit den geplanten Aktivitäten aus Anlass des 100 Jahr Jubiläums im Jahre 2006, wofür unter der Position Förderungen ein zusätzlicher Beitrag von 10.000 EUR laut Budget Heimatschutzverein aufgenommen ist. Die Bürgermeisterkollegen werden neuerlich ersucht, bei diversen Anlässen den Band I der Talschaftsgeschichte Montafon als Geschenk zu verwenden und damit dieses gemeinsame Projekt zu unterstützen. Über Antrag des Vorsitzenden wird somit der Voranschlag 2006 mit nachstehenden Gesamtsummen beschlossen: Ausgaben der Erfolgsgebarung Ausgaben der Vermögensgebarung Ausgaben der Haushaltsgebarung Vortrag Gebarungsabgang 2004 Gesamtausgaben 3.925.600 316.500 4.242.100 76.200 4.318.300 Einnahmen der Erfolgsgebarung Einnahmen der Vermögensgebarung Gesamteinnahmen 4.268.300 50.000 4.318.300 __________________________________________________________________________________________ 7. Standessitzung: 13.12. 2005 Seite - 5 - Der Dienstpostenplan wird in der vorgelegten Fassung ebenfalls einstimmig genehmigt. Die Finanzkraft wird entsprechend 50 % der Einnahmen des Voranschlages des Vorjahres mit 1.151.200 EUR festgestellt. Bgm Netzer stellt fest, dass seine Zustimmung zum Voranschlag vorbehaltlich der Zustimmung durch die Gemeindevertretung erfolgt. Pkt. 4 Die allen Standesvertretern per E-Mail übermittelte Niederschrift der 6. Standessitzung vom 15.11. 2005 wird in der vorliegenden Fassung einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 5 – Berichte: Keine Wortmeldungen; Pkt. 6 – Allfälliges: a) Bgm Salzmann berichtet über Hinweise zu der von der Vorarlberger Illwerke AG nach der Autobahnabfahrt in Bludenz installierten Anzeigetafel für die Silvretta Hochalpenstraße und stellt fest, dass die Straßenbezeichnung in den Nachtstunden nicht lesbar ist und diese Signalanzeige insgesamt ein missverständlicher Hinweis für Ortsundkundige darstellt. Die Illwerke sind auf diesen Umstand aufmerksam zu machen. Abschließend bedankt sich der Vorsitzende bei den Mitgliedern des Standesausschusses für die konstruktive Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr und wünscht allen Kollegen und deren Familien erholsame Weihnachtsfeiertage und alles Gute zum Jahreswechsel. Ende der Sitzung 16.00 Uhr; Schruns, am 14. Dezember 2005; Schriftführer: Standesvertretung: __________________________________________________________________________________________ 7. Standessitzung: 13.12. 2005 Seite - 6 -