[-1-] Protokoll aufgenommen in der Gemeindekanzlei zu Schruns am 16. Oktober 1909 vor dem gefertigten Standesrepräsentanten Jakob Stemer Mittelst Currenda vom 11. d. Mts. Zl. 148 wurde auf heute vormittags 9 Uhr eine Standesausschußsitzung anberaumt, wozu erschienen sind die Gefertigten Gefaßt wurden nachstehende Beschlüsse Von den vorliegenden Holzfällungsgesuchen sind nachverzeichnete begutachtend der k.k. Bezirkshauptmannschaft Bludenz vorzulegen: 1. Bitschnau Franz Josef, H. Nr. 3 in Vandans - 13 leichte Baustämme, 1 Schindelstamm, 3 Zaunstämme und 500 Laufmeter Latten aus Standeswaldungen. 2. Alpe Golm Vandans - 3 Zaunstämme und 1 Fichtenstamm zu einem Schweinetroge aus Standeswaldungen. [-2-] 3. Wolf Abert, Vandans, 4 Bau- und 2 Sägestämme, dann 1/2 Brennholz aus Standeswaldungen. 4. Fleisch Agatha Vandans 1/2 Brennlos aus Standeswaldungen 5. Both Josef Georg, Tschagguns 2 Sagstämme, 1 Schindelstamm und 1 leichter Bautamm aus Standeswaldungen 6. Ganahl Christian, Tschagguns zum Maisäß aus Standeswaldungen. 1 Brennlos zur Heimat und 1/2 Brennlos 7. Brugger Christian, Tschagguns, 1 Brennlos zur Heimat und 1/2 Brennlos zum Maisäß aus Standeswaldungen. 8. Neier Franz Josef, Tschagguns, 1 Brennlos und 2 leichte Baustämme aus Standeswaldungen. 9. Neier Katharina, Tschagguns, 2 Schindelstämme aus Standeswaldungen. 10. Brugger Franz, Tschagguns, 1 Sagstamm aus Standeswaldungen 11. Brugger Wilhelm, Tschagguns, 3 Schindelstämme u. 1 Sagstamm aus Standeswaldungen 12. Thoma Josef, Tschagguns, 2 schwere Baustämme aus Standeswaldungen. 13. Thöny Johann Josef, Tschagguns, 2 Schindelstämme aus Standeswaldungen 14. Keßler Johann Josef, Tschagguns, 3 Festmeter Bauholz und 1 Schindelstamm aus Standeswaldungen. 15. Wittwer Ferdinand, Tschagguns, ein Brennlos aus Standeswaldungen 16. Stampfer Christian, Tschagguns, 2 Schindelstämme und ein Brennlos aus Standeswaldungen 17. Barbisch, Vorsteher, St. Gallenkirch, 1 Brennlos für die Gemeinde aus Standeswaldungen. [-3-] 18. Mathies Josef, Schruns 6 m3 Bauholz von der Schrunser Holzlende. 19. Wazac Bruno, Schruns, ein Brennlos von der Schrunser Holzlende. 20. Jochum Josef, Schruns " 21. Schwarzhans Alois " 22. Brugger Franziska, Schruns, 1 Schindelstamm aus Standeswaldungen und Brennlos pr. 1909 zu Schindelholz 23. Vonier Christian, Schruns, 2 Schindelstämme aus Standeswaldungen und 10 K.M. Bauholz zum Verkaufe. 24. Tschofen Johann Josef, Schruns, 10 K.M. Brennholz aus Standeswaldungen. 25. Sahler Ulrich, Silbertal, 16 leichte Baustämme aus Standeswaldungen und 6 Baustämme aus Eigentumswaldung 26. Wassersäge Oberbuchen, Silbertal, 6 leichte Baumstämme und ein Schindelstamm aus Standeswaldungen. 27. Wassersäge auf Christberg, Silbertal, 5 Baustämme und ein Dachstamm aus Standeswaldungen. 28. Schnetzer Josef Anton, Bartholomäberg, ein Brennlos aus Standeswaldungen. 30. Stemer Franz Josef, Bartholomäberg, 1 Schindelstamm aus Standeswaldungen 31. Marent Christan, Bartholomäberg, ein Schindelstamm und 2 Latten aus Bartholomäberger und 1 Schindelstamm aus Silbertaler Standeswaldungen. [-4-] 32. Kurzemann Tobias, St. Gallenkirch, 100 m3 Bauholz zum Kaufpreise von 14. Kr. per m3 als Standeswaldungen. 33. Salzgeber Franz Josef, Tschagguns, 10 m3 Brennholz aus Standeswaldungen, jedoch an Ort und Stelle, wo auch die anderen Bewohner von Bitschweil ihren Holzbedarf decken. 34. Dem Bernhard Maier von Vandans ist anstatt des Bezuges von 8 Baustämmen und 2 Schindelstämmen nur ein solcher von 2 Baustämmen und eines Schindelstammes zu begutachten. 