19480916_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 11:28
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1984-09-16
Erscheinungsdatum 1984-09-16
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-1-] Der Standesrepräsentant für Montafon _______________________ Abtlg. Forstverwaltung Schruns, am 13.9.1948 An die Herren Bürgermeister der Talgemeinden Montafon ________ Ich berufe Sie zur Teilnahme an einer Sitzung des Standesausschusses für Montafon ein, die am Donnerstag, den 16.9.48 um 8.30 Uhr in Schruns stattfindet. Anschließend: Bürgermeistertagung Versammlungsort: Vereinshaus Schruns [Unterschrift: "Hueber"] Tagesordnung 1) Verlesung der Niederschrift der letzten Sitzung. 2) Besetzung der Aussenstelle der Bezirksforstinspektion Bludenz i. Schruns. 3.) Ansuchen des Fleisch Ferdinand, Tschagguns, um Übertragung eines Servitutsrechtes. 4.) Ansuchen des Brugger Anton, Tschagguns, um Übertragung eines Servitutsrechtes. 5.) Ansuchen des Vallaster Heinrich, St. Gallenkirch, um Übertragung eines Servitutsrechtes. 6.) Ansuchen der Maisensäss-Interessentschaft Danafreida, Ansuchen um eine gerechte Vermarkung. 7.) Ansuchen des Schoder Reinhard, Vandans 18, um Übertragung eines Servitutsrechts. 8.) Ansuchen des Ganahl Wilhelm Silbertal um die Bewilligung von 10-15 fm Rundholz 9.) Ansuchen des Baptist Ganahl, Schruns 549, um die Bewilligung von 22 fm Abgangsholz aus schwerbringbarer Lage. 10.) Ansuchen des Both Johann aus Schruns, um die Bewilligung von 2 Sagstämmen. 11) Ansuchen des Josef Erhard, Silbertal, um die Bewilligung von 100 fm Bauholz. 12) Ansuchen des Grass Siegfried, Schruns 200, um die Bewilligung von 2 Schindelstämmen. [-2-] Niederschrift über die am Donnerstag den 16.September 1948 in Schruns im Vereinshaus statt gefundenen Beratung des Herrn Standesrepräsentanten für Montafon mit den Bürgermeistern der Talgemeinden in Ihrer Eigenschaft als Standesvertreter. Anwesend waren: Der Der Der Der Der Der Der Standesrepräsentant Jakob Hueber, Schruns Bürgermeister von Schruns, Franz Marent Bürgermeister von Tschagguns, Josef Schuster Bürgermeister von St. Gallenkirch, Martin Salzgeber Bürgermeister von Silbertal, Alois Bargehr Bürgermeister von St. Anton, Battlogg Bürgermeister von Gaschurn, Peter Wachter Der 1. Gemeinderat der Gemeinde Schruns, Neyer Engelbert Abwesend: Der Bürgermeister der Gemeinde Bartholomäberg, Kessler Josef, Landtagsabgeordneter Der Bürgermeister der Gemeinde Vandans, Pfeifer Josef Der Bürgermeister der Gemeinde Lorüns Der Bürgermeister der Gemeinde Stallehr, da die gemeindliche Selbstverwaltung noch nicht aufgebaut ist. Beginn der Beratung: 9.30 Uhr Ende der Beschlussfassung: 12.30 Uhr Der Standesrepräsentant Jakob Hueber eröffnet als Vorsitzender die Sitzung und erklärt diese für beschlussfähig. Die Verlesung der aufliegenden Tagesordnung entfällt, da sie allen Bürgermeistern anlässlich der Einladung zur Sitzung zugesandt wurde. Beratungsergebnis: Zu Punkt 1) der Tagesordnung: Die Niederschrift der Sitzung vom 6. Juli 1948 wird verlesen. Herr Gemeinderat Neyer Engelbert ersucht um Erläuterung des Punktes 2) der Niederschrift betreffs Angestelltenverhältniss des Herrn Bürgermeister Marent beim Stand Montafon, wobei ihm der Herr Standesrepräsentant erklärt, dass Herr Marent sobald es ihm sein Posten als Bürgermeister von Schruns erlaubt wieder voll bei der Forstverwaltung des Standes Montafon beschäftigt wird. Anschließend lässt der Herr Standesrepräsentant durch den zeitweise in der Buchhaltung des Standes Montafon beschäftigten Neyer Emil einen Finanzbericht, der in gedrängter Form die Rechnunggebarung des Jahres 1947 und 1948 beinhaltet, verlesen und erläutern, der seitens der Standesvertreter voll anerkannt wurde. Der Herr Standesrepräsentant erläutert noch näher den Punkt 5) der Niederschrift vom 6.7.1948, es wird aber kein Beschluss gefaßt, sondern die Angelegenheit auf die kommende Sitzung zurückgestellt. Zu Punkt 2) Der Herr Standesrepräsentant verliest ein Schreiben des Amtes der Vorarlberger Landesregierung in Bregenz, worin vorgeschlagen wird die Aussenstelle der Abtlg. Forstwesen der Bezirkshauptmannschaft [-3-] in Bludenz mit einen ausgebildeten Forstwirt zu belassen und dessen Kosten je zur Hälfte dem Land und dem Stande Montafon anzulasten. Dieser Antrag