20090324_SV_041

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Letzte Änderung 24.05.2021, 11:08
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 2009-03-24
Erscheinungsdatum 2009-03-24
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Inhalt des Dokuments

STAND MONTAFON NIEDERSCHRIFT aufgenommen am 24. März 2009 im Sitzungssaal des Standes Montafon anlässlich der 41. Sitzung der Standesvertretung in der laufenden Funktionsperiode. Auf Grund der Einladung vom 16. März nehmen an der auf 9.00 Uhr einberufenen Standessitzung teil: Standesrepräsentant Bgm Dr. Erwin Bahl, Schruns; Bgm Arno Salzmann, St. Gallenkirch, Standesrepräsentant-Stellvertreter; Bgm Herbert Bitschnau, Tschagguns; Bgm Lothar Ladner, Lorüns; Bgm Rudolf Lerch, St. Anton; Bgm Bertram Luger, Stallehr; (von 10.00 bis 11.10 Uhr entschuldigt); Bgm Martin Netzer, Gaschurn; Bgm Willi Säly, Silbertal; Bgm Martin Vallaster, Bartholomäberg; Bgm Burkhard Wachter, Vandans; (ab 11.45 Uhr entschuldigt); Mitarbeiter: Mag. Bernhard Maier; Dr. Andreas Rudigier; Schriftführer: Standessekretär Mag. Johann Vallaster; Auskunftspersonen: Bruno Winkler (TOP 1), LR Mag. Siegi Stemer, Dir. Peter Both, Vbgm Elmar Egg (TOP 3), Dipl-BW (FH) Michael Widmann, Mag. (FH) Ruth Weber, Prof. Dr. Alfred Merl (TOP 4) Der Vorsitzende eröffnet um 9.00 Uhr die Standessitzung, begrüßt die Standesvertreter und stellt gemäß Standesstatut die Beschlussfähigkeit fest. Dem Antrag des Vorsitzenden um Aufnahme eines weiteren Tagesordnungspunktes wird einstimmig stattgegeben, zur Erledigung steht somit nachstehende Tagesordnung 1.) Präsentation des Vorentwurfes eines Konzeptes „Montafoner Museen Neu“; 2.) Finanzieller Beitrag und freiwillige Helfer für den Montafon-Mountainbike-Marathon M³ 2009 sowie Ausschilderung für Mountainbike-Routen und Mountainbike Marathon M³; 3.) Präsentation des Projektes „Nordisches Konzept“ und Festlegung des Finanzierungsanteiles der Talschaft; 4.) Umsetzung Hotelprojekte im Montafon – Besprechung der weiteren Vorgangsweise auf Basis PKF-Studie mit Herr Michael Widmann; 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 1 - 5.) Genehmigung der Niederschrift der 40. Standessitzung vom 10.02. 2009; 6.) Darlehensaufnahme für Finanzierung Ankauf Räumlichkeiten für Museumserweiterung (Erweiterung der Tagesordnung); 7.) Berichte; 8.) Allfälliges; Erledigung der Tagesordnung: Pkt. 1.) Der Vorsitzende informiert kurz über einen unter Beteiligung namhafter Fachleute geführten Workshop mit teilweise kontroversiell geführten Diskussionen zur Frage „braucht es überhaupt noch Museen?“ sowie die im Rahmen eines laufenden EU-Projektes im Zusammenhang mit dem bereits früher beschlossenen Ankauf von Räumlichkeiten zur Erweiterung des Museumsstandortes in Schruns in Ausarbeitung befindliche Museumskonzeption. Der Vorsitzende begrüßt dazu Herrn Bruno Winkler als Partner der Büros „Rath & Winkler“, welche sich mit einem Team von ausgebildeten KuratorenInnen für Kommunikation im Museums- und Ausstellungswesen im Rahmen des EU Projektes intensiv mit der Konzeption der „Montafoner Museen neu“ beschäftigen. Eingangs seiner Präsentation weist Bruno Winkler darauf hin, dass die Diskussion über die Museumslandschaft sehr komplex und kontroversiell zu führen ist. Was ist Heimat? Heimat ist verhandelbar, einem stetigen Wandel unterworfen und von zahlreichen Faktoren wie Architektur, Sozialgefüge, Umwelteinflüssen, Krisenzeiten etc. beeinflusst. Unter diesem Blickwinkel ist Heimat, die wir verkaufen, einem stetigem Wandel unterworfen und hat starke Auswirkungen auch auf die Identität der Talschaft insgesamt. Das Ziel des Projektes ist die Schaffung einer vitalen Montafoner Museen- und Kulturlandschaft, wobei der Referent im Rahmen eines kurzen historischen Rückblicks auf den Beginn der Sammlungstätigkeit im Jahr 1906 und die Gründung des Montafoner Heimatschutzvereines im Jahre 1912, dem 1978 erfolgten Umzug in das Gebäude am Kirchplatz in Schruns und die zwischenzeitlich erfolgten Ausbauschritte mit Eröffnung der Außenstellen des Tourismusmuseums in Gaschurn und eines Bergbaumuseums Silbertal eingeht. Durch den Zukauf des direkt angrenzenden Nebengebäudes (ehemalige Konsumgenossenschaft Montafon) ergeben sich nun neue Standortoptionen, wobei Winkler auch insbesondere auf die zahlreichen Forschungsprojekte, das sehr große Interesse vor allem von jungen Menschen in der Talschaft sowie die bestehenden Kapazitätsgrenzen am bestehenden Standort hinweist. Im Rahmen des Projektes soll die Basis der Tradition und der Schutzfunktion wie auch die Kontinuität der Aufbauarbeit und der Standorte, vor allem aber auch eine Offenheit nach außen weiterhin bestehen bleiben. Im Rahmen des Projektes werden intensiv und im Detail die vorhandenen Betriebsabläufe, räumliche Situation, Personalstruktur, Organisation und Entscheidungsstruktur untersucht, eine Bedarfserhebung und Standortanalyse wie auch die bauliche Erfassung des Bestandes vorgenommen, um auf die vorhandenen Gegebenheiten entsprechend reagieren zu können. Geplant ist auch eine inhaltliche Akzentuierung