18850702_SV

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Aktenzahl/Geschäftszahl
Letzte Änderung 24.05.2021, 11:51
Gemeinde StandMontafon
Bereich oeffentlich
Schlagworte: standmontafon,standesprotokolle,standesausschuss
Dokumentdatum 1901-12-13
Erscheinungsdatum 1901-12-13
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Publikationen Montafon Standesprotokolle_sv_
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Inhalt des Dokuments

[-1-] Sitzungsprotokoll über die Standesausschuß-Sitzung vom 2. Juli 1885 ___________________________________________________________ Aufgenommen in der Gemeindekanzlei zu Schruns von dem Standesrepräsentanten Franz Josef Stemer. ____________________________________________________________ Gegenwärtige: Die gefertigten Standesausschüsse. ____________________________________________________________ Über Vorrufung und Einladung des Standesrepräsentanten haben sich heute die gefertigten Standesausschüsse zur bestimmten Stunde an an Ort und Stelle hier versammelt, der Vorsitzende eröffnete die Sitzung, und setzte auf die Tagesordnung folgende Gegenstände: ____________ 1. Die Standesrechnung, Brandassekuranzrechnung und die von dem Forststande von dem Jahre 1884 [-2-] sind von dem Standeskassier Bittschnau von hier verfaßt, und wurden nun hier heute dem Standesausschusse zur Revision vorgelegt. 2. Zu der Wasserleitung zur besseren Versicherung der Gebäude im Dorfe Schruns, sollte die Feuerversicherungsanstalt von Montafon noch einen weiteren Beitrag leisten von 2000 fl. 3. Herr Bucher Cementfabricant in Bings wäre gesonnen eine Bahn von Bludenz bis Schruns zu bauen, wenn der Stand Montafon die Grundablösung zu diesem Grunde übernehmen würde, wenigstens auf dem Gebiete von Montafon, was soll geschehen? 4. Die Gemeinde Stalehr sucht an bei den Standesausschusse um einen Beitrag zu einer neuen Wasserleitung, aus der Brandassekuranzkasse. 5. Ein Ansuchen der Forstwarte und Waldaufseher Josef Ganahl, Lorenz Fleisch, Robert Mugg und Alois Wittwer, um Gehaltserhöhung. [-3-] 6. Soll kommenden Winter 1885/86 wieder eine Zeichenschule hier von Seite der Standesvertretung eröffnet werden, und im Bejahungsfalle auf wie viele Monate. 7. Ein Ansuchen der freiwilligen Feuerwehr von St. Gallenkirch um einen Beitrag aus der Standeskasse, zur weiteren Ausstattung ihres Feuerwehrvereines. 8. Ein Gesuch der Alp- oder Maiensäßvögte auf dem Maiensäß Grundun wegen einem Waldschadensersatz-Betrage von 100 fl. 9. Ein Gesuch des Franz Josef Loretz von Silberthal wegen streitiger Mähden dort im Silberthal. 10. In der Gemeinde Vandans werden alljährlich zwischen der Standeswaldung Plätze zum Heuen versteigert und der Erlös in die Gemeindekasse zu Vandans bezogen; was soll nun hier geschehen? Nach längerer Berathung wurden von den versammelten Standesausschüsse folgende Beschlüsse gefaßt, als: ad 1: Die Standesrechnung, Brandassekuranzversicherung, und die von dem Forstfonde für das Jahr 1884, wurden von dem Standesausschusse als richtig verfaßt befunden. [-4-] ad 2. Zur größeren Versicherung des Dorfes Schruns wurde von Seite der Standesvertretung aus dem Brandassekuranzfonde für Montafon zu einer Wasserleitung 8000 fl bestimmt, mit dem daß die Dorfschaft Schruns die weiteren Enstehungskosten, und auch die ferneren Erhaltungskosten zu bestreiten hat. ad 3. Das Ansuchen des Herrn Bucher von Bings wegen der Grundablösung zum Zwecke einer Eisenbahn von Bludenz - Schruns wurde vorderhand abschlägig beschieden. ad 4. Die Gemeinde Stalehr wurde mit ihrem Ansuchen abgewiesen. ad 5. Die Forstwarte Ganahl von Bartholomäberg, Lorenz Fleisch von Silberthal, und die Waldaufseher Alois Wittwer und Robert Mugg werden mit ihrem Ansuchen abgewiesen. ad 6 Die Zeichenschule soll diesen Winter Dezember, Jänner und Februar wieder abgehalten, und die Standesvertretung bewilligt hiezu 300 fl aus der Standeskasse, mit dem daß jedes besuchende Mitglied zu Gunsten des Standes 5 fl zu bezahlen habe. ad 7. Der freiwilligen Feuerwehr in St. Gallenkirch wird ein Beitrag zu ihrer Feuerwehr von der Bannkasse 50 fl bewilliget. [-5-] ad 8. Das Gesuch der Maisäßvögte von dem Maiensäß Grundun wurde dahin beschieden, daß dieselben, um die Streitigkeiten zwischen denselben und dem Stande Montafon auszugleichen vermög der dortigen Waldungen, den Strafbetrag von 100 fl nachzusehen, von denselben den vor einigen Jahren errichteten Markenbrief anerkennen und unterschreiben. ad 9. Franz Josef Loretz von Silberthal wurde mit seinem Ansuchen abgewiesen. ad 10. Diese Heuplätze in Vandans sollen von der Standesvertretung mit der Gemeinde dort abgemacht werden. Zur Bestätigung dessen folgen über Ablesen die die allseitigen Unterschriften: [Unterschriften des Standesrepräsentanten und der Gemeindevorsteher]