20100112_SV_050

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Letzte Änderung 24.05.2021, 11:06
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 2010-01-12
Erscheinungsdatum 2010-01-12
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Inhalt des Dokuments

STAND MONTAFON NIEDERSCHRIFT am 12. Jänner 2010 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 50. Sitzung der Standesvertretung in der laufenden Funktionsperiode. Auf Grund der Einladung vom 05. Jänner nehmen an der auf 10.00 Uhr einberufenen Standessitzung teil: Standesrepräsentant Bgm Dr. Erwin Bahl, Schruns; Bgm Arno Salzmann, Standesrepräsentant-Stellvertreter, St. Gallenkirch; Bgm Herbert Bitschnau, Tschagguns; Bgm Lothar Ladner, Lorüns; Bgm Rudolf Lerch, St. Anton; Bgm Bertram Luger, Stallehr; Bgm Martin Netzer, Gaschurn; Bgm Willi Säly, Silbertal; Bgm Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bgm Burkhard Wachter, Vandans; Weitere Sitzungsteilnehmer: Mitarbeiter Dr. Andreas Rudigier; Mitarbeiter Mag. Bernhard Maier; Mitarbeiter DI Hubert Malin; Schriftführer: Standessekretär Mag. Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet um 10.00 Uhr die 50. Sitzung der Standesvertretung in der laufenden Funktionsperiode, begrüßt die Kollegen Standesbürgermeister sowie die anwesenden Zuhörer und stellt gemäß Standesstatut die Beschlussfähigkeit fest und entbietet allen Anwesenden die besten Glückwünsche zum Jahreswechsel 2010. Gegen die vorliegende Tagesordnung wird nach Umfrage kein Einwand erhoben, zur Erledigung steht somit nachstehende Tagesordnung 1.) Berichte zum Ergebnis des beschränkten Architektenwettbewerbes für das Projekt „Museum Neu“ mit Diskussion der weiteren Vorgangsweise; 2.) Genehmigung der Niederschrift der 49. Standessitzung vom 15.12. 2009; 3.) Berichte; 4.) Allfälliges; 50. Standessitzung: 12.01. 2010 Seite 1 von 5 Erledigung der Tagesordnung Pkt 1.) Der Vorsitzende begrüßt Herrn Bruno Winkler vom Büro Rath & Winkler, welcher gemeinsam mit Mitarbeiter Dr. Andreas Rudigier die Ergebnisse des beschränkten Architekturwettbewerbes für das Projekt „Museum Neu“ präsentiert. Bruno Winkler berichtet über die interessante und spannende Jurysitzung unter Teilnahme von international renommierten Jurymitgliedern wie DI Valentin Bearth aus der Schweiz, DI Walter Angonese aus Italien sowie heimischen Fachleuten wie Architektin DI Ursula Klingan und Mag. arch. Marina Hämmerle vom Vorarlberger Architekturinstitut. Bruno Winkler stellt weiters fest, dass die heutige 50. Standessitzung durchaus auch dem Anlass des Projektes „Museum Neu“ gerecht wird und dies nach seiner Beurteilung als Signal in Richtung Bedeutung dieses Projektes für die gesamte Talschaft gewertet werden darf. In einem kurzen Rückblick schildert Winkler die unter Einbindung von Fachexperten gesetzten Schritte zur Umsetzung des Wettbewerbes, die Meinungsbildung sowohl für die Zusammensetzung für die Fachjury als auch die Auswahl der in Frage kommenden und einzuladenden Architekten bzw. Architekturbüros und schließlich die mit dem Projekt für das Tal verbundene Bedeutung in der musealen und kulturellen Landschaft für die Zukunft. Besonders hervorgehoben wird der Umstand, dass nicht die bauliche Hülle Ausgangspunkt für diesen Wettbewerb gebildet hat, sondern dieser auf einem inhaltlichen Konzept aufgebaut ist, für dessen Inhalte im Vorfeld eine fundierte Bestandsaufnahme durch DI Rhomberg erarbeitet wurde. Das Konzept wurde in zahlreichen Expertengesprächen, Hearings mit breiter Bevölkerungsbeteiligung, Interviews mit namhaften Fachleuten aus Tourismus, Politik sowie weiteren Fachbereichen erarbeitet. Als sehr wertvoll und hilfreich wird auch die frühzeitige Einbindung des Bundesdenkmalamtes hervorgehoben, deren Leiterin, Frau DI Eva Hody, ebenfalls als fachliche Beratungsinstanz in der Jury vertreten war. Im Besonderen hebt Winkler die fachliche Kompetenz und die zahlreichen internationalen und nationalen Auszeichnungen der Jurymitglieder Walter Angonese aus Kaltern in Südtirol sowie Valentin Bearth aus Mendrisio in der Schweiz hervor. Vor Aufnahme der Bewertungen der eingereichten Projekte wurde lt. Information der beiden Referenten in der Jury der Stellenwert des Schopfes beim Museumsgebäude eingehend erörtert und dieser aus Sicht der Montafoner Museen in der Zukunft als verzichtbar beurteilt. Die Montafoner Museen legen großen Wert auf eine Einbindung der Kulturlandschaft des Tales in das museale Programm, welches in erster Linie eine Bewahrung und Pflege von historischer Bausubstanz und bäuerlicher Architektur von entsprechender Qualität an authentischen Standorten vor Ort – und nicht im Museumsareal – beinhaltet. Im Detail informieren die Referenten über den Auswahlprozess in der Jurysitzung am 18. Dezember zu den von nachstehenden Architekten bzw. Architekturbüros anonym eingereichten Projekten: • • • • Dietrich/Untertrifaller, Bregenz Helmut Kuess, Bregenz Matthias Schnegg, Basel Cukrowitz/Nachbaur, Bregenz 50. Standessitzung: 12.01. 2010 Seite 2 von 5 • • • • Bruno Spagolla, Bludenz Hans Hohenfellner, Feldkirch; Forer/Unterpertinger, Bruneck Marte/Marte, Weiler Basierend auf dem Protokoll des Preisgerichtes werden die Begründungen und Argumente der Bewertung für die vorliegenden Projekte vorgestellt und insbesondere die Überlegungen präsentiert, weshalb von der Jury dem Projekt von Marte/Marte der Vorzug gegenüber allen anderen Vorschlägen gegeben wurde. Es wird zusätzlich darauf hingewiesen, dass eine Reihung der eingereichten Projekte im Sinne einer Rangordnung nicht vorgenommen wurde, sondern lediglich in drei Entscheidungsstufen eine Ausscheidung der Einreichungen erfolgt ist. Das Projekt von Marte/Marte wird durchaus als mutige Lösung beurteilt, bei welchem ausschließlich der alte und historisch wertvolle Kern des Museumsgebäudes (Kirchplatz 15) erhalten bleibt. Auch die unbefriedigende Situation des erst im Vorjahr erworbenen angrenzenden Gebäudes (ehemalige KG Montafon) mit seinem neuzeitlichen und überdimensionierten Eingang in das Silvretta Center sowie die sehr schlechte Bausubstanz können durch eine Neuformung des Gebäudes erheblich aufgewertet werden. Das Projekt berücksichtigt zudem das gestellte Raum- und Funktionsprogramm bestmöglichst. Auch in ortsbildlicher Hinsicht wird dem Projekt eine Signalwirkung für die Zukunft zugesprochen wie auch das Projekt selbst durch seine konzeptionelle Klarheit überzeugt. Nach einstimmiger Beurteilung der Jury gelingt diesem Projekt eine ausgezeichnete städtebauliche, funktionale und architektonische Antwort auf die sehr anspruchsvolle Aufgabe einer Verankerung und Neupositionierung des „Museums Neu“ im Zentrum von Schruns und in der Talschaft. Vom Vorsitzenden wird zum Ergebnis des Wettbewerbes festgehalten, dass nun hinsichtlich des Siegerprojektes in den zuständigen Gremien der Marktgemeinde Schruns unter Einbindung des Raumplaners DI Falch und des Architekturbüros weiter zu beraten ist. In der weiteren Folge kann das Projekt nur umgesetzt werden, wenn eine Akzeptanz sowohl seitens der Bevölkerung von Schruns als auch seitens der Talbevölkerung bzw der Mitglieder des Heimatschutzvereines zu erlangen ist. Besonders hervorgehoben wird auch die Wichtigkeit einer möglichst raschen Information und Kontaktnahme mit den direkt betroffenen Anrainern. Zur finanziellen Bandbreite der eingereichten Projekte wird informiert, dass sich diese im Bereich zwischen 1, 6 bis 3, 9 Mio. EUR bewegt, wobei der Kostenrahmen das Siegerprojektes von Marte/Marte bei ca. 2 Mio. liegt. Von Mitarbeiter Dr. Rudigier wird ausdrücklich festgehalten, dass er sich nicht zuletzt auf Basis der äußerst fachlichen Diskussion der Jury und der vorliegenden Argumente voll und ganz mit dem Siegerprojekt identifizieren kann und sich für dessen weitere Umsetzung nach besten Kräften einsetzen werde. Dr. Rudigier sieht auch über das konkrete Projekt hinaus einen Anstoß in Richtung einer talschaftsweit zu führenden Architekturdiskussion gegeben. Bruno Winkler spricht sich ebenfalls für eine breite, aber durchaus von Selbstbewusstsein getragene Diskussion auch in Richtung des Architekturthemas insgesamt in der Talschaft aus, welche nun anhand eines konkreten Projektes mit allen Für und Wider geführt werden kann. In der umfassenden Diskussion sprechen sich mehrere Standesbürgermeister vor allem im Hinblick auf die fachliche Kompetenz des vorliegenden Siegerprojektes und dessen optimaler und bestmöglichen Erfüllung des gestellten Funktions- und Raumprogramms wie auch der 50. Standessitzung: 12.01. 2010 Seite 3 von 5 Qualität des Projektes unter Einbindung des Siegerbüros für die weitere Diskussion einer Umsetzung aus. Bgm Vallaster bringt in seiner persönlichen Meinung zum Siegerprojekt Zurückhaltung zum Ausdruck, wobei er für die weitere Beurteilung die Erarbeitung eines Modelles samt Umgebung als sehr wichtig einstuft und vor allem auch eine breite Betrachtung aus Richtung des wertvollen Kirchplatzes und der Fußgängerzone im Ortszentrum von Schruns für nötig beurteilt. Zur weiteren Begleitung des nötigen Diskussionsprozesses schlägt Mitarbeiter Dr. Rudigier vor, dem Büro Rath & Winkler einen Auftrag zur Projektbegleitung zur erteilen, wozu ein Kostenvoranschlag von 7.000 EUR vorliegt. Die nötigen fachlichen Erklärungen werden auch in der Diskussion als unbedingt erforderlich beurteilt, weshalb diese fachliche Begleitung einhellig befürwortet wird. Zusammenfassend wird abschließend über Antrag des Vorsitzenden der Auftragserteilung an das Büro Rath & Winkler für die weitere Prozessbegleitung zum Betrag von 7.000 EUR einstimmig stattgegeben wie auch die weitere Vorgangsweise mit möglichst baldiger Kontaktnahme und Information der Nachbarn unter Einbindung des Raumplanungsexperten der Marktgemeinde Schruns, DI Falch, sowie des Architektenbüros Marte/Marte beschlossen wird. Nach Kommunikation und Meinungsbildung in der Marktgemeinde Schruns soll die Einbindung aller Gemeindevertretungen der Talschaftsgemeinden möglichst bald erfolgen, wozu auch die Projektvorstellung unter Beiziehung der Fachleute und Sachpreisrichter (bei Bedarf) vorgeschlagen wird. Die weitere Projektbearbeitung sowie Vorbereitung einer Umsetzung soll mit dem Architekturbüro Marte/Marte vorgenommen werden. Pkt 2.) Die allen Standesvertretern per E-Mail übermittelte Niederschrift der 49. Standessitzung vom 15.12. 2009 wird über Antrag des Vorsitzenden einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt 3 – Berichte: a) Der Vorsitzende informiert, dass nach den nun vorliegenden Beschlüssen aller Gemeindevertretungen zur Mitfinanzierung des Projektes Nordic eine Einladung zu einer Exkursion nach Seefeld zur Nordischen Kombination am 31. Jänner ausgesprochen wird, wozu von der Standesverwaltung die weiteren Informationen übermittelt werden. b) Zur Partnerschaftsvereinbarung mit der Vorarlberger Illwerke wird demnächst nach weiteren Abklärungen die Endfassung vorliegen, welche in weiterer Folge im Wege der Standesverwaltung allen Gemeinden zur Beschlussfassung durch die Gemeindevertretungen übermittelt wird. c) Zum Einbruch in das Standesgebäude in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 2009 informiert der Vorsitzende kurz, dass die Schadenssumme bei voraussichtlich ca. 10.000 EUR liegen dürfte und durch die Einbruchversicherung gedeckt ist. Nach einer 50. Standessitzung: 12.01. 2010 Seite 4 von 5 durch das Landeskriminalamt vorgenommenen Begutachtung wird eine Innenraumsicherung mittels Alarmanlage vorgeschlagen, wozu in nächster Zeit weitere Abklärungen erfolgen werden. Pkt 4. – Allfälliges: a) Bgm Netzer erkundigt sich nach der Weiterverrechnung für diverse GIS-Dienstleistungen wie z.B. Erfassung von Schneeschuhrouten etc. über Auftrag von Montafon Tourismus GmbH bzw. auch der Hochmontafon Tourismus GmbH und stellt dazu fest, dass diese direkt erteilten Aufträge auch weiter zu verrechnen sind. Bgm Netzer weist zudem darauf hin, dass teils Strecken in alpinem Gelände erfasst werden und in Karten ausgewiesen sind, deren Benützung durch alpinunerfahrene Tourengeher mit besonderen Gefahren verbunden sind und daher auch auf diesen Umstand bei der Erfassung von Routen bedacht zu nehmen ist. Vom Betriebsleiter wie auch von Mitarbeiter Maier wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass die Erfassung von Routen grundsätzlich nur nach Rücksprache und im Einvernehmen mit dem Betriebsleiter des Forstfonds erfolgen sollte, da teils auch sensible Gebiete berührt werden. Konkret wird vom Betriebsleiter auf einen Schneeschuhroutenplan in der Gemeinde Tschagguns verwiesen, im welchem eine Routenführung direkt im unmittelbaren Bereich von Wildfütterungen ausgewiesen ist, welches nach fachlicher Beurteilung als nicht tragbar anzusehen ist. Mitarbeiter Maier weist zudem darauf hin, dass nur offizielle Routen erfasst werden, welche auch in das landesweite Konzept aufgenommen werden sollen. b) Bgm Salzmann stellt zu den Konzeptunterlagen für die Europäischen Winterjugendspiele 2015 kritisch fest, dass in diesen Unterlagen die Gemeinde St. Gallenkirch nicht erwähnt ist, obwohl auch Bewerbe im Gemeindegebiet St. Gallenkirch stattfinden werden. Dieser Interpretation widerspricht Bgm Netzer mit dem Hinweis, dass die geplante weltcupfähige Piste ausschließlich im Gemeindegebiet Gaschurn im Bereich Ziggam-Zerfall errichtet werden wird. Das Konzept der Europäischen Jugendwinterspiele 2015 soll in der kommenden Standessitzung im Detail präsentiert werden. Ende der Sitzung, 11.50 Uhr; Schruns, 13. Jänner 2010; Schriftführer: 50. Standessitzung: 12.01. 2010 Standesvertretung: Seite 5 von 5