20110208_SV_009

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Letzte Änderung 24.05.2021, 11:07
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 2011-02-08
Erscheinungsdatum 2011-02-08
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Inhalt des Dokuments

STAND MONTAFON NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 08. Februar 2011 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 9. Sitzung der Standesvertretung in der laufenden Funktionsperiode. Auf Grund der Einladung vom 1. Februar nehmen an der auf 14.00 Uhr einberufenen Standessitzung teil: Standesrepräsentant Bgm Rudolf Lerch, St. Anton; Standesrepräsentant-Stellvertreter Bgm Ewald Tschanhenz, St. Gallenkirch; Bgm Herbert Bitschnau, Tschagguns; Bgm Karl Hueber, Schruns; Bgm Lothar Ladner, Lorüns; Bgm Martin Netzer, Gaschurn; Bgm Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bgm Burkhard Wachter, Vandans; Bgm Thomas Zudrell, Silbertal Entschuldigt: Bgm Bertram Luger, Stallehr; Weitere Sitzungsteilnehmer: Mitarbeiter Mag. Bernhard Maier; Schriftführer: Standessekretär Mag. Johann Vallaster; Der Vorsitzende eröffnet um 14.00 Uhr die Standessitzung, begrüßt die Kollegen Bürgermeister sowie die Zuhörer und stellt gemäß Standesstatut die Beschlussfähigkeit fest. Dem Antrag des Vorsitzenden um Erweiterung der Tagesordnung um einen weiteren Tagesordnungspunkt wird einstimmig stattgegeben, zur Behandlung steht somit nachstehende Tagesordnung 1) Information und Beratung zum neuen Konzept für Kinderheilkunde mit Vertretern des Landes, der Vorarlberger Gebietskrankenkasse und Ärzteschaft; 2) Ankauf des Bertle-Kreuzweges; 3) Förderungsansuchen der Montafoner Sagenspiele für die Aufführung 2011/12; 4) Förderungsansuchen Reitclub Montafon für Montafoner Pferdesporttage 2011; 5) Mitfinanzierung des Sportlerfonds der Montafoner Bergbahnen; 6) Genehmigung der Niederschrift der 8. Standessitzung vom 11.01.2011; 7) Berichte; 8) Annahme des Förderungsvertrages des Klima- und Energiefonds für „Bedarfsorientiertes Verkehrssystem – Shuttlebus Montafon“ (Erweiterung der Tagesordnung); 9) Allfälliges; __________________________________________________________________________________ 09. Standessitzung: 08.02. 2011 Seite 1 von 8 Erledigung der Tagesordnung Pkt. 1.) Der Vorsitzende begrüßt die Herren Direktoren Dr. Gerald Fleisch und Dr. Thil Hornung sowie Frau Mag. Martina Pointner von der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft, Herrn Manfred Brunner als Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkassa, Herrn Kinderfacharzt Dr. Lothar Bereuter in Begleitung seines Rechtsanwalt Dr. Felix Graf sowie den Sprecher der Fachgruppe Kinderärzte Herrn Dr. Armin Winder bei der Sitzung. Zusätzlich informiert der Vorsitzende, dass Herr Landesstathalter Mag. Markus Wallner seine Sitzungsteilnahme krankheitsbedingt absagen musste. Eingangs wird vom Vorsitzenden festgestellt, dass im Zusammenhang mit den Umstrukturierungen am Landeskrankenhaus Bludenz sowie der bevorstehenden Pensionierung von Prim. Dr. Reindl auf Landesebene in Zusammenarbeit mit der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft bereits seit einiger Zeit Überlegungen für eine Lösung zum künftigen Angebot der Kinderheilkunde im Bezirk Bludenz angestellt werden. Dir. Dr. Fleisch stellt eingangs seiner Ausführungen fest, das generell ein Mangel an Kinderfachärzten besteht und daher im Zusammenhang mit der pensionsbedingten Schließung des Primariates für Kinderheilkunde am LKH Bludenz zum Jahresende 2011 bereits seit längerer Zeit intensive Überlegungen für eine Nachfolgeregelung für den Bezirk Bludenz angestellt werden. Diese Überlegungen haben schließlich zur Alternative der Installierung eines pädiatrischen Zentrums am Krankenhaus Bludenz mit Einrichtung im neuem Rettungsheim geführt, womit österreichweit eine einzigartige Lösung in Form einer Praxisgemeinschaft geschaffen werden kann, welcher Kinderfacharzt Dr. Bereuter gemeinsam mit einem weiteren namhaften Ärztekollegen für Kinderheilkunde angehören werden. Die bestehende Ordination von Dr. Bereuter in Schruns wird in weiterer Folge aufgelassen und für das Montafon in einem noch zu vereinbarenden Rhythmus eine Anlaufstelle für Untersuchungen im Rahmen des Mutter-Kind-Passes geschaffen. Dr. Fleisch betont zusätzlich, dass sich im Bereich des LKH Bludenz mit ca. 160 Betten eine Entwicklung in Richtung eines Gesundheitszentrums in Zusammenarbeit mit den im Umfeld angesiedelten Einrichtungen wie Sozialzentrum, Rettungsheim, betreutes Wohnen und dem geplanten pädiatrischen Zentrum abzeichnet. Als ganz spezielle Vorteile der angedachten und in den Grundzügen bereits konzipierten Praxisgemeinschaft in Bludenz werden von Dr. Fleisch genannt: • lange Öffnungszeiten in der Praxisgemeinschaft am LKH Bludenz; • hohe telefonische Erreichbarkeit der Praxisgemeinschaft; • keine urlaubsbedingten vorübergehenden Schließungen und attraktive Vertretungsregelungen; • umfassende Anbindung an ein Standardkrankenhaus mit erhöhter diagnostischer Tiefe (zB in unmittelbarer Nähe unfallchirurgische Abteilung) mit Möglichkeiten der tagesklinischen Betreuung – damit weniger stationäre Aufenthalte für Kinder; • höhere Behandlungstiefe und -breite bietet zusätzlichen Behandlungskomfort (zB Infusionsbehandlung durch Kinderarzt) und erspart damit den Patienten Wege an das LKH Feldkirch; • zwei Fachärzte in der Praxisgemeinschaft bedeuten zusätzliche Spezialisierung und kontinuierlichen fachlichen Austausch verbunden mit einmaliger pädiatrischer Knowhow-Konzentration; __________________________________________________________________________________ 09. Standessitzung: 08.02. 2011 Seite 2 von 8 • höhere apparative bzw. medizintechnische Ausstattung; • geplante Installation einer Lehrpraxis in der Praxisgemeinschaft bedeutet zusätzliche ärztliche Personalausstattung und Verringerung von Wartezeiten und somit künftig mehr Kinderfachärzte für Vorarlberg; • wesentlich bessere Notfallbetreuung durch Inanspruchnahme der Krankenhausinfrastruktur wie zB Schockraum, allgemeine Intensivstationen und angrenzendes Notfallsystem; • in wichtigen chirurgischen, unfallchirurgischen, gynäkologischen und kinderanästesiologischen Fragestellungen ein direkter Zugriff auf das Know-how des LKH Bludenz; Ganz generell wird von Dr. Fleisch festgehalten, dass rund 35% der Patienten der pädiatrischen Ordination in Schruns sowie über 40% der neuen Patienten (Erstbetreuung) nicht aus dem Montafon stammen, so dass künftig der Gesamtanteil an Nicht-Montafonern unter den Ordinationspatienten sich signifikant erhöhen wird. Hinzu kommt, dass bereits derzeit der weitaus überwiegende Teil der Patienten bzw. Eltern die Ordination in Schruns mit dem PKW aufsucht und somit unter Berücksichtigung der qualitativen Vorteile der etwas längere Anfahrtsweg in die Ordinationsgemeinschaft nach Bludenz zu rechtfertigen ist. Hingewiesen wird zudem, dass mit der Errichtung der Praxisgemeinschaft auch die langfristige qualitätsvolle Erhaltung der Geburtshilfe am Landeskrankenhaus Bludenz gesichert ist und die geplante Praxisgemeinschaft vorarlberg- und österreichweit ein einzigartiges Vorzeige- bzw. Pilotprojekt darstellt. Im Montafon soll weiterhin eine Anlaufstelle in Form einer kinderärztlichen Sprechstunde nach einem derzeitigen Vorschlag jeden zweiten Donnerstag für die Dauer von fünf Stunden angeboten werden, bei welcher auch Routineuntersuchungen im Rahmen des Mutter-KindPasses vorgenommen werden können. Dr. Winder als Sprecher der Fachgruppe der Kinderärzte in Vorarlberg betont in seiner Wortmeldung, dass auch die Fachgruppe im neuen Versorgungskonzept eine optimale Lösung und Verbesserungen in der medizinischen Versorgung der Kinder im Raum Bludenz und im Montafon sieht und das entwickelte Konzept die volle Unterstützung der Fachgruppe genießt. Dr. Winder spricht gleichfalls den Mangel an Fachärzten im Bereich der Kinderheilkunde an und betont insbesondere die hohe Fachkompetenz in der geplanten Praxisgemeinschaft sowie die Erweiterung der Öffnungszeiten auch in zeitlicher Hinsicht. Dr. Winder stellt zudem fest, dass der Wunsch nach Weiterführung eines eigenen Primariates am LKH Bludenz allein aus personellen Gründen nicht umsetzbar ist. Der Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse, Manfred Brunner, betont gleichfalls die Sinnhaftigkeit dieses Modelles und bestätigt die Unterstützung durch die Gebietskrankenkasse. Gemäß statistischen Unterlagen fallen derzeit etwa 14.000 Menschen auf eine Stelle im Montafon, während dieser Faktor vorarlbergweit bei etwa 21.000 liegt. Im Bezirk Bludenz werden bis 2015 etwa 0, 4 Standardversorgungseinheiten entfallen, weshalb auch unter diesem Aspekt Neubewerbungen – ungeachtet der momentan nicht vorhandenen personellen Ressourcen - bei Ausschreibung einer neuen Kinderfacharztstelle für das Montafon höchst unwahrscheinlich einzustufen sind und damit eine Stelle im Montafon nicht besetzbar sein wird. Dr. Bereuter erteilt einen kurzen Rückblick auf seine bereits über sechsjährige Tätigkeit als Kinderfacharzt im Montafon, wobei er bis zum Jahr 2008 zusätzlich auch Nachtdienste im Spital in Bludenz versehen hat und dies für ihn ua auch aus ökonomischen Aspekten nötig war. Dr. Bereuter betont jedoch, dass er sich seit seiner Niederlassung in Schruns sehr wohl __________________________________________________________________________________ 09. Standessitzung: 08.02. 2011 Seite 3 von 8 fühlt, hebt aber auch die von Dr. Fleisch angesprochenen fachlichen Vorteile der angedachten Praxisgemeinschaft in Bludenz hervor. Die geplante Gemeinschaftspraxis bietet erweiterte medizinische Möglichkeiten, es wird aber kein Notdienst bzw. auch kein Wochenendbereitschaftsdienst angeboten werden. In der Diskussion werden vom Vorsitzenden wie von mehreren Standesbürgermeistern die medizinischen Gründe als überzeugend beurteilt, es wird aber auch die generelle Problematik der Ausdünnung der Infrastruktur in den ländlichen Regionen angesprochen. Desgleichen können Nachteile für die Bevölkerung mit den längeren Anfahrtswegen nach Bludenz vor allem aus der Innerfratte nicht in Abrede gestellt werden. Dr. Graf beurteilt das vorliegende Projekt als sehr interessantes Projekt, welches aus medizinischer Sicht viele Vorteile bietet und stellt ganz konkret die Frage nach Alternativen, welche mangels personellen Ressourcen de facto derzeit nicht vorliegen. Sofern eine Realisierung der Praxisgemeinschaft in Bludenz nicht möglich sein sollte, wäre als Alternative nur das Landeskrankenhaus Feldkirch gegeben. Nach Beurteilung von Dr. Graf ist die angebotene Lösung die einzig praktikable Lösung, welche zahlreiche Vorteile einer tagesklinischen Betreuung in Bludenz bietet und damit den Eltern und ihren Kindern in vielen Fällen eine stationäre Aufnahme erspart. Auf Anfrage wird von Dr. Fleisch festgehalten, dass die Einrichtung der geplanten Anlaufstelle im Montafon beim Nachsorgespital im Sozialzentrum geplant ist, welches damit im Verbund mit den bereits vorhandenen Einrichtungen wie Physiotherapeut, internistische