35. Den Maisäßeninteressenten von Zuggerwald, Gemeinde St. Gallenkirch, ist anstatt des Bezuges von 8 schweren Sagstämmen nur ein solcher von 6 Sagtämmen zu begutachten. 36. Dem Heinrich Köberle H.Nr. 101 Bartholomäberg ist anstatt der Bezug eines Schindelstammes, 2 Zaunstämmen und 7 m3 Brennholz aus Standeswaldungen nur ein solcher von einem Schindel- und einem Zaunstamme, dann von 5 m3 Brennholz aus Standeswaldungen nur ein solcher von einem Schindel- und einem Zaunstamme, dann von 5 m3 Brennholz zu begutachten. 37. Ein Ansuchen der Geschwister Fitsch, Schruns, um Bezugsbewilligung von 5 Sag- und 10 Baumstämmen aus Eigentumswaldungen ist abzuweisen. 38. Ebenso ist das Ansuchen des Isidor Juen von Schruns um Bezugsbewilligung von 50 Bau- und 10 Sagstämmen, dann 2 Föhren aus Standeswaldungen abzuweisen, da sowohl ad 37 wie 38 Eigentumswaldung vorhanden ist. [-5-] 39. Ein Ansuchen der freiwilligen Feuerwehr Bartholomäberg um eine Unterstützung wird einstweilen vertagt und dieselbe angewiesen vorerst eine Unterstützung aus Landesmitteln anzustreben. 40. Ein Ansuchen des Sander Josef Anton von St. Gallenkirch um Rückersatz eines Schadenersatzes von 33 Kr. 30 H ist abzuweisen. 41. Auf Grund eines Ansuchens der Gemeinde St. Gallenkirch um Ausfolgung einer Subvention zur Herstellung einer Wasserleitung mit Hydranten wurden 3000 Kr. aus Brandassekuranzmitteln bewilligt. 42, Auf Grund einer Anzeige der Gemeinde St. Gallenkirch vom 25. März d. Js. wurde die Nachschätzung des Hauses 109 wegen zu hoher Versicherung angeordnet. 43. Das am 21. Juni 1909 im Hotel Stern in Schruns vor dem Vorsitzenden der Vorarlberger Straßenbaukommission Herrn Landeshauptmann Adolf Rhomberg aufgenommene Protokoll betreffend Übernahme der Mehrkosten zum Straßenbau Bludenz-Partenen wurde in all seinen Teilen zur Kenntnis gebracht, genau erörtert und sämtliche im selben aufgenommenen Bestimmungen die vollste Zustimmung erteilt. 44. Eine Bestätigung des Johann Josef Vallaster, Frächter in Schruns, über erstelltes Mauerwerk und harte Bedachung [-6-] wird zur genaueren Nachweisung zurückgewiesen. 45. Im Rechtsstreite des Forstfondes Montafon gegen die Gemeinde Dalaas punkto Eigentum des sogenannten Schaltwaldes wurde der einstimmige Beschluß gefaßt einen Vergleich anzustreben. 46. Die durch die Montafoner Bahn und das Elektrizitätswerk erwachsenen Mehrkosten in Folge Verzeichnung um Amortisierung nebst Deckung eines Defizits belaufen sich auf rund 80000 Kr. in welcher Höhe die Spar- und Darlehenskasse für Montafon in Schruns auf Eröffnung eines laufenden Kredites den Antrag gestellt. Es wird nun hiemit der einstimmige Beschluß gefaßt vorangeführte Schulden, welche zum größten Teile schon erwachsen sind, teilweise aber noch bis 1/3 1910 erwachsen, zu bezahlen und die nötigen Gelder bei erwähnter Sparkasse von Fall zu Fall zu beheben, in Zukunft aber eventuelle Mehrkosten alljährlich und zwar das nächstemal pro 1910 auf die Gemeinden Montafons zu verumlagen. 47. Für das Halten von Zuchtebern im Tale Montafon wird die bisher gewährte Subvention von jährlich 70 Kr. auf jährlich 80 Kr. erhöht. 48. Ein Ansuchen des Heinrich Köberle von Bartholomäberg [-7-] um die Bewilligung zum Bezuge von 3 Sagstämmen aus Standeswaldungen ist abzuweisen, da das gleiche Holzquantum im Forstproduktenanmeldeverzeichnis pro 1909 verzeichnet erscheint. 49. Dem Josef Künzle, Bauer in Schruns, ist anstatt des Bezuges von 2 Schindelstämmen und 17" Brennlos in Standeswaldungen nur ein solcher von 2 Schindelstämmen zu bewilligen. 50. Dem Franz Josef Kieber, Bauer in Schruns, ist anstatt 3 Sagstämmen aus Standeswaldungen nur der Bezug von 2 Sagstämmen zu bewilligen. 51. Dem Alois Dajeng, Bauer in Schruns, ist anstatt des Bezuges von 2 Sagstämmen und 1 Brennlos nur ein solcher von 1 Sagstamm und 1 Brennlos zu bewilligen. 52. Nachstehende Ansuchen sind begutachtend der k.k. Bezirkshauptmannschaft Bludenz vorzulegen. a) Josef Mangeng, Bauer in Schruns, 2 Sag- und 2 Baustämme aus Standeswaldungen b) Schuler Ludwig, Bauer in Schruns, 1 Brennlos aus Standeswaldungen und 4 Schindelstämme und 10 Dachlatten[?] aus Eigentum c) Ditsch Johann Josef, Bauer und Gipser in Tschagguns, 1 Brennlos und 5 Kemmlatten [Kammlatten?] aus Standeswaldungen Auf Grund Gutachtens der Überprüfungskommission für Holzbezüge aus Standeswaldungen sind zu begutachten nachstehende Gesuche: 53. Martin Bitschnau, St. Anton, 25 m3 Nutzholz. 54. Gemeinde Tschagguns, 60 K.M. weiches und 10 K.M. hartes Bauholz, 3 Schindelstämme, 1 Sag-, und 1 Sch[?]stamme. [-8-] 55, Keßlser Josef, Vandans, 30 m3 Nutzholz. 56. Barbisch Josef, St. Gallenkirch, 2 Sag- und 10 Baustämme zum Stockgeldpreise und 8 Sagstämme zum Kaufspreise 57. Bahl Peter, Tschagguns, 3 Schindelstämme 58. Marent Ludwig, Tschagguns, 1 Brennlos und 2 Schindelstämme 59. Durig Franz Josef, Tschagguns, 3 leichten und 2 schweren Baustämmen. 60. Bott Anna Maria, Vandans, 2 Schindelstämme 61. Das vorliegende Gesuch des Martin Fritz, Bauer in Tschagguns, um Bezugsbewilligung von 110 m3 Nutzholz aus Standeswaldungen mit Nachlaß des Stockgeldes zum Umtausche respektive Verkaufe gegen gegenwärtige Verwendung von anderem Bauholz, dann die übliche Vergütung für harte Bedachung wird auf Grund auf Grund Gutachtens der Überprüfungskommission für Holzbezüge dahin erledigt, daß der Bezug von nur 60 m3 Nutzholz gegen Entrichtung des Stockgeldes beantragt wird. Die übrigen Begünstigungen werden zugestanden. Auf Grund Gutachtens der Überprüfungskommission für Holzbezüge werden noch nachstehende Holzbezugsbewilligungsansuchen erledigt und zwar 62. Das Ansuchen der Witwe Josefa Steu geb. Würbel, Bäuerin in Tschagguns, ist abzuweisen, da keinerlei Reparaturen [-9-] notwendig sind und zu Vergrößerung bestehender Gebäulichkeiten kein Holz verabfolgt wird. 63. Dem Theodor Nayer, Bauer und Schreinermeister in Schruns wird anstatt des Bezuges von 4 Sag- und 2 Baustämmen nur solcher von 1 Sag- und 2 Baustämmen begutachtet. 64. Einem Ansuchen des Jos. Anton Juen, Bauer von Tschagguns, um Bewilligung eines Brennloses aus Standeswaldungen und Rodung eines Eigentumswaldes wird dahin entsprochen, daß der Bezug eines Brennloses begutachtet wird. 65. Ein Ansuchen des Josef Anton Juen, Bauer in Tschagguns, um Verwendung von Brennholz zu Sägholz ist abzuweisen. 66. Das Ansuchen des Josef Anton Juen, Bauer von Tschagguns, um Holzbezugsbewilligung von 1 Sag- und 1 Baustamm aus Standeswaldungen ist begutachtend der k.k. Bezirkshauptmannschaft Bludenz vorzulegen. 67. Der Gemeinde Bürs ist anstatt des Bezuges von 12 kleinen Baumstämmen, 4 Sagstämmen, 30 Bau-, und 4 Schindelstämmen nur ein solcher von 12 Latten und 2 Sagstämmen, dann 3 m3 Sägholz, 6 Bau- und 2 Schindelstämmen zu begutachten. 68. Dem Dr. Otto Kraus, derzeit in Vandans, sind anstatt 5 m3 2 1/2 m3 Nutzholz zu bewilligen. 69. Mit allen Stimmen gegen jene des Standesrepräsentanten Stemer in [-10-] Schruns wurde beschlossen in Zukunft die Standesumlagen auf Grund der direkten Steuern zu veranlagen. [Unterschrift der Ausschüsse]