wurde nach längerer Diskussion seitens der Standesvertreter abgelehnt. Zu Punkt 3) Dem Antrage des Fleisch Ferdinand in Tschagguns um Übertragung von Bp.Nr. 95, auf Bp. Nr. 1052, wird stattgegeben. Zu Punkt 4) Dem Ansuchen des Brugger Anton in Tschagguns HNr 10 um Übertragung des Servitutsrechtes von HNr. 252, auf GP.Nr. 40 wird stattgegeben. Zu Punkt 5) Dem Ansuchen des Vallaster Heinrich in St. Gallenkirch HNr. 169, um die Bewilligung von 5 fm Nutzholz wird stattgegeben. Desgleichen wird zur Kenntnis genommen der Verzicht auf das Holzbezugrecht für die Grp.Nr. 4/48 mit der Bp.Nr. 1014. Herr Vallaster erhält gleichzeitig die Bewilligung zum freien Verkauf von 10 fm Abbruchholz im Standesgebiet Montafon. Zu Punkt 6) Dem Ansuchen des Schoder Meinhard in Vandans HNr. 16. um die Übertragung des Servitutsrechtes von Bp. Nr. 433/2 auf Grp. 1892/2 wird stattgegeben. Zu Punkt 7) Dem Ansuchen um die Bewilligung von 10 fm Nutzholz [handschriftliche Ergänzung: "für Küblerarbeiten"] (Antragsteller Ganahl Wilhelm in Silbertal) wird unter Berücksichtigung daß Ganahl Kriegsinvalide ist, einstimmig genehmigt. Zu Punkt 8) Ansuchen der Maiensässinterressentschaft "Danafreida" in St. Gallenkirch, um genaue Festlegung der Grenzen, wird zur Kenntnis genommen. Der Herr Standesrepräsentant erklärt dass er zur Bestellung des Sachverhaltes eine Besichtigung an Ort und Stelle durchführt. zu Punkt 9) Dem Ansuchen des Baptist Ganahl aus Schruns, um die Bewilligung von 15 fm Windbruch und Käferholz in schwerbringbarer Lange, zum Ausbau eines Maiensässhäuschens, wird stattgegeben. Zu Punkt 10) Dem Ansuchen des Johann Both in Schruns, um die Bewilligung von 2 Sagstämmen für dringende Reparaturen im Stall, wird stattgegeben. Zu Punkt 11) Dem Ansuchen des Josef Erhard in Silbertal, um die Bewilligung von 60 fm Nutzholz zum Neubau des baufälligen Hauses HNr.17 wird stattgegeben. Zu Punkt 12) Dem Ansuchen des Grass Siegfries in Schruns, um die Bewilligung von 2 Schindelstämmen, wird stattgegeben. [-4-] Zu Punkt 13) Dem Ansuchen des Vallaster Josef in Schruns um die Bewilligung von Bauholz wird vertagt, da festgestellt werden muss, ob der betreffende Stall eingeforstet ist oder nicht. Zu Punkt 14) Dem Ansuchen des Neyer Eduard in Bartholomäberg, um die Bewilligung von 30 fm Windbruch und Käferholz in schwerbringbarer Lage wird stattgegeben. Eine Zuweisung erfolgt in der Standeswaldung Silbertal Gafluna. Zu Punkt 15) Dr. Doz. Edwin Albrich in Schruns, beabsichtigt in kommender Zeit in Schruns eine Kneipp-Kur-Anstalt zu errichten. Er stellt an den Stand Montafon das Ansuchen um Beteiligung an dieser Anstalt. Nach längerer Debatte erklärt sich der Standesausschuss bereit, dieses Unternehmen zu unterstützen und zwar in Form von Holzlieferungen. Der Wert dieser Holzlieferungen wird in Form von Rechnungen festgehalten und als Anteil gezeichnet. Zu Punkt 16) Der Bürgermeister der Gemeinde Gaschurn, Wachter, sagt, dass geplant ist von Partenen über Zeinis ins Tirol eine Strasse zu erstellen. Er macht gleichzeitig darauf aufmerksam dass die Vorarlberger Illwerke den Plan hegen eine Seilbahn zu bauen, wodurch das Strassenprojekt in Frage gestellt würde. Da diese Strasse eine wichtige Verbindung zwischen Vorarlberg und Tirol herstellen würde und deshalb wegen des Fremdenverkehrs für das ganze Montafon von grossem Nutzen wäre, stellt Bürgermeister Marent den Antrag, dass der Stand Montafon in Vertretung der Gemeinden dieses Bauvorhaben mittels einer Resolution zu fördern versuchen soll. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Zu Punkt 17) Der Bürgermeister Marent erläutert das Projekt der Hauptschule in Schruns, die im Verlaufe des Jahres 1949, erstellt wird, und weist auf dessen Wichtigkeit für das ganze Montafon hin, da der bisherige Weg der Kinder zum Hauptschulbesuch von grossen Schwierigkeiten abhing. täglich mussten die Kinder mit der Bahn nach Bludenz fahren, für das innere Montafon bereits eine Unmöglichkeit, dass diese Dörfer hauptsächlich im Winter eine sehr schlechte Fahrgelegenheit (Autobus) bis nach Schruns haben, und dann erst noch nach Bludenz fahren müssten. Der Herr Standesrepräsentant mit dem Einvernehmen der Anwesenden Bürgermeister erklärte sich nach längerer Unterredung bereit dieses Bauvorhaben bestmöglichst zu unterstützen.