Ordination, den neu geschaffenen Parkflächen usw. eine weitere Aufwertung erfahren kann. Zur Anfrage von Bgm Ladner nach einer Ausweitung bzw Einbeziehung der anderen Kinderärzte im Raum Bludenz berichtet Dr. Fleisch, dass auch mit den Kinderärzten wie Dr. Weggemann und Frau Dr. Vonbank-Dür Kontakt aufgenommen ist. Im Strukturplan wie auch im Spitalsplan Vorarlberg ist allerdings die Weiterführung eines Primariates für Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Bludenz nicht mehr vorgesehen, eine eigene Abteilung ist auch aus personellen Gründen nicht mehr möglich. Bgm Hueber stellt in seiner Wortmeldung fest, dass in Schruns mit den ehemaligen Ärzten Dr. Gallosch und Dr. Haschemi nun mit Dr. Bereuter in den vergangenen Jahrzenten das Angebot eines Kinderfacharztes für das Montafon bestanden hat und der Ruf aus der Bevölkerung nach Fortführung nicht zu überhören ist. Die dargelegten medizinischen Vorteile und Aspekte können aber nach seiner Beurteilung nicht verneint werden, weshalb einer breiten Bevölkerungsinformation über die Vorteile mit der angedachten Praxisgemeinschaft in Bludenz eine wesentliche Bedeutung zukommt. Dir. Dr. Hornung stellt auf Anfrage fest, dass das angedachte Konzept in den Aufsichtsgremien vorgestellt und zustimmend zur Kenntnis genommen ist und bei Einverständnis der Talschaftsvertreter als nächster Schritt die Dienstverträge mit den beiden Kinderfachärzten abgeschlossen werden sollen und in weiterer Folge die nötigen Umbauarbeiten beim Rettungsheim in Bludenz in den nächsten zehn Monaten umzusetzen sind, um die Gemeinschaftspraxis ab 1. Jänner 2012 im Betrieb nehmen zu können. Eine finanzielle Beteiligung der Talschaft für die nötigen Umbaumaßnahmen sowohl beim Rettungsheim im Bludenz als auch für die Anlaufstelle im Montafon beim Nachsorgespital im Sozialzentrum ist lt. Aussage der Vertreter der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft nicht angedacht. In der umfassenden Diskussion zu dieser Thematik wird trotz den für Teile der Montafoner Bevölkerung verbundenen Nachteilen gegenüber der bisherigen Situation insbesondere in Würdigung der vorgestellten qualitativen Vorteile der künftigen Praxisgemeinschaft in Bludenz in medzinischer Hinsicht wie auch den vorliegenden Sachzwängen hinsichtlich den __________________________________________________________________________________ 09. Standessitzung: 08.02. 2011 Seite 4 von 8 personellen Ressourcen im Bereich des Faches Pädiatrie die weiteren Schritte zur Umsetzung der Praxisgemeinschaft in Bludenz zustimmend zur Kenntnis genommen. Als wichtig wird allerdings die Ausarbeitung eines umfassenden Kommunikationskonzeptes angesehen, um die Bevölkerung über die Hintergründe und die Vorteile des neuen Konzeptes umfassend informieren zu können. Dazu wird von den beiden Direktoren der Landeskrankenhaus-Betriebsgesellschaft unter Einbindung von Frau Mag. Martina Pointner die Ausarbeitung eines Kommunikationskonzeptes zugesichert. Abschließend bedankt sich der Vorsitzende bei den Referenten für die umfassende und sachliche Diskussion. Pkt. 2.) Unter Hinweis auf die Informationen in den Vorsitzungen informiert der Vorsitzende, dass zum Ankauf des Bertle-Kreuzweges zwischenzeitlich Finanzierungszusagen von privater Seite sowie vom Land in Höhe 33.000 EUR vorliegen und weitere Anfragen bei Sponsoren in Bearbeitung sind. Im Sinne der bisherigen Diskussionen wird über Antrag des Vorsitzenden der Ankauf des Bertle-Kreuzweges als bedeutendes Kunstwerks eines namhaften heimischen Künstlers zum Gesamtpreis von 60.000 EUR einstimmig beschlossen, wobei der noch offene Finanzierungsbeitrag von momentan 27.000 EUR aus dem Talschaftsfonds entnommen wird. Zusammenfassend wird vom Vorsitzenden festgestellt, dass damit ein bedeutendes Kunstwerk eines einheimischen Künstlers langfristig für die Talschaft gesichert werden kann. Pkt. 3.) Zum Antrag des Kulturvereines Silbertal informiert der Vorsitzende über das persönliche Gespräch am 17.01. 2011 mit Peter Netzer, welcher ihn über das Programm für die Spielsaison 2011/12 mit dem grenzübergreifenden Sagenspiel „Gspusagang“ informiert und um eine Unterstützung seitens der Talschaft ersucht hat. Nachdem die angeforderten weitergehenden Informationen zur finanziellen Situation des Kulturvereines Silbertal mit Überblick zur finanziellen Gebarung der Aufführungen der vergangenen Jahre, wie diese auch vom Land im Zuge des Förderungsansuchen verlangt werden, nicht nachgereicht sind, wird die Behandlung des Förderungsansuchens bis zum Vorliegen dieser Unterlagen vertagt. In der kurzen Diskussion zum Förderungsansuchen werden einzelne der in der Kostenaufstellung enthaltenen Ansätze insbesondere im Hinblick auf Eigenleistungen kritisch hinterfragt, wie auch insgesamt aus der Aufstellung nicht hervorgeht, für welchen Zeitraum der Kartenverkauf kalkuliert ist. Pkt. 4.) Zum Förderungsansuchen des Reitclub Montafon für die 45. Montafoner Pferdesporttage wird vom Vorsitzenden informiert, dass der bisherige Unterstützungsbeitrag von 3.700 EUR aus dem Talschaftsfonds bereits seit vielen Jahren unverändert ist, weshalb vom Vorsitzenden __________________________________________________________________________________ 09. Standessitzung: 08.02. 2011 Seite 5 von 8 unter Hinweis auf die Bedeutung der Pferdesporttage für die Tourismusdestination Montafon und die in den letzten 10 Jahren erfolgte Indexsteigerung eine Anhebung des Beitrages auf 4.000 EUR vorgeschlagen wird. In der Diskussion zu diesem Vorschlag spricht sich Bgm Netzer für die Beibehaltung der bisherigen Höhe des Förderungsbeitrages aus, während sich die übrigen Mitglieder der Standesvertretung dem Vorschlag des Vorsitzenden anschließen können. Über Antrag des Vorsitzenden wird schließlich aus den genannten Gründen für die 45. Montafoner Pferdesporttage ein Förderungsbeitrag in Höhe von 4.000 EUR mit Entnahme aus dem Talschaftfonds stimmenmehrheitlich mit Gegenstimme durch Bgm Netzer beschlossen. Pkt. 5.) Der Vorsitzende begrüßt GF Arno Fricke von Montafon Tourismus GmbH bei der Sitzung. GF Fricke informiert über die Beratungen im Aufsichtsrat der Montafon Tourismus GmbH zur Bildung eines Sportlerfonds, aus welchem Nachwuchsläufer sowohl in den klassischen Winterdisziplinen wie auch im Bereich des Sommers (zB Mountainbike) unterstützt werden sollen. Gemäß vorliegendem Finanzierungsvorschlag soll der Sportlerfonds mit einem Volumen von 40.000 EUR dotiert werden, wozu 50% von Montafon Tourismus als Sockelbetrag übernommen werden und der Rest zu je 1/3 ebenfalls vom Montafon Tourismus, den Bergbahnen und dem Stand Montafon aufgebracht werden soll. Informiert wird zusätzlich, dass für die laufende Saison auf Grundlage der Beratungen im Aufsichtsrat ein Sponsoringvolumen von 29.500 EUR ausschließlich von Montafon Tourismus zur Verfügung gestellt wird. Fricke informiert über die Gespräche mit Mario Reiter als Vertreter des ÖSV, wonach ein direkter Abschluss von Sponsorverträgen mit den einzelnen Sportlern nicht möglich ist, sondern dies nur über den ÖSV erfolgen kann. Gemäß Meinungsbildung im Aufsichtsrat der Montafon Tourismus GmbH wird die Werbewirkung eines Montafoner Sportlerpaketes über Kopfsponsoring als nur marginal beurteilt, weshalb die angestrebten Sponsorbeträge eher als Sportförderung und Jugendunterstützung zu werten sind. In der Diskussion wird vom Vorsitzenden die Grundsatzfrage gestellt, welche Ziele dieser Sportlerfonds insgesamt verfolgen soll wie zB Nachwuchsförderung, Sponsoring, werbliche Aspekte etc. und beurteilt den Vorschlag der Mitfinanzierung eines Sportlerfonds durch den Stand Montafon eher zurückhaltend. Er weist auch darauf hin, dass in der Vergangenheit bei hervorragenden Leistungen von Spitzensportlern eine Ehrung und Anerkennung dieser Leistungen durch die Talschaft in Form von Sachspenden erfolgt ist. Er weist zudem auf die Tatsache hin, dass der Nachwuchssport im Wege des Skiclubs Montafon durch die Gemeinden mit einem jährlichen Beitrag von etwa 55.000 EUR unterstützt wird und für ihn eine Anhebung dieses Beitrages durchaus vorstellbar ist. Auf Grund der erfolgten Abfrage werden Sportvereine aller Art zusätzlich von den Gemeinden unterstützt. Mit der Umsetzung des NORDIC Projektes werden ebenfalls große Beträge in die Nachwuchsförderung für den Wintersportbereich durch die Talschaft investiert. Die Bürgermeister Bitschnau und Tschanhenz unterstützen auch in ihrer Funktion als Mitglieder des Aufsichtsrates der Montafon Tourismus GmbH die Errichtung des Sportlerfonds und die anteilige Mitfinanzierung durch die Talschaft, da damit nicht die klassische Nachwuchsförderung im Vordergrund steht, sondern erfolgreiche Sportler durch die Talschaft gefördert werden können und dies durchaus auch als Motivation für junge Sportler für ihren Einsatz und deren Bindung an die Talschaft angesehen werden darf. __________________________________________________________________________________ 09. Standessitzung: 08.02. 2011 Seite 6 von 8 Bgm Wachter spricht den doch recht hohen Betrag für die Talschaft an, dessen Einsatz unter dem Aspekt der Werbewirkung aber als nicht besonders hoch bewertet werden kann. Er unterstützt für hervorragende Leistungen ein Sachsponsoring durch die Talschaft, wie dies in der Vergangenheit auch der Fall war. Aus den genannten Aspekten ist daher eine Entscheidung im Einzelfall gegenüber einer kontinuierlichen Unterstützung nach dem Gießkannenprinzip zu bevorzugen. Bgm Netzer vertritt die Ansicht, dass die Region nicht nur bei entsprechenden Erfolgen hinter einem Sportler stehen darf, sondern aufstrebende Spitzensportler auch zu Beginn ihrer Karriere den Rückhalt der Region benötigen, weshalb von ihm die Mitfinanzierung des Sportlerfonds grundsätzlich befürwortet wird. Er spricht allerdings die Tatsache an, dass die Gemeinden im Wege der Mitfinanzierung von Montafon Tourismus bereits hohe finanzielle Beiträge zur Verfügung stellen, weshalb von ihm die vorgelegte Aufteilung der Mittelaufbringung grundsätzlich hinterfragt wird und dazu weitere Abklärungen mit dem Aufsichtsrat vorgeschlagen werden. Bgm Vallaster beurteilt die Mitfinanzierung von Nachwuchssportlern nicht als Aufgabe des Standes Montafon. Er berichtet über das Stimmungsbild anlässlich der Budgetklausur der Gemeindevertretung, wonach für die Gemeindevertretung eine Konzentration auf das Wesentliche mit einem klaren Vorrang für die Förderung der heimischen Jugend im Vordergrund stehe. In diesem Zusammenhang wurde auch der für Bartholomäberg überproportional hohe Beitrag an den Skiclub Montafon in der Budgetklausur kritisch hinterfragt. In der weiteren Diskussion zu Mitfinanzierung des Sportlerfonds werden Bedenken dahingehend ausgesprochen, dass die eingesetzten Gelder im Wege des ÖSV nicht den Sportlern in vollem Umfang zugute kommen. Angesprochen werden ebenfalls die Überlegungen direkter Unterstützungen von Sportlern durch die Bergbahnen, wie dies zB beim Snowboarder Markus Schairer durch die Silvretta Montafon Bergbahnen überlegt wurde. Desgleichen wird die Grundsatzfrage der Notwendigkeit bzw Zuständigkeit der Förderung von Sportlern durch die Gemeinden angesprochen, da doch in erster Linie die Tourismuswirtschaft und die Bergbahnen von Erfolgen der Sportler profitieren. Eine Entscheidung zur Mitfinanzierung des Sportlerfonds durch den Stand Montafon wird einvernehmlich zur weiteren Abklärung mit dem Aufsichtsrat von Montafon Tourismus vertagt, wozu von Montafon Tourismus die Terminkoordination für eine gemeinsame Besprechung der Bürgermeister mit dem Aufsichtsrat der Montafon Tourismus GmbH erfolgen wird. Pkt. 6.) Die allen Standesbürgermeistern per E-Mail übermittelte Niederschrift der 8. Standesssitzung vom 11.01. 2011 wird über Antrag des Vorsitzenden einstimmig genehmigt und unterfertigt: Pkt. 7 – Berichte: a) Der Vorsitzende informiert über das kürzlich deponierte Anliegen von Walter Vonbank nach Übernahme der Restbestände des Bildbandes „Montafon Panorama 360 Grad“ im Umfang von 800 Exemplaren, welche derzeit bei einer in finanziellen Schwierigkeiten befindlichen Druckerei gelagert sind. Da Vonbank in seinem Eigenheim keine Lagermöglichkeit besitzt, wurde ihm auf Empfehlung der Raumplanungsabteilung eine Kontaktnahme mit dem Stand Montafon empfohlen. __________________________________________________________________________________ 09. Standessitzung: 08.02. 2011 Seite 7 von 8 Die Restbestände würden zu einem reduzierten Preis von EUR 23, 07 pro Band zur Verfügung gestellt, wobei von den 800 noch vorhandenen Bänden zusätzlich nur 700 Stück in Rechnung gestellt werden. Herr Vonbank hat zudem eine kostenlose Überlassung der Copyrightrechte für die Aufnahmen im Bildband zugesichert, die Negative sind derzeit aus Sicherheitsgründen im Landesarchiv gelagert. Zusätzlich wird informiert, dass Mitarbeiter Dr. Rudigier die qualitativ hochwertige Ausführung des Bildbandes bestätigt und insbesondere eine Sicherung der Copyrightrechte für die Talschaft als langfristig wertvoll einstuft. In der Diskussion wird in mehreren Wortmeldungen der Anschaffungspreis von ca. 16.000 als zu hoch beurteilt, weshalb der Vorsitzende zur Führung weiterer Gespräche beauftragt wird. Bgm Bitschnau spricht sich gegen eine Anschaffung des Panoramabildbandes durch den Stand Montafon aus. Pkt. 8. ) Der Vorsitzende informiert, dass auf Basis des Antrages vom 11. 12. 2009 beim Klima- und Energiefonds für ein „bedarfsorientiertes Verkehrssystem - Shuttle Bus Montafon“ zwischenzeitlich ein Förderungsvertrag zur Gewährung einer Förderung von 50% zu umweltrelevanten Kosten von maximal EUR 75.000 übermittelt wurde, wobei der Kostenzuschuss und die Festlegung der endgültigen Förderungshöhe im Zuge der Endabrechnung erfolgt. Die Fertigstellungsfrist ist mit 31. März 2013 festgesetzt, bis zu welchem Zeitpunkt die Endabrechnung sowie der Endbericht vorzulegen sind. Die Antragstellung ist im Zuge des neuen Systems für den Nachtexpress Montafon mit der Einbindung der Hauptlinie Schruns – Partenen in den ÖV Montafon und die Installierung eines Shuttle Anrufsammeltaxis in den Außermontafoner Gemeinden erfolgt. Der Förderungsvertrag ist durch einen Beschluss der Standesvertretung anzunehmen und der Kommunalkredit Public Consulting GmbH als Abwicklungsstelle des Klima- und Energiefonds die Annahmeerklärung zu übermitteln. Auf Basis der Informationen wird über Antrag des Vorsitzenden der vorliegende Förderungsvertrag einstimmig angenommen und die Annahmeerklärung durch den Vorsitzenden unterfertigt. Pkt. 9 – Allfälliges: - keine Wortmeldungen Ende der Sitzung 16.20 Uhr; Schruns, 09. Februar 2011; Schriftführer: Standesvertretung: __________________________________________________________________________________ 09. Standessitzung: 08.02. 2011 Seite 8 von 8