19470711_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 11:31
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1947-07-11
Erscheinungsdatum 1947-07-11
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-1-] Niederschrift über die am Freitag, den 11. Juli 1947, in Schruns im Vereinshaus stattgefundene Beratung des Standesrepräsentanten für Montafon mit den Bürgermeistern der Talgemeinden in ihrer Eigenschaft als Standesvertreter. Anwesend: Der Der Der Der Der Der Der Standesrepräsentant: Jakob Hueber, Bürgermeister von Schruns Bürgermeister von Tschagguns, Josef Schuster Bürgermeister von Bartholomäberg, Josef Kessler, Landtagsabgeordneter Bürgermeister von St. Gallenkirch, Martin Salzgeber Bürgermeister von Gaschurn, Peter Wachter Bürgermeister von Vandans mit St. Anton, Josef Pfeifer Bürgermeister von Silbertal, Alois Bargehr. Abwesend: Der Bürgermeister von Lorüns, Batlogg. Der Bürgermeister von Stallehr, da die gemeindliche Selbstverwaltung noch nicht wieder aufgebaut. Beginn der Beratung: 8 Uhr 45 Ende der Beratung und Beschlussfassung: 18 Uhr 45. Der Standesrepräsentant Jakob Hueber eröffnet als Vorsitzender die Sitzung und erklärt diese für beschlussfähig. Die Verlesung der aufliegenden Tagesordnung entfällt, da sie allen Bürgermeistern anlässlich der Einladung zur Sitzung zugesandt wurde. Beratungsergebnis zu Punkt 1) der Tagesordnung: Die Niederschrift über die letzte Standesausschußsitzung vom 15. bezw. 30.4.1947 wird verlesen und, da kein Einwand erhoben wurde, genehmigt. Diverses: zu Punkt 2) Das Ansuchen der Gemeinde St. Anton i.M. um Übernahme eines Teiles des Interessentenbeitrages zur Wildbachverbauung wurde zur Kenntnis genommen und ein einmaliger Beitrag von S 1.000 bewilligt. zu Punkt 3) Dem Ansuchen der Gemeinde Gaschurn um die Beistellung von ca. 800 m 7 mm starkem Tragdraht als Tragseil, um Nutz- und Brennholz zu Tal zu befördern, wurde zugestimmt, vorausgesetzt, dass ein solcher Draht vorhanden ist. zu Punkt 4) Der Einspruch der Gemeinde St. Gallenkirch gegen beabsichtigte Holzschlägerung im Gebiete Blenischau wegen Erdrutschgefahr, unter Berufung auf diesbezügliche Urkunde vom Jahre 1763 und 1783, wurde zur Kenntnis genommen und beschlossen, die Angelegenheit [-2-] durch eine Kommission, bestehend aus: Standesrepräsentant Hueber Forstmeister Ing. Hageck Bürgermeister Salzgeber Forstwart Bargehr und Holzhändler Franz Düngler zu klären. zu Punkt 5) Das Ansuchen des Eugen Müller, Bürs, um Überlassung der anfallenden Aste (Reisig) bei Holzschlägerungen im Standeswaldgebiet Gafluna, zwecks Bereitung von Fichtennadelöl wurde abgewiesen. Gegen die Entnahme von Reisig wäre nichts einzuwenden, jedoch wird die Errichtung einer Brennerei innerhalb des Standeswaldgebietes Gafluna, da nicht im Interesse des Standeswaldes gelegen, abgelehnt. zu Punkt 6) Das Ansuchen des Wilhelm Kasper, Vandans 33, um Aufnahme und Übertragung des Servitutsrechtes auf eine neue Baufläche wurde bewilligt. Bezüglich Ansuchen um ca. 1 1/2 - 2 m3 Nutzholz zur Erstelllung eines Zaunes, wurde er auf eine Zuteilung aus dem Holzkontingent der Gemeinde Verwiesen. zu Punkt 7) Vorarlberger Illwerke A.G.. Die Niederschrift über die Trassenbegehung der projektierten 20 kV-Leitung Gargellen wurde zur Kenntnis genommen. zu Punkt 8) Die Bekanntgabe der Gemeinde Gaschurn, dass sie das Bauvorhaben der Hochjochbahn Schruns-Kapelljoch begrüsst und Ihrerseits die Zustimmung gibt, dass ihr Bürgermeister als Vertreter im Stand Montafon für einen angemessenen Beitrag eintreten soll, wird dankend zur Kenntnis genommen. zu Punkt 9) Die Entscheidung des Oberlandesgerichtspräsidiums, bezüglich Abweisung der Freigabe von 2 Räumen als Kanzleien für den Stand Montafon im Gerichtsgebäude, wird zur Kenntnis genommen. zu Punkt 10) Für die Klausenbachverbauung der Gemeinde Gaschurn wurde ein einmaliger Beitrag von S 5.000.-- bewilligt. zu Punkt 11) Dem Ansuchen des Alpmeister Netzer um Entsendung einer Kommission zur Festlegung der Grenze zwischen Stand Montafon und Alpe Gritsch wird zugestimmt. zu Punkt 12) Das Ansuchen des Ludwig Dajeng wird dahin abgeändert, dass anstelle eines Ankaufs eines Bauplatzes zur Errichtung einer Gaststätte oberhalb des Kropfens einem Grundtausch zugestimmt wird, vorausgesetzt, dass er eine Baubewilligung erhält. Holzbezüge zu Punkt 15) Dem Ansuchen der Elfriede Gessner, Gargellen, um Holzzuteilung [-3-] in besserer Lage, wird, falls möglich, entsprochen. zu Punkt 15) Das Ansuchen der Gebrüder Sannwald, Bregenz, um Zuteilung von weiterem Brennholz wird von 10 fm auf 4 rm reduziert. zu Punkt 15) Das Ansuchen des Alwin Bitschnau, St. Anton, um Zuteilung eines Baumstammes (Fichtenholz) zwecks Reparaturarbeit auf Anwesen Nr. 17 wird genehmigt, jedoch auf das Holzkontingent 1947 der Gemeinde verwiesen. zu Punkt 16) Dem Ansuchen des Christian Wachter, Vandans-Bartholomäberg, um käufliche Überlassung von ca. 150 fm Schnee- und Windbruchholz im Waldgebiet Rellstal/Salonienalpe zum Bau einer Autogarage mit Wohnung, wird zugestimmt, vorausgesetzt, dass die Erhebungen durch den Waldaufseher positiv sind. zu Punkt 17) Bern Ansuchen des Josef Oberer, Schruns, um Zuteilung von 35 fm Bauholz aus Standeswald, zur Instandsetzung von Haus Nr. 285 und Stall, wird zugestimmt, falls es im Rahmen des Holzkontingents 194? der Gemeinde möglich ist. zu Punkt 18) Das Ansuchen des Wilhelm Mayer in Schruns um 8 fm Holz zur Einzäunung des Besitzes in Gargellen wird derzeit zwecks weiterer Klärung bezüglich des Kontingents vertagt. zu Punkt 19) Dem Ansuchen des Josef Vallaster in Vandans Nr. 75 um Bewilligung zur Schlägerung von 20-25 fm Wind- und Käferholz im Rellstale wird zugestimmt. zu Punkt 20) Dem Ansuchen des Eugen Lenz in Schruns Nr. 204, um 90 fm Nutzholz zum Umbau des Hauses Nr. 204 in Gamprätz, wird zugestimmt, falls es im Kontingent 1947 der Gemeinde möglich ist. zu Punkt 21). Bern Ansuchen des Richard Sander, Schruns 29%, um 25-30 fm Nutzholz zur Erstellung eines Maisässhäuschens auf dem Kropfen wird zugestimmt. zu Punkt 22) Das Ansuchen des Jakob Oberer, Schruns 500, um 100 fm Nutzholz zur Neuerrichtung des Gasthauses Kropfen wird gegen Beibringung von Rundholz-Einkaufsscheinen bewilligt. zu Punkt 23) Das Ansuchen des Richard Flöry, Rodund, um Überlassung einer angeblich durch Steinschlag geschädigten und durch Käfer befallenen dürren Fichte, ca. 30 cm stark, im Standeswaldgebiet Rodund, wird gegen Zahlung des Kaufpreises bewilligt, falls der Bericht des Waldaufsehers positiv ist. [-4-] zu Punkt 24) Das Ansuchen des Franz Erhart, Schruns, Feld, um käuflichen Erwerb von winddürrem Holz im Jungwald Forner (Zelfen) zur Anfertigung von Heinzen usw. wird vertagt, da nach Bericht in genannter Gegend keine winddürren Hölzer vorhanden sind. zu Punkt 25) Das Ansuchen der Zollwachabteilung Gaschurn um Holz für ca. 30-40 Zaunsäulen zur Einzäunung der Zollsiedlung wird bewilligt, falls der Bericht der Gemeinde-Holzkommission bezüglich Notwendigkeit positiv ist. zu Punkt 26) Das Ansuchen des Wilhelm Tschanhenz, St. Gallenkirch, um Zuteilung von 15 einfachen Freileitungs-Holzmasten zur LichtVerlegung nach Alpengasthof Reuttehorn, wird gegen Beibringung von Einkaufsscheinen bewilligt. zu Punkt 27) Das Ansuchen des Ludwig Dajeng, Schruns, um 90 fm Bauholz im Schlägerungsabschnitt - Trasse Montafoner Hochjochbahn - zur Selbstschlägerung für Erbauung eines Gaststättenbetriebes, wird gegen Beibringung von Rundholz-Einkaufsscheinen bewilligt. zu Punkt 28) Das Ansuchen des Emanuel Bitschnau, Silbertal 127, um Genehmigung zur Selbstschlägerung von 10-15 fm Bauholz aus schwerzunehmender Lage, für Bau- bezw. Reparaturzwecke, wird abgelehnt, da anstelle des genannten Hauses ein neues erbaut wurde und das Servitutsrecht auf dieses übertragen ist. zu Punkt 29) Das Ansuchen des Franz Dönz, Silbertal 93, um 15 fm Bauholz zum Ausbau des Wohnhauses Nr. 93, wird bis zur weiteren Klärung durch die Gemeinde-Holzkommission vertagt. zu Punkt 30) Das Ansuchen des Artur Breuss, Gipswerk St. Anton i.M., um leihweise Abgabe von 20 fm Bauholz von Würbel, Haus Nr. 22 in St. Anton, für Aufbauarbeiten im Werk, wurde abgelehnt. zu Punkt 31) Dem Ansuchen des Oskar Pfefferkorn, Parthenen Nr. 28, um 10 m2 altes Stallabbruchholz verkaufen zu dürfen, wird zugestimmt, falls dasselbe innerhalb Gaschurn veräussert wird. zu Punkt 32) Das Ansuchen des Anton Grass, Partenen Nr. 93, um 14 fm Nutzholz zur Selbstschlägerung (in schwerbringbarer Lage) für Rechen- und Gabelerzeugung wird vertagt zwecks Erhebungen bezw. Stellungnahme des Forstschutzorganes. zu Punkt 33) Dem Ansuchen der Witwe Dr. Saler, St. Gallenkirch, um 70 fm Nutzholz zur Herrichtung des Hauses Nr. 267 wird zugestimmt, falls das Holz in schwerbringbarer Lage beschafft werden kann, da das Kontingent der Gemeinde erschöpft ist. [-5-] zu Punkt 34) Dem Ansuchen des Friedrich Führer, Schneidermeister, Silbertal Nr. 58, um 30-35 fm Bauholz aus schwerbringbarer Lage, zum Baue eines Eigenheimes (20 Jahre im Montafon), wird zugestimmt, falls solches Holz vorhanden ist. zu Punkt 35) Das Ansuchen des Hermann Lorünser, Vandans Hr. 183, um Überlassung eines angeblich stockroten Fichtenstammes, ca. 1 fm der bei der Seilbahnstation Vandans lagert, wird vertagt, bis Stellungnahme der Gemeinde-Holzkommission erfolgt ist. zu Punkt 36) Dem Ansuchen des Bürgermeisters vom Silbertal um 50 fm Nutzholz für dringenden Neu- und Umbau des Schulhauses, wird zugestimmt. zu Punkt 37) Dem Ansuchen des Josef Thöny, Gasthaus zur Heimspitze, Gargellen, um 5 (Pannen Nutzholz zur Erhaltung von 6 eingeforsteten Gebäulichkeiten in Gargellen, Sarottla und Vergalden, wird zugestimmt, falls das Holz in schwerbringbarer Lage beschafft werden kann. zu Punkt 38) Dem Ansuchen des Ludwig Vallaster, Gargellen, um käufliche Übernahme von 10 fm Schindelholz zur Herstellung eines neuen Daches auf dem Haus der Frau Laming in Gargellen (englische Staatsangehörige), wird zugestimmt, falls Zeugholzeinkaufsscheine beigebracht werden können. zu Punkt 39) Das Ansuchen des Alfred Salzgeber (Kriegsblinder) um 31, 90 fm Holz zur Errichtung eines Bahnhofkiosk in Schruns wird bewilligt. zu Punkt 40) Dem Ansuchen des Hermann Stemer, Schruns 529, um 40 fm /j Nutzholz zur Selbstschlägerung für den Bau eines Geräteschuppens v \ wird zugestimmt, falls das Holz in schwerbringbarer Lage beschafftwerden kann oder Rundholzeinkaufsscheine beigebracht, werden können. zu Punkt 41) Das Ansuchen der Vorarlberger Illwerke A.G. um Brennholz-Zuweisung für 71 Angestellte bezw. Arbeitnehmer mit selbständigem Haushalt wird bis zur Klärung vertagt. zu Punkt 42) Das Ansuchen der Firma Heimbach & Schneider, Hard, um Lieferung von Brennholz für Arbeiterküche am Suggadin- und Klausenbach und im Vermunt wird bis zur Klärung vertagt. zu Punkt 43) Das Ansuchen des Kindererholungsheimes, "Haus in der Sonne" Gaschurn, um 10-12 rm Brennholz, möglichst im Tal gelagert, wird bewilligt, falls Aufrüstung selbst besorgt wird (zum Kaufpreis). zu Punkt 44) Dem Ansuchen der Berta Tschofen, Gargellen, um 2 fm Nutzholz (Bretter) für Fussbodenbelag, wird zugestimmt, falls es im [-6-] Rahmen des Holzkontingents 1947 der Gemeinde möglich ist. zu Punkt 45) Dem Ansuchen der Josefa Schwarzmann, Schruns 234, um Bewilligung von 3, 50 fm Rundholz zur Selbstschlägerung in der Nähe des Pflanzgartens wird zugestimmt, falls es im Rahmen des Holzkontingents 1947 der Gemeinde möglich ist. zu Punkt 46) Dem Ansuchen des Josef Lerch, Gaschurn Nr. 64, um Selbstschlägerung von Windwurfholz wird zugestimmt, falls solches vorhanden ist. zu Punkt 47) Das Ansuchen der Arbeitsgemeinschaft Josef Hinteregger und Walter Rhomberg, Bregenz, Bauunternehmung bei den Vorarlberger Illwerken, um Zuweisung von 60 m3 Brennholz für Lager und Küchen in Vermunt und Partenen wird bis zur Klärung vertagt. Erweiterung der Tagesordnung: Einvernehmlich wird gemäss § 34 Abs. 5 der Gemeindeordnung die Tagesordnung zur Behandlung folgender Punkte erweitert. Punkt 48) In Anbetracht ungerechter und unhaltbarer Verhältnisse wurde der Antrag gestellt, dass im Amtsblatt folgender Aufruf zu veröffentlichen ist: "Allen jenen Personen, die zwischen dem 13.3.1938 und Mai 1945 die Standesbürgerschaft erworben haben, wird diese aberkannt und widerrufen. Diese können einen Antrag um Verleihung (Zuerkennung) der Standesbürgerschaft einreichen, ansonsten sind auf Grund eines Beschlusses des Standes Montafon in der Sitzung vom 22.12.1946 neue Ansuchen bis auf weiteres gesperrt. (so z.B. wurden in genannter Zeit viele Ausländer Standesbürger auf Grund ihrer politischen Einstellung). Die Ausführung dieses Beschlusses wird bis zur nächsten Sitzung ausgesetzt! Punkt 49) Über Antrag wurde beschlossen, dass die Gemeinden vom Stand Montafon 4% von den Stockgeldgebühren einheben können. Schruns, am 28. Juli 1947 Der Standesrepräsentant: [Unterschriften der Standesvertreter]