[-0-] Zahl: 007/1/1952 Schruns, am 5. Dezember 1952 EINLADNUNG Im Sinne § 7 der Standesstatuten berufe ich die Mitglieder des Standesausschußes für Mittwoch, den 10. Dezember 1952 um 8 Uhr 30 in Schruns (Standeskanzlei) zu einer Standesausschußsitzung ein. i.E.Gez. Jos. Keßler Standesrepräsentant TAGSSORDNUNG 1) Genehmigung der Sitzungsniederschrift v. 24. Sept. 1952 2) Vorlage eines Vertragsentwurfes betreffend Mietverhältnis Justiz - Stand Montafon. 3) Aufnahme eines ERP-Credites zur Weiterfinanzierung des Waldwegbaues Silbertal - Fresch. 4) Ansuchen der Montafoner Bergbahn Ges. m.b. H. in Schruns, um die Erlaubnis zur Anbringung des Standeswappens im Leistungsabzeichen des Schiklubs Montafon. 5) Ansuchen der Montafoner Bergbahn in Schruns, um die Übernahme einer Bürgschaft für einen Credit in Höhe von 50.000.- S. 6) 13. Monatsgehalt für die Waldaufseher. 7) ländliches Ansuchen des Forstwartes i. R. Fleisch Adolf in Schruns, um die Erhöhung des Rentenzuschusses. 8) Ansuchen der Wtw. M. Rhomberg in Gargellen, um die Übertragung des Holzbezugsrechtes von Stall Bp. 1585 auf den nicht eingeforsteten Stall auf Gp. 1142. 9) Ansuchen des Schüler Johann Christian in Bartholomäberg, um die Übertragung des Holzbezugsrechtes von Bp. 511 m B.Berg auf Gp. §428/4 in B.Berg. 10) Ansuchen der Harmoniemusik in Schruns, um die Bewilligung einer Spende. 11) Ansuchen des Anton Stemer in St. Gallenkirch, um die Bewilligung zum Vorkaufe von Stallabbruchholz. 12) Holzansuchen der Parteien Winkler Alois, Vandans (60 fm) Algäuer Mathäus Altenstadt (15 fm) und Kapuzinerkloster Gauenstein (Brennholz). BERICHTE: Schreiben der Landwirtschaftskammer für Vorarlberg. [-1-] Niederschrift aufgenommen in der Standeskanzlei in Schruns, am Mittwoch den 10. Dezember 1952 unter dem Vorsitz des Standesrepräsentanten Josef Keßler. Mit Einladungsschreiben vom 5. Dezember 1952, Zl. 007/1-2 wurde auf heute vormittag 8 Uhr 30 eine Standesausschuß-Sitzung anberaumt, zu welcher die Bürgermeister der Talgemeinden Montafon in Ihrer Eigenschaft als Standesvertreter mit Ausnahme der sich entschuldigten Bürgermeister der Gemeinden Lorüns, Stallehr, St. Anton, Silbertal und Vandans, erschienen sind. Nach Eröffnen der Sitzung und dem Erklären der Beschlußfähigkeit durch den Vorsitzanden wird zur Beschlußfassung der vorliegenden Tagesordnung eingegangen: Pkt. 1 Die Sitzungsniederschrift vom 24. Sept. 1952 wird einspruchslos genehmigt und gefertigt. Pkt. 2 Der Standesrepräsentant verliest ein vom Oberlandesgerichtspräsidium in Innsbruck vorgelegter Vertragsentwurf betreffend das Mietverhältnis Justiz - Stand Montafon (Gerichtsgebäude). Da dieser Entwurf in der vorgelegten Fassung nicht annehmbar ist werden verschiedene formelle Änderungen vorgenommen und einzelne Punkte die überflüssig sind fallen gelassen. Der Vertrag wird in neuer Fassung (siehe Beilage) umgehend, mit einer Erläuterung, dem Oberlandesgerichtspräsidium in Innsbruck, zur Unterzeichnung vorgelegt. Pkt. 3 Der Standesrepräsentant berichtet, daß das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft in Wien, eine Erhöhung des bereits gewährten ERP-Credites um 500.000.- S zum Zwecke der Nachfinanzierung des Waldwegebaues Silbertal - Fresch in Aussicht gestellt hat. Die Standesvertreter beschliessen die Aufnahme des gegenständlichen ERP- Credites zu den in der vorgelegten Schuld- und Pfandurkunde hervorgehenden Bedingungen. Pkt. 4 Der Montafoner Bergbahn Ges.m.b.H. in Schruns, wird die Erlaubnis erteilt das Standeswappen im Leistungsabzeichen des Schiklubs Montafon anzubringen. [-2-] Pkt. 5 Dem Ansuchen der Montafoner Bergbahn Ges.m.b.H. in Schruns, um die Übernahme einer Bürgschaft für einen Credit in Höhe von 50.000.- S zur Beschaffung von Sesseln für die Bergbahn wird zugestimmt. Pkt. 6 Den Standwaldaufsehern wird als Weihnachtszuwendung ein 13. Monatsgehalt ausbezahlt. Pkt. 7 Dem mündlichen Ansuchen des Forstwartes i.R. Heisch Adolf in Schruns um die Erhöhung des gewährten Rentenzuschusses wird in der Form stattgegeben, daß Fleisch ab 1.1.1953 anstatt 266, 80 S, 350.— S als Rentenzuschuß ausbezahlt erhält. Pkt. 8 Der Wtw. M. Rhomberg in Gargellen, wird auf Grund des des vorgelegten Ansuchen, das Holzbezugsrecht von Stall auf Bp, 1585 auf den nicht eingeforsteten Stall auf Gp. 1142 übertragen. Pkt. 9 Dem Ansuchen des Schuler Johann Christian in B.berg. um die Übertragung des Holzbezugsrechtes von Bp. 511 in Bartholomäberg auf die Gp. 3428/4 in B.berg wird auf Grund der vorgelegten Unterlagen stattgegeben, Pkt. 10 Das Ansuchen der Harmoniemusik, Schruns um die Bewilligung einer Spende wurde bis auf weiteres vertagt, da eine Zuweisung von Holz anstelle von Geld derzeit infolge Erschöpfung des Holzkontingentes für das Jahr 1952, nicht möglich ist. Pkt. 11 Dem Ansuchen des Stemer Anton in St. Gallenkirch um die Bewilligung zum Verkaufe von Stallabbruchholz wird unter der Bedingung stattgegeben, daß der Antragsteller auf das Servitutsbrennholzlos im Jahre 1953 verzichtet. [-2-] Pkt. 12 Da das Holzkontingent für das Jahr 1952 erschöpft ist, werden die Holzansuchen der Parteien Winkler Alois, Vandans und Allgäuer Mathäus. Altenstadt, bis auf weiteres, vertagt. Dem Kapuzinerkloster Gauenstein werden bis auf weiteres 6 rm Brennholz am Stock kostenlos überlassen. Erweiterung der Tagesordnung: Einvernehmlich wird gemäß § 34 (5) V.G.O. die Tagesordnung zur Behandlung folgender Punkte erweitert. Pkt. 13 Dem Ansuchen des Johann Amann in Silbertal, um die Bewilligung zum Verkaufe von Abbruchholz wird stattgegeben; jedoch ist es erforderlich, daß vor der Verständigung der Partei mit dem zuständigen Bürgermeister und Waldaufseher Rücksprache genommen wird, Pkt. 14 Für die durch die Vorarlberger Kraftwerke A.G. in Bregenz im Jahre 1943 käuflich erworbene Standeswaldfläche im Ausmasse von ca. 2, 0124 ha, längs der Druckrohrleitung in Tschagguns (aus Gp. 2328/1, 2329 u. 2328/2), wird nachträglich der Kaufpreis mit 200.000.- 3 festgelegt. Berichte: Der Standesrepräsentant verliest ein Schreiben der Landwirtschaftskammer in Bregenz, woraus ersichtlich ist, daß eine Abschrift der am 9.9.1952 gefassten Resolution betreffend der Name "Montafoner Vieh" und den zwangsweiweisen Auftrieb der Stiere in Dornbirn an den Braunviehzuchtverband weitergeleitet wurde. Ende der Sitzung: 14 Uhr. [Unterschrift der Standesvertreter]