19801216_SV_000

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 11:37
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1980-12-16
Erscheinungsdatum 1980-12-16
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Inhalt des Dokuments

-1- Niederschrift aufgenommen am 16.12.1980 In Sitzungssaal des Standes Montafon in Schruns, anläßlich der Fortsetzung der Tagesordnung vom 27. 11. 1980. Zur heutigen Sitzung sind erschienen: Standesrepräsentant Bgm. Erwin Vallaster aus Bartholomäberg, Standesrepräsentant-Stellvertr. Bgm. Raimund Wachter, St. Gallk. Bürgermeister Georg Amann aus Silbertal, Bürgermeister Eduard Bitschnau aus Tschagguns, Bürgermeister Ladner Otto aus Lorüns, Bürgermeister Heinrich Sandrell aus Gaschurn, Bürgermeister Oskar Vonier aus Vandans Bürgermeister Harald Wekerle aus Schruns Vbgm. Josef Knall aus Stallehr, GR. Kurt Vonier aus St. Anton Hofrat Dipl. Ing. Dr. Paul Gmeiner und) beide von der Baurat Dipl. Ing. Gerhard Tauber) Landesstraßenplanungsstelle. Zu Pkt. 5) der Tagesordnung vom 27.11.1980: Der Vorsitzende begrüßt die Vertreter der Gemeinden, insbesondere die Herren der Landesstraßenplanungsstelle Hofrat Dipl. Ing. Dr. Paul Gmeiner und Baurat Dipl. Ing. Gerhard Tauber, die sich trotz der kurzfristigen Einladung die Mühe genommen haben beim heutigen Gespräch anwesend zu sein. Hofrat Dipl. Ing. Dr. Gmeiner stellt einleitend fest, daß vom ganzen Straßenbaubudget des Bundes 3% für Vorarlberg bestimmt sind (rd. 280.000.000. Schilling). Diese Summe wird auch verbaut. Projekte werden grundsätzlich nur dort in Angriff genommen, wo zwischen den Gemeinden und dem Bund keine Probleme bestehen. Im Montafon ist das leider nicht der Fall. Die Schwierigkeiten sind groß - aber die Einigkeit unter den Gemeinden ist für eine einheitliche Trassenführung wichtig. Nach seiner Ansicht wäre es zweckmässig, wenn man sich öfters in dieser Sache treffen würde - vielleicht jeden Monat, um auftretende Probleme auszuräumen. -2- Im Bregenzerwald erfolgen die Abklärungen zwischengemeindlicher Schwierigkeiten bezüglich von Trassenführungen in der Regionalgemeinschaft statt, die sich dann mit den Planungsstellen in Verbindung setzt - also nach außen als Sprecherin auftritt. Vielleicht wäre diese Lösung auch im Montafon möglich. Hier könnte der Stand Montafon diese Funktion übernehmen. Manches Nebeneinander könnte dadurch vermieden und eher eine gemeinsame Lösung gefunden werden, die für die betroffenen Gemeinden annehmbar ist, auch wenn die eine oder andere Gemeinde im Interesse der Allgemeinheit eine Härte auf sich nehmen muß. Baurat Dipl. Ing. Tauber stellt den Entwurf einer linksufrigen Trassenführung vor (Teilstrecke Tschagguns - Vandans). Die technische Lösung ist möglich. Sie ist zwar sehr teuer und erfordert mehrere Brückenbauwerke bzw. Aufständerungen im Wildbachgebiet von Vandans. Im Bereich von Tschagguns würde die Ill in Richtung Schruns abgedrängt und die Hauser der Illwerke-Siedlung Rodund geschleift werden. Erst nach der Siedlung "Roter Stein" würde die Straßenführung wieder über Bartholomäberger Gemeindegebiet erfolgen. Der Anschluß Außerlitz ist großzügig mit T-Knoten und Gabelung nach Schruns und Tschagguns vorgesehen, und zwar kreuzungsfrei für 4 Gemeinden (Schruns, Tschagguns, B.berg und Silbertal). In Tschagguns ist es notwendig eine neue Brücke neben der alten zu erstellen. Baurat Dipl. Ing. Tauber sieht als die günstigste Variante die Planung vom April 1960 an. Diese sieht eine rechtsufrige Trassenführung vor. Die Siedlung "Roter Stein" würde umfahren, in dem die Trasse in das Illbett zu liegen kommt. Die Ill würde nach Vandans abgedrängt. Zum Schutze der Siedlung gegen Lärm wäre ein Lärmschutzdamm vorgesehen, dessen Höhe noch festzuzulegen wäre. Feststellungen im Verlaufe der anschließend durchgeführten Debatte: -3- Gemeinde Vandans: Bgm. Oskar Vonier lehnt die linksufrige Trassenführung der B 188 ab. Die Schleifung der Siedlung Rodund löst den Wirtschaftsbetrieb (Werksküche usw.) auf, der nicht mehr in Vandans erstellt würde. Dadurch entstehen der Gemeinde finanzielle Einbußen, die nicht übersehen werden können. Das derzeitige Erholungsgebiet (Schwimmbad usw.) würde zerstört. Die Aufständerung in diesem Bereich bringt den Lärm direkt an das Ortzentrum mit seinen Hotels und Pensionen heran. Alles Nachteile, die für eine Gemeinde, deren meisten Gründe sich in der roten Zone befinden, nicht annehmbar sind. Marktgemeinde Schruns: Bürgermeister Harald Wekerle stellt fest, daß die linksufrige Trassenführung den Vorstellungen der Marktgemeinde Schruns entgegenkommt. Wenn aber die Ill nach Schruns abgedrängt werden muß und es zu einer teilweisen Bahnverlegung kommt, so ist auch für die rechtsufrige Trassenführung der B 188 nicht das letzte Wort gesprochen. Die Gestaltung des T-Knoten mit Gabelung stellt eine großzügige Lösung dar. Doch sollte die eine oder andere Abfahrtsvariante nochmals überdacht werden. Sicher wird hier eine Lösung gefunden werden, die auch den Wünschen der Anrainergemeinde Tschagguns entgegenkommt Gemeinde Tschagguns: Bürgermeister Eduard Bitschnau wünscht im Bereiche des Knotens Schruns/Tschagguns (Rhätikonkreuzung) so rasch wie möglich eine ausreichende Lösung. Die derzeitige Einfahrt in die Rhätikonkreuzung sei auf die Dauer, bedingt durch den wachsenden Verkehr, durch den Ausbau der Aufstiegshilfen auf Golm, nicht mehr tragbar. Genau so die alte Illbücke, die zu schmal und ohne ausreichenden Gehsteig ist. Es müßte doch bei gutem Willen möglich sein, -4- dieses seit Jahren anstehende Problem endlich einer Lösung zuzuführen. Gemeinde Bartholomäberg: Standesrepräsentant Erwin Vallaster, zugleich Bürgermeister der Gemeinde Bartholomäberg, zeigt Verständnis für die Anliegen der Siedler im "Roten Stein", die ihre Häuser mit viel Mühe und finanziellem Aufwand dort gebaut haben. Die technische Möglichkeit bestehe nun die Straße im linksufrigen Bereich der Ill zu führen. Sollte dies am Einspruch der Gemeinde Vandans scheitern, so müßte bei der rechtsufrigen Lösung (Grundlage Plan April 19802 unbedingt ein Lärmschutzdamm angebracht werden, und zwar etwas höher als bei der letzten Aussprache vorgesehen. Außerdem müsse das Musiklokal der Harmoniemusik Gantschier stehen bleiben, wie damals vor gesehen. Im Weiteren sind Lärmmessungen vor Baubeginn durchzuführen um später Vergleichswerte zu haben. Gemeinde Lorüns: Bürgermeister Otto Ladner teilt mit, daß die Trassenführung im Bereiche der Gemeinde Lorüns klar sei. Der von der Montafonerbahn A.G. (Dir. Guntram Juen) vorgeschlagenen Verlegung der Montafonerbahn auf das rechte Illufer werde seitens der Gemeinde nicht zugestimmt. Der Baubeginn der B188 solle auf keinen Fall verzögert werden. Wenn möglich soll mit dem Bau umgehend im Bereiche von Lorüns begonnen werden. Gemeinde St. Gallenkirch: Bürgermeister Raimund Wachter appelliert an die Gemeinden den Bau der B 188 nicht unnötig zu verzögern, indem die Probleme von einer Gemeinde auf die andere abgewälzt werden. Die Umfahrung St. Gallenkirch sei grundsätzlich klar und die Grundablösen geregelt bzw. vorbereitet. Aber zu lange Verzögerungen könnten diese Bemühungen in Frage stellen. -5- Gemeinde Gaschurn: Bürgermeister Heinrich Sandrell bedauert, daß ein Talschaftsprojekt, wie es die Bundesstraße 186 ist, wegen 8 Wohnhäuser, die den Nachteil haben, daß die Straße in unmittelbarer Nähe vorbei führt, nur deswegen blockiert wird. Das müßte schließlich auch die Gemeinde Bartholomäberg einsehen. Sollte die Lärmbelästigung für die Anrainer nicht zumutbar sein, müßte eine Ablöse der Objekte vorgesehen werden. Das Verkehrsaufkommen steige Jahr für Jahr, nicht nur durch den Bau der zusätzlichen Aufstiegshilfen, die im Montafon gebaut werden, sondern auch durch die Anschlußstraßen aus dem Bodenseeraum und aus der Schweiz, in Verbindung mit dem Pfändertunnel und der Rheintalautobahn, die nun vor der Fertigstellung stehen. Aus diesem Grunde ist die umgehende Lösung der Straßenprobleme im Montafon notwendig. Im Gemeindegebiet von Gaschurn sei die Trassenführung grundsätzlich abgeklärt. Gemeinde St. Anton: GR. Kurt Vonier ist grundsätzlich dafür, daß die Bundestraße aus dem Ortsbereich verlegt wird. Jedoch wird die letzthin vorgesehene Variante über die Alma abgelehnt, weil dadurch ein landwirtschaftlicher Betrieb praktisch aufgelöst würde. Nachdem aber bereits eine tiefer geführte Variante vorliege, sei sicher eine geeignete Lösung zu finden. Gemeinde Silbertal: Bürgermeister Georg Amann, dessen Gemeindegebiet von der B 188 nicht berührt wird, legt Wert auf eine günstige Einbindung der Silbertalerstraße. Bei der Planung soll dies nicht übersehen werden. Der Fremdenverkehr in der Berggemeinde Silbertal hänge zum großen Teil auch von einer günstigen Zufahrt ab. Soweit in gedrängter Form die grundsätzlichen Aussagen der betroffenen Bürgermeister. -6- Von den Planern wird darauf hingewiesen, daß bezüglich der Trassenführung der Montafoneratraße auf die Gemeinden keinen Druck ausgeübt werde. Die Gemeinden sollen unter sich einig werden; jedoch die Zeit dränge. Ea wäre erfreulich, wenn bis zur nächsten Zusammenkunft, die auf den 27. Jänner 1981, 9 Uhr festgelegt wurde, eine Annäherung der Standpunkte festgestellt werden könnte. Der Vorsitzende schließt die Sitzung mit dem Dank an die Anwesenden für ihr Kommen, insbesondere Herrn Hofrat Dipl. Ing. Dr. Gmeiner und Herrn Baurat Dipl. Ing. Tauber, für die Mühe, daß sie den Weg nicht gescheut haben nach Schruns zu kommen, um beratend und aufklärend am heutigen Gespräch teilzunehmen. Der Pkt. 5) u. Pkt. 6) der Tagesordnung vom 27.11.1980 können wegen der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr behandelt werden. Sie sind auf die nächste Tagesordnung zu setzen. Beginn der Sitzung: 8.30 Uhr Ende der Sitzung: 12.30 Uhr Der Schriftführer: Der Standesausschuß: