19800314_SV_030

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 11:48
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1980-03-14
Erscheinungsdatum 1980-03-14
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

-1- Niederschrift aufgenommen am Freitag, den 14.3.1980 im Sitzungssaal des STANDES MONTAFON, anläßlich der 30. Sitzung der Standesvertretung in der laufenden Legislaturperiode. Auf Grund der Einladung vom 11.3.1980 nehmen an der auf heute anberaumten Sitzung teil: Standesrepräsentant Bgm. Erwin Vallaster aus Bartholomäberg, als Vorsitzender, Standesrepräsentant-Stellvertr. Bgm. Ernst Pfeifer, Gaschurn, Präsident LAbg. Bgm. Ök.-Rat Ignaz Battlogg aus St. Anton, Bürgermeister Georg Amann aus Silbertal, Bürgermeister Eduard Bitschnau aus Tschagguns, Bürgermeister Otto Ladner aus Lorüns, Bürgermeister Josef Schwärzler aus Stallehr, Bürgermeister Oskar Vonier aus Vandans, Bürgermeister Harald Wekerle aus Schruns und Vizebürgermeister Herbert Tschofen aus St. Gallenkirch, in Vertretung des aus gesundheitlichen Gründen verhinderten Bürgermeisters Raimund Wachter. Der Vorsitzende eröffnet um 8.30 Uhr die Sitzung. Die Beschlußfähigkeit ist gegeben. Tagesordnung 1. Vorlage der Sitzungsniederschrift vom 7.2.1980 2. Vorlage der Sitzungsniederschrift vom 3.3.1980 3. Fortsetzung der Beratung vom 3.3.1980, bezüglich der Dringlichkeit verschiedener anstehender Erschließungsprojekte einzelner Seilbahngesellschaften. 4. Schallplattenaufnahmen von der Orgel in Bartholomäberg; Vorfinanzierung in Höhe von S 100.000.-. Erledigung der Tagesordnung: Zu Pkt. 1): Die Sitzungsniederschrift vom 7.2.1980 wird genehmigt und - 2 - gefertigt. Im Pkt. 7), bei der Aufzählung der Amtstage für die Waldaufseher im Montafon, ist in der Niederschrift anzufügen: "Silbertal, Mittwoch 8-11 Uhr im Gemeindeamt". Zu Pkt. 2): Die Sitzungsniederschrift vom 3. März 1980 wird in vorliegender Fassung einstimmig genehmigt und gefertigt. Zu Pkt. 4): a) Die Bürgermeister befassen sich sehr eingehend mit der Situation der Wirtschaftsentwicklung im Tale Montafon und dem damit zusammenhängenden Ausgleichsfond. Sie kommen grundsätzlich zur Überzeugung, daß dieser Ausgleichsfond, unter Ausarbeitung genauer Statuten, die sowohl die Einzahlungen als auch die Beanspruchung dieses Fonds regeln, umgehend beim STAND MONTAFON errichtet werden soll. Die bereits am 11.3.1980 zwischen den Vertretern des STANDES MONTAFON und den Geschäftsführern der Montafoner Seilbahnunternehmen geführten Gespräche, haben grundsätzlich das Ergebnis gebracht, daß die Geschäftsführer der Bildung eines Fonds, vorbehaltlich der Genehmigung durch ihre Organe, zugestimmt haben, und zwar in der Form, daß vom Winterumsatz der Seilbahnen 1/2% in den vorgesehenen Fonds zur Einzahlung gebracht werden sollen, wobei über die steuerliche Behandlung dieser Einzahlungen die notwendigen Rücksprachen getroffen werden sollten. Grundlage dieser grundsätzlichen Zustimmung ist, daß die noch anstehenden Grundbeanspruchungen durch die Seilbahnen beim Forstfond im Rahmen der bisherigen Übung vertraglich geregelt und Entschädigungssätze festgesetzt werden, die den Nutzungsentgang und die Wirtschaftserschwernisse unter Berücksichtigung heutiger Werte beinhalten. Des weiteren wurde von Seite der Geschäftsführer die Bedingung gestellt, daß der durch die Seilbahnunternehmen aufzubringende Betrag mindestens um das Zweifache durch Beiträge der Gemeinden aufgestockt werden sollte. - 3 - Auf Grund dieses Sachverhaltes beschließt die Standesvertretung, die einzelnen Gemeindevertretungen zu ersuchen, grundsätzliche Beschlüsse zu fassen, in denen sie sich bereit erklären nach dem Nettosteueraufkommen der Gemeinden einen jährlichen Beitrag in Höhe von 1 1/2% in diesen Fonds zu leisten. Die Bürgermeister sind der Meinung, daß die Behandlung und Beschlußfassung über diesen Punkt in den Gemeindevertretungen möglichst rasch erfolgen sollte, damit die endgültige Ausarbeitung der erforderlichen Fondsstatuten in allen Einzelheiten erfolgen kann. Die Verwendung des Fonds soll unter klaren Richtlinien erfolgen, wobei der Grundgedanke der ist, daß jene Projekte eine Förderung erhalten sollen, die von den Gemeinden oder auch von Privaten zur finanziellen Unterstützung eingebracht werden, und die in ihrer Auswirkung eine Verbesserung der Wirtschaftsstruktur für das betroffene Gebiet oder für die Talschaft mit sich bringen. Weiters wird daran gedacht, grundsätzlich für jene Gebiete, welche auf Grund ihrer Entfernung von den bestehenden Seilbahnanlagen im Winterfremdenverkehr benachteiligt sind, ein noch auszuarbeitendes Zubringersystem einzuführen, das eine kostengünstige Beförderung der Gäste und auch der Einheimischen zu den betreffenden Seilbahnen ermöglicht. Die Bildung eines Wirtschaftsentwicklungs- und Ausgleichsfonds wird mit 9 Stimmen angenommen. Eine Stimmenthaltung erfolgte durch Bgm. Ernst Pfeifer, der derzeit keine funktionierende Gemeindevertretung hinter sich hat. b) Die Bürgermeister befassen sich mit dem Schlußbericht der Untersuchung raumbezogener Probleme der Fremdenverkehrsentwicklung im Montafon und mit den von den einzelnen Gemeinden und Interessenten abgegebenen Stellungnahmen. Es wir übereinstimmend festgestellt, daß ein weiterer Investitionsstopp nicht verantwortet werden kann, und daß gewisse Projekte einer zügigen Verwirklichung zugeführt werden müssen. -4- Ausschlaggebend für die Stellungnahme des Standes Montafon ist die Berücksichtigung einer vernünftigen Raumentwicklung und eine gezielte Qualitätsverbesserung in den angebotenen Schiregionen und bei den Zubringeranlagen. Andererseits sind aber auch verkehrsmäßige Gesichtspunkte zu berücksichtigen und eine optimale Verkehrsentflechtung zu gewährleisten. Nicht unberücksichtigt sollen auch die mit der Verwirklichung dieser Investitionen zusätzlich geschaffenen Arbeitsplätze für die Talbevölkerung gesehen werden. Die Standesvertretung ist der Meinung, daß das anstehende Hüttenkopfprojekt der Vorarlberger Illwerke A.G. einer möglichst raschen Realisierung zugeführt werden soll, um den in diesem Raum vorhandenen Engpass bei der Abwicklung des Sportbetriebes zu bereinigen. Eng in diesem Zusammenhang steht auch die Überlegung bezüglich der Erstellung einer Zubringerbahn von Vandans auf Platzis, wobei in diesem Falle die nötigen Voraussetzungen noch nicht geklärt sind und sicherlich die Frage der Verwirklichung dieses Projektes zu einem späteren Zeitpunkt anstehen wird. Die Verwirklichung dieses Projektes zu einem späteren Zeitpunkt hat auch insofern eine Bedeutung, weil es dazu dienen soll, den heutigen Durchzugsverkehr durch Tschagguns auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und dadurch zu einer Qualitätsverbesserung in Tschagguns für die ortsansäßige Bevölkerung und auch für die Gäste beizutragen. Das von der Montafoner Hochjochbahnen GmbH, in Schruns vorgesehene Projekt zur Erweiterung der Schifläche und der Anlagen im Kapel1-Grasjochgebiet erscheint uns sinnvoll und notwendig. Es geht hier darum, qualitätsmäßig eine Verbesserung des Angebotes zu erreichen, sowie eine optimale Abwicklung des Sportbetriebes zu gewährleisten , wobei außer Zweifel steht, daß die Erstellung einer Zubringerbahn für notwendig erachtet wird, um das Ortszentrum von Schruns vom übermäßigen Durchzugsverkehr zu entlasten, um Schruns jenen Qualitätsstandard zu geben, der ihm als Kurort zukommt. -5- Das vorgelegte und baureife Projekt der Valiserabahn in St. Ballenkirch, wird gleichfalls befürwortet, weil es nach Ansicht dar Standesvertreter dazu beiträgt, vor allem den Pendelverkehr an einer relativ günstigen Stelle abzufangen und in das Schigebiet Nova zu bringen, um damit die Gemeinden Gaschurn und St. Gallenkirch vom derzeitigen unzumutbaren Verkehrsstrom zu befreien. Die Gemeinde Gaschurn mit ihrem Ortsteil Partenen verfügt über ein qualitativ hochwertiges Bettenangebot, was auch rechtfertigt, ihm in Zukunft eine günstige Entwicklungschance zu bieten. Die Standesvertretung geht bei ihrer Überlegung davon aus, daß selbstverständlich in angemessener Frist auch die Qualitätsverbesserung der Zubringer von Gaschurn zu den Schigebieten wünschenswert ist, wobei bei einer Verbesserung dieser Zubringer auch eine Berücksichtigung von Partenen erreicht werden kann. Es muß in diesem Zusammenhang geprüft werden, ob in weiterer Folge die Realisierung eines Projektes in Partenen in einem zumutbaren Ausmaß vertretbar erscheint, zumal in diesem Ortsteil berechtigte diesbezügliche Wünsche schon lange bestehen. Die Realisierungsmöglichkeit von Erschließungsprojekten in Silbertal wurden einer eingehenden und gründlichen Diskussion unterzogen, wobei unbestreitbar ist, daß das Kristbergprojekt einer Verwirklichung zugeführt werden soll, da es für den Ballungsraum Schruns - Tschagguns - Außerfratte als eines der schönsten Wandergebiete eine besondere Bedeutung hat. Dessen ungeachtet ist die Standesvertretung der Meinung, daß Vorstellungen über Projekte, die eine baldige Einbeziehung in die bestehenden Anlagen der Montafoner Hochjochbahnen zum Ziele haben, auch entsprechende Unterstützung finden könnten. Die Bürgermeister sind der Meinung, daß die vorliegenden Projekte in Silbertal, innerhalb der Ortschaft selbst einer gründlichen Diskussion unterzogen werden sollten, um mit reellen Vorstellungen an die zuständigen Stellen heranzutreten. -6- Die Standesvertretung nimmt mit dieser Stellungnahme weitgehend darauf Rücksicht, daß in der Talschaft dem Grundsatz der Qualitätsverbesserung Rechnung getragen wird, und daß sie keineswegs für den Massentourismus eintritt. Die Bürgermeister sind sich aufgrund der Größe der Talschaft bewußt, daß das Montafon nicht nur Erholungsgebiet für die ansäßige Bevölkerung oder etwa im Tale weilende Gäste ist, sondern auch Erholungslandschaft für die übrige Bevölkerung unseres Landes, sowie für den angrenzenden schweizerischen und süddeutschen Raum eine besondere Bedeutung hat. Mit der Verwirklichung der anstehenden Projekte muß die Frage einer optimalen Zubringerstraße eng verknüpft sein, da auch die an der derzeitigen Straße wohnende Bevölkerung ein Anrecht auf einen gesunden Lebensraum und entsprechende Wohnqualität hat. Grundsätzlich soll die Realisierung der einzelnen Projekte, unter größtmöglichster Schonung der Landschaft und des Erholungsraumes im Montafon, zu einer kontinuierlichen Entwicklung in diesem Tal führen. Die Stellungnahme zum Schlußbericht der Untersuchung raumbezogener Probleme der Fremdenverkehrsentwicklung im Montafon wird mit 9 Stimmen angenommen. Eine Stimmenenthaltung erfolgt durch Bgm. Ernst Pfeifer aus Gaschurn, der derzeit keine arbeitsfähige Gemeindevertretung hinter sich hat. Zu Pkt. 4): Das Ansuchen des Prof. Bernd Pecher in Feldkirch, um die Vorfinanzierung von Schallplattenaufnahmen von der historischen Orgel in Bartholomäberg, in Höhe von S 100.000.-, wird für weitere Erhebungen vertagt. Der Vorsitzende schließt um 12.30 Uhr die Sitzung mit dem Dank an die Anwesenden für die rege Mitarbeit. Der Schriftführer: Der Standesausschuß: