19560124_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 11:37
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1956-01-24
Erscheinungsdatum 1956-01-24
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

-0- Stand Montafon Schruns Schruns, am 17.1.1956 Einladung! Im Sinne § 7 der Standesstatuten berufe ich die Mitglieder des Standesausschusses für Dienstag, den 24. Jänner 1956, 8 Uhr 30 in Schruns (Verwaltungsgebäude) zu einer Standesausschuß-Sitzung ein. Der Standesrepräsentant: Jos. Keßler Tagesordnung: 1. Vorlage der Sitzungsniederschrift vom 19.12.1955. 2. Vorlage des Waldkaufvertrages zwischen Stand Montafon und Marent Johann, Gendarmeriebeamter in Nenzing 3. Ansuchen des Josef Bitschnau in B.berg um die Übertragung des Holzbezugsrechtes von Bp. 610, HN. 86 in B.berg auf seine Gp. 88/3 in B.berg. 4. Ansuchen Übertragung auf das auf in Latschau des Mathies Karl in Bartholomäberg um die des Holzbezugsrechtes von Bp. 921 in Tschagguns Gp. 32 erstellte Wohnhaus (Die Partei wurde abgelöst). 6. Rudigier Johann in Gaschurn betreffend Bauholz in St. Gallenkirch. 7. Holzansuchen der Parteien: a) b) c) d) e) Schallner Lorenz in Vandans, 14 fm für Hausbau Graß Josefine, Schruns, 40 fm für Hausbau. Josefine Bitschnau in Vandans, 15 fm für Schuppenbau. Gasthof Zäres in Partenen, 6 fm zur Rückgabe. Pfeifer Reinhard, Schruns, 25 fm Bauholz für Wohnhausbau. Berichte: a) Schreiben des Heinrich Hürlimann, Fabrikant in Zürich b) 47. Jahreshauptversammlung der Montafonerbahn A.G. -1- Niederschrift aufgenommen in der Standeskanzlei in Schruns am Dienstag den 24. Jänner 1956 unter dem Vorsitz des Herrn Standesrepräsentanten Josef Keßler. Mit Einladungsschreiben vom 17. Jänner 1956 wurde auf heute vormittags 8 Uhr 30 eine Standesausschuß-Sitzung anberaumt, zu welcher die Bürgermeister der Talgemeinden Montafons in ihrer Eigenschaft als Standesvertreter, mit Ausnahme der sich entschuldigten Vertreter der Gemeinden Lorüns und Stallehr, erschienen sind. Der Standesrepräsentant als Vorsitzender eröffnet die Sitzung und stellt die Beschlußfähigkeit fest. Anschließend wird zur Beratung und Beschlußfassung der vorliegenden Tagesordnung übergegangen. Pkt. 1) Die Sitzungsniederschrift vom 19. Dezember 1955 wird einstimmig genehmigt und gefertigt. Pkt. 2) Die Standesvertretung beschliesst, den von Johann Marent, Gendarmeriebeamter in Nenzing angebotenen Maisäß „Manuef“, EZl. 345 und 466 Grundbuch Tschagguns (5 ha 28 m2 Wald und 1 ha 58 ar 33 m2 Wiese samt Gebäulichkeiten) zum Preise von 125.000.- S käuflich zu erwerben. Der über dieses Rechtsgeschäft ausgefertigte Kaufvertrag wird vollinhaltlich genehmigt. Pkt. 3) Josef Bitschnau in Bartholomäberg 100, ersucht die Standesvertretung um die Übertragung des Holzbezugsrechtes von Bp. 610, HNr. 86 in Bartholomäberg (Vorbesitzer Simon Vallaster, B.berg) auf sein auf Gp. 88/3 zu erstellen geplantes Wohnhaus. Die Standesvertretung gibt diesem Ansuchen auf Grund der vorliegenden Verzichterklärung des Vorbesitzers statt. Durch diese Übertragung