für die Außenstel41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 2 - len in Gaschurn und Silbertal sowie eine weitere geplante Außenstelle in Bartholomäberg im alten Frühmesshaus mit dem Schwerpunkt Bergbau, wobei das Potenzial insbesondere auf eine modulare Zukunft mit einem etappenweisen Ausbau gelegt wird. Im Rahmen des Projektes sollen aber auch die Vorbereitungen für einen Architekturwettbewerb erfolgen, so dass auf Basis dieser Zielvorgaben für die teilnehmenden Architekten klare inhaltliche Vorgaben formuliert werden können. Besonders hervorgehoben wird das Beteiligungsprinzip mit Einbindung unterschiedlichster Gruppierungen wie auch die Thematisierung von Konfliktfeldern früher und heute, welche in einer Offenheit des Hauses auch baulicher Natur signalisiert werden sollen. Wesentliche Aspekte der neuen Konzeption sind eine offene und zentrale Eingangssituation, Barrierefreiheit, Ansprechen der Besucher im Eingangsbereich mit einem Mix aus Foyer, Shop, Leseecke, Cafe, Bücherei, Internetzugang etc. wie auch ganzjährige Öffnungszeiten und die Berücksichtigung eines Kinderraumes mit museumspädagogischen Angeboten sowie einem Schaudepot und einem Veranstaltungsraum für ca. 100 Besucher. Überlegt und geprüft wird auch eine eventuelle Eingliederung der Bücherei des Standes Montafon in das Gesamtangebot. Die Schwerpunkte der innerbetrieblichen Aspekte liegen auf den Arbeitsräumen und Stauräumen, Depoträumlichkeiten wie auch Räumlichkeiten für Museumspädagogik sowie Schaffung eines kleinen Küchenbereiches mit Nassbereich und eine Entlastung des Archivs. Besonderer Wert wird auf eine talschaftsweite Vernetzung der Museumslandschaft gelegt, wobei in den einzelnen Standorten auch unterschiedliche Standortprofile umgesetzt werden sollen, die insgesamt ein Gesamtbild der Kulturlandschaft Montafon präsentieren können. Die kostenmäßigen Größenordnungen für die Adaptierung der Gesamtnutzfläche beider Gebäudeteile mit ca. 1.500 m² liegen auf Basis von Erfahrungswerten bei ca. EUR 1, 1 Mio., wozu noch Zusatzkosten für die Ausstattung der Ausstellungsräume in Höhe von EUR 200.000 anfallen werden. Hinsichtlich der neuen Organisationsstruktur wird die Gründung einer Museumsbetriebs GmbH mit klar definierter Trägerschaft angedacht und empfohlen, wobei der Museumsleitung (Geschäftsführung der GmbH) die operative Verantwortung sowie die Personalhoheit übertragen werden sollte. Aus strategischen Gründen ist es überlegenswert, mit einem geringen Anteil das Land, Landesmuseum, Landesbibliothek, Landesarchiv sowie Montafon Tourismus als Partner zu gewinnen. Als weitere Bereiche des in Ausarbeitung befindlichen Konzeptes sind eine architektonische Analyse des Gebäudes, die Erstellung eines Raum- und Funktionsprogramms für den Standort Schruns, Untersuchungen zu Besucherstrukturen und Öffnungszeiten wie auch Öffentlichkeitsarbeit und Prüfung von museumspädagogischen Angeboten enthalten. Zum Zeitplan wird informiert, dass im laufenden Jahr eine Ausstellung an fünf Orten zum Thema „Mensch und Berg“ veranstaltet wird. Im Verlauf des Aprils soll die Ausschreibung des Architekturwettbewerbes erfolgen, dessen Ergebnisse im Verlauf Juni/Juli für weitere Entscheidungen vorliegen sollen. Im Anschluss daran ist die Konstituierung des Gründungsbeirates geplant. Die Eröffnung der ersten Module sollte im Mai 2012 möglich sein. 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 3 - Die Eröffnung der Außenstellen mit neuer Konzeption ist für Gaschurn im Oktober 2010, für Bartholomäberg im Mai 2011 und für Silbertal im Mai 2013 geplant. Besonders hervorgehoben wird die breite Einbindung der Bevölkerung und die für das Montafon bestehende einmalige Chance, die einzigartige Vielfalt der Kulturlandschaft in der Talschaft sowohl Einheimischen als auch Gästen umfassend zu vermitteln, was im Rahmen der Diskussion von den Bürgermeistern ebenfalls als einmalig beurteilt wird. Bgm Wachter begrüßt ebenfalls diese tolle Konzeption als große Chance und weist gleichzeitig auf die von der Wildbach- und Lawinenverbauung aus Anlass des 125 jährigen Bestandes geplante Ausstellung in Vandans zum 100-Jahr-Jubiläum der Vermurung des Rellsbaches im Jahre 1910 geplante Ausstellung hin, wozu eine museumsähnliche Einrichtung beim Bauhof in Vandans angedacht ist. Mitarbeiter Dr. Rudigier weist in diesem Zusammenhang auf das Prinzip der Offenheit der Tätigkeit der Montafoner Museen hin und informiert, dass im Jahr 2010 auch ein Schwerpunkt „Naturkatastrophen“ geplant ist. Eine Einbindung des von Bgm Wachter genannten Projektes wird von Dr. Rudigier ausdrücklich befürwortet. Zur Frage der weiteren Entwicklung und insbesondere zur Umsetzung der baulichen Investitionen im Rahmen eines nachfolgenden Leaderprojektes weist Mitarbeiter Mag. Maier auf den für die Inanspruchnahme von Förderungen aus „Leadertöpfen“ bestehenden Zeitdruck hin, weshalb er nach Vorliegen der Ergebnisse des laufenden Projektes eine möglichst rasche Antragstellung für die investiven Maßnahmen vorschlägt. Nach bisherigen Erfahrungen könnte ebenfalls eine EU-Förderung in Höhe von 50 % erwartet werden. Bgm Säly beurteilt das vorgestellte Konzept als spannende und großartige Geschichte, wobei er aus Sicht der Gemeinde Silbertal auf das im Rahmen des Zukunftsprojektes andiskutierte Projekt einer Bergknappenwelt hinweist. Für die Umsetzung werden in Zusammenarbeit mit dem Heimatschutzverein und dem Stand Montafon ebenfalls Überlegungen in Richtung Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie angestellt. Bgm Lerch weist auch in der Funktion als Obmann des Leadervereines auf die Notwendigkeit einer raschen Entscheidung in Richtung weiterer Ausnützung der EU-Fördertöpfe hin und beurteilt das vorgelegte Konzept als nachvollziehbar und schlüssig. Mit der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft des Tales besitzt das Montafon eine einzigartige Chance mit einem riesigen und nicht austauschbaren Potenzial. Bgm Vallaster begrüßt in seiner Wortmeldung ebenfalls das vorliegende Konzept, wobei er aus Sicht der Gemeinde Bartholomäberg auf den von der Pfarre bereits erfolgten Ankauf des aus dem Jahre 1651 stammenden Frühmesshauses hinweist, welches im Rahmen einer schrittweisen Umsetzung ebenfalls in das Gesamtkonzept - wie präsentiert eingebunden werden soll. Bgm Vallaster sieht mit diesem im Ortszentrum liegenden historischen Gebäude eine interessante Einbindung in das Gesamtkonzept, wobei von der Gemeinde für den Ankauf und die bereits getätigten Investitionen wie Erneuerung der Dacheindeckung ca EUR 170.000 investiert wurden und für die weiteren Sanierungen unter Beiziehung eines für die Erhaltung alter Bausubstanz erfahrenen Architekten Sanierungskosten in der Größenordnung von ca EUR 250.000 bis 300.000 anfallen werden. Auch diesbezüglich sollen weitere Prüfungen einer Einbeziehung in das angesprochene EU-Projekt erfolgen. 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 4 - Mitarbeiter Dr. Rudigier weist nochmals auf die Unverwechselbarkeit der Kultur- und Naturlandschaft des Tales und die damit auch für die Tourismuswirtschaft langfristig gegebenen Chancen hin, wobei er im Besonderen auch auf die sehr gute Stimmung im Heimatschutzverein mit derzeit ca. 50 freiwilligen Mitarbeitern verweist. Erst kürzlich konnten weitere 6 ehrenamtlich tätige Mitarbeiter gewonnen werden. Nach umfassender Diskussion des vorgestellten Konzeptes wird dieses über Antrag des Vorsitzenden von der Standesvertretung einstimmig zur Kenntnis genommen und die Projektgruppe zur weiteren Ausarbeitung des Konzeptes auch als Grundlage für die weiteren Umsetzungsschritte mit Beantragung von EU-Fördermitteln beauftragt. Von Bruno Winkler wird noch kurz die Idee der Schaffung eines „Freundeskreises der Montafoner Museen“ angesprochen, mit welchem neben einer persönlichen Bindung von Gästen und Freunden der Talschaft zusätzlich auch entsprechende Sponsorbeiträge lukriert werden könnten. Diese Idee wird von der Standesvertretung zustimmend zur Kenntnis genommen und die Projektgruppe zur Ausarbeitung weiterer Vorschläge ersucht. Abschließend bedankt sich der Vorsitzende bei Bruno Winkler und den Mitgliedern der Projektgruppe für die bisherige Arbeit und die heutige Präsentation, einen besonderen Dank spricht er aber an das gesamte Team der Montafoner Museen unter der Leitung des Mitarbeiters Dr. Rudigier für deren höchst professionelle Arbeit aus. Pkt. 2.) Auf Ersuchen des Vorsitzenden informiert Dir. Fricke von Montafon Tourismus über die bisherigen Gespräche und Überlegungen zur Durchführung des Mountainbike Marathons M³, welcher nun nach Problemen mit betroffenen Grundeigentümern im vergangenen Jahr im kommenden Sommer in Form von drei Routenvarianten mit 30 km (normal), 70 km (anspruchsvoll) und 135 km (extrem) veranstaltet werden soll. Für die Normalvariante und die anspruchsvolle Variante, welche auch als regelmäßige Trainingsmöglichkeiten genutzt werden sollen, ist eine permanente Beschilderung geplant, für deren Realisierung sich insbesondere der Mitarbeiter Thomas Lerch des Standes Montafon mit den zuständigen Landesstellen bemüht und die nötigen Koordinationen mit Gemeinden und Grundeigentümern vornimmt. Dir. Fricke informiert zum Finanzierungskonzept des Mountainbike-Marathons, dass unter Berücksichtigung der zugesicherten Beiträge des Landes und verschiedener Sponsoren derzeit noch ein Fehlbetrag von ca. EUR 4.000 offen ist, dessen Übernahme er durch die Gemeinden ersucht, sofern nicht noch weitere Sponsorenpakete geschnürt werden können. Der im ursprünglichen Konzept vorgesehene Mitfinanzierungsanteil der Kommunen in Höhe von EUR 15.000 ist laut Dir Fricke unter Berücksichtigung der bereits vorliegenden Finanzierungszusagen diverser Partner nicht mehr erforderlich. Fricke weist im Besonderen auch darauf hin, dass das nach vorliegendem Konzept mit ca. 860 km beschilderte Routennetz in der Gesamttalschaft als wesentlicher Angebotsfaktor der Tourismusdestination Montafon anzusehen ist und dies im Wege von Montafon Tourismus künftig auch marketingtechnisch vermarktet werden wird. 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 5 - Mit Bezugnahme auf die bereits erfolgten zahlreichen Gespräche weist Fricke nochmals auf die Notwendigkeit hin, dass für eine klaglose Organisation des Mountainbike-Marathons ca. 250 – 300 freiwillige Helfer im Wege der örtlichen Vereine der Montafoner Gemeinden zur Verfügung zu stellen sind, weshalb er die Bürgermeister um die weiteren Koordinationen und Abstimmungen auf Gemeindeebene ersucht. In der Diskussion wird es als besonders wichtig erachtet, die örtlichen Vereine mit den freiwilligen Helfern bereits im Vorfeld in den Informationsfluss einzubinden. Es wird dazu vereinbart, von Montafon Tourismus den Gemeinden die nötigen Unterlagen mit Detailangaben zu den benötigten Streckenposten zur weiteren Abklärung mit den örtlichen Vereinen in Bälde zur Verfügung zu stellen, damit die definitiven Fixierungen für eine klaglose Abwicklung des Mountainbike-Marathons erfolgen können. Die Basisbeschilderung für das Mountainbike-Streckennetz samt permanenter Beschilderung der Mountainbike-Marathon-Strecken in der Talschaft erfolgt durch die Gemeinden in Abstimmung mit den Landesstellen. Die Rennbeschilderung für den Marathon ist im Rennbudget inkludiert. Bgm Vallaster weist aus Sicht der Gemeinde Bartholomäberg für die Streckenführung vom Ortszentrum Bartholomäberg in Richtung Talsohle in Schruns auf die Problematik der Benützung von einfachen Wanderwegen und die damit verbundene Notwendigkeit der Zustimmung zahlreicher Landwirte hin, weshalb in diesem Bereich möglichst rasch praktikable und umsetzbare Lösungen in Zusammenarbeit mit Montafon Tourismus und dem Mitarbeiter des Standes Montafon zu suchen sind. Zu dem für die Ausfinanzierung der Veranstaltung fehlenden Restbetrag von EUR 4.000 wird über Antrag des Vorsitzenden die Übernahme dieses Betrages als Maximalbetrag einstimmig bewilligt, sofern nicht durch weitere Sponsorenpakete eine Reduzierung möglich wird. Pkt. 3.) Zur Präsentation des Projektes Schanzenprojekt Tschagguns und des Nordischen Konzeptes begrüßt der Vorsitzende Dir. Peter Both und Vbgm Elmar Egg bei der Sitzung. Einen besonderen Willkommensgruß entbietet er zusätzlich Herrn Landesrat Mag. Siegi Stemer, welcher zu diesem Tagesordnungspunkt ebenfalls der Sitzung beiwohnt, zumal er in den vergangenen Monaten und Jahren ebenfalls intensiv in die Vorbereitungsarbeiten involviert war. Anhand einer Präsentation informiert Vbgm Egg eingangs kurz über den historischen Teil der Sprungschanzenentwicklung in der Gemeinde Tschagguns wie folgt: Rätikonschanze, errichtet 1930 – weitester Sprung 47 Meter; Zelfenschanze, errichtet 1937 – weitester Sprung 86 Meter (damals größte Schanze Österreichs); Ing.-Ohneberg-Schanze, errichtet 1946 Diese Schanze wurde für die Austragung der Österreichischen Schimeisterschaften 1947 errichtet, da die Zelfenschanze für die Kombinationsspringer zu groß war. Damals trugen die Schanzen ganz wesentlich dazu bei, das Montafon und die Gemeinde Tschagguns in der Welt des Schisports bekannt zu machen. In den 50-iger Jahren kam 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 6 - dann der Sprunglauf zum Erliegen, weshalb die Schanzen nicht mehr gewartet wurden und eine Nutzung durch Bautätigkeiten im Bereich der Ausläufe nicht mehr möglich war. Als weiterer Schwerpunkt der Präsentation informiert Vbgm Egg über das nun vorliegende und im Auftrag des Landes und des Vorarlberger Schiverbandes in enger Zusammenarbeit mit den Talschaften Montafon und Bregenzerwald, der UNI Innsbruck sowie dem Österreichischen und dem Vorarlberger Schiverband ausgearbeitete LeaderProjekt Nordic zur Revitalisierung der nordischen Sportarten in Vorarlberg. Als Infrastruktur dafür sind in Tschagguns 3 Trainingsschanzen mit K-Punkten von 18, 30 und 60 Meter sowie eine weitere 4. Schanze mit einem K-Punkt von 90 m für Großveranstaltungen projektiert (alle in Ausführung als Mattenschanzen). In Gaschurn/Partenen sind ein internationaler Biathlonschießstand mit 30 Schießplätzen sowie die nötige Loipeninfrastruktur für Sommer- wie Wintertraining und für Großveranstaltungen vorgesehen. Wesentliche Ziele des Projektes sind eine Wiederbelebung des nordischen Sports vor allem mit dem Ziel einer qualitativ hochwertigen Nachwuchsförderung möglichst vieler Jugendlicher in diesen Sportdisziplinen wie auch die Schaffung eines breiten Sportangebotes sowohl für den Sommer als auch den Winter und die Schaffung von Voraussetzungen zur Durchführung internationaler Veranstaltungen, womit auch kurzfristig die Möglichkeit einer breiten Fernsehpräsenz für das Montafon verbunden ist. An möglichen Sprungbewerben könnten ein Sommercup (Weltelite), ein Ladiesgrandprix (Damen Weltcup), Kontinentalcup (vergleichbar Europacup Alpin) sowie die nordische Kombination B (fix möglich) veranstaltet werden, wobei auch Möglichkeiten für Nordische Kombination A in Aussicht sind. Vbgm Egg informiert zusätzlich über das geplante Leistungszentrum West, in welchem die Schihauptschule Schruns als Ausbildungsstätte für die alpinen und nordischen Disziplinen mit der Führung reiner Sportklassen in der Schihauptschule und der Kombination von Sport und Lehre im Bereich Nachwuchs alpin und nordisch auch für 15 bis 19 jährige aus dem Einzugsgebiet Tirol und Vorarlberg eingebunden werden soll. An nötigen Infrastrukturmaßnahmen sind dazu Adaptierungen im Internat, die Errichtung des Montafoner Schanzenzentrums in Tschagguns und die Errichtung der Laufstrecken inkl eines Schießstandes in Gaschurn/Partenen notwendig. Wesentliche Voraussetzungen zur Umsetzung des Projektes sind die Sicherstellung der Finanzierung mit Einbindung von Bund, Land, EU und den Montafoner Gemeinden sowie die Schaffung von Lehrlingsplätzen für die Kombination von Lehre und Ausbildung, wozu bereits 8 Zusagen von heimischen Firmen vorliegen. Neben der Schaffung eines Ausbildungszentrums West werden von Vbgm Egg als weitere Visionen und Ziele eine Sommer–Vierschanzentournee sowie die nordische Kombination im Winter genannt. Landesrat Mag. Stemer präsentiert zusätzlich die Überlegungen aus Landessicht, welche im Rahmen einer landesweiten Gesamtkonzeption in den vergangenen Monaten erarbeitet wurden, dies insbesondere auch unter dem Aspekt, dass der nordische Bereich bei der sportlichen Betätigung wie auch im Bereich der Nachwuchsförderung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Den Standesbürgermeistern wird dazu die Projektmappe zum Projekt „Nordic“ mit einer Revitalisierung der Nordischen Sportarten in Vorarlberg übergeben. 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 7 - Zur weiteren Realisierung des Projektes ist lt Landesrat Mag. Stemer ein Grundsatzbeschluss der Region zum Konzept selbst wie auch zur Aufbringung eines Finanzierungsanteiles nötig. Von Seiten der betroffenen Standortgemeinden sind die nötigen Vorabklärungen bezüglich Grundinanspruchnahme, Abklärungen mit Behörden wie Flächenwidmung, Gefahrenzonenplanung etc. erforderlich. Auf Landesebene werden vom Landeshochbauamt in Zusammenarbeit mit der Vermögensabteilung des Landes die damit verbundenen Fragen vergaberechtlicher und steuerrechtlicher Natur abgeklärt, zumal in Anbetracht der Investitionssumme auch EU-rechtliche Bestimmungen zu berücksichtigen sind. Zur Umsetzung des Projektes wird von Landesrat Mag. Stemer vorgeschlagen, die Hauptorganisation an Dir. Both und Vbgm Egg gemeinsam mit der Schihauptschule Schruns zu übertragen, zumal diese Fachleute bisher intensiv in das Gesamtprojekt eingebunden sind. Landesrat Mag. Stemer weist zusätzlich darauf hin, dass bereits im Jahre 1993 bei der damaligen Eröffnung des Hauses durch Bundesminister Sinowatz die Installierung einer nordischen Gruppe als fixer Bestandteil des Konzeptes enthalten war. Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass in Zusammenarbeit mit Montafon Tourismus konkrete Überlegungen zur Bewerbung für die Snowboard-WM im Jahre 2015 angestellt werden, für welches Ereignis auch von der größten Bergbahngesellschaft des Montafons, der Silvretta Montafon, ebenfalls Interesse bekundet wird. Dies auch vor dem Hintergrund der außerordentlichen Folge des heimischen Snowboardsportlers Markus Schairer aus St. Gallenkirch. Zusätzlich wird informiert, dass die Präsidenten der Olympischen Komitees Liechtenstein und Österreich, Leo Kranz und Leo Wallner, Interesse an der Ausführung der Europäischen Winterjugendspiele 2015 in Liechtenstein und Vorarlberg mit Bewerben im Montafon bekunden und auch dafür bereits konkrete Überlegungen angestellt werden. Auch die Ausführung dieser beiden Bewerbe sind in enger Verknüpfung mit den Visionen von Vbgm Egg zu sehen, wobei von Landesrat Mag Stemer im Besonderen noch darauf hingewiesen wird, dass auch vom nordischen Direktor des ÖSV, Mag. Toni Innauer, ein klares Bekenntnis zum Nordic-Konzept Vorarlberg abgegeben wird. Zum vorläufigen Finanzierungskonzept mit Gesamtinvestitionskosten von EUR 9, 0 bis 9, 6 Mio. informiert Landesrat Mag. Stemer, dass der Finanzierungsanteil aus EFRE/Leader-Mitteln in Höhe von EUR 450.000 als relativ abgesichert anzusehen ist, von Landeseite sind Förderungsbeiträge aus verschiedenen Töpfen (Sportförderung, regionale Förderung, Strukturfonds etc) in Höhe von ca EUR 3, 35 bis 3, 85 Mio. zugesichert, von Bundesseite sind derzeit Förderungen in Höhe von EUR 1, 7 bis 1, 8 Mio. in das Finanzierungskonzept aufgenommen. Für den Bundesanteil wird vom Landesrat festgehalten, dass vor den mit 21. April beginnenden Budgetsitzungen im Nationalrat definitive Zusagen von Bundesseite leider nicht zu erhalten sind. Ein Finanzierungsanteil in Höhe von EUR 500.000 ist aus Bedarfszuweisungen budgetiert, worüber noch weitere Gespräche mit dem Gemeindeverband erforderlich sind. Zusätzlich wird von der VIW/VKW-Gruppe für die Nachwuchsförderung über einen Zeitraum von 4 – 5 Jahren ein Beitrag in Höhe von EUR 1 Mio. zur Verfügung gestellt. Von den beiden Regionen Bregenzerwald und Montafon sind Finanzierungsbeiträge in Höhe von EUR 500.000 bzw. 1, 5 Mio. im Finanzierungskonzept enthalten. 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 8 - Bgm Wachter beurteilt das Konzept als einmalige Chance für die Talschaft und steht voll hinter dem präsentierten Projekt. Er berichtet aber auch über teils skeptische Haltungen aus Bereichen der Hotellerie der Talschaft, weshalb nach seiner Überzeugung eine baldige Information mit den Touristikern als wichtig und dringend beurteilt werden muss. Desgleichen erachtet Bgm Wachter eine baldige und umfassende Information der Montafoner Gemeindevertretungen, allenfalls im Rahmen einer gemeinsamen Informationsveranstaltung, als wichtig. Bgm Wachter verhehlt nicht, dass auch in seiner Gemeindevertretung in Richtung Nordisches Konzept eine gewisse Skepsis gegeben ist. In der umfassenden Diskussion wird mehrfach betont, dass das Projekt Nordic nicht in erster Linie unter dem touristischen Aspekt zu sehen ist, sondern ganz wesentliche Bestandteile der Nachwuchsförderung und dem Leistungssport zuzuordnen sind und insgesamt mit diesem Projekt das Image einer ganzen Region und die Wertschöpfung derselben äußerst positiv beeinflusst werden können. In einer kurzen Wortmeldung äußert sich Herr Michael Widmann von PKF-Hotelexperts begeistert über diese Impulse. Nach seiner reichen Berufserfahrung sind diese Impulse auch für die Ansprache von Investoren sehr interessant, da sich damit die Region nicht nur allein auf dem klassischen Sektor des Alpinsportes bewegen würde. Er zieht auch Vergleiche mit St. Moritz mit dem Schwerpunkt Rodel und Skeleton oder mit Innsbruck mit der Bobbahn. Im Montafon könnte mit dem geplanten Projekt damit ein Highlight im Bereich des Schisprungs bzw. insgesamt im nordischen Bereich geschaffen werden. Angesprochen wird aber auch das enorme Zuschauerinteresse im nordischen Bereich mit einem hohen Frauenanteil, welches bei Gesamtbeurteilung des Projektes ebenfalls berücksichtigt werden sollte. Konkret schlägt er das Montafon als Teilnehmer an einer Vierschanzentournee für Ladies vor. Bgm Netzer weist auf die in seiner Gemeinde bereits gestarteten Aktivitäten in Zusammenarbeit mit der UNI Innsbruck im Rahmen eines sportwissenschaftlichen Konzeptes hin und informiert zusätzlich, dass auch in Richtung Biathlon entsprechende Überlegungen in Ausarbeitung sind. Nach seiner Auffassung können in diesem Bereich in Zukunft noch zahlreiche Ideen umgesetzt werden, weshalb auch von ihm das vorgestellte Konzept ausdrücklich befürwortet und als wesentlicher Meilenstein für die weitere Entwicklung der Talschaft beurteilt wird. Zusammenfassend wird einvernehmlich vereinbart, dass vorerst durch die Bürgermeister auf Gemeindeebene die Gemeindevertretungen über das Konzept informiert werden, ehe im Anschluss daran im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung aller Montafoner Gemeindevertretungen möglichst im Verlaufe Mai unter Teilnahme von ÖSV-Direktor Mag. Innauer und Landesrat Mag. Stemer das Projekt im Detail präsentiert werden soll. Über Antrag des Vorsitzenden wird schließlich das präsentierte Konzept von den Bürgermeistern zustimmend zur Kenntnis genommen. Hinsichtlich der Aufbringung des Finanzierungsanteiles der Talschaft von 1, 5 Mio. EUR wird ein kombinierter Schlüssel aus Einwohnerzahlen und Nächtigungen – allenfalls mit weiteren Parametern – als realistisch beurteilt, worüber auf Basis entsprechender Vorschläge der Standesverwaltung in der Aprilsitzung eine Entscheidung und Empfehlung an die Standesgemeinden herbei geführt werden soll. 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 9 - Zum Parameter Nächtigungen wird von Bgm Salzmann die in den Gemeinden teils unterschiedliche Berücksichtigung der Nächtigungen bei Zweitwohnsitzen angesprochen, weshalb in diesem Bereich eine einheitliche Berechnungs- bzw Erhebungsmethode überlegt werden sollte. Pkt. 4.) Der Vorsitzende begrüßt Frau Mag. (FH) Ruth Weber sowie Herrn Dipl-Betriebswirt (FH) Michael Widmann von PKF-Hotelexperts bei der Sitzung. Vom Vorsitzenden wird basierend auf der im vergangenem Jahr von PKF erstellten Feasibility-Studie über verschiedene Hotelstandorte im Montafon darauf hingewiesen, dass damals aufbauend auf den Aussagen dieser Machbarkeitsstudie in einem zweiten Schritt die Konkretisierungen für die Umsetzung von Projekten grundsätzlich vereinbart war und dazu im Rahmen von Workshops und Besichtigungen mit den Experten von PKF bis morgen Abend konkrete Schritte zur weiteren Abwicklung überlegt und geprüft werden sollen. Der Vorsitzende berichtet zusätzlich, dass konkretes Interesse für bestimmte Standorte von den Bürgermeisterkollegen Wachter, Salzmann, Säly sowie Netzer deponiert sind. Er informiert zusätzlich, dass im Zusammenhang mit der Neugestaltung beim Aktivpark die Errichtung eines Hotels kurz bevor steht wie auch konkrete Überlegungen zur Errichtung eines neuen Hotels am Standort im Bereich der Talstation der Hochjochbahn angestellt werden. Herr Widmann räumt in einer allgemeinen Stellungnahme dem Schisprung künftig ein hohes Potenzial ein, wobei von ihm dies eher in Richtung Sommersaison als wichtig beurteilt wird. Als wichtiges Angebotssegment werden auch gute Höhenwege - möglichst asphaltiert - genannt, wie auch auf Grund der bestehenden Erfahrungen dem Thema Frauen in der Vergangenheit zu wenig Bedeutung beigemessen wurde. So ist z.B. der Frauenanteil bei den Zuseherzahlen beim Biathlonlanglauf fast so hoch wie bei Männern. Nach seiner Einschätzung sind auch Trainingscamps unter Anleitung von Fachleuten extrem wichtig, wie auch beispielsweise einer nordischen Akademie in der Talschaft als spezielles Angebotssegment eine hohe Anziehungskraft zukommen würde. Bezugnehmend auf die aktuelle Finanzmarkt- und Immobilienkrise sind laut Herr Widmann gravierende Veränderungen zu erwarten und auch in der Hotelfinanzierung ein Einbruch unabwendbar. Nur beispielsweise wird angeführt, dass in Dubai fast alle größeren Baumaßnahmen eingestellt sind und tausende Arbeiter aus anderen Ländern binnen zwei Wochen das Land zu verlassen haben. Auch in Russland sind beispielsweise ca 95 % aller Immobiliengroßprojekte eingestellt, da die Bereitschaft von Investoren zur Finanzierung nicht mehr gegeben ist. Auch im Hotelfinanzierungsbereich wird es das klassische Hotelinvestment wie bisher nicht mehr geben. Ursachen dafür sind einerseits die bei Finanzierungen geforderten Eigenkapitalforderungen der Banken von 35 bis 40 %, die enormen Anforderungen in Richtung Vertragsgestaltung und die Beibringung von Sicherheiten. Kleinere Projekte mit Finanzierung über die lokalen Banken sind laut Widmann allerdings auch weiterhin noch möglich. Es wird aber zunehmend schwieriger werden, neue Projekte zu realisieren, wobei von Herrn Widmann das Prinzip „buy-to-let“ auch in Österreich als einzige Chance zur Realisierung neuer Hotelprojekte gesehen werden muss. Er informiert dazu zusätzlich, dass die PKF-Gruppe in Zusammenarbeit mit der ÖHV an der Ausarbeitung eines Positionspapieres für den Nationalrat beauftragt 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 10 - ist, um die aktuelle Situation zu erörtern und die nötigen Beratungen auf politischer Ebene zu ermöglichen. Besonders hervorgehoben wird von ihm, dass auf kommunaler Ebene beim genannten Finanzierungskonzept genauestens darauf zu achten ist, dass die spätere Umwandlung in Zweitwohnsitze definitiv ausgeschlossen ist, da leider auch unseriöse Berater auf diesem Markt ihre Dienstleistungen anbieten. Nach Kenntnis der Situation ist laut Aussage von Herrn Widmann ein proaktives Herangehen sehr wichtig, wobei der Frage, welche Hotelprojekte an welchen Standorte mit welchen Investoren umgesetzt werden können, besondere Bedeutung zukommt. Es sind dabei Fragen der Differenzierung innerhalb der Region, Fragen der Spezialisierung der Hotels und die Herauskristallisierung sinnvoller Standorte mit möglichst langfristiger Wertschöpfung aus der Investition zu beantworten. Aber auch Nischenprojekte bedürfen einer gezielten Prüfung und Ausarbeitung. Zusammenfassend ist die Standesvertretung der Überzeugung, dass für die dringend notwendige Schaffung zusätzlicher Gewerbebetten in der Talschaft neben den bereits in Umsetzung befindlichen bzw geplanten Investitionen zielorientiert weitere Standortuntersuchungen und konkrete Schritte zur Aktivierung von Investoren unter Mithilfe der PKF als Fachbüro in enger Zusammenarbeit mit der Bergbahnwirtschaft des Tales gesetzt werden müssen. Die weitere Bearbeitung wird im Rahmen von Workshops und konkreten Standortbesichtigungen am Tag nach der Sitzung erfolgen. Pkt. 5.) Die allen Standesvertretern per E-Mail übermittelte Niederschrift der 40. Sitzung vom 10.02. 2009 wird einstimmig genehmigt und unterfertigt. Pkt. 6.) Der Standessekretär präsentiert das aktuelle Ausschreibungsergebnis für die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 215.000 EUR für die Finanzierung des Ankaufs der direkt an das bestehende Museumsgebäude angrenzenden Räumlichkeiten der ehemaligen Konsumgenossenschaft Montafon zur Erweiterung des Montafoner Museums, wozu von 4 eingeladenen Instituten aus der Talschaft 3 Angebote eingereicht wurden. Auf Basis des vorliegenden Angebotsergebnisses wird über Antrag des Vorsitzenden einstimmig die Darlehensaufnahme bei der Sparkasse Bludenz Bank AG mit einem Aufschlag von 20 Basispunkten auf den 6-Monats-Euribor beschlossen. Hingewiesen wird noch auf die Tatsache, dass sowohl von der Sparkasse Bludenz Bank AG als auch von der Raiffeisen Bank im Montafon eine Konvertierung in Fremdwährung CHF nicht angeboten ist und in Anbetracht der derzeitigen Kursrelationen wie auch des geringen Zinsvorteils gegenüber dem Euro auch unter Berücksichtigung des Währungsrisikos Überlegungen in Richtung einer Fremdwährungsfinanzierung derzeit nicht angestellt werden. 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 11 - Pkt. 7 – Berichte: a) Der Vorsitzende informiert über ein Gespräch mit Dipl-Oek Günter Fäßler von der Raiffeisen Bank im Montafon in der Sache der Änderung des Zinsindikators für die CHF-Fremdwährungsfinanzierungen der Kommunen, welche laut Vorschlag auf den RZB-Refi-Satz umgestellt werden sollen, da eine Refinanzierung zu den CHFLibor-Konditionen für die Bank nicht mehr möglich ist. Die im Gespräch mit Dir Fäßler ausgehandelte Vorgangsweise zur Verrechnung einer Devisenbereitstellungskommission in Höhe von 0, 25 % p.a., jeweils berechnet vom aushaftenden Kapital, wird von den Standesbürgermeistern zustimmend zur Kenntnis genommen. Diese Regelung gilt vorerst befristet bis zu einer Änderung der Marktsituation. b) Der Vorsitzende informiert, dass von der Vorarlberger Ärztekammer eine Kassenstelle für die Niederlassung eines Facharztes für Augenheilkunde im Bezirk Bludenz ausgeschrieben ist, für welchen allerdings bis zum Sitzungstage noch keine Bewerbungen vorliegen. Aus Sicht der Ärztekammer würde es begrüßt, wenn die Niederlassung dieses Arztes nicht in Bludenz, sondern beispielsweise im Montafon erfolgt, zumal in Bludenz bereits mit Dr. Sackl und Dr. Tschann zwei Kassenärzte und mit Dr. Ulrike Röser eine Wahlärztin auf dem Gebiet der Augenheilkunde tätig sind. Im Montafon würden auch entsprechende Räumlichkeiten für eine Ordination zur Verfügung stehen. Der Vorsitzende ersucht die Bürgermeisterkollegen, allenfalls bekannte Interessenten auf diese ausgeschriebene Stelle mit einer Niederlassungsmöglichkeit in der Talschaft anzusprechen. Zusätzlich wird informiert, dass unlängst mit Frau Dr. Andrea Keckeis eine Facharztstelle für Lungenkrankheiten in Bludenz und mit Dr. Thomas Lang die Facharztstelle für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Schruns als Nachfolge von Dr. Giesriegl besetzt wurden. c) Von Mitarbeiter Mag. Maier wird über das von der TU München vorliegende Angebot der Präsentation der Arbeiten im Rahmen eines Studienprojektes am Lehrstuhl für Planen und Bauen im ländlichen Raum mit Prof. DI Matthias ReichenbachKlinke informiert, welches infolge Ablebens von Prof. Reichenbach-Klinke nun von DI Martin Frank fertiggestellt wurde. Gemäß Entwurf könnten die Arbeiten im Rahmen einer Abendveranstaltung mit Vortrag in der Talschaft präsentiert und die Ergebnisse des Entwurfseminars in Form einer Broschüre dokumentiert werden. Mitarbeiter Dr. Rudigier spricht in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer breiten Sensibilisierung der Bevölkerung vor allem in Richtung Erhaltung aller Bausubstanz an, wozu in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und dem Vorarlberger Architekturinstitut möglichst bald konkrete Schritte gesetzt werden sollten. Es besteht nämlich große Gefahr, dass weitere historische und erhaltenswürdige Gebäude in der Talschaft durch Umbau oder Verfall endgültig verloren gehen. Die Herausgabe einer Publikation über die Entwurfsergebnisse des Studienprojektes der TU München wird in der Diskussion nicht unterstützt, zumal die vorliegenden Ergebnisse sehr abstrakt sind, mit hoher Wahrscheinlichkeit von breiten Bevölkerungskreisen keine Akzeptanz finden und auch zur Thematik der Sensibili- 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Seite - 12 - sierung der Bevölkerung für die Erhaltung alter Bausubstanz keinen Beitrag leisten können. d) Mitarbeiter Mag. Maier informiert, dass das Folgeprojekt „Prättigau-Montafon, grenzenlos in die Zukunft„ vom Lenkungsausschuss des INTERREG-IVProgramms am 12. März genehmigt wurde. Im Rahmen dieses Projektes sollen grenzüberschreitende Wandererlebnisse, Besuchsangebote für die Nachbarschaftspflege wie Austausch in den Bereichen Raumplanung und Kulturlandschaft umgesetzt werden. Pkt. 8 – Allfälliges: a) Bgm Netzer vertritt die Auffassung, dass beim angestrebten Budgetvolumen in der neuen Montafon Tourismus GmbH mit dem Ziel von 3 Mio. EUR die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung zu berücksichtigen ist und vorerst die Auswirkungen der bereits erfolgten Aufstockung auf 1 Mio. EUR geprüft werde sollten. b) Bgm Netzer bringt zur Kenntnis, dass von den Vorarlberg-Lines in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund ein Packages geschaffen wurde, wonach bei Internetbuchungen von Tickets für Ausflugsfahrten auch die Benützung des ÖV im verbundraum Vorarlberg inkludiert ist. Er schlägt dazu vor, dieses Angebot in der Talschaft aktiv zu bewerben. c) Bgm Bitschnau erkundigt sich nochmals nach den Möglichkeiten einer gemeinsamen Anschaffung einer Wärmebildkamera im Wege des Standes Montafon. Dazu wird von Bgm Luger in seiner Funktion als Vorstand der Montafonerbahn über die bereits erfolgte Anschaffung einer Wärmebildkamera informiert, über deren Ausleihe an interessierte Gemeinden die näheren Details in einem demnächst erscheinenden Flyer publiziert werden. d) Bgm Ladner informiert, dass anlässlich von Gesprächen mit Vertretern der Landesstraßenplanungsstelle in Sachen Radwegführung in der Gemeinde Lorüns die Notwendigkeit einer stärkeren Einigkeit in der Talschaft in Richtung der Landesdienststellen in Bregenz im Zusammenhang mit dem Umfahrungsprojekt in Lorüns angesprochen wurde. Der Vorsitzende stellt dazu unmissverständlich fest, dass die Talschaft als Ganzes hinter diesem wichtigen Umfahrungsprojekt mittels Tunnelvariante steht und dies auch auf politischer Ebene nochmals deponiert wird. Schruns, 25. März 2009; Ende der Sitzung 13:15 Uhr; Schriftführer: 41. Standessitzung: 24.03. 2009 Standesvertretung: Seite - 13 -