20071113_SV_027

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Letzte Änderung 24.05.2021, 11:01
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 2007-11-13
Erscheinungsdatum 2007-11-13
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Inhalt des Dokuments

STAND MONTAFON NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 13. November 2007 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 27. Sitzung der Standesvertretung in der laufenden Funktionsperiode. Auf Grund der Einladung vom 06. November nehmen an der auf 9.00 Uhr einberufenen Standessitzung teil: Standesrepräsentant Bgm Dr Erwin Bahl, Schruns; Bgm Arno Salzmann – Standesrepräsentant-Stellvertreter, St. Gallenkirch; Bgm Herbert Bitschnau, Tschagguns; Bgm Lothar Ladner, Lorüns (ab 9.15 Uhr); Bgm Bertarm Luger, Stallehr; Bgm Martin Netzer, Gaschurn; Bgm Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bgm Burkhard Wachter, Vandans; VizeBgm Dr Günther Flatz, St. Anton; Entschuldigt: Bgm Rudi Lerch, St. Anton; Bgm Willi Säly, Silbertal; Schriftführer: Standessekretär Mag Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet nach der Begrüßung um 9.00 Uhr die Standessitzung und stellt gemäß Standesstatut die Beschlussfähigkeit fest. Zur vorliegenden Tagesordnung wird nach Umfrage kein Einwand erhoben, zur Erledigung steht somit nachstehende Tagesordnung 1. Vorstellung des Tourismusprojektes „Ill-Litz“ der Firma Jäger Bau durch Herrn DI Guntram Jäger; 2. Vorstellung des Projektes FAMILIENemPOWERment des Vorarlberger Kinderdorfes durch Frau Mag Mirjam Ritt; 3. Projekt Erneuerung Grabserlift in Tschagguns – Beteiligung durch die Talschaft; 4. Projekt Hallenbad – Indoorlösung im Bereich Aktivpark Montafon; 5. Finanzierung der Jugendarbeit im Montafon; 6. Installierung einer Verwaltungsgemeinschaft „Baurechtsverwaltung Montafon“ bei der Marktgemeinde Schruns“ 7. Genehmigung der Niederschrift der 26. Standessitzung am 16.10. 2007; 8. Berichte; 9. Allfälliges; __________________________________________________________________________________________ 27. Standessitzung: 13.11. 2007 Seite - 1 - Erledigung der Tagesordnung Pkt. 1.) Der Vorsitzende begrüßt Herrn DI Guntram Jäger, welche die Standesbürgermeister anhand einer Präsentation über das geplante Tourismusprojekt „Ill-Litz“ im Bereich der Rätikonkreuzung in den Gemeinden Schruns – Tschagguns und über die geplanten Projektvorstellungen informiert. Vom Vorsitzenden wird eingangs dargelegt, dass die Projektvorstellung in den Gemeindevertretungen in Schruns und Tschagguns bereits erfolgt ist und darüber auch bereits medial berichtet wurde. Von den beiden Gemeindevertretungen wird das Projekt einstimmig positiv gesehen. DI Jäger sieht das geplante Projekt als positiven Impuls für die Talschaft, zu dessen Umsetzung auch die Unterstützung der Politik notwendig ist. Vorteilhaft ist die Grundstückssituation dahingehend, dass für den benötigten Grundbedarf von ca 3 ha nur 2 Grundeigentümer betroffen sind und zusätzlich durch das angrenzende öffentliche Gut durchaus positive Voraussetzungen für das Bauverfahren vorliegen. Hinsichtlich der geplanten Verkehrsführung könnte bei Realisierung des Projektes ein bereits seit vielen Jahren angedachter Kreisverkehr realisiert werden und in weiterer Folge die Führung der L 188 in Form einer Unterflurtrasse bis in den Bereich der Fa Gantner bewerkstelligt werden. DI Jäger informiert über die wesentlichsten Projektdaten wir folgt: • • • • • • Hotel mit 460 Betten Ferienwohnung zur gewerblichen Vermietung: ca 32 Stück (serviced Apartments) Ferienwohnungen – Zweitwohnsitze: ca 58 zum Verkauf Veranstaltungssaal im Bereich des jetzigen Werkstattareales mit 500 bis 1.000 Sitzplätzen Tiefgaragenplätze: ca 370 bis 400 Parkplätze: ca 200 bis 250 DI Jäger betont hinsichtlich der geplanten Zweitwohnsitze, dass diese für die Finanzierung des Projektes insgesamt eine maßgebliche Komponente darstellen, zumal die Firma Jäger ca EUR 6 Mio Eigenkosten aufzubringen hat. Für den neuen Standort für das Firmenareal der Fa Jäger sind Gespräche mit Herrn Josef Gmeiner im Bereich der Metzgerei Salzgeber im Gange, wozu auch bereits ein Vorprüfungsverfahren und die Umwelterheblichkeitsprüfung in die Wege geleitet sind. Die Voraussetzungen für den Erwerb der nötigen Grundstücke bzw auch die Vornahme von Grundstückstauschgeschäften mit der Vorarlberger Illwerke AG bzw Ankauf von privaten Grundstückseigentümern sind im großen und ganzen bereits positiv erledigt und sollen in den kommenden Monaten abgeschlossen werden. Zur wirtschaftlichen Komponente deponiert DI Jäger, dass gemäß den vorliegenden Berechnungen ein Betrag von ca 1, 2 Mio EUR als direkter Cashflow in die Seilbahnwirtschaft fließt und dabei zusätzliche Umsätze im Bereich der Gastronomie noch nicht berücksichtigt sind. __________________________________________________________________________________________ 27. Standessitzung: 13.11. 2007 Seite - 2 - In der Diskussion wird in mehreren Wortmeldungen auf die bekannte Tatsache des Missverhältnisses zwischen gewerblichen und privaten Betten in der Talschaft hingewiesen. Aus Sicht der Bergbahnen ist zur Auslastung der Anlagen aus wirtschaftlichen Aspekten die Notwendigkeit für die Anwerbung von Tagestouristen (dies zum Teil auch zu Dumpingpreisen) gegeben, birgt aber andererseits durchaus Konfliktpotenzial innerhalb der Talschaft und bringt auch Probleme hinsichtlich Qualitätsansprüche der stationären Gäste. Es wird auch darauf hingewiesen, dass im Zusammenhang mit der Übernahme der Anteile der Silvretta Nova AG durch die BTV von Dir Peter Gaugg die Schaffung von zusätzlichen gewerblichen Betten im Umfang von 5.000 bis 7.000 in den nächsten Jahren angekündigt und als notwendig angesehen wurde. Zum geplanten Realisierungszeitraum des Projektes informiert DI Jäger auf Anfrage, dass die Grundstücksangelegenheiten im kommenden Winter erledigt werden sollten, im Jahr 2008 die Betreibersuche erfolgt und bei optimalem Verlauf im Jahre 2009 mit den Bauarbeiten begonnen werden könnte. In der Diskussion wird von Bgm Ladner aus Sicht der Gemeinde Lorüns angemerkt, dass für dieses Projekt auch begleitende Maßnahmen im Bereich der Straßensituation als notwendig zu beurteilen sind. Dazu wird vom Vorsitzenden festgehalten, dass bei weiterem Bemühen zur Errichtung von stationären Betten der Anteil des Tagestourismus mittelfristig durchaus rückläufig sein dürfte. In der ganzen Diskussion kann aber der hohe Anteil des hausgemachten Verkehrsaufkommens (zB Nov 2006 durchschnittlicher Tagesverkehr Freitag mit 13.373 auf der L 188) nicht unberücksichtigt bleiben. Vom Vorsitzenden wird insbesondere auch die Frage der Errichtung eines Saales für den Bereich der Gemeinden Schruns und Tschagguns bzw allenfalls gemeindeübergreifend für das Außermontafon angesprochen, welcher aber durchaus in Richtung eines Montafonsaales ausgeweitet werden könnte, wie dies auch in der Vergangenheit bei verschiedenen Anlässen und von mehreren Stellen wiederholt gefordert wurde. Zu diesem Thema erwartet sich der Vorsitzende auch klare Meinungsäußerungen der anderen Talschaftsgemeinden, um diese Überlegungen allenfalls in der Projektplanung weiter verfolgen zu können. In der Diskussion wird von Bgm Netzer die Errichtung eines Veranstaltungssaales durchaus positiv gesehen, eine Mitfinanzierung durch die Gemeinde Gaschurn wird als nur schwer vorstellbar eingestuft, zumal für die Gemeinde Gaschurn mit dem Vallülasaal in Partenen ein Veranstaltungssaal für diverse Zwecke kostenlos zur Verfügung steht. Die Notwendigkeit wird von ihm eher für den Bereich der Außermontafoner Gemeinden gesehen. Bgm Vallaster beurteilt das Projekt insgesamt als große Chance für die Talschaft, da damit in Zusammenarbeit mit weiteren Hotelbetreibern und Investoren ein klares Signal in Richtung Qualitätstourismus und ein Abgehen vom Tagesverkehr gesetzt werden könnte. Die Möglichkeit zur Schaffung einer geeigneten Saallösung für Großveranstaltungen wird von ihm ebenfalls positiv gesehen. Bgm Salzmann weist darauf hin, dass die Gemeinde St. Gallenkirch über eine eigene Saallösung mit ca 450 Plätzen verfügt und damit von Seiten der Gemeinde St. Gallenkirch für den Fall der Realisierung eines Saales mit ca 500 Plätzen eine Mitbeteiligung nur schwer vorstellbar ist, sofern nicht eine Talschaftslösung geschaffen wird, welche auch für Großveranstaltungen zur Verfügung steht. __________________________________________________________________________________________ 27. Standessitzung: 13.11. 2007 Seite - 3 - Bgm Wachter äußert sich gleichfalls durchaus positiv zum vorgestellten Projekt und stuft die Schaffung zusätzlicher gewerblicher Betten als dringende Notwendigkeit für die Talschaft ein. Nach seiner Meinung wird sich der Tourismus in Zukunft auf einige große Betriebe konzentrieren, weshalb von ihm eine touristische Diskussion in der Talschaft mit den Vertretern der Vorarlberger Illwerke, der Bergbahnen und den bereits im Tal ansässigen größeren Hotelbetrieben als notwendig angesehen und vorgeschlagen wird. Diese Generaldiskussion wird von ihm auch in Richtung der Frage der Zweitwohnsitze als sinnvoll eingestuft. Nach seiner Überzeugung wird auch die Bedeutung der Vorarlberger Illwerke AG im Bereich des Tourismus in der Talschaft in Zukunft zunehmen. Von den Standesbürgermeistern wird zusammenfassend das vorgestellte Projekt der Firma Jäger positiv beurteilt und als Initialzündung für zusätzliche Investition durch weitere Hotelbesitzer in der Talschaft angesehen. Die politische Unterstützung dieses Projektes seitens der Talschaft im weiteren Verfahren wird zugesichert. Pkt. 2.) Der Vorsitzende begrüßt Frau Mag Mirjam Ritt vom Vorarlberger Kinderdorf und Frau Isolde Feuerstein aus Feldkirch bei der Sitzung, welche die Standesbürgermeister über das Projekt FAMILIENemPOWERment informieren. Dieses Projekt stellt auf eine Entlastung von Familien im Alltag durch ehrenamtliche Helfer oder Helferinnen auf gegenseitiger Basis ab, wobei die Beziehung im Vordergrund steht. Die Helfer und Familien sollen voneinander und miteinander lernen und damit gegenseitige Kontakte entstehen. Die Unterstützung der Familien soll einmal pro Woche für die Dauer von ca 2 bis 3 Stunden oder auch sporadisch ermöglicht werden, wobei verschiedenste Aufgaben wie Begleitung beim Lernen, Spielen, Sportausübung, Erledigung von Fahr- und Begleitdiensten etc im Mittelpunkt stehen. All diese Tätigkeiten werden auf freiwilliger Basis angeboten, wobei die Freiwilligen über das Vorarlberger Kinderdorf haftpflicht- und unfallversichert sind und mit ihnen eine vertragliche Vereinbarung abgeschlossen wird. Außer dem Ersatz von Spesen zB für Fahrten etc werden keine Vergütungen gewährt, das Projekt selbst wird von der Vorarlberger Landesversicherung und der Generali als Hauptsponsoren unterstützt. In der Diskussion wird von Frau Mag Ritt auch darauf hingewiesen, dass eine Vernetzung mit den anderen im Land angebotenen Diensten wie über das IFS, den Familienverband etc gegeben ist und hier eine gegenseitige Abstimmung erfolgt. Von den Bürgermeistern wird zugesichert, diese Initiative in Gemeinderundschreiben etc weiter an die Bevölkerung heran zu tragen, um somit auch die Familien in der Talschaft über dieses Angebot zu informieren. Pkt. 3.) Bgm Bitschnau informiert über das Auslaufen der Konzession für den Grabserlift am 30.03. 2008, womit diese Liftanlage nach 61 Jahren Betriebsdauer in dieser Form nicht mehr weiter betrieben werden kann. In den vergangenen Monaten bzw Jahren wurden zahlreiche Überlegungen und Variantenuntersuchungen vorgenommen, aus welchen sich schließlich das Projekt einer Gruppenbahn neu mit Investitionskosten von ca 4 Mio als die zweckmäßigste Alternativlösung heraus kristallisiert hat. Mit dieser neuen Bahn __________________________________________________________________________________________ 27. Standessitzung: 13.11. 2007 Seite - 4 - könnte die Beförderungskapazität von derzeit 200 Personen pro Stunde auf ca 360 bis 380 erhöht werden. Bezüglich der Realisierung des Projektes haben intensive Kontakte mit der Vorarlberger Illwerke wie auch mit dem Land sowie dem Landeshauptmann persönlich stattgefunden, welche leider schlussendlich aus wirtschaftlichen Überlegungen im Hinblick auf die jährlichen Betriebskosten in der Größenordnung von ca 200.000 (bei einer Betriebsführung durch die Illwerke) durch den Vorstand der Illwerke zu keiner positiven Entscheidung geführt haben. Bgm Bitschnau betont auf Anfrage, dass bisher trotz umfangreicher Bemühungen weder im Bereich der Illwerke noch den Montafoner Bergbahnen (konkrete Gespräche auch mit der BTV als Haupteigentümer der Silvretta Nova AG) ein Investor für eine neue Bahn gefunden werden konnte. Bgm Bitschnau berichtet zusätzlich, dass die Finanzierung zu 100 % mit Fremdkapital notwendig ist und dazu eine jährliche Annuität von etwa 350.000 EUR aufzubringen ist. Seitens der Gemeinde Tschagguns ist die Bereitschaft gegeben, 50 % des Investitionsbedarfes zu finanzieren und zusätzlich zum jährlichen Betriebsabgang einen Beitrag von 30.000 EUR aufzubringen. Eine durch das Land vorgenommene Prüfung von Förderungsmöglichkeiten auf EU-Ebene ist ebenfalls negativ verlaufen. Unter Bezugnahme auf diverse Aussagen in der Vergangenheit auch im Zusammenhang mit der Diskussion zum Projekt Silvretta Arena richtet Bgm Bitschnau die konkrete Frage an die Talschaft, ob eine längerfristige Unterstützung seitens der Talschaft im Wege des Standes Montafon vorstellbar ist. In der ausführlichen Diskussion wird aus Sicht eines äußerst attraktiven Wandergebietes für die Talschaft - insbesondere für das Außermontafon - eine Ersatzlösung in Form einer neuen Bahn einhellig als notwendig eingestuft. Die in der Diskussion angesprochene Alternative einer Doppelsesselbahn mit geschätzten Investitionskosten von 2, 8 Mio ist laut Aussage von Bgm Bitschnau nach einhelliger Meinungsbildung in der Gemeinde als nicht angestrebt einzustufen. Vom Vorsitzenden wird der Wegfall dieser Aufstiegshilfe als wichtige Infrastruktureinrichtung für die Tourismusregion Montafon als katastrophales Zeichen beurteilt. In mehreren Wortmeldungen wird auch Unverständnis zur Haltung der Illwerke angesprochen, zumal durchaus attraktive Synergien zwischen dem Schigebiet Golm und dem unmittelbar angrenzenden Gebiet Grabs gesehen werden, womit eine gemeinsame Betriebsführung und damit auch Kosteneinsparungen als durchaus machbar eingestuft werden. Die Standesbürgermeister sehen zudem durchaus eine Verpflichtung sowohl seitens der Illwerke als auch des Landes gegenüber der Talschaft zum weiteren Erhalt dieser Infrastruktureinrichtung. Von Bgm Wachter wird in der Diskussion auch die enorme Wertschöpfung des Landes Vorarlberg aus der Nutzung der Wasserkraft durch die Illwerke angesprochen, weshalb unter diesem Aspekt die Behandlung des Montafons durch die Ablehnung des konkreten Projektes seitens der Illwerke als nicht mehr nachvollziehbar beurteilt wird. In mehreren Wortmeldungen wird eine geschlossene und einheitliche Haltung der Talschaft als dringend notwendig eingestuft, wenn in den weiteren Gesprächen mit Illwerke und Land eine Aussicht auf einen positiven Ausgang geben sein soll. Von den Standesbürgermeistern wird als zusammenfassende Meinungsbildung einstimmig die Verfassung einer Resolution bzw Petition an das Land beschlossen, in welcher die klare Haltung der Talschaft in dieser Frage deponiert wird und diese anlässlich __________________________________________________________________________________________ 27. Standessitzung: 13.11. 2007 Seite - 5 - eines eigenen Termins mit dem Landeshauptmann von allen Talschaftsbürgermeistern deponiert werden soll. Zu der in der Diskussion angesprochenen Alternativlösung zur Einrichtung eines Wanderbusses auf Grabs durch die mbs Bus wird von Bgm Wachter vorgeschlagen, ein Wanderbuskonzept Montafon auszuarbeiten, da dies für die Tourismusregion ebenfalls ein wichtiger Angebotsschwerpunkt darstellen könnte. Die mbs Bus wird ersucht, gemeinsam mit Montafon Tourismus in diese Richtung Überlegungen anzustellen und entsprechende Konzeptvorschläge in einer der nächsten Standessitzungen zu präsentieren. Pkt. 4.) Der Vorsitzende informiert über die in den vergangenen Monaten im Bereich von Schruns Tschagguns Tourismus (STT) wiederholt geführten Gespräche und Überlegungen zur Schaffung entsprechender Infrastruktur im Bereich des Aktivparkes Montafon und des Schwimmbades Montafon, wobei insbesondere hinsichtlich einer angedachten Hallenbadlösung (Indoorlösung) eine talschaftsweite Betrachtung als notwendig beurteilt wird, da zwei gleich gelagerte Anlagen im Montafon als nicht sinnvoll einzustufen sind. Es wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass bekanntlich auch seitens der Gemeinde Gaschurn im Bereich des Mountainbeach Überlegungen in diese Richtung angestellt werden. Bgm Bitschnau betont auch, dass die Sanierung des Freibades im Herbst 2008 in Angriff genommen werden muss. Gegenstand der Diskussion bildet die Abklärung der Frage, in wie weit von den Montafoner Gemeinden bzw allenfalls auch noch von den Außermontafoner Gemeinden grundsätzliche Bereitschaft einer Mitbeteiligung für den Fall der Realisierung einer Hallenbadlösung gegeben ist. Vom Vorsitzenden wird zur Finanzierungsfrage die grundsätzliche Überlegung in den Raum gestellt, allenfalls im Wege eines Aufschlages zur Gästetaxe konkrete Infrastrukturmaßnahmen wie zB ein Hallenbad mit zu finanzieren, zumal diese Infrastruktur sowohl der einheimischen Bevölkerung als auch den Gästen ganzjährig zur Verfügung gestellt werden könnte. Im Zusammenhang mit den geplanten Investitionen im Bereich des Aktivparks Montafon werden auch Überlungen in Richtung einer Thermallösung angestellt, womit der Schwerpunkt für die geplante Badlösung in Richtung Therme und Wellness gelegt werden soll. Bgm Netzer informiert dazu, dass im Bereich Mountainbeach Überlegungen eher in Richtung eines Sportbades angestellt werden, zumal mit dem bei der UNI Innsbruck in Auftrag gegebenen sportwissenschaftlichen Konzept Schwerpunkte in diesem Bereich gesetzt werden sollen. In Anbetracht der unterschiedlichen Konzepte und des angesprochenen Zielpublikums wird in der Diskussion eine Konkurrenzierung dieser beiden Anlagen nicht gesehen. Im Sinne eines möglichst umfassenden Angebotes in der Talschaft müssten nach Meinung von Bgm Netzer auch Modelle einer gegenseitigen Mitfinanzierung durchaus machbar sein. Eine gegenseitige Abstimmung der Zielrichtungen wird als sinnvoll beurteilt, definitive Beschlüsse sind natürlich in den jeweiligen Gemeindevertretungen zu fassen. Zur weiteren Abstimmung wird vorgeschlagen, nach Vorliegen der detaillierten Konzepte __________________________________________________________________________________________ 27. Standessitzung: 13.11. 2007 Seite - 6 - diese in den Gemeindevertretungen zu präsentieren und in weiterer Folge eine Meinungsbildung bzw allenfalls auch Beschlussfassung zur Mitfinanzierung einer Hallenbadlösung für die Talschaft herbei zu führen. Pkt. 5.) Da krankheitsbedingt der in der Arbeitsgruppe Jugend ausgearbeitete Finanzierungsvorschlag für den künftigen Betrieb des JAM in Schruns bis zur Sitzung nicht vorgelegt werden konnte, wird die Behandlung dieses Tagesordnungspunktes vertagt. Weitere Überlegungen zur Finanzierung des JAM sollen demnächst unter Einbindung der Jugendlichen mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden des Aussermontafons erfolgen. Pkt. 6.) Der Vorsitzende begrüßt Dr Oswald Huber, Gemeindesekretär der Marktgemeinde Schruns, welcher die Einrichtung einer Verwaltungsgemeinschaft Baurechtsverwaltung Montafon bei der Marktgemeinde Schruns anhand der bereits vorliegenden Vertragsentwürfe im Detail erörtert und die wesentlichen rechtlichen Unterschiede zwischen einer Bauverwaltung und Baurechtsverwaltung (gleichgesetzt der Wahrnehmung von ausschließlichen Agenden gemäß Baugesetz) erörtert. Im konkreten Fall wird die Errichtung einer Verwaltungsgemeinschaft auf Basis § 97 des Gemeindegesetzes vorgeschlagen, deren Aufgabengebiet durchaus in Richtung einer Bauverwaltung ausgeweitet werden könnte. Zur Möglichkeit der Erlangung einer Förderung durch das Land bei Installierung einer Bauverwaltung wird informiert, dass dazu weitere Abstimmungen mit dem Land notwendig sind und dies je nach Aufgabenumfang vom Land gefördert wird. Vom Vorsitzenden wird informiert, dass die Marktgemeinde Schruns nach dem Ausscheiden des bisherigen Bauamtsleiter Josef Hutter mit 1. Dezember DI Andreas Pfeifer als Architekt einstellen wird, welcher bei Interesse künftig auch Agenden der Bauverwaltung für anderen Gemeinden übernehmen könnte. Zu der im Zuge der Diskussion angesichts der auch rechtlich recht komplexen Materie im Bauwesen angesprochenen Frage der Einbindung eines Juristen wird vom Vorsitzenden informiert, dass Dr Huber als Verwaltungsjurist der Marktgemeinde Schruns für die Wahrnehmung dieser Aufgabe Interesse bekundet hat und bei Bedarf auch den anderen Gemeinden zur Verfügung stehen könnte. Zur Kostenaufteilung wird der Vorschlag einer Aufbringung nach Einwohnern vorgeschlagen, allenfalls auch nach der Anzahl von Bauansuchen. Die in der Diskussion angesprochene Idee der Installierung eines Gestaltungs- oder Planungsbeirates für die Talschaft wird grundsätzlich positiv gesehen, zumal damit eine fachliche Komponente im gestalterischen Bereich gemeindeübergreifend gefunden werden könnte. Vom Vorsitzenden wird informiert, dass bereits in früheren Diskussionen grundsätzliches Interesse an einer gemeinsamen Bauverwaltung Montafon von 8 Gemeinden (ohne Tschagguns und Vandans) bekundet wurde und von der Marktgemeinde Schruns dieses Angebot den Gemeinden unterbreitet wird. Auch andere Regionen wie zB das Große Walsertal, Region Vorderland etc haben mit den dort bereits installierten Bauverwaltun__________________________________________________________________________________________ 27. Standessitzung: 13.11. 2007 Seite - 7 - gen positive Erfahrungen gemacht. Auf Anfrage des Vorsitzenden werden von den Bürgermeistern der interessierten Gemeinden folgende Stellungnahmen abgegeben: Dr Günter Flatz bekundet weiterhin Interesse einer Teilnahme durch die Gemeinde St. Anton, wobei die Einbindung eines Juristen als wesentliche Voraussetzung beurteilt wird. Die Verrechnung der angefallenen Leistungen sollte möglichst nach Aufwand erfolgen. Bgm Ladner bekundet seitens der Gemeinde Lorüns ebenfalls Interesse, wobei die vertraglichen und finanziellen Regelungen noch im Detail auszuarbeiten sind. Bgm Vallaster bekundet ebenfalls Interesse an einer Teilnahme, zumal in der Gemeinde Bartholomäberg auch personelle Weichenstellungen in den kommenden Jahren notwendig sind. Eine weitere Einbindung der örtlichen Bauausschüsse und Raumplanungsausschüsse wird vom ihm als sinnvoll angesehen. Bgm Netzer sieht für Gaschurn derzeit keinen Bedarf einer Teilnahme, wobei später in Teilbereichen eine Teilnahme an der Baurechtsverwaltung durchaus in Form des Zukaufes von diversen Leistungen vorstellbar ist. Bgm Luger hat derzeit keinen Bedarf, da die Zusammenarbeit mit dem Bauamt der Stadt Bludenz zufriedenstellend funktioniert, in einigen Jahren ist eine Teilnahme durchaus vorstellbar. Bgm Salzmann ist an einer Beteiligung interessiert und sieht im Sinne des Talschaftsgedankens den Zukauf von Teilleistungen als nicht vorstellbar an. Er spricht in diesem Zuge die Frage einer künftigen Steueraufteilung an. Für die Gemeinde Tschagguns ist laut Aussage von Bgm Bitschnau derzeit kein Bedarf gegeben, bei künftigen personellen Änderungen ist aber eine Mitarbeit ebenfalls vorstellbar. Die Gemeinde Silbertal, von der heute kein Vertreter anwesend ist, hat bislang stets Interesse an einer gemeinsamen Bauverwaltung bekundet. Die Frage des Gestaltungsbeirates als Unterstützung für die Bauausschüsse zur Abgabe von Empfehlungen zu konkreten Bauvorhaben wird grundsätzlich einvernehmlich positiv gesehen, wobei dazu konkrete Vorstellungen über die Tätigkeit und die Zusammensetzung dieses Beirates von der Marktgemeinde Schruns detaillierte Vorschläge ausgearbeitet werden. Die weiteren Schritte zur Einrichtung einer Bauverwaltung Montafon bei der Marktgemeinde Schruns werden von der Verwaltung der Marktgemeinde mit den interessierten Gemeinden im Detail abgeklärt. Pkt. 7.) Die allen Standesvertretern per E-Mail übermittelte Niederschrift der 26. Standessitzung am 16.10. 2007 wird in der vorliegenden Fassung ohne Ergänzungen einstimmig genehmigt und unterfertigt. __________________________________________________________________________________________ 27. Standessitzung: 13.11. 2007 Seite - 8 - Pkt. 8 – Berichte: a) Der Vorsitzende informiert, dass Mitarbeiter Dr Andreas Rudigier am 26. November anlässlich eines Festaktes im Landhaus mit weiteren Persönlichkeiten aus Vorarlberg für seine hervorragenden Leistungen im Bereich der Montafoner Museen mit der „Fördergabe des Landes Vorarlberg für Kunst“ geehrt wird. Die Standesvertretung spricht Mitarbeiter Dr Rudigier dazu die herzlichste Gratulation aus. b) Zum aktuellen Abrechnungsstand für das Projekt Silvretta Arena informiert der Vorsitzende, dass demnächst noch die endgültigen Abklärungen mit dem Landeshauptmann im Rahmen eines gesonderten Termins erfolgen, wobei insbesondere auch die Frage eine Regelung mit Komponist Herbert Willi Gegenstand der Erörterung sein wird. c) Vom Vorsitzenden wird das von Fotograf Vonbank deponierte Anliegen nach Übernahme von weiteren Exemplaren des Bildbandes „Montafon Panorama“ zum Preis von 40, 00 EUR (Verkaufspreis 50, 00 EUR) zB für Gästeehrungen bzw sonstige Geschenke deponiert. Diesbezüglich wird eine direkte Kontaktnahme durch Herrn Vonbank mit den Gemeinden vorgeschlagen. d) Der Vorsitzende berichtet über die letzte Jahreshauptversammlung des Krankenpflegevereines Außermontafon, bei welchem auch die angespannte finanzielle Situation angesprochen wurde. Es wurde, wie bei anderen Krankenpflegevereinen des Landes praktiziert, die Anregung ausgesprochen, seitens der Kommunen eine Sockelfinanzierung in Höhe eines Beitrages von 1.200 monatlich sicher zu stellen, welche beispielsweise nach Bevölkerungsschlüssel aufgebracht werden könnte. Dieses Anliegen wird von den Standesbürgermeistern grundsätzlich zustimmend zur Kenntnis genommen und angesichts der Bedeutung des Krankenpflegvereines als gerechtfertigt beurteilt. Pkt. 9 – Allfälliges: Bgm Vallaster präsentiert in kurzen Zügen das geplante Projekt eines Jugend- und Familiengästehauses in Gantschier im Bereich des Hotels Wiesengrund, welches mit Unterstützung der Vorarlberger Illwerke AG als Partner im Rahmen der Grundbereitstellung durch ein Baurecht realisiert werden soll. Da in verschiedenen Diskussionen in den vergangenen Wochen teils kritische Stimmen insbesondere hinsichtlich Bedenken einer Billigschiene und damit negativen Einflüssen auf die Qualitätsstandards der bestehenden Hotellerie wie auch in Richtung der geplanten Einbindung der Illwerke geäußert wurden, ersucht Bgm Vallaster unter Berücksichtigung sämtlicher Aspekte um eine positive Sichtweise dieses für die Region ebenfalls wichtigen Investitionsvorhabens. Das Projekt selbst ist mit 150 Gästebetten im Sinne der Philosophie der in der Steiermark ansässigen gemeinnützigen „Privatstiftung der Jugend & Familiengästehäuser“ in erster Linie auf Jugendliche und Familien mit Kindern ausgerichtet und soll in die regionale Angebotsstruktur einbebunden werden und soweit als möglich auch das regionale Angebot nutzen. __________________________________________________________________________________________ 27. Standessitzung: 13.11. 2007 Seite - 9 - Bgm Vallaster berichtet, dass die Gemeinde Bartholomäberg schon längere Zeit auf der Suche nach einem Investor ist und schließlich basierend auf einer von der Gemeinde in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie und aktives Zugehen auf die Vorarlberger Illwerke nun das vorliegende Projekt ausgearbeitet werden konnte. In der umfassenden Diskussion wird in mehreren Wortmeldungen das Projekt selbst durchaus positiv gesehen und nicht in Frage gestellt. Kritische Wortmeldungen erfolgen in Richtung mangelnde Information der Bürgermeister wie auch zur Rolle der Illwerke insbesondere hinsichtlich einer auf Eigentümerebene mit der Silvretta Nova AG abgesprochenen Packagelösung betreffend Benützung von Illwerkeanlagen durch Jugendliche bis zum Alter von 24 Jahren. Bgm Bitschnau entschuldigt sich um 12.45 Uhr für den weiteren Sitzungsverlauf mit dem Bemerken, dass das gegenständliche Projekt von ihm positiv gesehen wird. Zusammenfassend wird das geplante Projekt aus touristischer Sicht sowohl hinsichtlich des Zieles eines Ansprechens von Jugendlichen und Familien mit Kindern als auch in Richtung Schaffung von stationären Bettenkapazitäten positiv gesehen. Von der Vorarlberger Illwerke wird in ihrer Funktion als Mitanbieterin im touristischen Segment erwartet, dass bei ähnlich gelagerten Voraussetzungen ebenfalls eine Prüfung einer möglichen Einbindung der Illwerke erfolgen kann. Ende der Sitzung: 13.15 Uhr Schruns, 16.11. 2007 Schriftführer: Standesvertretung: __________________________________________________________________________________________ 27. Standessitzung: 13.11. 2007 Seite - 10 -