wird das -2- durch Josef Bitschnau auf Gp. 88/3 zu erstellen geplante Wohnhaus mit einem Gesamtholzbedarf von 40 fm eingeforstet. Laut früheren Beschlüssen ist die Parterre in Mauerwerk zu erstellen und das Haus mit harter Bedachung zu versehen, also nicht eingeforstet. Pkt. 4) Karl Mathies in Bartholomäberg 122 ersucht die Standesvertretung um die Übertragung des Holzbezugsrechtes vom lawinenzerstörten Haus Nr. 264, Bp. 573 B.berg (Vorbesitzerin Frieda Vogt, B.berg) auf sein auf Gp. 327/3 zu erstellen geplantes Wohnhaus. Die Standesvertretung gibt diesem Ansuchen auf Grund der vorliegenden Verzichterklärung der Vorbesitzerin statt. Durch diese Übertragung wird das von Karl Mathies auf Gp. 327/3 in B.berg zu erstellen geplante Wohnhaus mit einem Gesamtholzbedarf von 40 fm eingeforstet. Laut früheren Beschlüssen ist die Parterre in Mauerwerk und das Haus mit harter Bedachung zu versehen. Ein Holzbezug für Parterre und Bedachung steht ihm nicht zu. Pkt. 5) Juen Maria in Tschagguns 112 ersucht die Standesvertretung um die Übertragung des Holzbezugsrechtes von Tschagguns/Latschau Bp. 921 auf das durch sie neuerbaute Haus auf Gp. 32 in Tschagguns/Plätscher. Durch das Bauvorhaben der Vorarlberger Illwerke in Latschau muß das vorerwähnte Haus Nr. 112 abgetragen werden. Juen Maria hat dafür an Tschagguns/Plätscher ein neues Wohnhaus erstellt. Die Standesvertretung […?] Verlegung des Holzbezugsrechtes von Latschau auf den sogenannten Plätscher statt. Das Haus führt dieselbe Hausnummer wie früher. Mit welcher Holzmenge das Haus eingeforstet wird, muß erst festgestellt werden. Der zuständige Waldaufseher wurde hiezu beauftragt. -3- Pkt. 6) Rudigier Johann in Gaschurn 146 wird es gestattet, das für das abgetragene Haus Nr. 86 auf Bp. 21 in Kat.Gemeinde St. Gallenkirch/Gortipohl bezogene Servitutsholz im Ausmaße von 110 fm nach Gaschurn zu überführen und dort ein nichteingeforstetes Objekt (Wohnhaus) zu erstellen. Als Kaufpreis hat Rudigier S 1500.- an die Standeskassa zu bezahlen. Gleichzeitig verzichtet Rudigier für immer auf das Holzbezugsrecht für das abgetragene Wohnhaus Nr. 86, Bp. 21 und für den Stall auf Bp. 19, beides in Katastralgemeinde St. Gallenkirch/Gortipohl. Beide Objekte bestehen nicht mehr. Pkt. 7) Verschiedene Holzansuchen: a) Dem Ansuchen des Schallener Lorenz in Vandans um die käufliche Überlassung von 14 fm Abgangholz für Bauzwecke wird stattgegeben. Die Zuweisung erfolgt aus der Waldung ob der Rellserstraße zum Preise von S 100.- per fm. b) Frau Fini Graß in Schruns hat um aus Abgangsbeständen angesucht. Die Frau Graß 30 fm aus Abgangbeständen vorausgesetzt, daß dort noch soviel die Bewilligung von 40 fm Bauholz Standesvertretung bewilligt ob der Rellstalstrasse in Vandans, Abgangholz zur Verfügung steht. c) Die Witwe Josefine Bitschnau in Vandans hat um die Bewilligung von 15 fm Bauholz aus Abgangholzbeständen zur Erstellung eines Holzschopfes angesucht. Die Standesvertretung gibt diesem Ansuchen statt. Die Zuweisung erfolgt aus der Waldung ob der Relstalstrasse zum Preise von S 100.- per fm. d) Das Ansuchen des Herrn Alois Pfeifer in Gaschurn um die Bewilligung von 6 fm Abgangholz für Bauzwecke wird abgelehnt, da derzeit infolge der Schneelage kein Abgangholz zur Verfügung steht. e) Reinhard Pfeifer in Schruns hat um die Bewilligung von 25 fm Bauholz angesucht. Die Standesvertretung bewilligt Herrn Pfeifer 15 fm Bauholz aus Abgangbeständen aus der Waldung ob der Rellstalstrasse, vorausgesetzt, daß dort soviel Abgangholz zur Verfügung steht. -5- Erweiterung der Tagesordnung: Einvernehmlich wird gemäß § 34 der VGO die Tagesordnung um folgende Punkte erweitert: Pkt. 8) Die Standesvertretung beschließt, die Liegenschaft Maisäß „Holzboden“ bestehend aus: Bp. 876, 877, 878, 879/1 und 879/2 sowie der Gp. 3192 Wiese, 3193 Wiese und 3194 Wald mit einem Gesamtflächenausmaß von 5 ha 55 ar 41 m2 zum Preise von 70.000.- S von Josef Konzett in Tschagguns käuflich zu erwerben. Dem Verkäufer ist es gestattet die Gebäulichkeiten abzutragen und anderweitig zu verwenden. Pkt. 9) Das im Maisäß Valisera lagernde Blochholz im Ausmasse von ca. 150 fm wird im Offertwege verkauft. Die Offerteröffnung erfolgt durch Standesrepräsentant Josef Keßler und die Bürgermeister Brugger Anton von Tschagguns und Marent Franz von Schruns. Pkt. 10) Die Montafoner Bergbahn G.m.b.H. teilt mit, daß der bei der Gründung geleistete Beitrag von S 6000.- zur Deckung der aufgelaufenen Gründungskosten mitverwendet wurde und daher nicht mehr zur Rückzahlung kommt. Die Standesvertretung beschließt diesen Betrag abzuschreiben. Pkt. 11) Den Bürgermeister der Montafoner Gemeinden steht der Dienstwagen des Standes Montafon für Dienstfahrten, wenn es arbeitsmäßig möglich ist, gegen eine Benzinvergütung von S 1.- pro km zur Verfügung. Berichte: a) Jagdpächter Heinrich Hürlimann aus Zürich teilt mit, daß er den geplanten Bau eines kleinen Jagdhauses im Maisäß „Valisera“ nicht durchführt. Diese Mitteilung wird zur Kenntnis genommen. - 6 - b) Bürgermeister Alfons Bitschnau in Vandans, berichtet über die Teilnahme an der 47. Jahreshauptversammlung der Montafonerbahn AG. Die Tagesordnung wies auf: 1. Vorlage des Rechnungs-Abschlusses und des Berichtes für das Jahr 1954. 2. Beschlußfassung über die Verwendung des Gewinnes. 3. Entlastung des Vorstandes und des Gewinnes. 4. Neuwahl des Aufsichtsrates. c) Im Rahmen der Montafoner Talwirtschaft sprach Tierarzt Dr. Albrich über die Bangerkrankung des Viehstandes. Dr. Albrich weist auf Schwierigkeit hin, die sich bei der Bekämpfung dieser Erkrankung in den Weg stellen. Der gröste Gefahrenherd bildet der gemeinsame Alpauftrieb durch den Vieh verschiedener Gemeinden miteinander in Berührung kommt. Die erste Massnahme zur Bangbekämpfung grösseren Stils bietet der Vorschlag des Bürgermeister Anton Brugger aus Tschagguns, der mitteilt, daß vorgesehen ist, in den Alpen Tschagguns nur gegen Bang geimpftes Vieh zur Sömmerung 1956 auftreiben zu lassen. Beginn der Sitzung: 9 Uhr Ende der Sitzung: 13 Uhr Schriftführer: Der Standesausschuß: